GDL Streik die 8.

[Bruder Mad]

Klar doch. Mal eben die halbe Belegschaft raus schmeißen. Sind ja auch so viele ausgebildete Lokführer auf dem freien Markt. Informiert euch mal bitte wie das mit den Führerscheinen für Triebfahrzeuge Klasse 3 aussieht. Da kocht jedes Unternehmen sein eigenes Süppchen.

Es wurde schon öfter hier geschrieben: Irgendwann hat die Bahn als Institution den letzten Credit verspielt und die Kunden wollen einfach nicht mehr...
Dann ist das Gejammer wieder groß... Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass bei zu stark steigenden Löhnen plötzlich einige Strecken unrentabel
werden. Bin mal gespannt, was dann wohl passiert...

 

[Chegwidden]

Sind ja auch so viele ausgebildete Lokführer auf dem freien Markt.... Da kocht jedes Unternehmen sein eigenes Süppchen.

*Jedes Unternehmen* ist relativ.
Seit der Privatisierung und den Ausschreibungen werden viele Linien nur noch von bestimmten Fahrzeugtypen und Unternehmen angedient. Dementsprechend werden die Lokfahrer ausgebildet.

Als die Bahn noch Bundesbahn war, konnte jeder nahezu alles fahren. Das ist nicht mehr so.

Was den freien Markt betrifft: viele Fahrer bei den privaten Unternehmen sind von der ehemaligen Ruhrkohle-AG. Also ursprüngliche Schlosser und Elektriker. Die Umschulungen wurden zum Großteil
von der RAG finanziert. Die Arbeitsplätze sind nichtsdestotrotz relativ unsicher, da die Privaten sich immer wieder den Ausschreibungen stellen müssen.

 

[Malfunctioning Eddie]

Die Straßenbahn in Nürnberg fährt übrigens seit 1972 völlig ohne Personal

 

[devrim]

Der ICE kann mit der Leittechnik auch von alleine fahren. Muss er aber nicht. Weil der Fahrgast sich dabei nicht wohlfühlt.

 

[Bruder Mad]

Noch... Ist aber alles nur eine Frage der Zeit...

 

[Pleitgengeier]

Genau das meinte ich ja mit diesem Post:

@Grimwald: Bei Nachrichten wie diesen Mensch gegen Maschine: Der Kampf um den Arbeitsplatz hat längst begonnen ist das nichtmal unrealisitsch. Und der Bahnverkehr ist eigentlich am einfachsten zu automatisieren.

Das ist keine neue Idee aus der Siemens-F&E, diese Technik ist in aktuellen Zügen sogar schon verbaut.
Im Prinzip muss man sie nur noch einsetzen.

 

[Spinebreaker]

Bin von dem Streiks zum Glück nicht betroffen, aber war während meiner Ausbildung auch auf die Bahn angewiesen und weiß wie sehr Ausfälle und Streiks nerven. Seit meinem Führerschein habe ich mich von dem Scheissverein komplett losgesagt. Ich kann den Frust der Betroffen zu 100% nachvollziehen und stehe auch auf deren Seite.
Als Handwerker gehe ich im Monat mit 1400€ nach Hause, und ich mache im einiges mehr als Uniform Tragen und Knöpfe drücken.
Wenn ich nen Arbeitsvertrag unterschreibe dann habe ich mich daran gefälligst zu halten. Entweder ich lebe damit oder ich suche mir nen anderen Job.
Aber durch nicht erbrachte Leistung vertragsbrüchig zu werden und damit auch noch anderen Leuten massiv zu schaden ist einfach nur Asozial und findet bei mir absolut kein Verständnis. Die können froh sein dass das Bahnnetz noch nicht automatisiert ist. In anderen Ländern fahren die Züge bereits voll automatisiert, und wenn die Vollidioten nicht bald aufhören ihre Eier zu schaukeln dann wird das auch hier bald der Fall sein. Irgendwann wird das dem Arbeitgeber auch zu blöd...

