• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Politik und Gesellschaft] EU erlaubt 19 „unbedenkliche“ genveränderte Pflanzen

[img=right]https://www.picflash.org/viewer.php?img=harvest-519209_640LCIAI9.jpg[/img]Die Kommission der Europäischen Union hat die Einfuhr von 19 „genetisch veränderten Organismen“ (GVO) zugelassen. Bei diesen GVO handelt es sich um verschiedene Sorten von Mais, Sojabohnen, Raps, Baumwolle und Nelken. Zehn Pflanzen erhielten ihre erstmalige Zulassung, bei den verbleibenden neun wurden die Genehmigungen erneurt.

Die Zulassung der EU beschränkt sich auf die Einfuhr und Vermarktung. Der Anbau bleibt von der Zulassung unversehrt und weiterhin nicht gestattet. Die zugelassenen Pflanzen dürfen in den nächsten zehn Jahren als Lebens- und Futtermittel eingesetzt werden. Trotz des bestehenden Anbauverbots, profitieren auch deutsche Unternehmen wie BASF oder Bayer von der neuen Verordnung. Diese agieren unter anderem in den USA und dürfen nun ihre Waren von dort aus in EU-Staaten exportieren.

Was das für die einzelnen Mitgliedsstaaten bedeutet liegt allerdings in der Hand der nationalen Regierungen. Erst in dieser Woche hat die EU den Mitgliedsstaaten mehr Freiheiten eingeräumt, was die Verwendung von Gentechnik angeht. Diese Freiheiten ermöglichen es den einzelnen EU-Staaten sich über die Genehmigung der EU hinwegzusetzen und trotz Zulassungen innländische Verbote auszusprechen.

Insgesamt haben damit mittlerweile 68 genveränderte Pflanzen und Futtermittel eine Vertriebserlaubnis in der Europäischen Union. Ferner hagelt es von Umweltschützern herbe Kritik für die ausgesprochene Erlaubnis. Die Grünen sähen die EU-Bürger nicht vertreten und äußerten, dass diese keinerlei Interesse an Genpflanzen hätten und die EU-Kommission diese Tatsache ignorieren würde. „Dies ist TTIP in Aktion“, heißt es von Seiten Greenpeace.

Quelle | Bildquelle
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.834
Ort
Midgard
@Nachtschatten:

Dann fällt es dir ja sicher nicht schwere zu erklären wie es einem der betroffenen helfen könnte deinen Beitrag zu lesen.
Ach ich seh schon, das mit den Kippen und dem Katzenfutter ist subtile Kritik am Fehlkonsum die sicher von keinem als Beleidigung aufgefasst werden könnte. Genial!
Mal ehrlich Chauvinismus hast du hier kein Stückchen weniger gezeigt als ich.

Schlägst du mir jetzt die Fresse ein wenn du mich siehst?
 

Munro

NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
730
Gentechnik bietet ein gigantisches Potential das Leben vieler Millionen Menschen zu verbessern. Und ja, natürlich gibt es Risiken und ja, natürlich verdienen Konzerne daran, aber das alles ändert nichts an den Chancen, die in diesem Bereich liegen.

Chancen lagen auch in der Atomenergie. Jetzt begreifen wir allmählich, dass wir vielleicht noch Jahrhunderte mit den Folgen zu kämpfen haben, bis wir sie langfristig bewältigt haben. Vorausgesetzt, die Entwicklung von Wissenschaft und Technik schreitet weiterhin voran, und vorausgesetzt, das passiert stetig und nicht mit einem zwischenzeitlichen Rückfall ähnlich dem Mittelalter, und Vorausgesetzt, es werden keine Fehler gemacht und es passiert kein Unglück. Das Ruhrgebiet pumpt derweil bis in alle Ewigkeit das Grundwasser ab: Folgen des Bergbaus der letzten Jahrhunderte.

Nicht alle Entscheidungen können ungeschehen gemacht werden; eigentlich die wenigsten. Die PC-Spieler haben da gerne ein etwas komisches Weltverständnis: Laden und erneut versuchen. Im wirklichen Leben gibt es das nicht, deswegen ist Übervorsicht angebracht, wenn sogar bereits gewusst ist, dass die Entscheidung für den Einsatz von Gentechnik zu den nicht einfach rückgängig zu machenden gehört. Die Vorstellung, solche Pflanzen anzubauen könnte heute erlaubt und später wieder verboten werden, ist politisch und wissenschaftlich naiv. Gene sind keine von ihrer Umwelt isolierten Entitäten, sondern interagieren mit dieser. Das gefährdet andere Pflanzensorten, beziehungsweise eigentlich ist "Gefährdung" der falsche Begriff, wenn bereits erkennbar ist, dass genau das passiert.

