[Politik und Gesellschaft] Österreichischer Finanzminister erwägt Hartz4-Modell nach deutschem Vorbild

Der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling sieht das deutsche Hartz4-Modell aus Vorbild. Das Arbeitslosengeld sei zu hoch und für Unternehmen sei es schwer Arbeitskräfte zu finden, da das Arbeitslosengeld und das Arbeitseinkommen fast gleich hoch sind, so Schelling. Die Grünen und der ÖGB(österreichische Gewerkschaftsbund) wittern eine Demontage des Sozialstaats, denn die Arbeitsstellen, die in Deutschland geschaffen wurden, sind in erster Linie Niedriglohn-Jobs.



Zitat Schellings aus dem Interview mit den Standard:

In einem Interview mit dem „Standard“ beurteilte der Politiker das deutsche Hartz-IV-Modell als nachahmenswert. „Es ist auch deshalb schwer, Arbeitskräfte zu finden, weil das Arbeitsloseneinkommen fast genauso hoch ist wie das Arbeitseinkommen. In Deutschland gibt es mit HartzIV ein Modell, das offenbar besser funktioniert“, sagte Schelling.

Quellen:

http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4784683/Hartz-IV-kommt-in-Osterreich-an?_vl_backlink=/home/wirtschaft/index.do
http://derstandard.at/2000019681222/Schelling-Arbeitslosengeld-in-Oesterreich-ist-zu-hoch

 

[Bruder Mad]

Zu den Stromkosten:

Haushalt mit 3 Personen, 3 PCs, Spielekonsolen, 2 TVs und ein größeres Aquarium.
Die PCs laufen jeder mindestens 8 Stunden täglich, das Aquarium wird 12 Stunden täglich beleuchtet.
In der Wohnung sind bewusst keine Energiesparleuchten in Verwendung.

Kosten pro Monat ca. 125 Euronen, also etwas über 40 Euronen pro Person.
Und das ist kein Billiganbieter!

 

[Ruby]

@Saprox:

Hab kein Beamer, keinen Luxus TV, nur einen Laptop, sitze Abends im Dunkeln, Kühlschrank ist ein alter, Gefrierschrank ist noch älter, Waschmaschine ist auch nicht mehr die Jüngste). Herd ist an (relativ neu), wenn ich koche, sonst Mikrowelle (leider auch schon älter). Ich spare, wo ich kann. (Gefrierschrank ist nur 5 Monate bis max 1/2 Jahr in Betrieb - Frühling, Sommer)

Übrigens kann man keine 3 Personen auf 1 Person runter rechnen. Weil bei 3 Personen wird z.B. eine größere Mahlzeit gekocht und keine 3 Mahlzeiten. Es wird gemeinsam im Wohnzimmer gesessen, also 1 x Strom dort, nicht 3 x.

 

[Bruder Mad]

Kühlschrank ist ein alter, Gefrierschrank ist noch älter, Waschmaschine ist auch nicht mehr die Jüngste)

Alte Geräte sind meist wahre Energieverschwender! Das könnte also schon einmal ein Grund für hohe Stromkosten sein!

Übrigens kann man keine 3 Personen auf 1 Person runter rechnen. Weil bei 3 Personen wird z.B. eine größere Mahlzeit gekocht und keine 3 Mahlzeiten. Es wird gemeinsam im Wohnzimmer gesessen, also 1 x Strom dort, nicht 3 x.

Nicht ganz richtig! Dadurch, dass meine Frau und ich unterschiedliche Arbeitszeiten haben und unser Sohn auch recht selbstständig lebt, wird durchaus mehrmals am Tag gekocht.
Wenn ich abends um 23 Uhr nach Hause komme, will ich was Warmes zu essen haben. Und nicht alles kann man in der Mikrowelle gut aufwärmen, weil es dann z.B. labberig wird...
Der Sohn ist öfter mal schon um 12 Uhr zu Hause und muss dann zwei Stunden später wieder in die Schule bis zum späten nachmittag. Da will er dann auch mal was Warmes essen.

