• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Politik und Gesellschaft] Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschem Vorbild

Der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling sieht das deutsche Hartz4-Modell aus Vorbild. Das Arbeitslosengeld sei zu hoch und für Unternehmen sei es schwer Arbeitskräfte zu finden, da das Arbeitslosengeld und das Arbeitseinkommen fast gleich hoch sind, so Schelling. Die Grünen und der ÖGB(österreichische Gewerkschaftsbund) wittern eine Demontage des Sozialstaats, denn die Arbeitsstellen, die in Deutschland geschaffen wurden, sind in erster Linie Niedriglohn-Jobs.



Zitat Schellings aus dem Interview mit den Standard:

In einem Interview mit dem „Standard“ beurteilte der Politiker das deutsche Hartz-IV-Modell als nachahmenswert. „Es ist auch deshalb schwer, Arbeitskräfte zu finden, weil das Arbeitsloseneinkommen fast genauso hoch ist wie das Arbeitseinkommen. In Deutschland gibt es mit HartzIV ein Modell, das offenbar besser funktioniert“, sagte Schelling.


Quellen:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4784683/Hartz-IV-kommt-in-Osterreich-an?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do
http://derstandard.at/2000019681222/Schelling-Arbeitslosengeld-in-Oesterreich-ist-zu-hoch
 

electric.larry

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Einer 55 jährigen Reinigungskraft (nur als extremes Beispiel genommen) werden Weiterbildungskurse kaum noch weiterhelfen, denn ohne Ausbildung hat man keine Chancen, vor allem nicht kurz vor der Rente. Aus nichts wird auch nichts, hier ist der Fehler nicht beim Staat, der aktuellen Arbeitsmarktsituation oder dem Amt zu suchen.

Sondern wo genau sollen wir suchen? Was wäre jetzt dein Vorschlag, wie man mit genau diesen Leuten umgehen sollte, die zu "ihrer Zeit" eine durchaus legitime Karrierewahl - nämlich die eines "normalen" Arbeiters - getroffen haben? Sollen die jetzt verhungern oder mit 60 Jahren für 800 Euro im Monat täglich 1.5 Stunden Hin- und Rückfahrt für einen unsicheren Teilzeit-Job, der tatsächlich nicht mehr als die Mindestsicherung einbringt, antreten?

Meine Mutter steckt genau in dieser Situation und mit ihren knappen 60, ohne Aussicht auf eine Pension die ihr ein "anständiges" Leben ermöglicht, wo sie ihr ganzes Leben Toiletten von anderen Leuten geputzt oder ihnen Essen an den Tisch serviert hat, sag ich ihr jetzt: "Na hättest halt vor 60 Jahren was g'scheites gelernt, vom Staat gibts für dich halt nichts, wir brauchen das Geld jetzt für Bankenrettung!" Was sollen die Leute machen, wenn es einfach keine Arbeit in ihrer Region gibt, alle Abwandern?

Würd mich wirklich interessieren in welchen Verhältnissen du lebst, dass du so eine - entschuldige die Formulierung - überhebliche Ansicht zu diesem Thema hast. Das kann ich, als indirekt Betroffener, einfach nicht nachvollziehen.
 

OvO

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Nicht zu vergessen: Die Kranken. Nicht nur die Alten auch die Jungen. Sei es psychsch, durch Unfälle oder sonstwas. Außerdem die Kinder dieser Sozialfälle, die garkeine Möglichkeit haben, eine entsprechende Ausbildung zu finden. Nicht nur wegen dem fehlenden Geld. Auch wegen der psychischen Last die innerhalb solcher sozialen Kreise herrscht. Moment mal... iwo kenn ich das doch her...