Nicht jede Technik mit langfristigen negativen Folgen muss uneingesetzt bleiben. Die positiven Seiten können trotzdem überwiegen. Angesichts dessen, dass auch ohne Gentechnik auf absehbare Zeit alle Menschen satt werden könnten, wenn andere Entscheidungen getroffen würden, sind aber selbst etwaige positive Folgen kein zwingendes Mittel, um das Ziel zu erreichen, alle diese Menschen zu ernähren. Das ungeachtet dessen, dass gerade in ärmeren Regionen der Einsatz von Gentechnik den gegenteiligen Effekt zeigt, was aber auch an den Patentregelungen und der politisch-wirtschaftlichen Situation der Bauern liegt.

Wenn man sich vor Augen führt, dass selbst biologischer Anbau mit einfachen Mitteln deutlich effizienter ist als das, was notgedrungen viele Bauern in solchen Regionen tun, und dass diese Art des Anbaus und entsprechende Weiterentwicklungen der Methoden keine unumkehrbaren Entscheidungen sind, und dass sie außerdem ebenso das Vermögen haben, die Menschheit insgesamt zu ernähren: Was zur Hölle soll die Diskussion um Gentechnik vor diesem Hintergrund? Es gibt bezüglich dieses Ziels wesentlich bessere Mittel.

Aber klar: Wenn sich in den nächsten Jahrhunderten nach eingängiger Forschung und Entwicklung einige genmanipulierte Sorten als nützlich und im skizzierten Sinne ungefährlich erweisen, d. h. insbesondere, wenn jeder Eingriff rückgängig zu machen ist, spricht aus meiner Sicht nichts mehr gegen ihren Einsatz. Der rechtfertigende Hintergrund wäre dann Arbeitszeit- oder Ressourcenreduzierung bei der Nahrungsmittelherstellung. Aber das sind Überlegungen aus dem Bereich der Phantasie. So zu tun, als wären wir auch nur annähernd so weit, ist Realitätsverweigerung.
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.831
Ort
/dev/mapper/home
So zu tun, als wären wir auch nur annähernd so weit, ist Realitätsverweigerung.

Wohl eher die Anerkennung der Realität. Eine der Voraussetzungen für den Anbau jener Sorten ist eingeschränkte Vermehrung - wäre dem nicht so, wäre nämlich auch der Kritikpunkt der Abhängigkeit vom Saatguthersteller abwegig.

Davon mal völlig abgesehen: In der Natur mutieren ständig irgendwelche Pflanzen, und das sogar völlig unabhängig von der Einschleppung fremder Arten in bestehende Ökosysteme (Riesenbärenklau zum Beispiel). Zumal die meisten Pflanzen ein sehr ausgeprägtes Schutzsystem vor Fremdbestäubung haben.

Mal ne Gegenfrage: Verwendest du eigentlich Antibiotika bzw. antibiotisch wirkende Substanzen (Naturheilkräuter-Auszüge oder synthetische Substanzen) oder Desinfektionsmittel (Sagrotan, desinfizierende Seifen etc.) außerhalb einer medizinischen Einrichtung?

Kannst du auf eines dieser Dinge mit Ja antworten, würde ich ganz, ganz ruhig hinsichtlich genveränderten Pflanzen und Umweltrisiken sein, denn dann bist du derjenige, der ohne Nutzen (sogar eher mit Schaden für dich und deine Umgebung) dafür sorgt, dass resistente Keime entstehen, die definitiv Ausbreitung in der Umwelt erfahren. Denn was du hier nicht bedenkst ist der Grundsatz der Evolution: Mutationen müssen weniger Nachteile als Vorteile für den Organismus in seiner Umgebung bringen, sonst stirbt auch eine massiv verbreitete Mutation schnell aus.
 

theSplit

1998
Veteran Barkeeper

Registriert
3 Aug. 2014
Beiträge
28.573
@Metal_Warrior
Kann es aber bei einer Genmanipulation nicht vorkommen das man einen vielleicht wünschenswerten Effekt, künstlich und unwissend, heraus züchtet und sich vielleicht eine Pflanze ohne Veränderung besser als die manipulierte hätte durchsetzen können die diese anderen Grundgene nicht besitzt?