Natürlich wird auch gemeinsam gekocht, aber diese Stromersparnis geht u.a. für die PCs und das Aquarium drauf...

Und als Durchschnitt kann man das schon nehmen. Selbst wenn da Abweichungen von 10 Euro Höhe auftreten würden...

 

[Psycho Mantis]

Kannst dich ja mal ein wenig mit dem Regelsatz beschäftigen.

Äh ja, Danke - mir reicht was du hier schreibst. Das alleine würde in mir alles antreiben, um da so schnell wie möglich raus zu kommen.

Zu den ganzen Kosten die du aufgelistet hast: man braucht das alles ja nicht immer. Sprich Brille und Geräte sind ja nicht immer nötig, man hat also Monate, in denen man dieses Geld zum investieren übrig hat. Und kann man nicht auch noch nebenbei was verdienen, sodass man was übrig hat, nachdem verrechnet wurde? Wenn man zb 100 pro Monat dazu verdienen darf, dann macht das 1200 im Jahr - damit kann man schon mal n bisschen was machen.

Zu deinen Argumenten wegen des Essens. Ja klar kannste als Single nicht 10kg verbrauchen bevor sie gammeln, aber trotzdem ist dann ein 2kg Netz Kartoffeln besser als fertiges billiges Industriefutter. Und 3 Euro für ne Pizza ist schon luxuriöus gerechnet, wenn du auf Masse kochst. Es gibt doch hier genug Pizzerien die für 4,50 ne Pizza verkaufen - die haben Ladenmiete und Personalkosten. Das passt schon. Und ja, man kann 3 mal am Tag essen, aber eben nicht zwei mal am Tag kochen. Ganz normales Essverhalten.

 

[godlike]

Für 100€ im Monat kann man ja Essen wie Gott in Frankreich. Hab heute z.B. Bohneneintopf gemacht. Ca 5 bis 6 Portionen für ~ 4€. Wenn man drauf achtet reichen imho 20 Euro locker in der Woche. Keine Ahnung aber auch für Getränke reichen mir 5€ die Woche. Ich trinke meist halt Leitungswasser. Ist eh gesünder. Man hat dann ja auchbeh viel mehr Zeit um Linsen und Bohnen einzuweichen, Schmorfleisch was billig ist zu verarbeiten usw. Und Kartoffeln halten locker 2 Monate wenn die dunkel und trocken lagern. Alles in allem scheint hier was schief zu laufen. Ist (sollte?) das nicht auch ein Anreiz sein sich noch mehr in den Bewerbungsalltag zu hängen? Ich war ja auch mal arbeitslos, damals hab ich vom Amt exakt nix bekommen da es noch kein H4 gab. Hab halt Drexksjobs gemacht um nicht von meinen Eltern abhängig zu sein. Wo ein Wille da ein Weg

Aber ja, alte Geräte können schon teuer sein vom Strom her. Das stimmt. Trotzdem sind 35€ im Monat durchaus ausreichend. Hatte ja auch mal altes Zeug...

 

[electric.larry]

Beim Essen alleine bleibt es halt nicht. Ich brauche hier in einem 2er-Haushalt zusätzlich zur Miete monatlich 410 Euro für Essen, Versicherung, Fernsehen, Internet, Strom, Katzenfutter und Haushaltskleinkramdings.

Dazu kommen manchmal, aber doch immer wieder so sachen wie ein neuer, gebrauchter Geschirrspüler (130 Euro), im Frühling irgendwelche Gartensachen und Plfanzen (200 Euro) oder ein kaputter Staubsauger.

Auch nicht zu vergessen, meine Luxus Accessories wie Handy, Jahreskarte für die Öffentlichen, Sprit und Reparatur oder Miete fürs Auto, irgendwas zu Essen zwischendurch und hin und wieder was neues zum Anziehen, ein Konzert/Festival oder eine Fahrt aufs Land um Verwandte zu besuchen und last but not least die Miete, die natürlich den Löwenanteil frisst.

