Und ich würde ungern das die lokalen Bauern, so fern es sie noch gibt, wegsterben - weil wieder irgendwer entscheidet das ab heute die Milch
maximal 15 Cent kostet, weil es gibt ja genug davon..
so hart es klingt, aber wenn jemand wirklich bereit ist, auf dauer milch für 15 cent pro liter zu verkaufen, dann haben alle anderen offenbar was falsch gemacht.. ich glaube dennoch nicht, dass milch aus china inkl. transportkosten und zoll im laden wirklich billiger ist als aus der lokalen massentierhaltung und zudem ist sicher die große mehrheit der kunden bereit, etwas mehr zu bezahlen, um keine china-milch trinken zu müssen.. für bessere qualität bezahlt man auch mehr, aber beim
gleichen produkt wählt man natürlich den günstigsten anbieter..
die milch muss ja nicht aus china kommen, sondern z.b. aus osteuropa - da fallen dann auch die zölle weg und die produktionskosten sind durchweg niedriger als hier bei vergleichbarer qualität.. wenn elektronik- und möbelhersteller ins billige ausland abwandern (siehe nokia und ikea), sogar trotz enormer subventionen, warum sollte das nicht für die lebensmittelindustrie gelten?
Gibt mit Sicherheit noch mehr Beispiele wo dieses "unter die Arme greifen" nicht nur dazu dient etwas künstlich am Leben zu halten und auch Sinn macht damit wir nicht ausschließlich auf andere angewiesen, sondern in gewisser Weise unabhängig von Importen bleiben, soweit das eben möglich ist.
aber wo sind "wir" denn wirklich unabhängig von importen? vom erdöl über klamotten bis zum handy bekommen wir unsere waren doch schon längst aus dem ausland.. selbst das, was in deutschland hergestellt wird (z.b. autos), benötigt rohstoffe, die nicht aus deutschland kommen.. es gibt vielleicht einige kleinigkeiten, die deutschland weitestgehend importfrei produziert (bier?), aber davon kann das land nicht am laufen gehalten werden.. handelsabkommen und lohnunterschiede aber auch das bloße rohstoffvorkommen sorgen dafür, dass nicht alles überall rentabel produziert werden kann und zudem ist diese markt-"landschaft" wegen technologischen und gesellschaftlichen entwicklungen ständig im wandel.. die aufgabe der wirtschaftspolitik ist es, wenn sie sich denn in den markt einmischen will, diesen wandel
rechtzeitig zu erkennen und rahmenbedingungen zuschaffen, damit die menschen dem wandel folgen können und nicht auf der strecke bleiben..
das sozialsystem ist allerdings eine subvention. günstiger ist es, die menschen in arbeit zu halten.
das sozialsystem ist keine subvention, sondern eine versicherung, die die menschen (u.a.) für den fall absichert, dass sie den o.g. wandel nicht verkraften.. günstiger wäre es, diese menschen einfach verhungern zu lassen, aber in der hinsicht haben wir uns (mancherorts zumindest) gegenüber tieren weiterentwickelt.. ob es wirklich günstiger ist, unrentable arbeit zu subventionieren anstatt die leute umzuschulen oder ihnen eine grundsicherung zu zahlen, kommt wohl auf den einzelfall an, aber in der regel dürfte es deutlich mehr kosten als das hartz-"paket", weil ja auch die arbeitsstelle mitsubventioniert werden muss und nicht nur der lohn.. und wenn dann noch das unvermeidbare durch subventionen künstlich in die länge gezogen wird, so dass die wirtschaft ganzer landstriche darauf angewiesen ist (beispiel: kohlebergbau oder kasernen voller wehrpflichtiger), hat das für die gesellschaft verheerende folgen, wenn irgendwann die reißleine gezogen werden muss und niemand darauf vorbereitet ist bzw. wurde..
ich kann da auch keine innovationsbremse erkennen, wenn ich im laden einkaufe. die internetshops gibt es ja schließlich trotzdem, und es wird auch niemand gezwungen im laden zu kaufen.
das ist natürlich richtig, ich habe es nur etwas weitergedacht.. das freie konsumverhalten ist gegeben wie ein naturgesetz, da wirst du nicht viel dran ändern können: das
gleiche produkt wird von dem günstigsten anbieter gekauft, darüber braucht man nicht diskutieren.. man zahlt nur dann mehr, wenn man einen mehrwert bekommt oder wenigstens "fühlt".. offenbar scheint der mehrwert vom ladenkauf gegenüber dem onlinekauf immer mehr verloren zu gehen, die gründe wurden nun zur genüge vorgetragen.. ergo ist der einzige weg, die klassischen ladengeschäfte und die jeeeerbs darin weiterhin am leben zu erhalten, irgendeine form von subvention (direkt oder indirekt durch gesetze/verbote/steuern).. bleiben die subventionen aus, wird sich dieser sektor langsam aber zwangsläufig umstrukturieren - das kann man gut oder schlecht finden, aber es ist ein wesentlich sanfterer übergang in die unausweichliche zukunft im vergleich z.b. zum ruhrgebiet dank der kohlesubventionen..