Hat eigentlich irgendjemand hier schon mal durch diesen Feminismus einen konkreten Nachteil erlitten? Würde mich mal interessieren.
Deine Reaktion auf die erste Antwort (und auch deine weiteren Beiträge) lässt vermuten, dass du nicht wirklich interessiert bist. Eigentlich ist es auch völlig irrelevant, denn ich muss nicht selbst unmittelbar betroffen sein, um etwas abzulehnen.
Da ich gerade nichts besseres zu tun - dafür aber etwas Zeit habe, antworte ich dir trotzdem mit ein paar konkreten Beispielen, die für dich aber vermutlich auch wieder nur Nebensächlichkeiten sind.
Da der Sommer dieses Jahr ja absolut regenfrei gewesen ist (ja das war ironisch gemeint), bietet es sich an, die überdachte Version der Freibäder zu nutzen. Ist aber manchmal dank Arbeitszeiten nicht möglich oder lohnt sich schlichtweg nicht, wenn ein Bad schon um 18 oder 19 Uhr schließt. Natürlich gibt es aber mindestens einen Tag in der Woche, an dem nur Frauen Zutritt gewährt wird (Frauenschwimmen), wobei hier die Öffnungszeit dann so ausgeweitet wird, dass auch für Männer eine Nutzung möglich bzw. lohnenswert wäre.
Für Männer fällt das aber flach, weil eben ein "Frauenschwimmen" angesagt ist. Und selbstverständlich gibt es a) kein vergleichbares Angebot für Männer, die vielleicht auch mal unbehelligt von Frauenblicken und -getratsche schwimmen wollen oder zumindest b) auch mal in der Woche ins Kühle Nass springen wollen.
Für Saunen trifft das übrigens noch häufiger zu. Es gibt zwar Frauentage aber meistens keine derartigen Angebote für Männer.
Zu den anderen Punkten hatte ich bereits (teilweise) schon mal etwas geschrieben, aber sicherlich mangelt es dir an echtem Interesse, dir die Beiträge selbst heraus zu suchen.
Da wäre z.B. die Kriminalisierung von Männern. Als Mann im Berufsfeld der Pädagogik, Erziehung ist man immer wieder dem latenten Vorwurf ausgesetzt, sich an die Kinder heran machen zu wollen.
Ist einem Freund von mir passiert, der irgendwann seinen Job in der Kita geschmissen hat, weil der eben nicht vertreten kann, bspw. ein Kind tröstend in den Arm zu nehmen, nur weil körperliche Nähe gleich als potentieller Missbrauch angesehen wird.
Ein weiterer Freund hat sich mittlerweile dazu entschlossen, zwar weiterhin im erzieherischen Bereich tätig werden zu wollen, allerdings nicht mit Kindern, sondern im Bereich Jugendarbeit. Eben weil auch er Verdächtigungen und Beschuldigungen befürchtet.
Neu (obwohl mittlerweile auch schon gut 1 Jahr her) ist ein Zeitungsartikel, in dem beklagt wird, dass die Eltern nicht mehr zu ihren Kindern in die Sammelumkleiden gehen sollen, weil sie u.a. Barfußbereiche mit Straßenschuhen betreten - und außerdem vielleicht einen Blick zu viel auf die lieben Kleinen werfen könnten. Dabei wird zwar auch nebenbei angemerkt, dass auch (fremde) Mütter bei den Jungen in die Umkleiden gehen (Hat eigentlich schon mal einer die Jungs gefragt, ob ihnen das vielleicht peinlich sein könnte, vor fremden Frauen die Hosen runter zu lassen?) - in der Hauptsache wird aber kritisiert, dass Männer zu den Mädchen in die Sammelumkleide gehen.
Wobei dann folgerichtig auch der Schlusssatz des Artikels lautet, dass Männer in Mädchenumkleiden nichts zu suchen haben.
