• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Fernseh-Duell Merkel / Steinbrück

gelöschter Benutzer

Guest

G
Sehr schnell und einfach gesagt nur der volkswirtschaftliche Schaden wäre immens, wenn eine Bank wie HRE, Deutsche Bank oder Commerzbank Insolvenz anmelden sollte

wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass wir das bisher jetzt nicht hatten. demzufolge ist alles eine spekulation diesbezüglich, natürlich auch von meiner seite. dennoch erkennt man daran ganz klar, dass die banken einfach zuviel einfluss haben. meiner meinung nach ist das eine ganz klare konsequenz der privatisierung der geldverwaltung. sowas gehört in staatliche hände.

und wenn sich das system von der pleite einer privaten bank nicht erholen kann, ist das doch eigentlich ein mehr als eindeutiger hinweis darauf, dass das so nicht sein darf und irgendwas arg falsch läuft.

größtenteils die mittlere Führungsebene, sprich die Spitzenkräfte die uns momentan fehlen.

in den 60er und 70er jahren sind leute mit einem hauptschulabschluss zu grossen konzernen gegangen, wo sie heutzutage in der obersten ebene sitzen. warum geht das heute nicht mehr? heutzutage wollen firmen den perfekten mitarbeiter zum einstiegslohn. die heutzutage alten in den führungsebenen haben chancen bekommen, die sie heute nicht mehr gewähren.

daher muss da was passieren. es werden führungskräfte benötigt, dann muss man auch risiken eingehen. ein unternehmen muss risiken tragen und kann sich nicht mit politischer hilfe sicherheit schaffen. mal hand aufs herz, warum gibt es ausbildungsgehälter? im grunde ist das ein betrug. das unternehmen sondiert mit grösster sorgfalt die besten raus und zahlt dann auch noch ein so niedriges gehalt die ersten jahre.

ich bin der meinung, dass man für volle arbeitszeit auch im vollen umfang bezahlt werden sollte. das unternehmen will einen arbeitnehmer, der auf ihre arbeit geschult ist, aber der arbeitnehmer zahlt im grunde mit dem fehlenden lohn dafür. als konsequenz haben ungelernte keine chance mehr.

alternativ soll man das system so belassen, aber nicht, dass sich die firmen die azubis auswählen. die perlen rauspicken für niedrigen lohn sollte abgeschafft werden. leider kann ich gerade nicht mit einer alternativen idee dienen diesbezüglich.

und die steuern im oberen drittel sollten natürlich noch weiter aufgesplittet werden nach einkommen, also auch da noch eine unterteilung schaffen.

ebenso brauchen wir z.b. auch keinen mindest-stundenlohn sondern einen mindest-monatslohn. auch muss die wochenarbeitszeit gesenkt werden um die allgemeine zufriedenheit zu steigern und mal wieder einen fortschritt zu spüren. wir schaffen immer mehr neue technologien, die uns arbeit abnehmen soll, die arbeitszeit bleibt davon aber unbetroffen, was ein völliger widerspruch ist meiner meinung nach.

Die Pensionen sind imo der einzige finanzielle Anreiz in die Politik zugehen. Ich würde eher die Politikerbezüge in der Amtszeit verdoppeln, vllt sogar verdreifachen, aber im Gegenzug die Pensionen auf ein durchschnittliches Beamtenniveau senken

mag sein, wohingegen ich denke, dass viele auch einfach nur machtgeil sind, aber du magst recht haben. zumindest die pensionen sind nun wirklich ein schlag ins gesicht für jeden angestellten.

Man sollte niemanden eine Haltung unterstellen, nur weil er darauf besteht bei den Fakten zu bleiben

da hast du recht, entschuldige.
 
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Ruby

Just add Sun

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Aber dann bitte auch für die Flüchtlinge!!! Sie zahlen die gleichen Preise.

Flüchtlinge zahlen keine Stromkosten, keine Versicherungen, keine Bewerbungskosten (wo sie eh nur einen Teil wiederkriegen, wenn überhaupt) etc.

Dass aber eben dieser Regelsatz nach bestimmten Kriterien errechnet wird ist dir klar?
Und dass in diesen Kriterien eben diverse Kosten wie z.B. Freizeitgestaltung, Kleiderkauf usw. enthalten sind ist dir auch klar?

Natürlich weiß ich das. Stand 2013:

Anteil am Regelbedarf

Nahrung, alkoholfreie Getränke 135,61 €
Freizeit, Unterhaltung, Kultur 42,17 €
Nachrichtenübermittlung 33,73 €
Bekleidung, Schuhe 32,10 €
Wohnen, Energie, Wohninstandhaltung 31,94 €
Innenausstattung, Haushaltsgeräte 28,96 €
andere Waren und Dienstleistungen 27,96 €
Verkehr 24,07 €
Gesundheitspflege 16,43 €
Beherbergungs- und Gaststätten 7,57 €
Bildung 1,46 €

Geld für Versicherungen wie Hausrat und Haftpflicht = 0 Euro
Geld für Bewerbungen, was verauslagt werden muss = 0 Euro
Geld für Brillenträger (die Gläser sind teuer) = 0 Euro
Geld für kleine Feierlichkeiten oder Blumenstrauß = 0 Euro

Geld für Stromkosten: zu niedrig (für Strom allein sind 28 Euro vorgesehen; durchschnittlicher Verbrauch liegt bei rund 1900 kWh bei Singles, aber selbst zu niedrig für 1500 kWh)
Geld für öffentlichen Nahverkehr: zu niedrig (in Berlin kostet z.B. das Sozialticket 36 Euro)

Bei 30 Tagen pro Monat darf man 4,52 Euro für Essen und Trinken ausgeben täglich.
Bei 31 Tagen im Monat sind es nur noch 4,37 Euro täglich.
Wohlgemerkt: Für Essen UND Getränke.
Bildung für 1,46 Euro - zweimal im Monat eine Zeitung?


