• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Politik und Gesellschaft] EU erlaubt 19 „unbedenkliche“ genveränderte Pflanzen

[img=right]https://www.picflash.org/viewer.php?img=harvest-519209_640LCIAI9.jpg[/img]Die Kommission der Europäischen Union hat die Einfuhr von 19 „genetisch veränderten Organismen“ (GVO) zugelassen. Bei diesen GVO handelt es sich um verschiedene Sorten von Mais, Sojabohnen, Raps, Baumwolle und Nelken. Zehn Pflanzen erhielten ihre erstmalige Zulassung, bei den verbleibenden neun wurden die Genehmigungen erneurt.

Die Zulassung der EU beschränkt sich auf die Einfuhr und Vermarktung. Der Anbau bleibt von der Zulassung unversehrt und weiterhin nicht gestattet. Die zugelassenen Pflanzen dürfen in den nächsten zehn Jahren als Lebens- und Futtermittel eingesetzt werden. Trotz des bestehenden Anbauverbots, profitieren auch deutsche Unternehmen wie BASF oder Bayer von der neuen Verordnung. Diese agieren unter anderem in den USA und dürfen nun ihre Waren von dort aus in EU-Staaten exportieren.

Was das für die einzelnen Mitgliedsstaaten bedeutet liegt allerdings in der Hand der nationalen Regierungen. Erst in dieser Woche hat die EU den Mitgliedsstaaten mehr Freiheiten eingeräumt, was die Verwendung von Gentechnik angeht. Diese Freiheiten ermöglichen es den einzelnen EU-Staaten sich über die Genehmigung der EU hinwegzusetzen und trotz Zulassungen innländische Verbote auszusprechen.

Insgesamt haben damit mittlerweile 68 genveränderte Pflanzen und Futtermittel eine Vertriebserlaubnis in der Europäischen Union. Ferner hagelt es von Umweltschützern herbe Kritik für die ausgesprochene Erlaubnis. Die Grünen sähen die EU-Bürger nicht vertreten und äußerten, dass diese keinerlei Interesse an Genpflanzen hätten und die EU-Kommission diese Tatsache ignorieren würde. „Dies ist TTIP in Aktion“, heißt es von Seiten Greenpeace.

Quelle | Bildquelle
 

Pleitgengeier

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Galt Plutonium nicht auch als unbedenklich? Oder Asbest?

Immer diese Hysteriker. :coffee:
Und nur weil es in einigen Fällen im nachhinein berechtigt war, sollen wir nun jede Forschung aufgeben?

Mit Menschen wie euch würden wir heute noch in der Höhle sitzen und das Feuer hüten.
Wobei, nein, kein Feuer, zu neu, zu gefährlich.
 

Metal_Warrior

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Gleich mal vorweg: Ich bin Biologe/Biochemiker und habe mehrere Labore mit genetisch veränderten Organismen hinter mir. Ich maße mir also durchaus an zu wissen, wovon ich rede, und ich ERWARTE das auch von meinem Gegenüber, wenn er den Mund aufreißt.

natürlichen Pflanzen?
Definiere. Mit ausführlicher Unterschiedsbetrachtung zum Gegensatz.

natürliche Lebensmittel
Definiere. Siehe oben.

zu dem Saatgut gleich die chemische Keule dazu bis die Böden nach 3 bis 4 Ernten abgetragen werden müssen
Quelle. Mit fundiertem Rückschluss auf genetisch veränderte Organismen, der NICHTS mit marktwirtschaftlichen Interessen zu tun hat.

Gott bist du dämlich, weißt du eigentlich was du dir und deiner Umwelt damit antust?
Nein, was denn?

