Zuletzt habe ich mir ein paar Demos angeschaut, im Rahmen von GOGs Spring Sale.
A Tale of Paper ist ein seichter (Puzzle)Platformer, der stark an Little Nightmares erinnert, nur ohne dessen Grusel.
Als kleines Wesen aus Papier gebaut laufen wir durch die große Welt der Menschen, wobei es ein wenig so wirkt, als schaue man auf ein offenes Puppenhaus. Dabei können wir uns in 2,5D umher bewegen. Halt alles wie bei Little Nightmares, und dabei auch mit sehr ähnlichen Problemen.
Die Steuerung fühlt sich nicht immer so genau und präzise an, wie man es gerne hätte, und nicht jeder Sprung kann zielsicher ausgeführt werden. Die Kamera kann nur ganz leicht bewegt werden, und schnell verschwindet unser kleiner Charakter hinter den Hindernissen im Level.
Eine weitere Gemeinsamkeit ist der rasche Tod. Es gibt die berühmten runden Staubsaugerroboter, die einen verfolgen und bei Berührung sofort schreddern. Das passiert nicht nur sehr schnell, sondern wird auch bei jedem Ableben mit einer kurzen Cutscene begleitet, was es rasch recht nervig macht. Die andere Todesfalle sind Pfützen. Eine kurze Zeit kann man sich im Wasser bewegen und so auch noch wieder rauskommen, wenn der Rand nah ist. Fällt man aber durch einen verpatzten Sprung von oben herunter in die Mitte, ist man zum Tode verdammt und kann nur darauf warten, dass endlich die Sekunden verstreichen bis man endgültig stirbt und respawnt. Dieses Gewarte ist einfach immer nervig.
Im Lauf der Reise bekommen wir neue Fähigkeiten und auch die Möglichkeit, uns in andere Dinge zu verwandeln - oder vielmehr zu falten. In der Demo kommt zB ein Frosch vor, in dessen Gestalt wir höher springen können. Oder wir machen Samus berühmten Morphball nach und rollen durch Röhren.
Blöd ist hier, dass man sich in diesen Formen nur stark eingeschränkt bewegen kann. Mit dem Frosch geht wirklich nur springen. Kein Gehen oder kleinere Hüpfer, die Gehen simulieren. Auch als Kugel kann das Rollen nicht gesteuert werden. Es passiert automatisch an den dafür vorgesehenen Stellen, ohne weitere Kontrolle von uns. Und außerhalb dessen kann man sich als Kugel keinen Millimeter rühren. Dadurch kommt es zu ständigem hin und her wechseln, um sich neu zu positionieren, was mühselig sein kann.
Als Collectible gibt es im Level versteckte Origami Figuren zu einsammeln.
Trotz all der Kritikpunkte empfand ich das Spiel als sehr charmant und mochte die Ideen dahinter. In rund 20 Minuten kann man die Demo durch haben.
Lumote: The Mastermote Chronicles ist ein 3D Puzzle Spiel, das auf den ersten Blick vor allem durch seine leuchtenden Farben besticht.
Als ein kleiner Tentakel-Blob hüpfen wir auf Platformen umher, die in endlosen Nichts zu schweben scheinen, als wären wir in einer anderen Dimension. Es gilt, bestimmte Blöcke auf Schalter zu schieben, um die Energie der Platform von Rot zu Blau zu ändern. Dadurch öffnet sich die große Blume am Ende, die uns auf die nächste Platform lässt.
Als Hindernis gibt es Felder, die aus Blumen bestehen, und unterschiedlich auf die rote und blaue Energie reagieren. Um die Blöcke durchs Level zu bewegen, muss man die Blumen geschickt beeinflussen und sie sich haben und senken lassen.
Die Kamera ist frei drehbar, und versteckt in einer Ecke lässt sich auch mal ein Collectible finden.
Die Demo bietet die ersten paar Level und kann in 15 Minuten durchgespielt werden. Zwar stach nichts besonders beeindruckend hervor, die Mechanik hinerließ aber einen sehr soliden Eindruck. Oben drauf macht unser Blob immer niedliche Geräusche beim Rumhüpfen.
SILT ist ein 2D Rätsler, der extrem an Limbo erinnert, was allen voran mit dem fast identischen schwarz-weiß Look beginnt, wobei SILT dabei wie von Hand gezeichnet aussieht. Beide Spiele teilen sich auch die düstere, ja fast gruselige Atmosphäre, einer fremdartigen Welt, hinter der mehr zu stecken scheint, als man ahnt.
Wir sind ein Taucher, der die Fähigkeit hat, von Lebewesen in seiner Nähe Besitz zu ergreifen, um dann deren Spezialfähigkeit zu nutzen. Unsere allererste Aufgabe ist zum Beispiel, die Kontrolle über einen Piranha zu übernehmen, um mit ihm die Kette durchzubeißen, die uns festhält. Auf diese und ähnliche Weise rätseln wir uns von Bildschirm zu Bildschirm und müssen am Ende auch eine große Kreatur besiegen, in dem wir sie austricksen.
Ähnlich wie bei Limbo will alles da draußen einem ans Leder, und man kann sehr schnell tot sein. Innerhalb der Demo gibt es auch einen Verfolgungsabschnitt, mit doch recht engem Zeitlimit. Wenn man da nicht perfekt schwimmt, wird man schnell weggeknuspert. Das hat mich anfänglich so irritiert, dass ich dachte, ich übersehe etwas und müsste irgendwas anders machen.
Angesichts der eigentlich recht simplen Optik scheint das Spiel doch recht Hardware hungrig, und auf der Storepage werden Grafikkarten zwischen einer 1050 und 1650 empfohlen, was überraschend hoch erscheint. Das wirkt auf mich wie schlecht optimiert, und diverse Screens, bei denen die Demo zu ruckeln anfing, füttern meinen Verdacht da noch, zumal die Grafik runterzustellen keine Änderung brachte. Das einzige Ergebnis war, dass die Atmo ein Stück weit verlor, durch noch weniger stimmungsvolle Details auf dem Bildschirm.
Das lässt mich noch mit Vorsicht auf das Spiel gucken, ansonsten hat es einen durchaus positiven Eindruck hinterlassen. Auch diese Demo ist recht kurz. Wenn man weiß, was zu tun ist, kann alles in 10 Minuten vorbei sein.