@1Bratwurstbitte: Richtig, ist in nahezu jeder Branche so - aber hier ging es ja nun grade um die Fleischindustrie, daher hab ich mich auch erst mal nur auf die bezogen. Mit dem Rest haste natürlich absolut recht.
Angebot und Nachfrage. Der Kunde wird nicht dazu gezwungen das Fleisch zu kaufen, würde er das Produkt ernsthaft hinterfragen oder die Produktionsbedingungen kritisieren, dann könnte er doch verzichten, wenn er sich sauberes Fleisch nicht leisten kann.
Das ist genau der Punkt den ich meine - wenn du kein Geld mehr hast, bist du irgendwann gezwungen das Billigste zu kaufen. Und da ist völlig egal, ob du nur von Obst und Gemüse aus Spanien lebst, das gespritzt ist bis zum Abwinken oder eben mit Antibiotika-Fleisch. Letzteres sättigt zum gleichen Preis zumindest etwas länger. Schau dich doch in Discountern mal um.
Sehr geil bei uns der MarktKauf - Fleisch bekommst du da hinterhergeschmissen. Aber, seit die von Edeka übernommen worden sind, kannste Obst und Gemüse da nicht mehr kaufen. Ist grundsätzlich alles halb angegammelt. Fliegen über den Zwiebeln, die Kartoffeln schrumpelig, die Frühlingszwiebeln matschig, Paprika verschimmelt, Mandarinen faul, Bananen braun oder noch komplett grün. Nashis, Karambole, Avocado, Süßkartoffeln, Limette - das Zeug ist alles super, kostet aber auch ein halbes Vermögen dort.
Was machst du als jemand, der kein Geld hat? Kannst dich entscheiden zwischen evtl. Gammelfleisch, das länger sättigt und vergammeltem Gemüse.
Dann Milch - kannst ja Sojamilch oder Reismilch etc trinken ... aber nicht, wenn du auf dein Geld schauen musst. Der Liter kostet 1,50 bei den BILLIGsorten.
Wir haben locker 8 Millionen Menschen im Land, die sich nicht leisten können große Sprünge zu machen - die sichern zu einem Großteil die Machenschaften der Fleischindustrie.
Ich streite aber nicht ab, dass da natürlich auch Dummheit und/oder Ignoranz eine große Rolle spielt. Da wird nicht nachgedacht, wie es sein kann, dass Fleisch so wenig kostet. Vor allem, wenn man bedenkt, dass da trotz dieses Niedrigpreises immer noch eine Gewinnspanne drauf liegt. Wie hoch kann der eigentliche Wert dieses Fleisches also sein?
Dann aber wiederum die Frage: Wenn du kein Geld hast, aber Hunger - machst du dir dann darüber Gedanken, woher dein Essen kommt und ob du es nicht lieber liegen lassen solltest?
Natürlich richten sich Discounter und andere Ketten nach den Kunden und der Nachfrage und richten ihre Preise entsprechend aus. Es zählt nur das Business, der Rest ist egal.
In erster Linie richten sich Discounter nach ihrer Konkurrenz. Nicht nach dem Kunden. Geht die Konkurrenz mit dem Preis runter, tun es alle anderen, die es sich leisten können auch. Denn ja - Geld ist wenig vorhanden bei vielen und natürlich lockst du mit günstigeren Preisen Leute an. Wenn man bedenkt, dass ein iPhone in der Herstellung ein Appel und Ei kostet, könnte das für 50,- Euro angeboten werden bei gleiche Ausgangsqualität und die würden trotzdem noch Gewinn machen.
Das wissen die Leute. Du hast auf der einen Seite Artikel die völlig überteuert verkauft werden und auf der anderen Seite Artikel wo du nur eine ganz knappe Gewinnspanne hast. Es ist sicher möglich - aber darf man das erwarten, dass Kunden sich über den eigentlichen Wert eines jeden Artikels, den sie planen zu kaufen vorher informieren, um abschätzen zu können, wie hoch die Gewinnspanne ist und wie hoch damit die Wahrscheinlichkeit, dass sie Ramsch kaufen oder nicht?
In Deutschland liegt fast nur noch Ramsch aus.