 

[KaPiTN]

Die Straßenbahn in Nürnberg fährt übrigens seit 1972 völlig ohne Personal

1972 Eröffnung der U-Bahn.

Ab 2008 Einführung von automatischen Bahnen

 

[gelöschter Benutzer]

wie kann man sich hier überhaupt noch im spiegel betrachten? ich könnte es nicht wenn ich plötzlich bei solch einem thema auf die barrikaden gehe, weil ich eine stunde länger zur arbeit brauche für eine woche. keinen zentimeter wollen die meisten hier einer gruppe entgegenkommen, reden aber trotzdem davon, dass sie die lokführer verstehen würden.

völliger nonsense ist das. einfach so dahergeschwafelt, um das eigene gewissen abends zum einschlafen zu bewegen. ausser lippenbekenntnissen nichts gewesen! wer das nächste mal hilfe braucht und dafür muss ein anderer auch nur einen finger bewegen, soll sich mal bewusst machen, wie er hier reagiert hat!

krankhafte egozentrik wohin man auch schaut. die meisten haben es mehr als verdient, dass dieses land den bach runtergeht!

 

[cokeZ]

@Spinebreaker: So auch nicht richtig. Streiken duerfen sie ja. In welchem Ausmasse das nun allerdings ist, darueber kann gestritten werden.

 

[wellen]

Ja und diese eine Woche kostet manche Menschen täglich ca 2 Stunden mehr Anfahrtsweg zur Arbeit. Das mal 4 macht einen gesamten Arbeitstag, den ich nur damit verbringe hin und her zu gurken.
Entschuldige, aber dafür ist mir mein Leben einfach zu wertvoll! und deswegen reagiere ich bei sowas auch pissig!

Ok, deine Zeit ist dir zu wertvoll. Deshalb wohnst du auch am anderen Ende der Stadt und quälst dich mit dem ÖPNV durch eine Millionenmetropole.

BTT: Wenn ein Streik, eine Demo, höhere Gewalt, o.ä. meinen tägliche Verkehrsweg blockieren und meinen Arbeitsweg dadurch verlängern ist das zwar ärgerlich, das muss ich und die Gesellschaft aber einfach aushalten. Wer wegen solcher Kleinigkeiten auf die Barrikaden geht, muss ein sehr trauriges, unausgeglichenes Leben haben und schimpft wahrscheinlich auch über die Kinder, die am Spielplatz so laut kreischen und das eigene Nachmittagsschläfchen stören.

 

[Maxwell]

Hui, was geht hier denn ab? Da hat wohl der eine oder andere wegen dem Streik seine Pillen nicht rechtzeitig gekriegt.

Zu dem einen oder anderen Kommentar würde ich eigentlich gern was sagen, aber für eine sinnvolle Diskussion müssten sich hier erstmal einige klarmachen, wie überhaupt die Forderungen aussehen, auf was die GDL abzielt und was die Bahn schon angeboten hat. Und vielleicht mal darüber nachdenken, wie "realitätsnah" die eigenen Vorschläge sind...

Mir persönlich ist das eigentlich recht egal was die GDL da macht, da ich es an einer Hand abzählen kann wie oft ich in den letzten 10 Jahren einen Zug von innen gesehen hab, und grundsätzlich bin ich auch immer dafür großen Konzernen die Stirn zu bieten. Nur irgendwie sind die Streiks doch überhaupt nicht zielführend (sieht man z.B. daran, dass man nun in der 8. Runde ist ); klar wird die Bahn dadurch etwas geschädigt, aber der Kollateralschaden dürfte deutlich höher sein (Verspätungen, Lieferausfälle, unnötiger "Urlaub", etc...).
Davon abgesehen wäre ich als Lokführer mal ganz ruhig und würde beten meine Rente noch zu erreichen, der Job ist durch technischen Fortschritt akut gefährdet. Statt dessen sägt man hier jetzt an seinem eigenen Ast... Es gäbe sicherlich kaum einen geeigneteren Zeitpunkt als diesen um vollautonome Züge gesellschaftsfähig zu machen.