Wenn ich richtig sehe geht es ja meist darum Pestizide vermeiden zu können durch bessere Resistenz oder den Ertrag zu steigern. Aber andere Punkte werden bei dieser Pflanze nicht mehr berücksichtigt?
Und wie sieht es aus mit Pflanzen die sich nicht mehr vermehren und folglich nicht mehr weiterentwickeln können außer im Labor - welche natürlichen Alternativen gibt es dann noch (wie schon gesagt Monsanto...) ?
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.831
Ort
/dev/mapper/home
@Metal_Warrior
Kann es aber bei einer Genmanipulation nicht vorkommen das man einen vielleicht wünschenswerten Effekt, künstlich und unwissend, heraus züchtet
Du beantwortest deine Frage grade selbst: mit dem Wort "züchtest". Bei Zucht (bzw. Kreuzung) ist das häufig der Fall. Bei gezielter Genmanipulation nicht (weil ein Abschnitt eingefügt wird mit speziellen Restriktionsenzymen, die sehr spezielle Schnittstellen angreifen). Die anderen Gene werden nicht angetastet (oder gezielt herausgeschnitten im Falle unliebsamer Eigenschaften).

Und wie sieht es aus mit Pflanzen die sich nicht mehr vermehren und folglich nicht mehr weiterentwickeln können außer im Labor - welche natürlichen Alternativen gibt es dann noch (wie schon gesagt Monsanto...) ?
Das ist ein Problem, aber im angesprochenen Moratorium sogar so explizit gefordert worden. Deshalb sind Laborstämme (also die Dinger, mit denen wir Sachen ausprobieren) außerhalb des Labors nicht überlebensfähig.

Vergiss nicht "die Pille" oder andere Hormonpräparate.

Anderes Thema, hat nichts mit Genveränderung zu tun. Desinfektionsmittel und Antibiotika erhöhen aber den Selektionsdruck, so dass Zufallsmutanten mit per se minimal schlechteren Eigenschaften, aber der gewonnenen Resistenz, nicht sofort untergehen und damit ihre Resistenzen im horizontalen Gentransfer in andere Stämme portieren können.
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.834
Ort
Midgard
Du glaubst also die Hormonbehandlung von allem und jeden beeinflusst da nichts?!:confused:

Klar auf eine andere Art, aber mindestens genauso heftig!
 

Nachtschatten

gesperrt

Registriert
16 März 2015
Beiträge
560
Desinfektionsmittel und Antibiotika erhöhen aber den Selektionsdruck,
Desinfektionsmittel nicht, die desinfizieren und aus die Maus. Zufällige oder durch Selektionsdruck entstandene Mutationen mit gezielter Genmanipulation (genetic engineering, genetic design) zu vergleichen ist offensichtlicher Unfug.
 

Pleitgengeier

offizielles GEZ-Haustier

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
7.390
Ort
127.0.0.1
@Nachtschatten: Du bist also sicher, dass das Desinfektionsmittel alles abtötet?
Wenn nur 1ppm überlebt, weil es das Mittel besser übersteht, hast du gerade den 1. Schritt zu einer Resistenz gemacht.
 

Nachtschatten

gesperrt

Registriert
16 März 2015
Beiträge
560
Das ist Unfug. Es gibt keine Resistenz gg. Desinfektionsmittel, so wie es keine gg. Feuer gibt.
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
29.138
So wie es bei gewissen Pflanzen Resistenz gegen Feuer gibt, so gibt es bei Bakterien Resistenz gegen Desinfektionsmittel, und sogar Resistenz gegen Antibiotika kann durch Desinfektionsmittel verursacht werden, sagt Tante Google.
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.831
Ort
/dev/mapper/home
Du glaubst also die Hormonbehandlung von allem und jeden beeinflusst da nichts?!:confused:

Nein, Hormone können die Expression von Genen beeinflussen, aber nicht die Zusammenstellung. Zumindest habe ich noch nie etwas von mutagenen Hormonen gehört.

@Rest
Das möchte ich einfach nur liken. Nachtschatten, du darfst gerne meine Worte in Zweifel ziehen, aber bitte informiere dich vorher über das Thema - denn wenn schon der Wikipediaartikel über Desinfektion deinen Widerspruch als völligen Unsinn entlarvt, macht es mir ehrlich gesagt wenig Spaß, da noch halbwegs zu diskutieren. Ich bin so ungern redundant...
Wenn du dich aber interessierst, wie es aufgrund eines Desinfektionsmittels zu Resistenzen kommen kann (also den Mechanismus versehen willst), stehe ich dir natürlich gerne zur Verfügung.