Find diese Dinge klingen irgendwie gar nicht nach dem Luxus Lifestyle eines Millionärs, sondern nach ganz normalen Dingen, die jeder mal braucht oder machen will/muss, egal ob er Arbeit hat oder nicht. Das "alles" mit ein paar hundert Euro im Monat zu finanzieren, kann ich mir schwer vorstellen.

 

[Saprox]

@electric.larry
Ich glaub mich föhnt es weg, Handy, Geschirrspüler, Konzert, Gartensachen? (du kannst dir nen Garten leisten?), Katzenfutter? usw. und du redest da von keinem Luxus?
Wenn ich solche aussagen höre könnte ich... ist ja unfassbar... das können sich selbst Arbeitstätige nicht leisten...
Wach bitte aus deinem Traum auf...

Luxus Def.
kostspieliger, verschwenderischer, den normalen Rahmen (der Lebenshaltung o. Ä.) übersteigender, nicht notwendiger, nur zum Vergnügen betriebener Aufwand; Pracht, verschwenderische Fülle

Qulle : http://www.duden.de/rechtschreibung/Luxus

Ps. Alte dinge die Defekt sind können beim Amt neu beantragt werden und bezuschust werden. Dies gilt für gegenstände die zum Leben benötigt werden. NEIN dein Geschirrspüler gehört nicht dazu ABER Bett, Tisch, Waschmaschine, Kühlschrank, Herd usw.

@Ruby
Ich brauche mich nicht mit den einzelnen Positionen auseinander Setzen aus denen sich der Regelsatz zusammensetzt. Da ich aus eigener Erfahrung weis das es REICHT, mein Angebot steht aber immer noch ich rechne dir das gerne runter und zwar von dem was du hast mit dem was du brauchst, nicht anhand der Zusammensetzung auf die du dich beziehst.

@godlike & @Psycho Mantis
Es ist schön das ihr so sparsam Kochen könnt, aber ich denke im Kern geht es nicht darum im voraus zu Kochen oder einzufrieren oder was auch immer. Das Grundproblem von einigen Harz 4 Empfängern ist dass sie sich selber bemitleiden und die Realität verloren haben was Luxus ist und was zum Lebensunterhalt gehört. Darum können diese auch nicht mit dem gegebenen Geld umgehen. Jemand der wie ihr sowieso schon sparsam lebt wird sicher auch mit Harz 4 klar kommen sofern er durch missliche umstände doch mal in diese Lage kommt.



mg Saprox

 

[godlike]

@electric.larry: Sorry aber du führst m.M.n. sehr wohl ein Luxusleben. H4 ist doch nicht dazu da sich Tiere, einen Garten, Snacks oder Ausflüge mit einem Mietwagen leisten zu können Sowas können viele AN sich von ihrem Gehalt auch nicht leisten. Es geht doch vielmehr um die Sicherung des Lebensunterhaltes und dafür reicht die Kohle doch aus. Sollte sie zumindest. Das was du da so aufzählst ist meiner Meinung nach durchaus Luxus. Wieso sollte das der Steuerzahler finanzieren? Es geht hier ja um ein Dach über dem Kopf, was zu Essen im Magen um sich darauf konzentrieren zu können von der Arbeitslosigkeit wieder in einen Beruf zu kommen...

Beim Essen alleine bleibt es halt nicht. Ich brauche hier in einem 2er-Haushalt zusätzlich zur Miete monatlich 410 Euro für Essen, Versicherung, Fernsehen, Internet, Strom, Katzenfutter und Haushaltskleinkramdings.

Das brauchst du ZUSÄTZLICH zur Miete? Sorry das ist für mich nicht nachvollziehbar. Konnte jetzt auch nicht herauslesen ob du H4 beziehst oder nicht. Solltest du Geld verdienen ist es eh dein Ding ansonsten kann man halt nicht auf so großem Fuße leben

@Saprox
Ich glaube das darf man nicht über dramatisieren. Der Großteil der H4 Empfänger kommt ja durchaus mit dem Geld klar. Ist ja wie bei allem das man immer nur die Negativen Stimmen wahrnimmt.