 

[Psycho Mantis]

@Palatinum: zum gefühlt tausendsten mal: wieso (und wie) sollen wir den Lokführern entgegen kommen. Was haben wir denn in der Hand? Ich kann nicht hingehen und zum Lokpersonal sagen: hier haste deine Kohle, hier haste deine Ruhezeiten und was du sonst noch willst. Von mir aus sollen sie kriegen was sie wollen - aber ich, und jeder andere Bürger hier, kann absolut nichts machen. Ihnen will auch keiner das Recht auf Streiks absprechen. Gut das wir diese Rechte haben, und das sie davon auch Gebrauch gemacht haben. Aber doch nicht verfickte 8 mal ohne Erfolg. Und 8 mal hat es Leute getroffen die nichts damit zu tun haben, oder eine Änderung herbeiführen können. Es geht um den Irrsinn der hier regiert, und grundlos dem Volk das Leben zur Hölle macht.

Dein Kommentar war echt prima - das sich Leute aufregen weil sie plötzlich 1 Stunde länger brauchen. Mal eine Frage, gehst du arbeiten, oder bist du nur son Keyboardwarrior der den ganzen Tag in Foren schreibt? Dann wüsstest du vielleicht wie viel eine Stunde ist, und was für einen Effekt sie auf einen geregelten Tagesablauf hat. Die Leute planen ja auch ihre Zeit. Ich werde morgen mit dem Auto fahren , und es wird mich etwa 3 Stunden mehr kosten - das heisst ich verliere diese Woche 15 Stunden meines Lebens, für die ich keine Entschädigung erhalte - dafür zahle ich etwa 90€ Sprit drauf, und verliere 25% meiner Monatskarte. Da morgen alle Auto fahren, erhöht sich das Verkehrsaufkommen enorm, und die Wahrscheinlichkeit das jemand mein Auto schrottet steigt enorm. Und jetzt sag mir doch mal bitte, warum ich dann stillschweigend hinnehmen soll, das eine kleine Gruppe mein Leben schlechter macht - mit einem aussichtslosen Vorhaben (und das ist der Punkt - es ist sinnlos). Soll ich mich darüber noch freuen? Ist das dein Ernst? Fühlst du dich gut dabei zu sagen: Leute die sich darüber aufregen haben es verdient den Bach runter zu gehen? Wenn sollten doch gleiche Regeln für alle gelten, oder nicht? Die Lokführer dürfen also ihrer Wut Luft machen und zusätzlich Streiken - aber wenn sich hier im Forum ein paar Leute aufregen das sich die Bedingungen für viele verschlechtern, dann wird man von einigen hier oben herab mit Arroganz vollgekotzt und soll sich dafür auch noch schuldig fühlen. Sach mal gehts noch? Wen die einen sich aufregen dürfen, dann dürfen es die anderen auch - und wenn dir das nicht passt, dann musst du auch gegen den Streik sein.

Hier geht niemand auf die Barrikaden - und wir behindern auch niemanden. Wir schreiben einfach was uns ankotzt, davon hat keiner einen Schaden. Das ist bei Bahn vs. GDL nicht der Fall, also tu bitte nicht so, als würden hier die schlimmen Finger sitzen, und den Lokführern noch mehr Wasser abgraben.

Und auch an manch Andere, die immer noch das Argument bringen: wohnt halt näher an der Arbeit. Schon mal daran gedacht das es nicht nur eine Bezugsperson pro Haushalt gibt, und das der aktuelle Wohnort vielleicht genau die optimale Lösung für zwei arbeitende Menschen ist. Oder schlicht und ergreifend der beste Wohnort für die Individuelle Situation eines einzelnen. Ein Urteil darüber, oder ein lapidar hingerotztes: zieht halt um, steht euch einfach nicht zu! Solche Massiven Einschnitte in den Alltag von Millionen von Menschen sind keine Lappalie. Wahrscheinlich denken hier einige das jeder Arbeitnehmer jeden Morgen fröhlich auf Arbeit hopst, unterwegs noch n Frühstück und n Blowjob kassiert, und als erstes im Büro noch ne Massage bekommt. Die Mehrheit nimmt ohnehin schon sehr lange Reisezeit auf sich, um zur Arbeit zu kommen, und da wurde schon abgewogen - ist es das noch wert oder nicht. Da kann man eine Verschlechterung um 200% nicht einfach mal so emotionslos hinnehmen.

