Nomadland
Die Oscars sind dieses Jahr voll an mir vorbeigegangen. So war es eher Zufall, dass ich gestern mit der Freundin Nomadland angeschaut habe, der wohl am selben Tag auch den Best Picture Award abgeräumt hat.
Ich habe von den nominierten nur einen weiteren Film gesehen, aber wenn Nomadland der beste Film des Jahres war ist das wohl eher ein Zeichen dafür, was für ein schlechtes Filmjahr das war.
Nomadland hat schöne Bilder, eine gute Hauptdarstellerin, viel Melancholie (more Piano!!) und ein leidlich freshes Konzept durch die Mischung von Real-Life Darstellern und Schauspielern.
Das alles zusammen kann man wertschätzen, nur macht es leider nicht automatisch einen guten Film, erst Recht nicht den Besten des Jahres.
So mäandert das Ding vor sich hin und greift hier und da erwartbare soziale und gesellschaftliche Probleme der Nomaden auf, aber immer nur oberflächlich und so, dass es nicht zu sehr weh tut. Man will ja niemanden verstören.
Möglich, dass einige das als subtil anerkennen, ich fand's einfach nur dünn. Die Protagonistin reist von A nach B, trifft Leute, die um ein vielfaches spannender sind als sie selbst, die aber kaum Screentime bekommen.
In dem Sinne ist es ein typischer Versuch eines "Slice of Life"-Films im Stile von Richard Linklater, der für mich nicht funktioniert hat.
Die Protagonistin hat den ganzen Film über keine Motivation oder Ziele, die es dem Zuschauer erlauben würden, mitzufiebern. Dinge passieren einfach, werden dokumentiert und dann geht's zum nächsten Schauplatz. Ganz zum Schluss erfährt man dann ein wenig mehr über die Gefühlswelt der Protagonistin, aber der Payoff kommt für mich zu spät.
Der Film wäre besser gewesen, wenn man ihn entweder als richtige Doku angelegt hätte oder als normalen Spielfilm. Die Version, die gedreht wurde versucht sich an einem Mittelweg und scheitert.
Gerade noch
6/10 Punkten. Der Film wird in einigen Jahren in die Liste der schwächsten "Best Picture"-Gewinner aufgenommen werden, falls er jetzt nicht schon drin ist.
Deutlich bessere Slice of Life Filme (die ich gesehen habe, gibt sicher noch viele andere, aber ist nicht mein Hauptgenre):
Lost In Translation
Clerks
Night on Earth
Alles von Richard Linklater
Patterson, Captain Fantastic und The Florida Project stehen auf der Watchlist, sollen wohl auch dazu passen.
--- [2021-04-27 23:48 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---
Kontrastprogramm.
Top Secret!
Einer der Abrams/Zucker Spoofs den ich noch nicht kannte.
Tja, womöglich spielt da doch romantische Verklärung von Kindheitserinnerungen eine Rolle, weil Die nackte Kanone, Hot Shots und Airplane! von den Machern mag ich immer noch, kenne ich aber alle von früher.
Aber das hier war nix. Der Film ist
furchtbar schlecht gealtert mit sehr wenig funktionierenden Kalauern. Die Musik-Einlagen waren auch nicht mein Fall. Ich musste mir zwischendrin ein Bier holen um den durchzuhalten.
Drei oder vier mal musste ich dann ein wenig grinsen während die Freundin genervt nebenan meckerte (sie mag aber auch die Die Nackte Kanone nicht).
Trotzdem finde ich es irgendwie schade, dass keiner mehr solche albernen Spoofs produziert fürs hohle Hirn. Was gab's da in den letzten Jahren? Mir fällt nix ein. Scary Movie ist ja auch schon uralt.
5/10 sind generös denke ich.