Das merkt man sehr gut, wenn man öfter aus dem Ausland kauft. Ich kaufe Klamotten, Handytaschen, Taschen, mitunter sogar Elektrogeräte, beispielweise idR. aus Südkorea oder Japan. Eine Jacke für umgerechnet 60 Euro von JSG (Japan) - top verarbeitet, keine Fäden, super feste Nähte, schönes Material. Was du in Deutschland für 60 Euro bekommst, könnte teilweise auch im Kik hängen. Ich hab ne Geldbörse aus Südkorea - hat mich 22 Euro gekostet - traumhaft verarbeitet. Bekommst du in Deutschland nicht mal für 50 Euro mit dieser Verarbeitung.
Das sind dann auch Sachen "Made in Japan", Made in Korea" etc. - umgerechnet kostet sie häufig etwas mehr, als Produkte dieser Art (ungeachtet der Qualitätsunterschiede) in Deutschland kosten würden, aber sie sind eben auch entsprechend verarbeitet. "Made in Germany" kannst du teilweise gar nicht mehr bezahlen und bekommst häufig trotzdem Schrott.
Solange dir aber keine sinnvollen Alternativen geboten werden - was sollst du kaufen?
Für Japan ist ein gutes Beispiel Zojirushi. Die stellen unter anderem Küchengeräte her, sehr bekannt für ihre Reiskocher. Gelten als die besten Reiskocher weltweit neben den Cuckoo aus Korea.
Zojirushi produziert fürs Inland und fürs Ausland. Sie produzieren sowohl in Japan als auch in China.
Die "Made in Japan" Geräte sind teurer (und nicht fürs Ausland gedacht), aber auch von etwas hochwertigerer Qualität. Die "Made in China" sind super verarbeitet, haben aber die ein oder andere Schwachstelle und halten mitunter nur 3-5 Jahre, wenn man sie falsch behandelt, während die "Made in Japan" Locker 10+ Jahre schaffen.
Theoretisch könnten die Japaner auch die "Made in China" Produkte kaufen. Aber soweit mir bekannt, sind sie bereit mehr Geld für Dinge auszugeben, die ihnen wichtig sind - z.B. auch die Ernährung. Die Qulität muss stimmen. Japaner kaufen wohl sehr gerne sehr frisch ein und sind - wie ich mal las - sehr wählerisch mit der Auswahl der Zutaten. Das lassen sie sich auch etwas kosten.
Wäre in Deutschland nicht möglich. Der Deutsche wurden zu ganz anderen Prioritäten erzogen als z.B. der Japaner oder der Südkoreaner und gleichzeitig sind da eben sehr viele Menschen, die sich diese Wahl auch gar nicht mehr leisten können.
Japan ist btw gleichzeitig auch ein super Beispiel für massive Tierquälerei. Ich meine die fingen Delfine (weiß nicht, ob sie das immer noch so machen) indem sie erst ein Delfinbaby fangen, es dann aufschlitzen und schreiend unter Wasser ausbluten lassen. Die Hilfeschreie und das Blut locken dann die Schule des Delfinbabys an oder zumindest die Mutter und Verwandte und die wird dann gefangen.
Anschließend werden die Delfine bei lebendigem Leib aufgehängt und zum Ausbluten aufgeschlitzt.
Ich weiß nicht ob du mit dem teuer = gleich besser auf meinen letzten Beitrag anspielst.
Nein, habe ich nicht, war keine Anspielung.
Deine Beiträge sind völlig in Ordnung, stimme ihnen idR. zu. War also eher Zufall. Zeigt aber die andere Seite: Du hast Recht, dass man bei billigem Fleisch garantiert keine Qualität haben wird, aber gleichzeitig gibt teures Fleisch auch keinerlei Garantie dafür, dass man Qualität erhält - ganz im Gegenteil. Und das ist das Dilemma. Es gibt keine Garantie, dass du keinen Scheiss kaufst. Egal wie teuer es ist. Irgendwie wirst du in den meisten Fällen immer beschissen.
Es sollte einfach mal an einer Umverteilung der Gelder für Überwachungsapparate im Staate gearbeitet werden, aber das widerspräche wohl dem eigentlichen Bestreben und dem wirtschaftlichen Wachstum.
Jup. =/ Denn eigentlich läge es doch im Interesse der ehrlichen Anbieter, wenn die schwarzen Schafe aus ihrer Branche aufgedeckt werden. Aber vermutlich gibt es zu wenig ehrliche Anbieter ...
Irgendwie haben wahrscheinlich alle ne Leiche im Keller.