Vielleicht sollte ich an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass ich das seit einigen Jahren studiere und in regelmäßigen Abständen Mutationen induziere sowie GVOs herstelle. Ich bin also nicht Tante Emma von nebenan, die mal einen Spiegel-Artikel zum Thema Dolly gelesen hat...
 

DarthVoldemort

Parselmouth

Registriert
2 Aug. 2013
Beiträge
82
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass ich das seit einigen Jahren studiere und in regelmäßigen Abständen Mutationen induziere sowie GVOs herstelle. Ich bin also nicht Tante Emma von nebenan, die mal einen Spiegel-Artikel zum Thema Dolly gelesen hat...

Also eher Howie Munson.
 

Nachtschatten

gesperrt

Registriert
16 März 2015
Beiträge
560
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass ich das seit einigen Jahren studiere und in regelmäßigen Abständen Mutationen induziere sowie GVOs herstelle. Ich bin also nicht Tante Emma von nebenan, die mal einen Spiegel-Artikel zum Thema Dolly gelesen hat...
Dann bist du also für die Domestos-resistenten Biester verantwortlich, die ich regelmäßig mit der Kneifzange aus meiner Hose reiße. :rolleyes:
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.834
Ort
Midgard
@Metal_Warrior:

Aber das verändert doch auch grundsätzlich das Umfeld und die Reproduktion oder nicht?

Ich meine ich weiss ja das ich in dem Gebiet Bilduingstechnisch definitv kein Überflieger bin,
aber ich kann mir nur schwer vorstellen das diese Faktoren keinen Einfluss auf die nachfolgenden
Generationen haben sollen.

Ich meine Antibiotiker und Desinfektionsmittel beeinflussen die Evolution doch afaik auch nur dadurch das sie die Konkurrenz eliminieren.:unknown:
Was dann dazu führt das die Resistenten sich den Lebensraum nicht mehr teilen müssen, genauso wie Bäume an der Sonnen Seite dicker werden.

Oder ist das schon ein grundlegender Irrtum?
 

Opuntia

Neu angemeldet

Registriert
9 März 2015
Beiträge
579
Ich meine Antibiotiker und Desinfektionsmittel beeinflussen die Evolution doch afaik auch nur dadurch das sie die Konkurrenz eliminieren.:unknown:
?

Genau so funktioniert Evolution.
Die Zahl der geschlechtsreif werdenden Nachkommen, bestimmt deinen Erfolg.




Aber BTT:
Ich hatte noch was interessantes Gefunden zum Thema GMO. (passt auch zu resistenten Keimen)

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article125899813/Resistente-Maiswurzelbohrer-breiten-sich-rasch-aus.html
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.834
Ort
Midgard
Das ist mir auch klar, aber Einzeller funktionieren vor allem in im Aspekt Vermehrung nochmal grundsätzlich anderes als Menschen, Hühner oder Thunfische.

Die Frage war also schon etwas spezieller als deine Antwort erfasst. Und wenn solche Einflüsse nicht das Topic sind was ist es dann bitte?
"Ökos gegen Fortschritt"?
 
Zuletzt bearbeitet:

Opuntia

Neu angemeldet

Registriert
9 März 2015
Beiträge
579
@alter_Bekannter:
Die würde mich auch interessieren, vllt schreibt er ja noch was dazu:


Aber eig. ging es mir bei der Adressierung an dich, ehr um den Artikel darunter:
Das man mit Schädlings-resistenten Pflanzen, auch Schädlings-resistente Pflanzenschädlinge züchtet.
Die einen Vorteil gegenüber normalen Schädlingen haben und damit auch die nicht Schädlings resistenten Pflanzen, trotz Schädlingsbekämpfung schädigen.
Also, quasi ein Argument für "deine" Seite, gegen Genmodifizierung (zumindest gegen Genmodifizierung auf diese Art).

