Sagt man nicht!
Die Begriffe Negerkuss und Mohrenkopf sind heute aus Gründen der political correctness verpönt, da man Neger und Mohr (selbst in Palindromen - z.B. Regenneger) als rassistisch konnotiert und inakzeptabel empfindet. Heute bezeichnet man Menschen, die man früher Neger/Mohr nannte, als Schwarze, Farbige, coloured People oder African-Americans, PoC (People/President of Color, gesprochen Pi-ou-si), WoC (Woman of Color, Worker of Color), CoC (Child/ren of Color). Allerdings ist auch das politisch inkorrekt, denn jemanden auf seine Hautfarbe »schwarz« zu reduzieren, ist ebenso eine diskriminierende Aussage über die Hautfarbe eines Menschen wie die unpräzise Formulierung »farbig«, die ja jede (andere) Farbe meinen könnte, also auch »grüne«, »rote« oder sogar »braune« und »weiße«.
Überdies stiftet hier der Umstand Verwirrung, dass manche Farblehren Schwarz und Weiß nicht zu den Farben, andere Farblehren sie neben Grau zu den sog. unbunten Farben zählen. Demnach wäre ein Schwarzer kein Farbiger, sondern ein Unbunter, und diese Bezeichnung ist selbstredend auch inakzeptabel.
Ebenfalls die Reduzierung eines Menschen auf seine Herkunft »african« weist keinen Weg aus der Diskriminierungsfalle, denn aus Afrika kommen auch Menschen, die man früher nicht Neger/Mohr genannt hätte, die nun aber mit der Bezeichnung »african« missverständlich für Personen gehalten werden könnten, die man früher Neger/Mohr nannte. Nicht zu vergessen, dass heute »African-Americans« genannte, nicht zwingend aus Amerika kommen müssen.
Wie macht man also nicht diskriminierend verschiedene Helligkeiten im Aussehen von Menschen klar? Man nennt sie Personen, deren Haut ein relativ hohes Absorbtionsvermögen des Lichtes (für die Dunkleren) oder ein relativ hohes Reflexionsvermögen des Lichtes (für die Helleren) aufweist. Aber: selbst wenn die Begriffe Neger und Mohr nicht rassistisch belegt wären, Negerkuss und Mohrenkopf blieben problematisch, weil sie nur die maskuline Form enthalten. genderneutral müsste es heißen: NegerInnenkuss, Neger_innenkuss oder Neger*kuss und Möhrenkopf. Allerdings wäre auch Möhrenkopf inakzeptabel, da sich die Karotten diskriminiert fühlen könnten, die bekanntlich gar keinen Kopf haben.
Genauso inkorrekt wie Neger oder Mohr ist das Wort Kuss im Namen einer Süßigkeit, die vielfach von Kindern gegessen wird. Sie gibt dem so bezeichneten Lebensmittel eine unerwünschte sexualisierte Prägung. Auch der Kopf im Mohrenkopf muss heute im Zusammenhang mit den Personen, die man früher Neger oder Mohr nannte, als inakzeptabel gelten, da er auf kannibalistische Praktiken verweist. Alternativ zum Kuss könnte »angedeutete freundschaftliche Berührung mit dem Mund« stehen.
Heute werden die ehemals als Schaumspeise mit Migrationshintergrundgeschichte bezeichneten Süßigkeiten gelegentlich auch nach einem ihrer Hersteller »Dickmann's« genannt. Damit bezweckt man fälschlicherweise, den diskriminierenden Negerkuss zu umgehen, diskriminiert aber nunmehr BMI-herausgeforderte Personen und Frauen
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