Naja es ist wie mit faulen Äpfeln. Wenn man einen faulen Apfel zu den gesunden Äpfeln legt, werden alle anderen auch faul. Umgekehrt funktioniert das leider nicht. Es reicht also nicht einfach nur die Peitsche rauszuholen. Aus Existenzängsten kann keine Lebenskraft geboren werden. Zumindest nicht nachhaltig. Ob Kranke, Alte, Behinderte, Asylanten, Alternativdenker und -leber... gut, notfalls kann man diese Menschen ja wegsperren und sich alleine überlassen... ach ne wartet, das hatten wir doch auch schonmal... iwann in den 40igern. Der Kaffee von gestern ist kalt.
 
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Ruby

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@The_Emperor:

Hast du heute deinen Troll herum Tag?

Selbst die geschönten Zahlen der BA sind im 7stelligen Bereich. Was laberst du da vom 6stelligen Bereich?
 

TBow

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@Ruby
Er wird sich wohl auf Österreich beziehen.
 
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widarr

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Je gnadenloser und kapitalistischer das Land, desto höher wird die Kriminalitätsrate sein, denn nichts ist gefährlicher als eine große Menge Menschen, die nichts mehr zu verlieren haben :T
 

mathmos

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

(jeder der arbeiten will findet Arbeit)

Erzähl das mal jemanden der eine Behinderung hat. Da ist in der Regel eine Bewerbung schneller in der Ablage P verschwunden bzw. eine Absage geschrieben als man schauen kann.
 

TBow

The REAL Cheshire Cat

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

In Sachen Behinderung ist es in Österreich und Deutschland sogar so, dass sich Firmen von der Verpflichtung, Personen mit Behinderung einzustellen, freikaufen können. Die löhnen lieber Strafe, als Eingliederungszuschüsse zu kassieren. Da kann man sich dann ausmalen, wie beliebt Behinderte bei (meist kleineren und mitleren) Firmen sind.
 

Ruby

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@TBow:

Große Firmen stellen auch lieber keine Behinderten ein, eben weil sie die nicht so schnell wieder loswerden können wie Leute ohne Behinderung.

Übrigens soll man das mit den "Wer Arbeit sucht, findet auch welche" mal Älteren Leuten erzählen, die aufgrund des Alters nichts mehr finden oder Alleinerziehenden, wo die Arbeitgeber schon nen Rückzieher machen, weil diese Frauen ja ausfallen könnten, weil das Kind krank ist oder die Kita dicht ist.
 

OvO

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@Ruby:

Es stimmt aber. Wer Arbeit will, der findet sie. Da spreche ich aus Erfahrung. Auch Ältere, Kranke oder Schulabrecher finden irgendeine Arbeit. Gibt genug Unternehmen und Einrichtungen die auf solche Menschengruppen spezialisiert sind. Oder Personen die solchen Menschen eine Chance geben wollen. Zumindest in D.

Das Problem liegt nicht darin keine Arbeit zu finden, sondern eher darin Arbeit zu finden von der man auch leben kann und die auf irgendeine Weise, sei es konstruktiv, kreativ, produktiv oder ökologisch sinnvoll ist. Und bei der man sich dann auch wohl fühlt. Heisst mit den Menschen klarzukommen, sich gleichwertig behandelt fühlt, nicht zuviel seelischem oder körperlichen Stress ausgesetzt ist. Das ist aber auch ne Sache die von allen Seiten abhängig ist. Nicht nur von der Tätitgkeit, dem Verdienst, dem Arbeitgeber.. auch von den Ansprüchen des Arbeitnehmers. Und das Wort Ansprüche meine ich hier nicht negativ belegt sondern ganz sachlich gesprochen.

Ich denke der Spruch "Wer Arbeit will der findet sie auch" ist in diesem Kontext einfach falsch verstanden. Denn kein Mensch will einfach nur arbeiten weil ihm nichts besseres einfällt. Man will schließlich auch was davon haben. Und zwar mehr als einen kaputten Rücken.

