@simpliziss
Wenn die Angaben aus den Links, es handelt sich um dabei um Papiere, denen man glauben kann oder nicht, wenn die Angaben dort alle stimmen, dann geht es den Europäern doch viel besser als gedacht, sogar in den Krisenländern. Hühnchenbrust muss es doch wirklich nicht immer sein
@TBow
Von Ghana weiß ich nichts, über die Entwicklung in Kenia habe ich mal ein dickeres Buch gelesen von Michela Wrong, Jetzt sind wir dran: Korruption in Kenia. Die Geschichte des John Githongo.
Die Autorin legt dar, wie all die in Strömen geflossene Entwicklungshilfe und die Gelder von Weltbank und IWF dem Land mehr schadeten als nützen, weil sie in die Taschen der jeweiligen Machthaber und ihrer Entourage geflossen sind, in die Taschen von mächtigen Stammesbrüdern, und wie diese Gelder zu Stammeskriegen führten, die in Wahrheit Verteilungskämpfe um die Verfügung über sie gewesen sind. Am Aufbau des Landes hatten die jeweiligen Machthaber also kein Interesse, weil die Gewinne im Kampf um die Verteilung der zufließenden Gelder viel lukrativer war. Die Autorin rechnet vor, dass das Vermögen des Clans von Jomo Kenyatta während dessen Renetschaft um genau den Betrag gestiegen war, den das Ausland als Entwicklungshilfe geleistet hatte.
Hier böse Weltbank, böse EU, böser IWF, und dort die armen drangsalierten Afrikaner, so war das jedenfalls in Kenia nicht. Bevor ich die Entwicklung in Ghana beurteilen kann, würde ich sie mir genauer anschauen wollen, und ich würde mich nicht auf die Auskünfte von Entwicklungspolitikern verlassen, die selbst immer auch Lobby sind.
Gäbe es seitens der Machthaber in Ghana ein echtes Interesse daran, die Landwirtschaft zu fördern, um das Land voran zu bringen, so wäre ein gangbarer Weg doch der, diesen Produktionszweig zu subventionieren.
Außerdem stellt sich die Frage, warum die Regierung es nicht riskiert, gegen die Direktiven von Weltbank und IWF zu verstoßen, also den Binnenmarkt durch Importzölle oder sogar Importverbote zu schützen.
Wer wäre der Leidtragende in diesem Fall?
Die Bevölkerung?
Eine kleine wohlhabende Schicht?
Oder die politische Klasse, die Hungeraufstände befürchten muss, wenn die Versorgung durch Importe von billigem Fleisch ausfällt?