1.) Risikotechniken
Definiere "Risiko".
2.) Gen-Pflanzen breiten sich unkontrolliert aus
Ein Gegenargument ist No. 5, weil die Keimfähigkeit der Samen auf minimale Werte herabgesetzt wurde, um Saatgut verkaufen zu können und eine traditionelle Vermehrung beim Bauern zu verhindern. Wo keine Keimung, da keine Fortpflanzung, da keine Ausbreitung, da ein Bullshit-Argument.
3.) Mehr Spritzmittel durch Gen-Pflanzen
Warum?
4.) Gen-Soja zerstört Urwälder
Markt oder Technik? Wohl eher Markt...
5.) Wenige mächtige Konzerne kontrollieren Lebensmittel
Juristisches Problem, kein wissenschaftlich-technisches.
6.) Überwachung besagter scheitert
Siehe 5.
7.) Gesundheitliche Risiken
Die da wären?
8.) ...hilft nicht gegen Hunger und Mangelernährung
Golden Rice.
9.) ...führt zu mehr Gift auf dem Acker
Definiere Gift (Stoffgruppe/Einzelsubstanz), deren Abbauwege im natürlichen Kreislauf (so vorhanden), deren sonstiges Vorkommen in ebenjenem (ist vorhanden, weil Gene aus anderen Organismen stammen), die Konzentration, der Abscheideweg und die Gefährdung für andere Arten. Das sollte in etwa so aussehen:
Ein Walnussbaum im Garten ist schlecht, weil er in seinen Blättern Blausäurederivate einlagert, die zwar von jedem zweiten Organismus in kleinen Mengen vearbeitet werden können (Rhodanase-Weg) und in jedem dritten Pflanzenkern vorkommen, aber die bei Abwerfen und Verwesung der Blätter die Blausäure in Konzentrationen abspalten, welche ein Nachwachsen anderer Pflanzen unterhalb des Baumes effektiv verhindert (durch Abtötung).
10.) ...schränkt Rechte von Bauern und Züchtern ein
Siehe 5.
11.) ...vermindert Artenvielfalt
Erkläre dich, insbesondere im Hinblick auf den derzeitigen Anbau von Hochertrags-Niederwuchs-Zuchtformen bei Weizen, Roggen, Gerste, Hafer etc.
12.) ...führt zu hohen Kosten für Gesellschaft
Wodurch? Marktwirtschaftliche Probleme sind hier nicht anzuführen.
13.) ...-Risiken nicht ausreichend erforscht
In welcher Hinsicht und wie sieht es bei der Einführung neuer Zuchtformen aus?


Ich kürze das hier mal ab, in dem ich ein paar Dinge klarstelle:

1. Die Gene schaden/beeinflussen uns nicht
Beweis: Vegetarier fangen nicht urplötzlich mit Photosynthese an, Schweinswurstliebhabern wächst kein Ringelschwänzchen und Frutariern zerfällt auch nicht binnen eines halben Jahres das Erbgut.
Ausführlich: Alle Nahrung enthält den vollständigen genetischen Satz der Organismen, aus denen sie gewonnen wurde. Wir sprechen hier von Molekülen in der millionenfachen Größe eines Zuckermoleküls. Eine Aufnahme im Ganzen wäre für den Körper unmöglich kontrollierbar, selbst wenn mit Tensiden und spezifischen Transportern gearbeitet würde. Die DNA (Gene chemisch gesehen) ist ein komplexes, selbststrukturierendes Programm, nicht mehr, nicht weniger. Sie besteht aus einem Rückgrat aus Desoxyribose (ein Zucker) und Phosphat, welche quasi die Speicherzellen darstellen, in denen das Programm steht, wohingegen die dazu kommenden Basen (Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin) die Binary selbst sind. Die Basen codieren eine Art Quartärsystem in Dreiergruppen (Tripletts - analog zum binären System von Bits und Bytes), und in diesem sowohl Proteine (aka. Funktionen) selbst als auch Sprungstellen (Intron/Exon), Start und Stopbefehle. Möchte ich Speicherzellen und Bits haben, um eigene Programme schreiben zu können, muss ich nicht jeden Schadcode als Ganzes ins System laden, sondern kann beliebig klein hacken und den Schadcode so deaktivieren/zerstören. Das macht unser Organismus bei der Verdauung - mit JEDEM Gen, das nicht explizit durch einen sich aktiv wehrenden Organismus geschützt wird (sowas wie Salmonella). Dadurch hat der Körper nur 6 Transporter bereitzustellen (überschaubar und kontrollierbar) und gleichzeitig eine volle Box einzelner Legosteine für sein eigenes Bauprojekt, ohne auf zufällig passende Riesensegmente angewiesen zu sein.