Mir persönlich reicht bspw ein Teilzeitjob als Geringverdiener. Dann bekomm ich zwar was von den Haushaltskassen dazu gesteuert aber das ist mir Schnuppe. Mir geht es dabei viel mehr darum rauszukommen, neue Menschen und neue Sachen kennenzulernen. Am Liebsten in der Küche da ich privat auch viel selbst koche. Das entspannt mich dann auch. Je nach Lebensumständen und Möglichkeiten mache ich natürlich auch mehr aber es MUSS nicht sein. Ich bin so einer von denen der alle halbe Jahr mal was anderes macht. Einen festen Job wo ich jahrelang derselben Routine hinterher laufe könnte ich mir nicht vorstellen.

Aber andere Menschen haben andere Talente, Wünsche, Grenzen und Fähigkeiten. Die Systemvertreter aka Volkszertreter betrachten uns nur noch als Maschinen oder Zahlen und nicht mehr als individuelle Menschen oder fühlende Wesen. Das ist doch das eigentliche Problem.

Edit:

Da du das gerade ansprichst: Was gibt es eigentlich für eine wertvollere und wichtigere Arbeit als ein Kind zu erziehen?
 
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StrokeOfFate

NGBler

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Ich klink mich auch mal in die Diskussion mit ein :) Die älteren Arbeitnehmer sind in der Debatte zwar auch wichtig, aber man vergesse nicht Eines: Die Bildungschancen sind noch immer stark von sozialer Herkunft und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängig. Während reiche Eltern über die Vorzüge einer hochwertigen Ausbildung bescheidwissen, sind Kinder aus Arbeiter-Familien und weniger gebildetem Elternhaus meist auch selbst einmal Arbeiter. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Die reichen Eltern schicken ihre Kinder auf die bestmögliche Schule und haben daher auch den größtmöglichen finanziellen Spielraum. Viele Jugendliche gehen früh arbeiten, da sie meist von den Eltern dazu gedrängt werden, da hinten und vorne das Geld nicht passt.

Nicht jeder kann Akademiker werden. Oft reicht für einen respektablen Monatslohn nicht einmal ein Facharbeiter-Beruf.

Statt die Leute in sinnlose Kurse und Niedriglohnjobs zu drängen, wäre es nicht sinnvoller, ihnen eine Aus bzw. Weiterbildungen zu verschaffen, die ihnen es dann ermöglicht, einen Beruf auszuüben, von dem man leben kann?
 

mathmos

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Gibt genug Unternehmen und Einrichtungen die auf solche Menschengruppen spezialisiert sind.

Einen Platz in einer Einrichtung wie einer Behindertenwerkstatt zu erhalten ist teilweise auch nicht gerade einfach, da deren Plätze oft komplett belegt sind.
 

OvO

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Das ist regionalabhängig. Und es gibt ja nicht nur eine Werkstatt. Gibt ne ganze Fülle an Möglichkeiten. Das ist nicht schwer. Selbst in Kleinstädten mit Dorfregion findet man genug, zumidnest wenn es einem nicht primär ums Geld geht.
 
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Abul

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Weiterbildungen zu verschaffen, die ihnen es dann ermöglicht, einen Beruf auszuüben, von dem man leben kann?
Und wer macht die Berufe von denen man nicht leben kann? Wäre es nicht sinvoller die Gehälter in diesen Berufen zu erhöhen und nicht den Mindeststandard weiter zu senken um diese Berufe dadurch künstlich "attraktiv" zu machen.
 

StrokeOfFate

NGBler

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Und wer macht die Berufe von denen man nicht leben kann? Wäre es nicht sinvoller die Gehälter in diesen Berufen zu erhöhen und nicht den Mindeststandard weiter zu senken um diese Berufe dadurch künstlich "attraktiv" zu machen.

Das Eine schließt das Andere ja nicht aus. Da bin ich voll deiner Meinung, jedoch gehe ich sogar noch weiter. Jeder, der einem Vollzeit-Job nachgeht, sollte unabhängig von Ausbildung und Qualifikation mindestens soviel verdienen, das man davon nicht nur ÜBERlebt, sonder auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann.
 

