Es gibt auf der einen Seite die, die keine Geduld beim überholen haben und auf der anderen Seite auch die, die meinen "Wir haben 130 Richtgeschwindigkeit, ich kann das andere Fahrzeug was 128 km/h fährt jetzt mit 2 km/h mehr überholen und jederzeit raus ziehen mit meinen 130 km/h". Am besten schon 400 Meter vorher.
Viele haben hier leider scheinbar nicht in der Fahrschule aufgepasst und sind meiner Ansicht nach genau so nervig, wie Drängler auf den Autobahnen:
Die Linke Spur hat Vorfahrt. Wer also einfach raus zieht, damit einen Unfall verursacht, der ist alleine Schuld. Dabei spielt es wenn man es gut beweisen kann auch keine Rolle, wenn man mehr als 130 km/h gefahren ist.
Kein Reißverschluss für Rückkehrer
Aber auch wer von der rechten Spur wieder auf die Überholspur will, hat keineswegs Vorfahrt. "Der Verkehr auf der der schnelleren Spur hat grundsätzlich Vorrang. Viele glauben, hier gelte das Reißverschlussverfahren. Das stimmt nicht. Niemand muss bremsen, damit jemand bequem rüber fahren kann. Das gleiche gilt übrigens auch bei Autobahnauffahrten."
http://www.stern.de/auto/service/de...immer-links-trotz-rechtsfahrzwang-702121.html
Das ist von einem Rechtsanwalt für Verkehrsrecht formuliert. Nicht irgendwie jemand, der hier persönlich meint rasen zu wollen und daher die Gesetze irgendwie für sich wohlwollend auslegt.
Es ist schlicht falsch, dass man bei Unfällen mit Geschwindigkeiten höher als 130 generell irgendwie Teilschuld hat. Schon gar nicht, wenn einer der Beteiligten einfach rauszieht. Siehe auch StVO § 5, Absatz 4 (ähnlich formuliert auch § 7 Absatz 5):
(4) Wer zum Überholen ausscheren will, muß sich so verhalten, daß eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist. Beim Überholen muß ein ausreichender Seitenabstand zu anderen Verkehrsteilnehmern, insbesondere zu Fußgängern und Radfahrern, eingehalten werden. Der Überholende muß sich sobald wie möglich wieder nach rechts einordnen. Er darf dabei den Überholten nicht behindern.
Eine Gefährdung war auf jeden Fall vorhanden, wenn der Jenige auffährt obwohl er stark gebremst hat.
Irgendwann lernt man aus Erfahrung raus und auch weil man sich nicht mehr so schnell provozieren läßt, dass drängeln im Zweifel nichts bringt. Im Gegenteil, man gerät an so Spinner, die eine Höchstgeschwindigkeit von 130 auf Autobahnen durchsetzen wollen und dann allen schon mal zeigen wollen, wie schön es doch ist nur 130 zu fahren. Möchtegernpolizisten fahren dann erst recht nicht wieder rechts rüber, fahren noch extra langsam oder regen sich so im Auto auf, wenn man von hinten schnell angekommen ist, dass man Sorge haben muss, dass sie einem nach Hause nachfahren und das Haus anzünden. Wer hat auf sowas schon Lust...
Leider werden viel zu selten für diese Vergehen in Form von nicht beachten des Rechtsfahrgebotes Strafen verteilt von der Polizei.
Ich fahre auch gerne schnell. Auch ab und zu 250 km/h oder noch etwas mehr (lt. Tacho). Ich treffe auch oft genug auf Idioten auf der Autobahn, die einem das verbieten wollen oder dann mit ein paar km/h mehr LKW überholen und ganz bewusst in Kauf nehmen, dass man als schnelleres Auto eine Vollbremsung auf der Autobahn hinlegen muss. Weil sie eben nicht wissen, dass sie lt. StVO
nicht einfach rausziehen dürfen. Auch wenn sie fälschlicher Weise der Ansicht sind, dass schnelle Autos gefälligst einfach langsamer fahren sollen.
Daran gewöhnt man sich aber und nimmt es einfach hin, ich rege mich da schon lang nicht mehr drüber auf, denn man kann da auch nichts dran ändern. Ich halte dann genug Abstand, damit sich niemand provoziert fühlt, warte ab bis die Bahn wieder frei ist. Die schnell fahrenden Verkehrsteilnehmer haben das Image der bösen Raser, die schwangere Frauen von der Straße drängen. Da ist jeder, der ihnen Einhalt gebietet quasi ein Friedensstifter.
