@TheOnly1: Ich behaupte nicht, dass es um eine Verschwörung geht. Das Volk in seiner Denkweise zu manipulieren ist ein Mittel, das seit jeher eingesetzt wird - kein Geheimnis.
Und die Menschen wählen nicht, wie sie wählen, weil es der überwiegenden Mehrheit gut geht, sondern weil es der überwiegenden Mehrheit an Weitsicht fehlt.
Es geht nicht darum, wie es mir im Moment geht, es geht darum, wie es mir und dem Land in Zukunft ergehen wird.
Vielen geht es durchaus schlechter als vor sagen wir mal 20 Jahren, nur handelt es sich um Dinge, die sie nicht direkt wahrnehmen - weil es ihnen an Weitsicht fehlt.
Die Bildungssysteme tangieren sie nicht (mehr), denn das betrifft größtenteils Menschen die noch gar nicht wählen dürfen.
Zahnersatz tangiert sie (noch) nicht.
Sehhilfen tangiert sie (noch) nicht.
Renten tangiert sie (noch) nicht.
Überwachung tangiert sie (noch) nicht, weil es ja zu ihrer Sicherheit ist und weil es sie selbst noch nicht unverschuldet getroffen hat.
Arbeitslosigkeit tangiert sie (noch) nicht, weil dieser Teil der Bevölkerung ja noch Arbeit hat und in dem absurden Glauben lebt, es sei super leicht einen neuen Job zu finden, wenn man nur will (das funktioniert schon von der Logik her nicht, aber da fehlt eben die Weitsicht).
Die Liste könnte unendlich fortgeführt werden.
Die Menschen betrachten ihre Ist-Situation, vergleichen mit der Ist-Situation anderer und kommen zu dem Schluss, dass es ihnen selbst gut geht.
Auch hier: Absurd, dass sie ihre Lage mit denen vergleichen, denen es schlechter geht als ihnen selbst als mit jenen, denen es weit besser geht als ihnen selbst.
Wie geht es Deutschland? Statistiken über Statistiken sollen zeigen wie gut es uns geht - aber immer im Vergleich und meist auch nur der Ist-Zustand. Im Vergleich aller europäischen Länder gehts Deutschland voll super (im Kleingedruckten: Wir sind eigentlich im Mittelfeld, aber hey sind immer noch welche unter uns).
Im Vergleich zu allen westlichen Ländern, geht's Deutschland voll super (im Kleingedruckten: Ja gut, wir sind nicht an der Spitze, aber sind immer noch viele Länder unter uns.)
Der Punkt ist: Kaum jemand von denen schaut, wo wir sein müssten/könnten/sollten, wenn wir ne halbwegs anständige Regierung hätten, die nicht nur an sich denkt. Wenn es nach oben ginge, statt nach unten.
Ja: Einem großen Teil der deutschen Bevölkerung geht es (noch) gut, aber sie merken nicht, dass es ihnen eigentlich
besser gehen müsste/sollte.
Und das ist das Drama.
Und die Wahlergebnisse sprechen für sich - siehe Wahlbeteiligung. Die CDU/CSU verdankt ihre neue Stärke der CSU - und die wird in Bayern gewählt.
Weiter sollten z.B. Wahlergebnis aus Mecklenburg-Vorpommern zu denken geben, ob die Menschen CDU wählen, weil es ihnen gut ginge.
In McPomm herrscht eine irrwitzig hohe Arbeitslosigkeit und doch wählen viele dort die CDU. Den Mecklenburgern geht es nicht gut. Ferner werden sie regelmäßig medial mit Füßen getreten.
Es fehlt die Weitsicht. Nicht nur nach vorne, sondern auch zurück.