OvO

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@Stroke:

Ich gehe noch ein Schritt weiter und sage dass jeder genug Geld bekommen sollte, unabhängig ob er arbeitet oder nicht, um am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Denn aus eigener Zufriedernheit heraus entsteht auch eine stabile und sichere Produktivität und Kreativität. Arbeit sollte nur als ein "dazu verdienen" gesehen werden und jeder sollte die Möglichkeit haben dem Beruf nachzugehen für den er sich wirklich interessiert. Oder zumindest die Möglichkeit haben in das Berufsfeld einzusteigen. In jedem Berufsfeld gibt es "niedere" Arbeiten die keine großartige Ausbildung oder Studium benötigen. Dann sitzt auch keiner mehr zu Hause und säuft sich jeden Tag die Hucke voll. Generell bräuchten wir ein Umdenken in solchen Fragen. Geld war ursprünglich mal dazu gedacht dem Menschen das Leben zu erleichtern. Nicht um seine Existenz davon abhängig zu machen. Auf dieser Basis wirtschaftet unser System aber längst nicht mehr. Und dadurch entstehen letztlich die ganzen sozialen Probleme. Weil man nur noch durch Angst dazu gedrängt wird daran teilzunehmen.

Es gab auch mal eine Studie die belegte, das ein Unternehmen dann am Effizientesten arbeitet wenn die Arbeiter sich mit der Firma und Philosophie identifizieren können und dadurch letztlich eine familiäre Athmosphäre entsteht.

Bedingungsloses Einkommen gibt es ohnehin schon. Nur einfach für die falschen Leute und falsch verteilt. Also so abwegig wie immer alle tun ist das Thema nicht. Dazu bräuchte man nur andere Rahmenbedingungen für ein neues Wirtschaftssystem. Und das wäre relativ einfach umsetzbar. Die Menschen, die angeblich die Öffentlichkeit vertreten, müssten nur den Mumm haben sowas anzugehen und die Öffentlichkeit dazu anheizend dafür zu kämpfen. Dann können auch die Lobbys nichts tun.
 

Psycho Mantis

Möchtegern-Universums-Zar

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild




na herzlichen Dank auch, dass ich dafür arbeiten gehe, weil du dir "nicht vorstellen kannst" einen Job zu machen, der deinen Unterhalt sichert. Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass ich 60% meiner Kohle in den Sozialstaat pumpe (Höchster Steuersatz+MWST auf alles Mögliche). Menschen die keine Arbeit bekommen sollen auch leben können - bin ich voll dafür. Aber jemand wie Du, der offensichtlich Arbeit findet, aber eben nur das Geringste macht, weil er keinen Bock auf mehr hat - das finde ich einfach nicht korrekt. Wenn du deinen traum leben willst, dann finanzier ihn bitte auch selber. Das Geld für deine Luxusfreizeit fehlt nämlich an anderer Stelle.

Der Österreichische Finanzminiaster hat einen eklatanten Missstand angesprochen. ALG darf nicht attraktiv sein, denn es erzieht die Leute, nachlässig zu werden. Man kann imme rmehr aus sich machen, und sich engagieren. Wenn ich weiss das ich arbeitslos immernoch 80% meines gehalts habe, dann ist mir das doch total Wumpe ob ich arbeiten gehe oder nicht.