Es war so gewesen, dass das Bundesverfassungsgericht das alte Hartz IV für verfassungswidirg erklärte mit dem Argument, der Regelsatz sie willkürlich festgelegt worden und richte sich nicht nach den wahren Lebenshaltungskosten. Die Bundesregierung bekam also den Auftrag, den Regelsatz nunmehr zu berechnen und im einzelnen auszuweisen, also aufzuschlüsseln.
Das tat sie, und siehe da, der errechnete Regelsatz unterschied sich vom alten nur um paar Euro, weniger als 10, wenn ich mich recht erinnere. Die Arbeitsministerin besaß die Dreistigkeit, dies öffentlich als Beweis dafür zu nehmen, wie gut man früher schon geschätzt hatte.
Wer jemals im Büro gearbeitet hat, weiß natürlich, wie das wirklich läuft: Als erstes legt man die Gesamtsumme fest. Die wird dann nach Augenmaß auf die diversen Rubriken verteilt. Und ganz zum Schluß fummelt man die Begründung zusammen.

Die Bundesregierung bzw. Uschi und ihre Leute haben hier mächtig getrickst. Sie haben Positionen aus dem damals aktuellen Regelsatz ersatzlos gestrichen und dann statt den Durchschnitt des Einkommens der 20 % ärmsten Haushalte zu nehmen, haben sie den Durchschnitt des Einkommens der 15 % ärmsten Haushalte genommen.

Dazu gab es zu Stromverbrauch z.B. solche tollen Umfragen und viele Spaßvögel haben dann 100 kWh pro Jahr oder 0 kWh pro Jahr angegeben. Weswegen auch der Teil für den Strom viel zu niedrig ist.

Da auch die Kosten für Lebensmittel und Getränke viel zu niedrig ist, wird von anderen Positionen abgezogen.

Kosten für den neuen Personalausweis (28 Euro) sind mit ein paar Cent pro Monat in den (glaube) andere Waren und Dienstleistungen Bedarf mit drin. Wie lange man da sparen muss, bleibt euch überlassen. ;)

Wegen Bewerbungskosten: Es werden nur 260 Euro jährlich übernommen und oftmals wird auch abgelehnt. Aber um auf 260 Euro zu kommen, darf man nur 4 Bewerbungen pro Monat schreiben. (Internet, Druckerkosten etc.) Allerdings muss man diese selbst erst einmal verauslagen. Ebenso Kosten für die Fahrt zu Bewerbungsgesprächen.

Peter Hartz hat vor Jahren mal zugegeben, dass damals der Regelsatz rund 500 Euro sein sollte, aber dank der CDU dieser auf etwas über 300 heruntergerechnet wurde. 8 Jahre gibt es das bisher (oder 9?) und seither sind nicht mal 100 Euro Erhöhung gekommen, obwohl zig mal Stromkosten erhöht wurden, die Lebensmittelkosten in die Höhe schnellten, Fahrtkosten teurer wurden jedes Jahr.
 

KaPiTN

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Für Bildung ausgeben darf der Hartzer im Monat 1,45 Euro. Bereits für einen Sprachkurs an der Volkshochschule muss er also ziemlich lange sparen..

Die Entstehung dieser Liste ist ein Scherz, wie Du so richtig bereits dargelegt hast. Aber der Gesetzgeber hat sich ja nicht gedacht, der Hartzer soll 1,45 für Bildung ausgeben, sondern die Vergleichsgruppe gibt soviel angeblich statistisch dafür aus. Er muß ja auch nicht in die Kneipe gehen, weil dafür Geld in der Rechnung vorkommt.
 

NecroniX

Kompetenzfetischist

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@Palatinum:
und wenn sich das system von der pleite einer privaten bank nicht erholen kann, ist das doch eigentlich ein mehr als eindeutiger hinweis darauf, dass das so nicht sein darf und irgendwas arg falsch läuft.
Ich bin ähnlicher Meinung, aber ich will das hier nicht noch weiter ausführen ...

in den 60er und 70er jahren sind leute mit einem hauptschulabschluss zu grossen konzernen gegangen, wo sie heutzutage in der obersten ebene sitzen. warum geht das heute nicht mehr? heutzutage wollen firmen den perfekten mitarbeiter zum einstiegslohn. die heutzutage alten in den führungsebenen haben chancen bekommen, die sie heute nicht mehr gewähren.
Vollste Zustimmung, aber es herrschen heute auch ganz andere Bedingungen

daher muss da was passieren. es werden führungskräfte benötigt, dann muss man auch risiken eingehen. ein unternehmen muss risiken tragen und kann sich nicht mit politischer hilfe sicherheit schaffen
Klar, und das tun auch recht viele. Noch in letzter Zeit gehört was teilweise manche Unternehmen ihren Azubis bieten, um gute Leute anzuwerben, da werden Firmenwagen, Smartphones und sonst was versprochen...