2. Gene werden nicht künstlich erstellt (noch nicht)
Erklärung: Es werden nur Gene aus unterschiedlichen Arten in eine andere Art übertragen. Das bedeutet, jeder Gencode ist erstmal "natürlich", ein Patent darauf daher sowieso fragwürdig (juristisches Problem). Was letztendlich gemacht wird ist die Einführung eines neuen Synthesewegs in eine Pflanze, d. h. die Pflanze kann am Ende Proteine/Enzyme exprimieren (herstellen), die ihre Grundart nicht kannte, und herhält so die Möglichkeit, neue Stoffe zu produzieren (weil Ketten von Enzymen nichts anderes sind als ein Fließband in einer Fertigungshalle).

3. Züchtung ist natürlicher/risikofreier
BULLSHIT! Genau das Gegenteil ist der Fall. Im Gegensatz zur genetischen Manipulation, in der ein Wildtyp (ein unveränderter Abkömmling einer vorhandenen Spezies) mit einer definierten Anzahl weiterer Fähigkeiten ausgestattet wird, die noch dazu vorher exakt bekannt sind (und deren Effektivität sogar teilweise gesteuert werden kann), ist die Züchtung eine sexuelle Vermehrung mit Trial & Error - zwei Erbgutsätze werden wild durcheinander gewürfelt und dabei gehofft, dass hinterher eine gewünschte Eigenschaft X herauskommt - was der Organismus sonst noch so kann oder nicht kann, ist völlig zufällig und kann gleich sichtbar werden, oder erst in der Nachfolgegeneration y nach z Tagen unvorhersagbarer Umwelteinflüsse etc. Glücksspiel eben.

4. Man kann sich mit genug Geld natürlich ernähren
Ja, mit wenig auch. Hin und wieder Fleisch, am besten roh, dazu Früchte, Knollen, Blätter und Beeren der Saison. Dabei unregelmäßig essen, oft hungern und wenn man mal zu essen hat, ordentlich stopfen. Mahlzeit!

5. Aber ich meinte doch, ohne diese ganze künstliche blablubbschwappschwurbel
Ja, mit wenig auch. Du willst durch die Zivilisation unveränderte Lebensmittel essen, und nur die? Dann steht dir zur Auswahl: Fisch (Wildfang), Wild (Wildfang), Pilze, Algen. Das wars. Alles andere wurde in den letzten paar tausend Jahren so oft auf Optimum gekreuzt und gezüchtet, dass deine Definition von "Natur" nur noch insofern als erfüllt gelten könnte, als dass das Zeug noch selbstständig wächst. Und das tun gentechnisch veränderte Organismen ja schließlich auch.

6. Aber die Chemie...
...ist eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung von Materie und deren Interaktion mit anderer Materie beschäftigt. Chemie ist entweder alles, was du spüren, riechen, schmecken, anfassen oder sehen kannst, oder gar nichts davon. Keine obskure Teilmenge der Materie als Solche, die du eh nach Belieben änderst oder nicht.
 

Mista

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Und nur weil es in einigen Fällen im nachhinein berechtigt war, sollen wir nun jede Forschung aufgeben?

Mit Menschen wie euch würden wir heute noch in der Höhle sitzen und das Feuer hüten.
Wobei, nein, kein Feuer, zu neu, zu gefährlich.

Ironie? xD

Zwischen Forschung und Produkte einfach auf den Markt werfen, liegt aber ein recht großer Unterschied.
 