Meiner Meinung nach verwechseln die meisten Menschen in Detuschland immer etwas. Wir haben Systeme, damit niemand sterben muss, der sich seinen Lebensunterhalt nicht verdienen kann. Es ist nicht dazu gedacht, ein komfortables Leben zu geniessen, für dass andere Arbeiten gehen. Und mit Komfortabel meine ich Obdach, Krankenversorgung, Lebensmittel. Guckt mal in andere Länder, da wisst ihr was Elend heisst. Das man mit Hartz 4 nicht an der Spassgesellschafft und Luxusleben teilhaben kann, ist doch wohl völig klar, und auch richtig so. Wie sollte es auch anders sein? Wir können hier doch froh sein, das in DE jeder ein Grundrecht auf ein menschenwürdiges Leben hat. Wenn man das natürlich nach oben vergleicht, wie arbeitende Leute leben, dann kann man zwar schelchte Laune bekommen, weil man selbst nicht so lebt, aber das ist doch nicht die Schuld der Leute "da oben".
Es kann, meiner Meinung nach, nicht von Politikern verlangt werden, zu Gunsten oder Ugunsten einer Bevölkerungsgruppe zu entscheiden. Global stehen sie in der Pflicht, den Staat am laufen zu halten. Und wenn das mit einem hohen ALG nicht möglich ist, dann muss daran was geändert werden. Es ergibt doch keinen Sinn, wenn man Geld so umverteilt, dass sich diejenigen die was Wirtschaftsleistungen erbringen, irgendwann auch nichts mehr kaufen können, weil ihr Geld zur "erhaltung unproduktiver Masse" verwendet wird. Ich schreibe das bewusst mal so drastisch - klar, jedes Einzelschicksal ist immer besonders dramatisch, aber in Summe gesehen, ist die Bedrohung für das gesamte Volk und den Staat weitaus gravierender.
Ein Staat ist auch nicht in der Verantwortung Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist die Aufgabe von unternhemern, und der Wirtschaft. Und das tolle daran ist, jeder kann ein Unternehemer sein. Und im wahrsten Sinne - jeder ist Unternehmer, denn man ist für sich selbst verantwortlich, aus sich das beste zu machen. Der Staat sollte nur dann in die Wirtschaft eingreifen, wenn Menschenrechte verletzt werden, oder Wirtschaftsverbrechen begangen werden. Die Leute müssen anfangen sich selbst zu managen, statt darauf zu hoffen, dass Politiker was für Sie tun.

Jetzt mal ganz ehrlich und selbstreflektiert: Welches Interesse soll die Politik haben, Zeit und Geld in etwas zu investieren, von dem Nichts zurück kommt? Das würde keine Privatperson jemals tun. (Ausser natürlich dumm vorm TV hocken und seine Lebenszeit verbrennen, hat den gleichen wirtschaftlichen Nutzen). Hart gesagt: überhaupt keinen - und doch gibt es einen riesigen Apparat der sich um all die Menschen kümmert.