warum gibt es ausbildungsgehälter? im grunde ist das ein betrug. das unternehmen sondiert mit grösster sorgfalt die besten raus und zahlt dann auch noch ein so niedriges gehalt die ersten jahre.

ich bin der meinung, dass man für volle arbeitszeit auch im vollen umfang bezahlt werden sollte. das unternehmen will einen arbeitnehmer, der auf ihre arbeit geschult ist, aber der arbeitnehmer zahlt im grunde mit dem fehlenden lohn dafür. als konsequenz haben ungelernte keine chance mehr.

alternativ soll man das system so belassen, aber nicht, dass sich die firmen die azubis auswählen. die perlen rauspicken für niedrigen lohn sollte abgeschafft werden. leider kann ich gerade nicht mit einer alternativen idee dienen diesbezüglich.
Ich finde das Azubigehalt noch recht fair, weil du bist noch kein vollwertiger Arbeiter, ergo du musst noch angelernt werden und das kostet Arbeitszeit vorhandener Mitarbeiter. Desweiteren ist es auch nur allzu verständlich das ein Unternehmen nur super Leute haben will, schließlich geht's hier nur um das beste Preis/Leistungsverhältnis, umso besser dies ist desto effizienter wird gearbeitet und macht das Unternehmen nur wettbewerbsfähiger.

und die steuern im oberen drittel sollten natürlich noch weiter aufgesplittet werden nach einkommen, also auch da noch eine unterteilung schaffen.
Natürlich wäre es nicht schlecht, nur man muss auch immer ein Gleichgewicht waren. Umso höher die Steuern desto uninteressante bist du für hochausgebildete Spitzenkräfte aus dem Ausland, im speziellen aus dem asiatisch Raum.

ebenso brauchen wir z.b. auch keinen mindest-stundenlohn sondern einen mindest-monatslohn. auch muss die wochenarbeitszeit gesenkt werden um die allgemeine zufriedenheit zu steigern und mal wieder einen fortschritt zu spüren. wir schaffen immer mehr neue technologien, die uns arbeit abnehmen soll, die arbeitszeit bleibt davon aber unbetroffen, was ein völliger widerspruch ist meiner meinung nach.
Diese ganzen Regulierungen greifen meiner Meinung sehr sehr stark in natürliche Kreisläufe ein und führen nachher nur noch zu Effizienverlusten
 

Nero

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Flüchtlinge zahlen keine Stromkosten, keine Versicherungen, keine Bewerbungskosten (wo sie eh nur einen Teil wiederkriegen, wenn überhaupt) etc.

Wenn man sich aus Platzgründen in der Asylbewerberunterkunft und finanziell wegen der Anschaffungskosten keine Strimfresser leisten kann, wir man wohl auch nicht viel verbrauchen.

Aber wenn Du Bedenken hast, dass die Flüchtlinge bevorzugt werden, dann bist Du doch bestimmt mit mir einer Meinung, dass sie exakt so wie Dauerarbeitslose behandelt werden sollen: Regelsatz + Miete, das Existenzminimum.



Aber der Gesetzgeber hat sich ja nicht gedacht, der Hartzer soll 1,45 für Bildung ausgeben, sondern die Vergleichsgruppe gibt soviel angeblich statistisch dafür aus. Er muß ja auch nicht in die Kneipe gehen, weil dafür Geld in der Rechnung vorkommt.

Das ist richtig, zeigt aber nur, dass die Aufschlüsselei ein Murks ist. Weißt Du zufällig, welche Vergleichsgruppe man genommen hat? Welche andere Gruppe der Bevölkerung wäre hinsichtlich ihres Einkommens mit den Hartzern vergleichbar?



Kann man nicht verallgemeinern, die Geschichte kennt viele Beispiele für das Gegenteil. Allgemeine Schupflicht und das Verbot von Kinderarbeit wurden dem Kapital vom Staat aufgedrückt, haben sich aber zu seinen Gunsten ausgewirkt. Kranken- und Rentenversicherung ebenfalls. Das Kapital braucht den Staat, er muss es bisweilen zu seinem Glück zwingen, wenn die Arbeiterbewegung dies versäumt.
 
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Ruby

Just add Sun

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Es ging mir nicht um irgendwelche Bevorzugung, es ging mir darum, zu informieren. Dass halt der Asylbewerber auch Leistungen bekommt, die zwar nicht so hoch wie der Regelsatz sind, aber dafür braucht er auch einige Positionen nicht.

So oder so ist es zu niedrig und wenn man jahrelang von Hartz 4 leben muss (aus welchen Gründen auch immer; irgendwelche Faulheitsargumente vom Stammtisch mal ausgeblendet), dann darf man von einer Unterdeckelung sprechen.

Asylbewerber sind ja nicht jahrelang in dieser Position, sondern kriegen entweder das Asyl bewilligt oder wenn die Kriterien nicht vorliegen (wie z.B. bei Wirtschaftsflüchtlingen), werden sie im Regelfall wieder ausgewiesen und zurückgeschickt. Wie das in der Realität aussieht, nun ja, das ist ein anderes Thema.