RedlightX

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Ohne jetzt alles gelesen zu haben, aber ich habe zu der Thematik kürzlich eine Reportage auf Discovery gesehen.

Die Bevölkerung wird in den nächsten 35 Jahren auf minimum 9 Milliarden Menschen ansteigen.
Im Grunde ist es schon sinnvoll, z.B. Getreide zu pflanzen, dessen Ertrag (ja, durch Genveränderung) maximiert ist. Spart Platz, den wir brauchen werden.

Ich persönlich finde es auch traurig, aber dies sind eben die Folgen der Überpopulation (Andere Folgen sind der enorme Energie- und Rohstoffverbrauch).


Es werden noch "interessante" Zeiten auf uns zukommen.
 

Opuntia

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@RedlightX:
Den Teil hatten wir schon debunked
Das heutige Hungerproblem ist zu 90% eine Verteilungsproblematik.

Solange Essen zu Benzin gemacht
und
Getreide ca 15/1 zu Fleisch "veredelt" wird

haben wir nicht zu wenig, es ist nur am falschen Ort.
 

Nachtschatten

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Das ist überhaupt das Problem dieser Welt, alles ist nicht am richtigen Ort: das Geld, das Wasser, das Öl, die Nahrungsmittel, die Frauen & die Liebe ;p
 

Pleitgengeier

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@Opuntia: Man könnte auch sagen dass es am Falschen Ort zu viele Menschen gibt.
Aber es ist sicher wieder nicht "politisch korrekt" in Frage zu stellen dass in ärmsten Ländern Afrikas - in denen die Nahrung nicht mal für die bestehende Bevölkerung reicht - das durchschnittliche Paar noch wesentlich mehr Kinder hat als das in den reichsten Ländern der Welt...
 

FrostAgent

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  • #49
@Metal_Warrior:

Natürlich im Sinne von ohne von Menschenhand unternommenen genetischen Veränderungen. Bei den natürlichen Lebensmitteln das gleiche Spiel. Ich dachte eigentlich, dass das anhand des Diskussionsaufhängers eigentlich recht ersichtlich sei. "Natürlich" ist das natürlich auch ohne Genmanipulation in aller Regel nicht, aber darum geht es nicht, zumal dies genauso zu kritisieren und hinterfragen ist.

Das andere Zitat war nicht mein Ernst oder irgendwie durchdacht, eigentlich sollte das aufgrund des nachfolgenden Satzes ebenfalls relativ offensichtlich gewesen sein, aber kein Problem.


Es ist natürlich nett und lobenswert, dass du hier einiges, auch aufgrund deines Berufes so breit erklärst. Ich sehe für mich dennoch keinerlei Grund oder Mehrwert, warum ich relativ unerprobte und vom Menschen massivveränderte Produkte zu mir nehmen soll, wenn es auch anders geht. Was bringt es dem Endverbraucher und wieso soll er diese eigentlich überflüssige Gefahr in Kauf nehmen?

@Pleitgengeier:

Möglicherweise weil diese Menschen mehr auf ihre eigenen Kinder angewiesen sind als wir? Das Problem sind doch eher unsere Überproduktionen als ausländlische Überpopulationen, die uns rein wirtschaftlich gesehen doch sowieso egal sein könnten. Wir könnten effizienter sein, weniger wegwerfen, der Umwelt etwas Gutes tun und trotzdem noch ganz betroffen auf die hungernden Kinder in Afrika schauen.
 

Opuntia

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@Pleitgengeier:
Man könnte auch einfach Analysieren woran das liegt.

Warum vermehren sich "Unterschichtler" in Deutschland stärker als Bildungsbürger?
Liegt vermutlich am Beipackzettel der Pille, tldr und Chantal war da.

und was hat Genmais mit den Illuminaten zu tun....

Wir kommen sehr weit vom Thema weg.
 
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Opuntia

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@Nachtschatten:
Weil die einen nicht aufpassen oder "ein Kind wollen".
Während die anderen sich Gedanken über Geld, Schule, Ausbildung, Kindergarten und Kontostand machen.
 