Was mir immer wieder auffällt hier im Board: es sind immer die gleichen Leute die beim Thema Hartz4 Schnappatmung kriegen und alles unfair, doof, und mneschenverachtend finden. Ich habe diese Leute noch niemals über Arbeitsmoral, Berufsethik, Selbstmanagement, Persönlichkeitsentwicklung oder Aktivismus, schreiben gesehn, geschweige dnen mal Wertschätzung dafür Äussern, das es Leute gibt die Arbeiten und das System am laufen halten. Warum nicht? Wo sind die motivierten, die was an sich selbst und ihrer Situation verbessern wollen? Wo? Ich lese immer nur mimimimimim und die da oben haben keine Ahnung von der Realität. Verantwortung abgegeben - denn es ist so schön leicht. Kurzer Realitätscheck: die Leute da unten haben auch keinen Plan von der Realität! Jeder betrachtet nur seinen eigenen Alltag, und hält das für die Norm. Dabei kann man vieles Anders machen, aber man muss halt seinen Arsch auch hochkriegen. Daran scheitert es aber, weil die meisten es einfach nicht hinkriegen, Verantwortung für sich zu übernehmen. Und einige Wenige wollen es auch nicht.
Ich hab nen Kumpel, der kotzt jedes mal ab, weil er so oft aufs Amt muss, Zettel ausfüllen, Bewerbungen nachweisen, Gespräche führen. Das kotzt den total an. Aber er trampelt jeden Moant hin und macht nur das nötigste, damit er irgendwas Nachweisen kann, um weiter Geld zu beziehen. Ich hab ihm versucht klar zu machen, das er erstaml aus diesem System raus muss, und zwar egal wie, also auch mit Kackjobs - Hauptsache er hat erstmal Zeit - und damit Freieheit - sich wirklich um sein Leben und Zukunft zu kümmern, statt sich von Amts termin zu Amtstermin zu hangeln. Ich habe ihm ein Paktikum bei uns in der Firma besorgt, und er war zwar fleissig weil er mich nicht enttäuschen wollte, aber grottenschlaecht organisiert. dann musste er auch ständig mit dme Amt telefonieren oder persönlich dort hin. Irgendwann hats mich schon genervt, weil die Arbeit liegen blieb. Schriftliches und Termine hat er überhaupt nicht gepeilt. Und solche Leute gibt es viele. Die Sache ist: all das sind Dinge, die sie selber in der Hand haben und mit Arbeit an sich selbst verbesssern können. Und das erhöht ihre Chancen in den Arbeitsmarkt zu kommen enorm. Es sollte klar sein, dass man nicht aus Hartz 4 direkt in einen 100K p.a. Netto Job kommt. Aber man muss auch was dafür tun, um wieder Fuss zu fassen. Bildung und Eigeninitiative sind hier die Schlüsselwörter. Bldung steht hier jedem offen und für Arme Leute sogar kostenlos zur Verfügung. ja, man muss vielleicht mal ne Stunde weg auf sich nehmen um sich Bücher auszuleihen. Na und? Ich bin 10 Stunden weg, um für Bücher zu bezahlen. Jammere ich deswegen rum? Nein! Ich geb teilweise 30% meines Lohns für Bücher, Seminare, Workshops aus, um wweiter an mir zu arbeiten - das können Hartz 4 Empfänger kostenlos. Die haben sogar noch Zeit dazu. Dank Youtube und Bibliotheken muss heute niemand mehr ungebildet bleiben. Was natürlich enorm dumm ist: sich hinzustellen und zu sagen, ein Armer mensch hat eh keine Chance, weil man ja gar nicht in die Eliteschulen rein kommt. DAS IST BULLSHIT! Klar gibts Eliteschulen, Ivyleague-Netzwerke etc und die helfen sich untereinander -aber hey - das sind ganz ganz ganz andere Kreise als der normale Mittelstand. Aus unternehmersicht ist es mir sogar völlig egal was du für ein Zeugnis hast, denn Noten sind keine relevante Bewertungseinheit. Es kommt drauf an, was du für ein Charakter bist, wie engagiert du bist, und ob du was machen willst. Wer lern und leistungsbereitschaft zeigt, macht mehr Eindruck als ein gekauftes Diplom von Eaton.

Das Problem mit Menschen ist - sie sind geistig faul. das ist natürlich, denn denken verbraucht mehr als ein Viertel unserer Energie, der Körper vermeidet es zu denken wo er kann. Daher kommt es, das sich Menschen in gleichen Situationen zusammentun. Dann entwickelt man die Ansicht, die Situation ist normal, und man selbst muss nichts tun um sie zu ändern. Sie ziehen sich gegenseitig runter. Es ist dringend anzuraten,sich niemals in Gruppen zu begeben, denen es genauso oder schlechter geht als einem selbst. Das bringt einen nicht weiter. Es ist meines Wissens nach noch niemals vorgekommen, dass z.B. 5 Arbeitslose Leute ihre skills zusammenschmeissen, und ein Unternehmen aufbauen. Und sei es erstmal was kleines wie eine Dienstleistung. Und daraus ist dann etwas geworden, das mehr Arbeitsplätze entstanden sind. Was relativ oft vorkommt, das immer die gleichen Leute zusammenhocken, meckern, und schlimmstenfalls Trinken um mit der Situation fertig zu werden.