Es wurde übrigens das fiktive Einkommen der 15 % untersten Einkommen zur "Berechnung" hinzugezogen. (Vor der Uschi Sache waren es die untersten 20 %.) Getrickst wurde so oder so. Sieht man daran, dass sämtliche Positionen an der Realität vorbeigehen.
 

Psycho Mantis

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Anhand der Zahlen die Destiny gepostet hat, sieht man doch wie Weltfremd die Politik ist. Ich glaube in meinem Bescheid stand damals nach dem Studium (2007) das man sogar noch dazu verpflichtet ist, Rücklagen zu bilden. Da kann man noch nicht mal mehr drüber lachen.
Wenn ich lese: 130 Euro im Monat für Nahrung. Hallo? Das gebe ich pro Woche aus, und nochmal 50 für Essen während der Arbeitszeit.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie teuer es war, jeden Tag zu Hause zu sein. Man verbraucht permanent Strom, im Winter Heizung und noch mehr Strom, man kocht, geht aufs klo, etc. Das allein kostet einen Haufen Kohle. Da sind jetzt nicht mal Dinge wie Drogerieartikel, ÖPNV, Medikamente und Dienstleistungen dabei.

Wenn ich mir vorstelle was für einen krank machenden Dreck die Leute essen müssen - und so auf der anderen Seite das Gesundheitssystem belasten und teilweise zur Arbeitsunfähigkeit vegetieren, da werd ich richtig sauer. Auf der einen Seite schwafeln die Politiker von sozialen Systemen die jeden auffangen, aber in Wahrheit werden Leute in eine Hilflosigkeit abgeschoben, aus der sich sehr Viele schlecht bis gar nicht befreien könnte. Schon der Irrsinn das jeder Zuverdienst gegen gerechnet wird. Wie sollen die Menschen es jemals wieder schaffen finanziell auf eigenen Beinen zu stehen?

Ich hätte kein Problem damit zu sagen: sucht es euch aus - wer will arbeiten, wer will gammeln? Die die gammeln wollen kriegen einen Betrag X, der ihnen ein Auskommen sichert und das wars dann. Alle die, die Arbeiten wollen, sollen gezielt unterstützt werden und nicht in irgendwelche Geldverbrennungsmaßnahmen gesteckt werden, bzw mit unwürdigen Beschäftigungsverhältnissen aus der Statistik gerechnet werden.
Ich arbeite jetzt seit 4 Jahren in Vollzeit und verdiene rund 50K im Jahr, da geht also hoffentlich noch mehr in der nächsten Zeit - und selbst ich finde es schon Problematisch mit dem Gehalt "gut" zu leben. Klar, es reicht immer über den Monat, aber im Luxus schwelge ich auch nicht damit. Ich sehe es auch nicht ein, das es nach oben eine Grenze geben sollte. Wozu? Wenn man 50 Mio im Jahr verdienen kann, warum nicht. Ich finde Kapitalismus nicht per se schlecht. Gesunder Kapitalismus und langsames stetiges Wachstum sind doch gut. Nur nicht diese pervertierte Scheisse die wir jetzt haben, ich nenn es mal Wirtschaftskannibalismus. Was ich echt nicht einsehe ist, dass mein sauer verdientes Geld zum Fenster raus geschmissen wird, weil man den Menschen die welches brauchen, systematisch zu wenig gibt, um sie so klein zu halten. Die H4 Sätze müssen drastisch nach oben. Ich habe einfach keine Lust, 100% der Leute auf ewig durch zu schleifen, wenn eine vernünftige Anschubfinanzierung dazu beitragen würde, das 70% nach 5 Jahren wieder für sich selbst sorgen können. Auf die 30% is dann gern geschissen, zahle ich halt deren Leben mit. Das sind natürlich nur Fantasiezahlen, aber ich hoffe das Prinzip wird klar - ich bin gewillt kurzfristig/mittelfristig mein Geld zur Verfügung zu stellen, damit ich langfristig mein Geld für mich behalten kann. Das was wir jetzt haben - die ~400 Euro, betrachte ich als Diebstahl meines Vermögens, weil es falsch verwendet wird, und nicht auf Besserung abzielt, sondern Erhaltung des Status Quo bzw Unterdrückung mit Hilfe der Finanzgewalt.

6Mio Leuten im Monat je 900€ zu geben kostet ~65Mrd im Jahr. Geradezu lächerlich. Allein wir Autofahrer bringen schon knapp 50Mrd pro Jahr an Einnahmen, die restlichen 20 tun sich auch noch irgendwo auf. Und wenn man dann mal schaut was unnötig verballert wird, und mal richtig alles zusammenrechnet, wirklich zum Wohle des Volkes - ich bin mir sicher wir könnten aus dem Stand für jeden Bürger in Deutschland sorgen, In alle wichtigen Sektoren Investieren, und Schulden abbauen. Und das sogar ohne die "Steuermilliarden" in der Schweiz. Das sind peanuts.

Stattdessen beschäftigen wir uns hier mit Pseudo-Debatten, Alibi-Problemen, Stellvertreterkriegen, Manipulativer Berichterstattung... alles nur um abzulenken und die Wirtschaftsmachtverhältnisse zu erhalten, die auf einem ausgedachtem System beruhen. Menschheit - beide Daumen hoch für dich. (uffbasse, Zynismus)
 

Nero

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So oder so ist es zu niedrig und wenn man jahrelang von Hartz 4 leben muss (aus welchen Gründen auch immer; irgendwelche Faulheitsargumente vom Stammtisch mal ausgeblendet), dann darf man von einer Unterdeckelung sprechen.