Metal_Warrior

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Natürlich im Sinne von ohne von Menschenhand unternommenen genetischen Veränderungen.
Genau das ist der Punkt, den ich kritisiere: Du hast nicht die geringste Vorstellung dessen, was du hier definierst, und daher sind alle deine Forderungen (und die der anderen Gentechnikgegner, die sich nicht auf marktwirtschaftliche/patentrechtliche Probleme stützen) völlig unsinnig.
Es gibt nur 4 Lebensmittel, die von Menschenhand nicht genetisch verändert wurden: Wildfleisch, Pilze, Fische/Meeresfrüchte (Wildfang) und wild gewachsene Algen. Der Rest wurde genetisch verändert, lediglich die Methoden sind andere gewesen.

Der Punkt ist, in deinem Unverständnis forderst du eigentlich genau das, was du nicht haben möchtest: Eine Randomisierung der genetischen Mutationen in unseren Nutzpflanzen mit den daraus resultierenden völlig unvorhersehbaren Konsequenzen für das Ergebnis und im Nachhinein auch für die umgebende Flora und Fauna. Lass es mich mal an einem Beispiel erklären:
Du besitzt zwei Dateimanager. Exhibit A ist gut zu handhaben, klein und sehr schnell, ist aber funktionsmäßig stark eingeschränkt, Exhibit B ist ein Allrounder mit Zipper, ISO-Mount-Funktion, Brennfunktion und auch SSHFS, Samba und so ziemlich allem, was das Herz begehrt. Einzige Nachteile: Die Benutzeroberfläche könnte schlimmer kaum sein und das Ding ist mehrere Gigabyte groß, wie die Entwickler einfach schlechten Code geschrieben haben. Beide Quellcodes liegen dir vor. Was du dir wünscht ist Target C: Ein Dateimanager, sich anfühlt wie A, aber die Zipper-Funktion von B sowie die Samba-Möglichkeit enthält. Wie machen?
Möglichkeit 1: Es gibt ein Programm, das zwei Eingangscodes liest, eine (zufällige) Hälfte davon wegwirft und die restlichen Codesnippets zusammenwürfelt. Am Ende wird der resultierende Code compiled (falls möglich) und du bekommst einen Dateimanager, der irgendwas kann oder auch nicht. Wie dem auch sei, du musst jedes Mal, wenn du mit dem Ergebnis unzufrieden bist, entweder den resultierenden Quellcode weiter verwenden und wieder durch dein Merger-Programm jagen, oder von vorn beginnen. Dies ist ziemlich exakt genau das, was bei einer biologischen Züchtung passiert.
Möglichkeit 2: Du schnappst dir beide Quellcodes, isolierst den Code für Zipper und Samba sowie deren Implementation und baust die isolierten Fragmente an die sinnvollsten Stellen von Quellcode A ein - compilen, fertig. Biologisch wäre das Genmanipulation/Gentechnik.
Welche wählst du?

Ich sehe für mich dennoch keinerlei Grund oder Mehrwert, warum ich relativ unerprobte und vom Menschen massivveränderte Produkte zu mir nehmen soll, wenn es auch anders geht.
Read my lips: Es GEHT NICHT ANDERS. Wir sind schon seit abertausenden Jahren in dieser Schiene, und das, was an einem Golden Rice verändert ist, ist winzig im Vergleich zu einer neuen Kreuzung zweier Reissorten, nur eben mit sichtbar gewünschten Output, OHNE die anderen Eigenschaften dabei verändert zu haben.

Was bringt es dem Endverbraucher und wieso soll er diese eigentlich überflüssige Gefahr in Kauf nehmen?
Welche Gefahr? Bzw. in welcher Hinsicht sind minimalstveränderte Produkte (also gentechnisch angepasste Organismen) gefährlicher oder schlechter als maximalveränderte Produkte (Kreuzungen)?
 