Nochmal zusammengefasst:
1.Die (politsche) Botschaft muss immer sein: Arbeiten lohnt sich, und die Bedingungen dafür müssen auch tatsächlich so sein. Also großer Unterschied vom Einkommen.
2.real Bedürftige müssen von der Gemeinschaft getragen werden
3.jeder hat die Pflicht, sich und sein Umfeld zu verbessern, durch Eigenitiative und Fleiss. Niemand hat das Recht einen Job zu bekommen, aber jeder hat das Recht, sich einen Job zu schaffen.
4.Jammern hat in der gesamten Menschheitsgeschichte noch niemals etwas gebracht.
5.Bildung! Bildung! Bildung! Vor allem Selbst- und Weiterbildung, Selbstmanagement und Eigenverantwortliches Handeln.
6.frag nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst. Viele sollten mal darüber nachdenken was das heisst, und diesen Satz auch mal auf die Firma oder sich selbst beziehen. Die heutige Erwartungshaltung einiger geht leider genau in die andere Richtung - ich bin da, also gebt mir. Das funktioniert nicht. Die Gründer der heutigen Gesellschafft hatten auch niemanden der ihnen was gab, das ist selbst erarbeitet. Erst sähen, dann ernten. So einfach.
7. Wenn dir dein Job nicht passt ist nicht der Job schuld. Du hast den Vertrag unterschrieben. Wechsle ihn, oder verbessere ihn. Es zwingt dich niemand dort zu arbeiten.
8. Sei dankbar und sieh das positive auch an einem schlechten Job. Er hält dich am leben und bietet dir die Möglichkeit, dich weiter zu entwickeln. In einer "schlechten" Situation zu bleiben ist immer eine Entscheidung. Genauso kann es eine Entscheidung sein, alles zu tun, um diese Situaion zu verändern. Und wer sagt, dass ihn Behörden dazu zwingen, der sollte sich mal fragen, wer den Behörden die Verantwortung dafür übetragen hat. (kurze Auflösung: die eigene Entsheidung das zu tun)

So genug, ich wollte eigntlich nur sagen, dass ich den Ansatz begrüße, die Botschaft zu senden: Arbeiten gehen bringts. Der Rest ist mehr sone Entgleisung, weil mich die Negativität und das Rumgejammer hier so nerven.
 

Ruby

Just add Sun

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Das Arbeitslosengeld bzw. das Hartz 4 ist doch gar nicht attraktiv. Es ist viel zu niedrig, so dass die Leute oftmals Rechnungen nicht zahlen können, selbst wenn sie sparsam leben. Alles wird teurer, der Regelsatz wird aber nicht entsprechend angepasst.

Was jetzt Jobs angeht: Mag sein, dass es genug Drückerkolonnen Jobs gibt, aber mal ehrlich, möchte man wirklich in dieses halb kriminelle Millieu einsteigen? Oder im Callcenter die Kunden bescheißen?
 

OvO

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@Psycho Mantis:

Naja dass ist eben genau das falsche Denken, welches all die Leute haben, die von Ökonomie nichts verstehen und nur der Propaganda nachreden.

Von dem Geld was du in den sogenannten Sozialstaat pumpst, kommt bei mir garnichts an. Genauso wenig wie bei allen anderen Sozialhilfe Leuten. Dsa Geld kommt bei denen an die eh schon zuviel haben. Durch den Zinseffekt. Geld wäre theorethisch genug da. Ich habe den Text jetzt nur überflogen aber du solltest dir erstmal das Grundwissen von Umverteilungssystemen aneignen bevor du anfängst so einen Wall-Of-Text abzulassen. Und das ich keine Lust habe, habe ich nie gesagt. Ganz im Gegenteil: Meine Aussage ist so zu verstehen, dass ich nicht "Nein" sage, blos weil mir der Verdienst nicht passt, wie es ja heutzutage nunmal bei vielen so ist. Und bei mir spielen auch Krankheitsgeschichten eine Rolle. Aber ich will mich eben nicht mehr damit "rausreden" sondern bestehe schlicht und ergreifend auf mein Selbstbestimmungsrecht und sehe auch nicht ein meine Gesundheit für etwas zu opfern was eh nicht funktioniert und wo ich am Ende meiner Lebenszeit nichts mehr von habe. Wenn du das tun willst, dann tu das. Aber mache mich doch nicht für dein Unglück verantwortlich.