Asylbewerber sind ja nicht jahrelang in dieser Position, sondern kriegen entweder das Asyl bewilligt oder wenn die Kriterien nicht vorliegen (wie z.B. bei Wirtschaftsflüchtlingen), werden sie im Regelfall wieder ausgewiesen und zurückgeschickt. Wie das in der Realität aussieht, nun ja, das ist ein anderes Thema.

Im Durchschnitt dauert das Asylverfahren ein Jahr, in einer geringen Anzahl von Fällen aber auch bis zu fünf Jahren. Quelle:
http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlag...__blob=publicationFile#page=6&zoom=auto,0,603
Aber das ist ein anderes Thema.

Ich fordere erst mal nur Gleichbehandlung: Die Dauerarbeitslosen Einheimischen und die Zwangsarbeitslosen Asylbewerber sollen gleiche Leistungen bekommen. Bist Du damit einverstanden?
 

Ruby

Just add Sun

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6Mio Leuten im Monat je 900€ zu geben kostet ~65Mrd im Jahr. Geradezu lächerlich. Allein wir Autofahrer bringen schon knapp 50Mrd pro Jahr an Einnahmen, die restlichen 20 tun sich auch noch irgendwo auf. Und wenn man dann mal schaut was unnötig verballert wird, und mal richtig alles zusammenrechnet, wirklich zum Wohle des Volkes - ich bin mir sicher wir könnten aus dem Stand für jeden Bürger in Deutschland sorgen, In alle wichtigen Sektoren Investieren, und Schulden abbauen. Und das sogar ohne die "Steuermilliarden" in der Schweiz. Das sind peanuts.

900 Euro sind es nicht. Rechne mit 700 bis 750 Euro. Manche kriegen weniger, manche - wie Erwerbslose in Bayern wegen der hohen Mieten - etwas mehr. Aber in dem Bereich liegt der Großteil.

Das Steuergeld wird übrigens auch für sinnlose Maßnahmen hinaus geworfen. Bei 1 Euro Jobbern kriegt die Firma, welche diese zwangsbeschäftigt, rund 400 bis 500 Euro monatlich. Der Elo sieht davon 100 bis 180 Euro.

Oder Bürgerarbeit. 40 h Job in Bürgerarbeit - da kriegt der Erwerbslose zwischen 900 und 1100 Euro brutto. Ist eine billigere ABM mit Abzügen - außer für die Arbeitslosenversicherung, ansonsten werden Steuern, Sozialabgaben etc alles abgezogen. Wenn ich irgendwann später am heutigen Tag mal mehr Zeit habe, werde ich hier einiges an 1 Euro Jobs und Bürgerarbeit aufführen, was mir bekannt ist. Es werden überall sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs verdrängt.
 

Nero

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Wenn ich mir vorstelle was für einen krank machenden Dreck die Leute essen müssen - und so auf der anderen Seite das Gesundheitssystem belasten und teilweise zur Arbeitsunfähigkeit vegetieren, da werd ich richtig sauer.

Das Ungesundeste am Essen heute ist die Menge. Die Menschen essen zu viel.

Gesunder Kapitalismus und langsames stetiges Wachstum sind doch gut. Nur nicht diese pervertierte Scheisse die wir jetzt haben, ich nenn es mal Wirtschaftskannibalismus.

Kapitalismus war noch nie was anderes als rasanter Umbruch, ständige Erneuerung und Untergang des Alten. Darum ist er so erfolgreich. Zwischendurch gab es mal Atempausen. Reines Glück, wenn man so eine erwischt.

Was ich echt nicht einsehe ist, dass mein sauer verdientes Geld zum Fenster raus geschmissen wird, weil man den Menschen die welches brauchen, systematisch zu wenig gibt, um sie so klein zu halten. Die H4 Sätze müssen drastisch nach oben. Ich habe einfach keine Lust, 100% der Leute auf ewig durch zu schleifen, wenn eine vernünftige Anschubfinanzierung dazu beitragen würde, das 70% nach 5 Jahren wieder für sich selbst sorgen können. Auf die 30% is dann gern geschissen, zahle ich halt deren Leben mit.

Warum glaubst Du, dass es in fünf Jahren wieder Jobs für die Leute geben wird, die heute keinen Job kriegen? Das würde Wirtschaftswachstum mit gleichzeitigem Beschäftigungszuwachs bedeuten, und das in Deutschland. Und der Boom müsste schon sehr heftig ausfallen, um Leute nach fünf Jahren ohne Job wieder in Arbeit zu bringen. Fünf Jahre Trockenschwimmen und sich berufsmäßig auf dem Laufenden halten, wer hält das schon durch. Fünf Jahre raus aus dem Beruf, und man fängt als Lehrling wieder an.

Neulich habe ich die Geschichte von einem Piloten gehört, der wegen Umstrukturierung der Fluggesellschaft entlassen wurde. Damit seine Pilotenlizenz nicht verfällt, muss er pro Jahr eine bestimmte Menge Flugstunden machen. Sie sind teuer. Die Arbeitsagentur zahlt ihm keine mehr. Er verdient sich das Geld als Paketfahrer. Lange hält der das nicht durch.
 