Nachtschatten

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Während die anderen sich Gedanken über Geld, Schule, Ausbildung, Kindergarten und Kontostand machen.
Die Unterschicht, die hier in Neukölln und Köpenick lebt, macht sich hauptsächlich Gedanken darüber, wann das Geld vom Amt kommt und wie lange die Kippen und das Katzenfutter noch reichen.

Die wissen nicht mal, was die "Kohlenhydrate" sind die auf der Chipspackung ausgewiesen sind und würden auch Genfood ohne Probleme konsumieren, wenn es billiger ist.
 

alter_Bekannter

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Und wenn man eine Unterschicht zum Treten hat braucht man sich nicht mehr ums Thema kümmern, alle sind glücklich, das System funktioniert!
 

Opuntia

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@Metal_Warrior:
ziemlich interessant das ganze, wenn man schon mal jemanden mit Ahnung da hat:
In wiefern kannst du was über Spezies übergreifende Genveränderungen sagen?

Bei Kreuzungen werden idr. gleiche Arten gekreuzt.
Bei Kontrollierten eingreifen ja aber auch Speziesübergreifend.
Wie z.B. die Affen, denen Quallengene eingepflanzt wurden, damit sie leuchten (fluoreszierende Proteine produzieren).
ist zugegeben ein Extrembeispiel, aber wie sieht das in der normalen Nutzung aus.
Wenn Mais jetzt z.B. Gene von Chillis eingesetzt werden.
 

Nachtschatten

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Und wenn man eine Unterschicht zum Treten hat braucht man sich nicht mehr ums Thema kümmern, alle sind glücklich, das System funktioniert!
Mit Auseinanderklaffen der Schere zwischen arm und reich wird die Unterschicht wachsen, das Bildungsniveau und damit das Wissen um gesunde Ernährung wird geringer. Die Genfood-Produzenten werden sich darauf einstellen. Davor in falsch verstandenem Gutmenschentum die Augen zu verschließen macht es nicht besser.
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

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Schlechtes Manöver, ziemlich unpassend...

2 Grundsätzliche Fehler:
1. Deine Aussagen waren nicht Produktiv, sondern nur Gebashe.
2. Ich verleugne das Thema nicht.(Wer sich andere Beiträge von mir ansieht, findet sogar häufig das Gegenteil...)
 

Nachtschatten

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1. Wenn jemand nicht deiner Meinung ist, ist das kein Bashing. Du hast noch einiges über Diskussionskultur zu lernen. Ich kann mir auch denken, warum du von meiner Meinung angepißt bist, obwohl ich dich weder kenne moch meine. Getroffene Hunde halt. :unknown:

2. Willst du wirklich erwarten, dass ich das nachlese? Ja hackts :rolleyes: Mir reicht schon dieser Beitrag.

3. Ich weiß nicht, warum du mir gegenüber jetzt den Wadenbeißer raushängst. Arbeite selbst an deinen Problemen und geh nicht auf mich los.
 

Metal_Warrior

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In wiefern kannst du was über Spezies übergreifende Genveränderungen sagen?
Wird gemacht und ist auch im Labor schon seit über 30 Jahren völliger Standard, die Technik selbst wurde - soweit ich mich erinnern kann - bereits '72 entwickelt (und der ausführende Wissenschaftler hat das Experiment im entscheidenden Schritt abgebrochen und international ein Moratorium angestrengt, das die Grundsätze des heute gültigen Umgangs mit GVOs festschrieb.