Ich habe übrigens für genau so Spinner auch eine Kamera im Auto, die alles filmt.
Ich weiß zwar leider das Aktenzeichen nicht mehr, habe aber einen Fall im Kopf, wo auch jemand einfach rausgezogen ist, das wesentlich schnellere Fahrzeug von hinten eine Vollbremsung machen musste, gehupt hat und Lichthupe benutzt hat. Vermutlich damit der Überholer beschleunigt um den Abstand zu vergrößern und einen Unfall zu vermeiden. Der "Überholer" fuhr danach zur Polizei und zeigte den "Raser & Drängler" an. Dieser konnte aber mit der Kamera beweisen, dass der andere Fahrer rücksichtslos rausgezogen ist. Das Ende vom Lied war, dass nach der Gerichtsverhandlung der Überholer für 3 Monate den Führerschein abgeben durfte.
Den Dränglern und Rasern wird meiner Ansicht nach
manchmal also auch Unrecht getan. Es wimmelt mittlerweile von möchtegern Polizisten und Oberlehrern auf Deutschlands Autobahnen. In letzter Zeit fallen mir persönlich vor allem seit neustem auch Frauen in dieser Rolle auf. Denen wohl zu oft von ihrem Mann bei der Fahrt gesagt wurde, dass sie sich nicht alles gefallen lassen sollen, nicht so defensiv fahren sollen und sich jetzt im Zuge von Feminismus erst mal alles raus nehmen....
Es gibt also auf beiden Seiten Idioten nicht zu knapp, Egoisten und einfach Unwissende. Auch in diesem Thread überwiegt aber so wie ich es sehe eher die Zahl der Oberlehrer, die alle schnell fahrenden Verkehrsteilnehmer gerne mal pauschal als Raser abstempeln und sich damit noch viel mehr selbst als "Verkehrsbehinderungen" hinstellen. Pauschal 30 zu schnell fahren ist natürlich auch total Blödsinnig. Ich halte mich i.d.R. an die Vorschriften. Und würde auch nie so viel zu schnell fahren, dass man dafür richtig Punkte kriegt oder Fahrverbot.
So Idioten, die ihre Wut nicht im Griff haben: Wenn jemand mein Auto bespuckt oder mich körperlich angreift, der lernt meinen Anwalt kennen und bereut das nachher sicherlich noch. Was man hier teilweise für Beiträge liest und wo auch noch fleißig "bedankt" wird, da wird einem Angst und Bange, wie hier die Anarchie und Selbstjustiz gut geheißen wird.... schlimm.
Es ist übrigens auch Unfug, wenn man sagt, dass ein Tempolimit auf Autobahnen zu weniger Verkehrsunfällen führen würde: Alle Länder um Deutschland herum haben ein Tempolimit, aber nicht weniger Unfälle oder Verkehrstote. Wie passt das zusammen? Richtig: Gar nicht.
Die meisten Unfälle und Verkehrstoten haben wir nämlich Innerorts. Wo eh Tempolimits schon immer gelten. So ein Verbot ist also Blödsinn, wird aber gerne immer wieder von Leuten, die keine Ahnung haben und die Statistiken nicht kennen als standard Stammtischargument angeführt.
Quellen dazu für Unfälle Innerorts vs. Außerorts:
http://www.dvr.de/betriebe_bg/daten/unfallstatistiken.htm
Außerdem:
Nächste Quelle:
http://www.zeit.de/politik/deutschla...it-faktencheck
Insgesamt geht die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland zurück und hat vergangenes Jahr einen neuen Tiefststand erreicht. Schon jetzt gilt die Autobahn als die sicherste aller Straßenarten in Deutschland: Auf Autobahnen entfallen 30 Prozent der Kilometer, die jährlich auf deutschen Straßen gefahren werden, aber nur sechs Prozent der Unfälle mit Personenschaden und elf Prozent der Verkehrstoten.
Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Autobahn in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt zu werden, ist siebenmal so niedrig wie auf anderen Straßen. Fachleute sehen eine deutlich größere Unfallgefahr auf Landstraßen.
Verkehrsunfälle im Vergleich Europa und der ganzen Welt:
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Road_traffic_accidents_world_map_-_Death_-_WHO2004.svg