Das Topic war mal "Genmodifizierte Nutzpflanzen" nicht "MR-keime durch Desinfektion" Wobei die inhaltlich nah beieinander liegen, so das der übreschnitt nicht verwunderlich ist.
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.831
Ort
/dev/mapper/home
Dann bist du also für die Domestos-resistenten Biester verantwortlich, die ich regelmäßig mit der Kneifzange aus meiner Hose reiße. :rolleyes:
Nein. Meine GVOs verlassen das Labor nur durch den Autoklaven, und wären außerhalb auch so nicht lebensfähig, weil ihnen ein paar Gene zur Herstellung bestimmter Aminosäuren fehlen (u. a.). Wenn du Domestos-resistente Keime hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du sie dir selbst gezüchtet hast. Ich verwende außerhalb eines Labors oder eines Krankenhauses keinerlei Desinfektionsmittel - abgesehen von Haushaltsessig, wenn der Kühlschrank mal riecht und die normalen WC-/Badreiniger, welche durch pH-Wert und den enthaltenen Essig etwas antibakteriell wirken.

Aber das verändert doch auch grundsätzlich das Umfeld und die Reproduktion oder nicht?
Ja und nein. Prinzipiell könnte man durchaus einen Zusammenhang konstruieren, der ist aber nicht so direkt wie der mit Desinfektionsmitteln (der ja nach dem Schema "Was dich nicht umbringt..." funktioniert).

Also: Ja, Hormone beeinflussen die Reproduktion, und damit auch natürlicherweise die Weitergabe des eigenen Gencodes an die Nachfolgegenerationen, ob nun sexueller Natur oder asexuell. Je mehr Nachkommen, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass Mutationen in deiner Keimbahn sofort wieder aussterben.

Nein insofern, als dass die Hormone keinerlei Einfluss darauf haben, was genau du an Gencode weitergibst. D. h. Hormone steuern nicht die Zusammensetzung des Gencodes in einem neuen Individuum; bei asexueller Vermehrung wird der komplette Gencode weitergegeben (als Kopie des eigenen Erbguts; das kann haploid - einfach - oder in doppelter Ausführung - diploid - geschehen), bei sexueller Vermehrung ebenfalls (dort allerdings nur als haploide Kopie, die dann mit der Keimzelle des Geschlechtspartners wieder einen diploiden Satz ergibt, der sich in der Folge aneinander angleichen muss - exklusive der Gonosomen, der Geschlechtschromosomen, die immer haploid vorliegen und auch differenziert bleiben, wenn sie unterschiedlich (XY) sind). Ist ein bisschen schwer, das in aller Vollständigkeit ohne Bilder und ohne Wall of Text weiterzugeben, seht mir also bitte nach, wenn ich Ausnahmen (Polyploidie etc.) rauslasse.

Daher spielen Hormone in diesem Zusammenhang nur eine Rolle, wenn tatsächlich wesensverändernde Mutationen im betrachteten Erbgut vorliegen und der Organismus sich insofern aktiv von seinen Artgenossen unterscheidet. Gerade im Hinblick auf Einzeller ist das aber schwer vorstellbar, da Hormonschwankungen sich immer auf die ganze Population auswirken, so dass einzelne Mutanten effektiv nur dann einen Vorteil haben, wenn der entsprechende Hormonpegel ihre eigene Reproduktion beschleunigen, die der ehemaligen Artgenossen jedoch nicht.

Ich meine Antibiotiker und Desinfektionsmittel beeinflussen die Evolution doch afaik auch nur dadurch das sie die Konkurrenz eliminieren.:unknown:
Richtig. Sie eliminieren empfindlichere Individuen und geben damit den resistenteren Individuen eine Umgebung, in der weniger Nahrungs- und Platzkonkurrenz vorliegt. Gefährlich sind dort aber weniger die Primärmutanten, sondern vielmehr die Prokaryonten, welche über horizontalen Gentransfer die Resistenzgene geschenkt bekommen. Primärmutanten haben durch die Mutation oft einen Nachteil in ihrer Effektivität, weil ja ein Genabschnitt unwiderruflich mutiert wurde, der aber wichtig für die Funktion der Zelle war und jetzt mutationsbedingt schlechter/ineffektiver funktioniert. Sekundärmutanten, also Empfänger, tragen hingegen den unveränderten Abschnitt noch in sich, und zusätzlich die Mutation, können also bei Bedarf entscheiden, welche der beiden Sequenzen verwendet wird oder nicht. Meist werden beide parallel verwendet; der Organismus gleicht die Effektivität dann halbwegs durch Konzentrationsunterschiede aus. Ändert sich die Umgebung, so dass die Mutation vorteilhaft wird, hat der Organismus bereits vorgefertigte Reserven und kann gezielt die Mutation exprimieren.