Ruby

Just add Sun

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Sollte es für die Überbrückung keine Weiterbildungsmöglichkeiten geben? Doch gibt es, sogar alle von der EU finanziert. ABER: Das ist alles nur Grütze. Billige Maßnahmen mit völlig konfuser Auswahl. Da werden IT Fachkräfte und Bürokräfte in PC Grundkurse gesteckt, Leute die kein Wort englisch können in Englisch Kurse für Fortgeschrittene usw.

Nero: Bedeutet deine Aussage, dass wir zu viel essen, dass es doch gut ist, wenn Menschen hungern? Weil dann essen sie ja nicht mehr soviel? So hört es sich jedenfalls an.

Übrigens gilt man schon als ungelernt, wenn man 1 Jahr im Arbeitslosengeld II Bezug ist. Dann ist die Lehre, die Ausbildung... nichts mehr wert. Ungelernt, obwohl man Ausbildung oder Lehre hat, wohlmöglich sogar jahrelang im Job gearbeitet hat - und dann gilt man als Dummer Ungelernter.
 

Nero

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Nero: Bedeutet deine Aussage, dass wir zu viel essen, dass es doch gut ist, wenn Menschen hungern? Weil dann essen sie ja nicht mehr soviel? So hört es sich jedenfalls an.

Du denkst zu viel. Lies einfach, was dasteht. Wusstest Du nicht, dass Übergewicht die Volkskrankheit Nr. 1 ist? Führt zu Herzinfarkt, Bluthochdruck, Gelenkschäden etc.

Oder Bürgerarbeit. 40 h Job in Bürgerarbeit - da kriegt der Erwerbslose zwischen 900 und 1100 Euro brutto. Ist eine billigere ABM mit Abzügen - außer für die Arbeitslosenversicherung, ansonsten werden Steuern, Sozialabgaben etc alles abgezogen. Wenn ich irgendwann später am heutigen Tag mal mehr Zeit habe, werde ich hier einiges an 1 Euro Jobs und Bürgerarbeit aufführen, was mir bekannt ist. Es werden überall sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs verdrängt.

Was macht denn so ein Bürgerarbeiter? Ich kann mir darunter nichts Vernünftiges votstellen und denke, dass es vielleicht Stellen sind, die bei einer Verschlankung der Verwaltung auch gestrichen werden könnten, und dass sie deshalb für 1-Euro-Jobs herhalten müssen, zwecks Kosmetik bei der Arbeitslosenstatistik und weil der Bürgermeister denkt, wenn es nichts kostet und sogar was bringt, dann nehmen wir es halt mit.

Gibt es auch 1-Euro-Jobs in den IT-Berufen, also für Helpdesks und Administratoren, die eine größere Gemeinde ja auch beschäftigen muss? Gibt es 1-Euro-Jobs auch in der Industrie?
 

Ruby

Just add Sun

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Volkskrankheit 1 ist nicht Übergewicht sondern Rückenleiden.

IT Fachkräfte arbeiten als 1 Euro Jobber in Schulen; halten dort die Netzwerke aufrecht, basteln an PCs herum... aber nicht als fest Angestellte.

1 Euro Jobs: Landschaftsgärtner, Försterhelfer, Altenpflegerhelfer, Bibliothekare, Schreibkräfte, Reinigungskräfte, Energieberater, Verkäufer in einem Sozialkaufhaus

Bürgerarbeiter: Altenpflegerhelfer, Begleitschutz für den öffentlichen Personennahverkehr, Bibliothekare, Museumsführer, Energieberater

Das ist das, von denen ich weiß.

Wären alles reguläre sozialversicherungspflichtige Stellen - normalerweise.
 

Psycho Mantis

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Das Ungesundeste am Essen heute ist die Menge. Die Menschen essen zu viel.


Da hast du recht. Das liegt aber am Essen. Billigfraß besteht nur aus Kohlehydraten und leeren Kalorien. Die Folge - nach kurzer Zeit wieder hunger --> Gewichtszunahme --> höherer Energiebedarf und dadurch mehr Hunger --> noch mehr Billigfraß konsumieren. Ein Teufelskreis.

Also gibts immer billigste Teigwaren, belegt mit in Form gepreßtem Gammelfleisch oder billig Konfitüre die zu 90% aus Zucker, Bindemittel und Geschmackschemie bestehen.
Die "Nahrungsmittel" sind minderwertig. Das hochwertige kann sich nur kein H4ler leisten. Hinzu kommt die Blödheit der Masse, die nicht gelernt hat sich gesund zu ernähren, oder der Teil der Menschen,der sich vor Lauter Geldsorgen keine Gedanken um so "belangloses" wie Essen macht.
 

Nero

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@ Psycho Mantis

Wie Du kenne ich beide Welten. Stimmt: Feinkostmarmelade ist unbezahlbar, Discountermarmelade ist ungenießbar. Die lausige Qualität dieser Pampe hat allerdings auch den Vorteil, wie eine Appetitbremse zu wirken. Das Zeug wird gekauft, aber ich denke, viel davon wird auch wieder in den Müll geschmissen, nachdem es vergammelt ist. Auch die Fertiggerichte oder das Zeug, was schon für die Pfanne vorbereitet ist, schmecken widerlich, wenn man es nicht gewöhnt ist. Trotzdem kann man sich von Discounterlebensmitteln billig, gut und gesund ernähren, man muss halt nur die richtigen kaufen. Frischgemüse, Frischfleisch und Molkereiprodukte gibt es.

