sorry, wer Deutschland als deutlich schlechtere Demokratie ansieht als die USA hat auch Scheuklappen auf...
Ich habe mich darauf bezogen, wie lange und mühsam der Weg Deutschlands zur Demokratie gewesen ist, darum ging es ja eigentlich. Natürlich mussten die USA auch erstmal zu sich und ihrer Form von Demokratie finden, aber ich würde sagen Deutschlands Weg war doch noch ein ganzes Stück schwerer und blutiger für alle Beteiligten.
eben da liegst du falsch.
Frieden wird gesichert durch:
- Abschreckung durch z.B. Atombomben. Nun rate mal wer da mit dem Raketenschirm im Osten Europas dagegensteuert. Richtig, die USA
- engste wirtschaftliche Beziehungen
klar, militärische Bündnisse sind nett. Diese sichern aber keinen Frieden sondern regeln den Kriegsfall und sind leicht aufzukündigen.
Die NATO gibt es immer noch, da ist nichts aufgekündigt worden obwohl es schon die eine oder andere Möglichkeit gegeben hätte. Ich verstehe nicht wie du darauf kommst, dass man dieses Bündnis von einem Tag auf den anderen auflösen würde. Das hat jetzt seit ca. 60 Jahren bestand und wird so schnell auch nicht verschwinden.
Die Abschreckung durch die Atombombe oder eine enge wirtschaftliche Verflechtung von Ländern lässt sich dagegen nicht so leicht
aufkündigen...
Du meinst so enge wirtschaftliche Verflechtungen wie die zwischen Russland und Europa? Die bestehen immer noch, aber die haben unter der aktuellen Krise doch mehr gelitten, als die Integrität des NATO-Bündnisses. Ist zumindest mein Eindruck, wenn ich von den ganzen gegenseitig angedrohten Sanktionen höre. So richtig gesichert erscheint mir der Frieden dadurch nicht.
Man sieht doch, was die USA davon hält wenn sich ein Land mit dem Iran arrangiert.
Die sind gar nicht amüsiert, dass sich eben Russland mit dem Iran arrangiert...
Du bekommst die politischen Entwicklungen der letzten 12-18 Monate auch mit, oder? Die USA und Iran sind keinen engen Freunde und werden das wohl auch nicht mehr werden, aber wenn wir uns mal erinnern, wie Ahmadinedschad vor ein paar Jahren vom Leder gezogen hat ist das Verhältnis heute doch schon wesentlich entspannter. Ich kann auch nicht in die Zukunft gucken, aber es würde mich nicht überraschen, wenn sich die USA/EU und der Iran auch aufgrund dieser Krise (die IS Sache gibt's ja auch noch) wieder etwas annähern.
Die Nato hätte auch Nein sagen können und sich damit an ein Versprechen gehalten und auf jeden Fall Provokationen damit vermieden.
Die Nato hat sich sehr wohl seit 1990 massiv nach Osten ausgebreitet. Ob das die Länder freiwillig oder durch nette Anreize oder durch Angst vor Russland gemacht haben ist unerheblich.
Genau, die Länder sind aus unterschiedlichen Gründen beigetreten, niemand wurde gezwungen und wenn sich Russland auch damit abgefunden hat, ist alles bestens. Es ist einfach nicht Russlands Angelegenheit darüber zu entscheiden, wer einem Bündnis beitreten darf und wer nicht und diese blöde Ausrede, dass man sich doch ach so sehr bedroht fühlt ist mMn auch eher was, was die russische Bevölkerung angesichts der "Bedrohung von außen" hinter der Regierung vereinen soll. Vor diese Krise war an der Ostgrenze nicht besonders viel los, weil von Russland ja auch keine Gefahr ausging. Das sich das jetzt geändert hat ist zum einen dem immer noch hohen Sicherheitsbedürfnis der betreffenden Staaten geschuldet, zu anderem aber eben auch Russlands Verhalten diesen Staaten gegenüber. Natürlich darf Russland seinen Unmut darüber äußern und wenn es für sie, wie jetzt, zu viel wird, haben sie ja auch andere Möglichkeiten, aber ich glaube die Polen und die Bevölkerung der baltischen Staaten sind im Moment heilfroh, dass ihre Staatslenker diese Entscheidungen so getroffen haben.
Die Nato ist kein Wohlfahrtsverband und hatte da eigene Ziele, eigene Interessen die sie durchsetzen wollten.
Du glaubst doch nicht, dass die NATO irgendwelche unbedeutenden Länder aufnimmt um den Frieden in diesen Ländern zu sichern?
Es geht um Machtausweitung. Es geht darum den Einflussbereich auszuweiten.
Das stimmt, von Wohlfahrt ist die NATO weit entfernt, das ist ne verdammt teure Angelegenheit da Mitglied zu sein. Die NATO ist aber nicht irengdein Ding, das losgelöst von seinen Mitgliedsstaaten irgendwelche Plände zur Welteroberung schmiedet und wie bedeutend oder unbedeutend die einzelnen Mitgliedsländer sind, kannst du überhaupt nicht beurteilen.
Die Osterweiterung ist ein Fakt den man nicht wegdiskutieren kann:
...und das versucht hier auch absolut niemand. Es geht nur um die Art und Weise, wie du diese Erweiterung darzustellen versuchst.
vielleicht solltest du dich mal ein bisschen mehr mit der russischen Mentalität beschäftigen bevor du anzweifelst, dass es dort sehr viele Menschen gibt die freiwillig für ihre Landsleute in den Krieg ziehen...
Ja, ist wirklich rührend. Mir rollen gerade auch dicke, vaterländische Tränen übers Gesicht wärend ich an diese aufopferungsvolle Hingabe denke.
Wirklich. Was mir dann auf der anderen Seite wieder ein bisschen Sorgen macht ist der Umstand, dass das bedeuten würde, dass das russische Militär keine Kontrolle über solche Aktionen hat und da jeder einfach losziehen kann, wie es ihm gerade passt. Den Eindruck hatte ich vom russischen Militär bisher nicht, deshalb glaube ich, dass das mit den Freiwilligen ne schöne Geschichte ist, weil sich die Angehörigen in Russland gefragt haben, wo ihre Söhne/Brüder/Männer geblieben sind bzw. warum sie in Särgen nach Hause kommen, obwohl sie offiziell niemals in irgendeinem Einsatz waren.