Das hat nichts mit "krankhafter egozentrik wohin man schaut zu tun" Das würde man erkennen, wenn man das große Gesamte im Blick hat.

 

[Pleitgengeier]

Gut das wir diese Rechte haben, und das sie davon auch Gebrauch gemacht haben. Aber doch nicht verfickte 8 mal ohne Erfolg.

Denk das mal zu Ende. Wenn jeder AG den Streik einfach aussitzt, dann braucht man gar nicht erst streiken.

Dennoch: Würde die GDL nur den Güterverkehr bestreiken, gäbe es viel weniger Kollateralschäden und die Führungsebene der DB bekäme von viel mächtigeren Gegnern ärger.
Ist denen doch scheiß egal ob sie für die nicht nutzbaren Monatskarten ein paar Gutscheine rausrücken müssen.

 

[gelöschter Benutzer]

EDIT:

es ist einfach alles gesagt...

 

[Cybercat]

Wenn die GDL es schafft ihre Forderungen durchzusetzen, haben die doch einen anderen Tarifvertrag als die die bei der EVG orientiert sind.
Muss man nicht verstehen.
Dann ist die Dicke der Lohntüte abhängig von der Mitgliedschaft in der jeweiligen Gewerkschaft.
Wer in keiner Gewerkschaft ist, bekommt dann den gesetzlichen Mindestlohn

Man, bin ich froh das mein Arbeitsplatz gerade mal 3km von zuhause weg ist

 

[devrim]

Und wenn wir eine grosse Gewerkschaft haben, dann brauch man auch nur einmal schmieren. Ist schon besser so das wir mehrere haben.
Und wenn die EVG meint auf Kuschelkurs mit der Bahn zu gehen, dann mal los.

Wir haben ja bei Opel gesehen wo das mit den Zugeständnissen endet. Einige kriegen das Maul nicht voll genug.

 

[Cybercat]

Man kann sich seine Jobs auch weg streiken. Um Nur mal Opel zu nennen Oder Nokia (Als die noch in Bochum waren)

Aber die Bahn kann schlecht damit drohen nach Rumänien auszuwandern.

 

[Psycho Mantis]

@Palatinum: Willst du mich veralbern? Ich habe das schon mal erlebt. Wieso nimmst du dir raus das was ich schreibe als erfundenen Blödsinn hinzustellen?
Wenn ich im Berufsverkehr mit dem Auto unterwegs bin, brauche ich, wenn es gut läuft 1:45 min. statt 35min S-Bahn. Zurück dann das gleiche noch einmal, das sind 3,5 Stunden vs. 1 Stunde
Auf die halbe Stunde ist jetzt mal geschissen, kann ja unterwegs noch was passieren, dann steh ich noch länger im Stau, dann passt es wieder. Mein Auto nimmt 15l in der Stadt wenn ich konstant durchfahre, oder es keinen Verkehr gibt.
Morgen früh wird es stop and go sein, da liegt der Schnitt etwa bei 27 Litern. Als ich mir vor 3 Jahren die Bänder des Sprunggelenks gezerrt habe, bin ich ne Woche Auto gefahren - und nach einer Woche war der Tank (Montags vollgetankt) leer. Es passen 67 Liter rein, und ich tanke Super Plus. Rechne selber damit dus glaubst!

und nochmal für dich , auch wenn ich es jetzt zum dritten mal schreibe (ich schreibs jetzt auch extra ganz langsam für dich) ICH HABE NICHTS GEGEN STREIK UND MÖCHTE DIESES PRIVILEG AUCH NICHT ABSCHAFFEN. Kriegst du das bitte endlich in deinen Kopf? Danke. Und auch nochmal - es geht doch (der GDL/ BAHN) gar nicht ums Geld, also was hast du nur dauernd mit deiner Geldargumentation?

 

[devrim]

Erzähl keine Märchen, ich fahre einen Mercedes S500 und der verbraucht in der Stadt 14l. Was fährste denn, einen LKW?
SBahn fahren ist kein Gott gegebenes Recht. Da versucht man gerade mit Lug und Betrug das Streikrecht zu schwächen und auszuhebeln und ihr jammert ne halbe Stunde länger Auto fahren zu müssen.