Das in den Unterschichten besonders verbreitete Übergewicht hat meiner Ansicht nach andere Gründe. Früher waren die reichen Fabrikbesitzer fett und der Hilfsarbeiter neben ihm sah aus wie ein Hering, heute ist es genau umgekehrt: Gertenschlanke Topmanager und daneben Hartzer, die zwei Zentner auf die Waage bringen. Lebensmittel sind heute billig, Fettleibigkeit ist kein Statussymbol für Reichtum mehr. Schlankheit ist das Schönheitsideal geworden, weil sie anzeigt: Da hat sich einer selbst im Griff und zügelt seine Gelüste statt sich gehen zu lassen und alles in sich rein zu stopfen.

Übergewicht wird dann zur Krankheit der Demoralisierten, die sich aufgegeben haben und nicht einsehen, warum sie sich den Knabbertrost verkneifen sollen, weil der Verzicht ihnen auch nichts bringt.

Meine These also: Schuld am Übergewicht ist nicht die Qualität der Nahrungsmittel, sondern zum Beispiel die Arbeitslosigkeit oder andere Plagen, die den Menschen in die Resignation treiben.
 

Ruby

Just add Sun

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Da hast du recht. Das liegt aber am Essen. Billigfraß besteht nur aus Kohlehydraten und leeren Kalorien. Die Folge - nach kurzer Zeit wieder hunger --> Gewichtszunahme --> höherer Energiebedarf und dadurch mehr Hunger --> noch mehr Billigfraß konsumieren. Ein Teufelskreis.

Tja, selbst wenn man nur frisch kauft, hat man bei dem bisschen Geld keine Wahl und kann sich nicht jeden Tag ausgewogen und gesund ernähren.

Also gibts immer billigste Teigwaren, belegt mit in Form gepreßtem Gammelfleisch oder billig Konfitüre die zu 90% aus Zucker, Bindemittel und Geschmackschemie bestehen. Die "Nahrungsmittel" sind minderwertig. Das hochwertige kann sich nur kein H4ler leisten. Hinzu kommt die Blödheit der Masse, die nicht gelernt hat sich gesund zu ernähren, oder der Teil der Menschen,der sich vor Lauter Geldsorgen keine Gedanken um so "belangloses" wie Essen macht.

Glaub mir, die meisten Hartz4'ler machen sich viel Gedanken um Ernährung. Dazu gehört ja nicht nur Essen, sondern auch genügend Flüssigkeitszufuhr. Viele trinken max 1-2 Kaffee und dann nur Leitungswasser, um wenigstens ein paar Cent mehr für etwas zu Essen übrig zu haben. Aber von nicht mal 5 Euro am Tag (bei Kindern ist es noch viel weniger) kann man sich nicht gesund und ausgewogen ernähren. Fettarmes Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Magerjoghurt - das ist alles viel zu teuer.

Wie Du kenne ich beide Welten. Stimmt: Feinkostmarmelade ist unbezahlbar, Discountermarmelade ist ungenießbar. Die lausige Qualität dieser Pampe hat allerdings auch den Vorteil, wie eine Appetitbremse zu wirken. Das Zeug wird gekauft, aber ich denke, viel davon wird auch wieder in den Müll geschmissen, nachdem es vergammelt ist. Auch die Fertiggerichte oder das Zeug, was schon für die Pfanne vorbereitet ist, schmecken widerlich, wenn man es nicht gewöhnt ist. Trotzdem kann man sich von Discounterlebensmitteln billig, gut und gesund ernähren, man muss halt nur die richtigen kaufen. Frischgemüse, Frischfleisch und Molkereiprodukte gibt es.

Nein, man kann sich nicht von rund 4,50 Euro am Tag (bzw. 4,35 wenn der Monat 31 Tage hat) gesund und ausgewogen ernähren [und genug trinken (es sei denn man trinkt wirklich nur Leitungsplörre)].

Gesund ernähren heißt fettarm, viel Obst und Gemüse, fettarmes Fleisch, Milchprodukte, 2-3 Liter nicht alkoholische Getränke... aber das geht bei 4,50 Euro einfach nicht.

Das in den Unterschichten besonders verbreitete Übergewicht hat meiner Ansicht nach andere Gründe. Früher waren die reichen Fabrikbesitzer fett und der Hilfsarbeiter neben ihm sah aus wie ein Hering, heute ist es genau umgekehrt: Gertenschlanke Topmanager und daneben Hartzer, die zwei Zentner auf die Waage bringen. Lebensmittel sind heute billig, Fettleibigkeit ist kein Statussymbol für Reichtum mehr. Schlankheit ist das Schönheitsideal geworden, weil sie anzeigt: Da hat sich einer selbst im Griff und zügelt seine Gelüste statt sich gehen zu lassen und alles in sich rein zu stopfen.

Ich weiß ja nicht was du für Manager kennst. Ich kenne genug, die sind genauso fett wie deine Unterschicht.