Es gibt Menschen, die geben jeden Tag mehrere Tausend Euro aus, für die sie nie im Leben auch nur einen Finger krum gemacht haben. Und statt nach den Ursachen zu suchen, werden Menschen angegriffen, die versuchen ihrem Leben noch irgendeinen Wert zu geben. Einfach lächerlich. Der Kaffee von gestern ist kalt.
 
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Bruder Mad

Pottblach™

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

Klar, immer den leichtesten Weg gehen...

Selbstbestimmungsrecht... Gesundheit opfern... Wenn alle so denken würden, wäre in kürzester Zeit Feierabend mit dem Schmarotzertum!
Von daher: Nur zu!
 

Psycho Mantis

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Re: Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschen Vorbild

@OvO: Ich bin doch nicht unglücklich. Im Gegenteil. Ich geh gern arbeiten, und steh total drauf das ich mir von meiner erbrachten Leistung alles mögliche kaufen kann.
Das es Superreiche gibt, ist mir doch scheissegal, die tangieren mich überhaupt nicht. Fordern aber auch nichts von mir.
Ich greife auch keine Menschen an, die ihrem Leben einen Wert geben wollen. Hättest du meinen Text gelesen, wäre dir das klar.

Ich greife die resignierte Geisteshaltung an, und bin gegen Selbstbegrenzung durch Faulheit. Ich verabscheue "sich selbst aufgeben". Das ist alles.

--- [2015-07-28 15:24 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---

@Ruby: Anscheinend ist es sogar sehr attraktiv. Denn viele leben damit. Du schreibst ja wieder - der Regelsatz wird nicht angepasst. Warum auch? Es wird ja auch nicht mehr geleistet. Wenn dann mal Heizkosten o.ä. anfallen, dann können die ja meinetwegen vom Amt bezahlt werden, aber doch nicht monatlich einfach mal mehr Geld für nichts. Geh mal zunem Chef und sag: es wird alles teuerer, gib Geld. Der wird dich auslachen. Genau da ist der Punkt erreicht an dem man sich selbst sagen muss: so geht es nicht weiter. Das geld reicht nicht, ich muss selbst irgendwas tun.

Du redest schon wieder von Niedriglohnjobs, wo man als Mensch jederzeit ersetzt werden kann. Warum soll irgendjemand in so einem Job arbeiten wollen, wenn es genau diese Jobs sind, die das System korrumpieren? Das Mindset das hinter dieser Frage steht, ist sehr aufschlussreich. Es sagt mir: du hast nichts anzubieten und hältst nichts von dir selber, und glaubst, dass einzige was für dich übrig bleibt, ist schlechtbezahlte Halbkriminalität.
Das muss nicht der Wahrheit entsprechen, aber so lese ich diese Frage. Und solange es Leute gibt, die so denken, gibt es auch Firmen die solche Leute einstellen. Wenn du kein Bock auf solche Jobs has,t dann sollte deine nächste Frage sein, auf was für einen Job habe ich denn Lust, und was brauche ich, damit ich ihn machen kann. Berufsgruppen streiken weil sie den Niedriglohnsektor für unerträglich halten - also warum ist ein Job in diesem Sektor dann überhaupt eine Option? Das Ziel hier ist doch ganz klar: aus Hartz 4 in einen normalen Job zu kommen, und nciht eine Sklaverei gegen die andere zu tauschen.
 
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