Warum geht das?
DNA ist in weiten Teilen universal; d. h. der Code selbst codiert in einem E. coli-Bakterium genau das gleiche Protein wie in einem Menschen (exklusive Introns etc., dazu später mehr). Das gilt im Prinzip auch für das ganze Erbgut eines Lebewesens. Bei der sexuellen Vermehrung passieren öfter Fehler (Überkreuzungen) des DNA-Strangs mit dem Schwesterstrang des Geschlechtspartners, die dann zerschnitten und oft falsch wieder zusammengesetzt werden. Hast du jetzt nah verwandte Lebewesen (eine Spezies), korrigieren sich diese Fehler meist selbst wieder, da die Stränge zwar vertauscht wurden, das jedoch an mehr oder minder der gleichen Stelle passiert ist. Stell dir zur Veranschaulichung zwei Ketten mit bunten Gliedern, aber der gleichen Farbreihenfolge vor. Bevor diese Fehler passieren, werden die Ketten aneinander ausgerichtet, d. h. die Farben decken sich. Überkreuzt du nun und schneidest, ist die Wahscheinlichkeit groß, dass das gelbe Glied der Kette A durch das gelbe Glied der Kette B ersetzt wird und umgekehrt - der Fehler ist zar formal geschehen, hat aber biologisch keine Auswirkungen. Selbst kleine Differenzen können meist ausgeglichen werden oder treten nicht lebensverändernd in Erscheinung (etwa bei Augenfarbe, Haarfarbe etc.). Schuld daran sind meist nichtcodierende Teile des Erbguts (Introns), die das Erbgut hauptsächlich künstlich strecken oder Bedeutung für die Effektivität der Translation oder gar das Immunsystem haben ("genetisches Erinnerungsvermögen"), wo Schäden aber keine relevante Rolle spielen (wen interessiert schon ein Teil des Pocken-Erbguts zur Herstellung von Antikörpern, wenn die Pocken längst nicht mehr existieren?). Natürlich haben die einzelnen Gene oft Gegenspieler, und es entscheidet die Effizienz der Translation und nachfolgender Schritte über die Menge an produziertem Protein und schlussendlich dann zur Ausbildung eines äußeren (oder inneren) Merkmals.
Das war jetzt eine Spezies. Wie sieht es bei zwei verschiedenen Spezies aus, etwa Affe und Qualle:
Die Qualle hat die Hälfte der Gene des Affen schon gar nicht im Repertoire, und die vorhandenen Gene sind völlig anders angeordnet. Selbst wenn sich eine Paarung der Genstränge ausbilden kann, werden Überkreuzungen immer zur Zerstörung der genetischen Logik führen, mehr Proteine können nicht gebildet werden und letztendlich stirbt das (theoretisch) neu entstandene Individuum, noch bevor es sein erstes Protein exprimiert hat. Theoretisch deshalb, weil die Natur an dieser Stelle viele Prüfschritte eingebaut hat, die eine Verschmelzung beider Keimzellen von vornherein verhindert oder, wenn sie doch stattfindet, das entstandene Individuum in einen Pause-Modus zwingen, wenn die Schäden zu groß werden.

Man sieht bei dieser Betrachtung sehr schön, dass es eigentlich die Erbgutschäden sind, auf die es in der sexuellen Fortpflanzung ankommt. Gäbe es an dieser Stelle keine Diversität, könnten wir uns den Aufwand mit Partnersuche und Sex gleich sparen und uns knospend vermehren (wie einige Pflanzen zum Beispiel). Sähe nur scheiße aus und würde uns wohl beim Weglaufen vor Fressfeinden nicht unbedingt helfen.

Wir haben also das Problem erkannt, dass prinzipiell das Erbgut gelesen werden könnte, wenn bei der Kreuzung zu unterschiedlicher Arten nicht so viel Scheiße passieren würde. Mit unserer neuen Methode (Restriktionsenzyme und Elektroperforation der Zellhülle) haben wir aber endlich die Möglichkeit, diesen Sexualschritt weg zu lassen - und das tun wir auch recht fleißig. Letztendlich produziert also unser Zielorganismus Dinge, die seine Spezies niemals vorher konnte, die sich aber nicht im Geringsten davon unterscheiden, was der Spenderorganismus dieser Gene schon ewig selbst herstellt. Ein Gen, das für die Alkoholdehydrogenase codiert, wird nach dem Einbau in eine andere Spezies nicht auf einmal Chlorophyll codieren.

Ich hoffe, ich hab deine Fragen beantwortet.
 
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