Nicht Schlankheit ist das Schönheitsideal, sondern (krankhaftes) Untergewicht und das ist alles andere als gesund. (Selbst im Griff haben... na ja, eher den Finger im Hals haben.)

Übergewicht wird dann zur Krankheit der Demoralisierten, die sich aufgegeben haben und nicht einsehen, warum sie sich den Knabbertrost verkneifen sollen, weil der Verzicht ihnen auch nichts bringt.

Kortison (und andere Medikamente) *hust*

Meine These also: Schuld am Übergewicht ist nicht die Qualität der Nahrungsmittel, sondern zum Beispiel die Arbeitslosigkeit oder andere Plagen, die den Menschen in die Resignation treiben.

Schuld an Übergewicht sind die ganzen Fertigprodukte, die Zusatzstoffe in Gerichten, unausgewogene Ernährung, zu fette Produkte und mangelnde Bewegung und oftmals auch Krankheiten oder Medikamente.
 

Nero

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Tja, selbst wenn man nur frisch kauft, hat man bei dem bisschen Geld keine Wahl und kann sich nicht jeden Tag ausgewogen und gesund ernähren.

Glaub mir, die meisten Hartz4'ler machen sich viel Gedanken um Ernährung. Dazu gehört ja nicht nur Essen, sondern auch genügend Flüssigkeitszufuhr. Viele trinken max 1-2 Kaffee und dann nur Leitungswasser, um wenigstens ein paar Cent mehr für etwas zu Essen übrig zu haben. Aber von nicht mal 5 Euro am Tag (bei Kindern ist es noch viel weniger) kann man sich nicht gesund und ausgewogen ernähren. Fettarmes Fleisch, Fisch, Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Magerjoghurt - das ist alles viel zu teuer.

Nein, man kann sich nicht von rund 4,50 Euro am Tag (bzw. 4,35 wenn der Monat 31 Tage hat) gesund und ausgewogen ernähren [und genug trinken (es sei denn man trinkt wirklich nur Leitungsplörre)].

Gesund ernähren heißt fettarm, viel Obst und Gemüse, fettarmes Fleisch, Milchprodukte, 2-3 Liter nicht alkoholische Getränke... aber das geht bei 4,50 Euro einfach nicht.

Sorry, aber das ist wirklich Quatsch, und ich kann es Dir beweisen.

Erstens habe ich mein Leben lang NUR Leitungswasser getrunken, ob ich viel Geld hatte oder wenig. Und zwar deshalb, weil ich es nicht einsehe, dass ich wegen Wasser gleicher Qualität dauernd Flaschen herumschleppen soll.

Zweitens habe ich heute eingekauft bei Lidl und noch den Zettel. 600 Gramm Schinkenschnitzel, das sind 6 Stück, für 3,59 minus 30 Prozent Rabatt wegen nahem Verfallsdatum. Ein Kilol Karotten für 60 Cent. Ein Kilo Reis für 1,10. Ein Kilo Nektarinen, nicht bei Lidl, sondern bei Plus, wo sie billiher sind, 99 Cent.

Das Fleisch reicht für 6 Mahlzeiten, ich brate alles und friere es ein. Die Karotten reichen für zwei Mahlzeiten. Der Reis für viele, ich habe sie noch nie gezählt. Wenn man Obst und Gemüse der Saison kauft, kommt man billig weg. Aber die Meisten kochen nicht selbst, sondern schieben lieber teure und schlechte Fertigkost in die Mikrowelle.

4 Becher Joghurt kosten bei Lidl 60 Cent, und er ist gut. Wenn man das Vortragsbrot nimmt, kosten 750 Gramm Vollkorn mit Sonnenblumen gerade mal 80 Cent. usw usw.

Ich weiß ja nicht was du für Manager kennst. Ich kenne genug, die sind genauso fett wie deine Unterschicht.

Dann kennst Du die falschen. Es gibt empirische Studien, die belegen, dass die Aufstiegschancen ins Topmanagement mit der Körpergröße und und dem Leibesumfang korrelieren. Darum sind Topmanager gute Kunden in Kliniken, wo sie für 1000 Euro pro Tag bei Nulldiät abspecken dürfen.

Nicht Schlankheit ist das Schönheitsideal, sondern (krankhaftes) Untergewicht und das ist alles andere als gesund. (Selbst im Griff haben... na ja, eher den Finger im Hals haben.)
Wir reden nicht von den Damen, sondern von den Herren. Während der Hartzer auf der Couch vor der Glotze Kartoffelchips un Flaschnbier genießt, quält sich der Manager beim Golfen, Bergsteigen, Segeln, weil die gut sichtbare physische Leistungsfähigkeit eines sportlich gestählten Körpers Karrierevoraussetzung geworden ist.

Schuld an Übergewicht sind die ganzen Fertigprodukte, die Zusatzstoffe in Gerichten, unausgewogene Ernährung, zu fette Produkte und mangelnde Bewegung und oftmals auch Krankheiten oder Medikamente.

Na klar, es liegt nie man meiner Faulheit und Gefrässigkeit, wenn die Waage ächzt, Schuld haben immer die anderen.
 

Psycho Mantis

Möchtegern-Universums-Zar

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Ihr habt beide recht. Ihr dürft nur nicht immer davon ausgehen dass es jeweils nur das eine Extrem gibt.
 
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