Frauen aber auch nichts in Jungenumkleiden - zumindest ist das meine Meinung!
Worüber ich bereits schon mal berichtet hatte, ist auch hier wieder das zweierlei Maß, mit dem beim Zutritt in den Duschen gemessen wird. Jungen sollen möglichst gar nicht mit ihren Müttern in die Damenduschen (auch hier hat es schon mal Beschwerden gegeben), es ist aber offensichtlich vollkommen legitim, wenn Väter ihre Töchter mit in die Duschen nehmen - selbst wenn die schon einige Jahre älter als die Jungen sind.
Mich persönlich stört dabei eigentlich weniger die Anwesenheit und potentielle Blicke (ich gehe ja auch nackt in die Sauna), als diese kackdreiste Selbstverständlichkeit, mit der angenommen wird, es sei schon ok, wenn die Tochter im fortgeschrittenen Grundschulalter die Herrendusche betritt.
Ein paar meiner Jungs aus der Mannschaft, die ich betreue, sehen das allerdings ganz anders - mit schamesroten Köpfen.
Das krasseste Beispiel dazu habe ich vor 2-3 Jahren erlebt. Da kommt der Mann mit Tochter und Ehefrau in die Herrendusche, weil Frau ja kein Duschgel habe und deshalb unbedingt mit ihnen zusammen duschen müsse.
Als sich Protest regt, meint der Kerl nur, es sei ja wohl nicht so schlimm. Na dann frage ich mich, wieso er nicht mit seinem Anhang in die Damendusche gegangen ist.
Weitere Beispiele, die die Benachteiligung von Jungen und Männer aufzeigen, findest du auf den letzten 60 Seiten. Vielleicht ist es für dich ja nicht mehr so ganz nebensächlich, wenn es nicht um Benachteiligungen bei Freizeitaktivitäten geht, sondern um ganz konkrete Benachteiligungen bspw. im Berufsleben.
Ich denke allerdings, dass ich jetzt genug Zeit für dich verschwendet habe.
Wieso werden nicht alle Parkplätze Video überwacht und besser beleuchtet? Ich als Mann kann genauso angegriffen und ausgeraubt werden.
Nein, kannst du nicht. Tatsächlich bist du als Mann nicht genau so oft, sondern häufiger von Gewalttaten betroffen. Sei es nun Raub oder nur eine simple (gefährliche) Körperverletzung.
Und wie du bei Gamergate gesehen hast, kotzt die Gegenseite genauso zurück, was die Posts bei Twitter und Facebook angeht. Es gibt genug Gegenstimmen in den Medien. Und selbst wenn sie die Hoheit hätten, sie können den Menschen nicht sagen, was sie denken sollen, nur worüber sie nachdenken sollen (Altes Sprichwort).
Nein, es gibt noch viel zu wenig Gegenstimmen. Das merkt man vor allen Dingen dann, wenn drei Frauen einen Mann drei Tage lang vergewaltigen oder ein Jugendlicher von einer Frau genötigt wird, mit ihr Sex zu haben - und sich dann in den Kommentaren darüber lustig gemacht wird. Btw. Beim Jugendlichen war es zum Glück nur eine versuchte Nötigung, die allerdings nicht strafrechtlich geahndet wurde (wieder mal ein Beispiel für Kuscheljustiz gegenüber Frauen).
Dieser unsäglich Blödsinn vom 21-Prozent-Unterschied ist ein weiteres Beispiel für viel zu wenig Gegenstimmen, vor allen Dingen in den Medien (nicht in den sozialen Netzwerken). Denn dann würde die SPD nicht mit solchen Slogans in den Wahlkampf ziehen, weil der dumme deutsche Michel endlich begriffen hätte, dass der Gender Pay Gap eine Fake-News ist.
Ich halte es aber für durchaus begrüßenswert, dass sich endlich mal Widerstand zu regen beginnt. Genug ist es aber noch lange nicht.