 

[Saprox]

@Saprox
Ich glaube das darf man nicht über dramatisieren. Der Großteil der H4 Empfänger kommt ja durchaus mit dem Geld klar. Ist ja wie bei allem das man immer nur die Negativen Stimmen wahrnimmt.

Das ist korrekt, ich meine natürlich nicht alle, aber wie du so schön sagst sind grade die negativen Stimmen fast immer die lautesten und grade dieses verhalten bringt Harz 4 Empfänger in Diskreditieren. Sicher gibt es gute und negative Beispiele jedoch wird durch das negative Beispiel das Harz 4 Bild geformt, gegen welches ich mich in meiner Zeit als Harz 4´ler immer versucht habe zu wehren.

mfg Saprox

 

[electric.larry]

@godlike: Ich leb in Wien, hier gibts H4 noch gar nicht und ich bin ja noch in der glücklichen Position einen intressanten Job zu haben der mir viel Spaß macht.

Ich wollte weiter oben auch nicht sagen, dass man sich das alles mit seinem Arbeitslosengeld muss leisten können, sondern wieviel wir für die Erhaltung von unserem aktuellen Lebensstil (wohlgemerkt für 2 Leute) brauchen, den ich - anders als du - trotz unseres Geschirrspülers und der Katze nicht als übertrieben luxuriös betrachte.
Wenn mir heute mein Einkommen wegbrechen würd, weil ich zum Beispiel durch eine Erkrankung (Burnout, Krebs, whatever) nicht mehr arbeiten gehen kann, wär ich plötzlich auf die Mindestsicherung von ca. 850,-- Euro angewiesen und könnt den Status Quo nur noch auf kurze Zeit mit Erspartem aufrecht erhalten. Alleine unsere Miete (70 m2) ohne Heizung macht schon 900,-- Euro aus.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich nach fast 20 Jahren Erwerbstätigkeit, in denen ich 50 % meines Einkommens in den öffentlichen Topf einbezahlt hab (Einkommenssteuern und Sozialversicherung), vielleicht unverschuldet meinen Job verliere und dann einer kommt und sagt, ich muss die Katzen und den Geschirrspüler hergeben, weil das zu viel Luxus ist, dann kann ich mich wirklich nur noch wundern.

Auch das Beispiel vom Mietauto ist für mich kein Luxus, sondern das Gegenteil. Ich brauch vielleicht zweimal im Monat für irgendetwas ein Auto. Nachdem ich die Kosten für Anschaffung und Wartung mit denen eines Mietautos (kostet 7,-- Euro pro Stunde inklusive Sprit) verglichen hab, hab ich mich um Geld zu sparen für Carsharing anstelle eines eigenen Autos entschieden.

Fazit: Ich bin davon überzeugt, dass man bei vielen Dingen Geld einsparen kann und mit viel weniger auskommt als man vielleicht momentan ausgibt. Aber wenn man ein "Standardleben" in einer Großstadt leben möchte, dann braucht man mehr als 5 Euro am Tag. Wenn man noch dazu Jahrzehnte in einen Topf einbezahlt hat, dann sollte man sich aus diesem Topf in einer Notsituation aber auch etwas herausnehmen dürfen um zumindest eine Zeit lang auch ohne Arbeit leben zu können, ohne alles zu verlieren, was man sich über lange Zeit aufgebaut hat.

Bei meinen Überlegungen komm ich auch immer wieder auf den selben Punkt zurück: Ich bin davon überzeugt, dass auf uns eine Zeit zukommt, wo es einfach nicht mehr so viele Arbeitsplätze geben wird, weil alles automatisiert sein wird. Ich weiß nicht ob das uns selbst oder erst unsere Kinder treffen wird, aber spätestens dann muss die Gesellschaft weg von dem Gedanken, dass man nur durch anerkannte Erwerbstätigkeit an Geld kommen kann, weil sonst der Konsumkreislauf und damit unser Wirtschaftssystem enden würde.