Beispiel: Penicillin-Resistenz (Beta-Lactamase)
Irgendein Vorgänger hatte eine beklagenswerte Mutation in einem Biosyntheseweg zu erleiden, welche sein ursprünglich tolles Enzym für irgendeine Synthese so abgewandelt hat, dass das Enzym zwar noch seine ursprüngliche Aufgabe erfüllte, jedoch aufgrund von Konformationsänderungen nicht mehr so effektiv wie vorher. Dafür konnte jetzt Beta-Lactam ebenfalls binden und gespalten werden, was vorher nicht möglich war. In einem Beta-Lactamfreien Umfeld wäre diese Mutation scheiße gewesen, weil eine Verlangsamung eines Stoffwechselwegs sich direkt auf die Reproduktionsfähigkeit auswirkt (langsame Reaktion -> mehr Enzym als Ausgleich nötig -> höherer Energieaufwand nötig -> langsamere Reproduktion || und/oder || häufige Fehler -> Entsorgungsschwierigkeiten & Versorgungsschwierigkeiten -> hoher Energieaufwand für gesteigerte Entsorgung und übermäßige Versorgung zum Fehlerausgleich -> langsame Reproduktion). In einem Krankenhaus ist das aber egal: Beta-Lactam behindert die Zellwandsynthese, d. h. keiner kann sich vermehren. Ein Enzym, das Beta-Lactam zerschnibbelt und damit unwirksam macht ist daher quasi der Jackpot und ein Freifahrtsschein für die Vermehrung. Langsam ist schnell, wenn die Konkurrenz gar nicht vom Fleck kommt. Natürlich sind aber Bakterien nicht egoistisch (das wäre ein Irrglaube) - tolle Produkte werden freigibig verteilt (horizontaler Gentransfer). Und so kommt es, dass das Enzym (als genetischer Bauplan) die Runde macht und quasi nur noch produziert wird, um Beta-Lactam zu zerschneiden, während das ursprüngliche Enzym in den Empfängern entweder weiter seine ursprüngliche Aufgabe übernimmt oder aber gar nicht erst vorhanden war, weil der Syntheseweg der Ursprungsspezies gar nicht in der Zielspezies vorkam. Wäre das Ursprungsenzym an letztere Zielspezies ausgeliefert worden, hätte die das verworfen, weil es ja für sie keinen Nutzen gebracht hätte - mit Mutation hingegen ist es ne geile Sache.

So und so ähnlich laufen auch Resistenzen gegen Desinfektionsmittel ab - einzige Voraussetzung ist, dass ein paar Individuen aufgrund von Mutationen eher überleben als andere. Deshalb gilt beim Desinfizieren: Wenn, dann verschwenderisch. Ein bisschen Sagrotan auf die Wäsche tötet gar nichts, sondern verschiebt nur das Gleichgewicht zugunsten der Mutanten - und das ist genau das, was wir NICHT wollen.

genauso wie Bäume an der Sonnen Seite dicker werden.
Werden sie nicht. Der Stamm wird an der windabgewandten Seite dicker, weil er so die Belastungen besser aufnehmen kann.


Das man mit Schädlings-resistenten Pflanzen, auch Schädlings-resistente Pflanzenschädlinge züchtet.
Das ist richtig. Mutanten, die immun gegen das Gift der Pflanzen sind, werden einen unangetasteten Nahrungsvorrat vorfinden. Allerdings, und da haben wir die Natur auf unserer Seite, vermehren sich die Schädlinge sexuell - es besteht eine gewisse Chance, dass die Mutation nicht weitervererbt wird. Darüber hinaus (man beachte obiges Beispiel) existiert der horizontale Gentransfer nicht bei Vielzellern, d. h. die Nachkommen müssen damit leben, dass ihr ursprüngliches Enzym beschissener funktioniert (falls überhaupt noch für die ursprüngliche Aufgabe zu gebrauchen); eine Korrektur durch den unveränderten Gencode (als Zusatz-Gen, siehe oben) ist kaum möglich. Das ist natürlich egal, solange es nur genug Futter gibt, das von anderen Arten nicht angerührt wird. Wird allerdings landwirtschaftlich zwischen zwei unterschiedlichen Giften großflächig variiert (also im Mehrjahresturnus, nie beides zur gleichen Zeit), sterben die Mutanten wieder aus (weil ihr Vorteil beim Wechsel zum Nachteil wird). Das erfordert nur eine großflächige Koordination des Anbaus.
 
Oben