 

[Saprox]

@electric.larry
Das was du schilderst steht bei uns vor dem Harz 4, das Arbeitslosengeld, dort wird dir anhand deines Gehaltes ein prozentualer Wert ausgezahlt und da wird nicht bemessen an dem was du zum leben benötigst. Das Harz 4 ist für Personen die nicht für einen kurzen Zeitraum ihren Job verloren haben sondern für Personen die längerfristig Arbeitslos sind.

mfg Saprox

 

[electric.larry]

@Saprox: Danke für die Erklärung, war mir nicht ganz bewusst, wann man unter die H4 Regelung fällt.

Die Mindestsicherung von ca. EUR 840,--, von der ich gesprochen hab, kommt ebenso erst nach dem Arbeitslosengeld. Zusätzlich kann man Mindestsicherung auch beantragen, wenn man einen Job hat, aber weniger als eben die ca. 850 Euro dabei verdient.

Auch dabei gelten aber alle möglichen Regeln, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um bezugsberechtigt zu sein. Kenne einige Leute, die keine Mindestsicherung bekommen haben, weil sie Kriterien nicht erfüllt haben. Was genau kann ich mich aber nicht erinnern.

Ich möcht mich übrigens für die interessante Diskussion zu diesem Thema bedanken. Hat mich in den letzten Tagen wirklich einmal wieder dazu gebracht, zu überdenken, wieviel von dem was ich als "mindesten Lebensstandard" betrachte, tatsächlich notwendig ist.

 

[godlike]

[...] den ich - anders als du - trotz unseres Geschirrspülers und der Katze nicht als übertrieben luxuriös betrachte.

Moooment. Für dich als AN ist es natürlich dein gutes Recht so zu leben. Es geht ja eher um den Anspruch den ein Erwerbsloser an den Tag legt. Hier fände ich es z.B. übertrieben da die Allgemeinheit einen Leihwagen zahlt um z.B. den Einkauf zu bewältigen oder Freunde zu besuchen.

wär ich plötzlich auf die Mindestsicherung von ca. 850,-- Euro angewiesen

Und die Miete wird seperat gezahlt? Wenn das so ist wandere ich glaub nach AT aus. Da hat man ja mit diesem Geld mehr als mancher mit einem Job in de. 850€ ist ja schon ne ganze Menge. So viel hatte meine alleinerziehende Mutter ja nicht mal mit Kindergeld für uns (mich und meine Schwester).

Also _ich_ würde mich bei dem Geld wohl eher weniger bis gar nicht um einen neuen Job kümmern. Wieso auch wenn ich da dann gerade mal ein paar Euro mehr hab und dafür 40h/Woche irgend eine Scheiße außer Haus machen muss?

Ich finde die Regelung so wie sie ist schon einigermaßen Ok. H4 soll ja kein Urlaub sein. Es ist genug um zu leben, zu wenig für Luxus. Wer den möchte muss eben dafür etwas tun. Irgend einen Weg gibt es doch immer. Gerade wenn man jung ist sollte es ja kein Problem sein einen Job zu finden. Die meisten sind sich dann aber zu fein in einer dreckigen Lagerhalle Maschinenteile in Galvanik-Bäder zu tauchen. Ist ja bequemer daheim auf dem Sofa. Das man es mit dieser Einstellung zu nix bringt sollte aber auch irgendwo klar sein...

 

[TBow]

Und die Miete wird seperat gezahlt? Wenn das so ist wandere ich glaub nach AT aus.

Die ist schon inkludiert.

Die Bedarfsorientierte Mindestsicherung besteht aus 2 Teilen: 620,87 € Grundbetrag und 206,96 € Wohnkostenanteil pro Monat. Zusammen sind das 827,83 €
Personen in Lebensgemeinschaften bekommen den 1,5 fachen Betrag: 1.241,74 €
Für Kinder gibt es jeweils 149,01 €, in manchen Bundesländern gibt es eine Anpassung dieser Leistung ab dem 4. Kind.
Je nach Bundesland können höhere Beiträge sowie Ergänzungsleistungen ausgezahlt werden, z.B. wenn die tatsächlichen Wohnkosten höher sind.
Einkommen, Arbeitslosengeld, Unterhaltszahlungen u. ä. werden jeweils angerechnet und reduzieren den Anspruch.

http://www.arbeiterkammer.at/beratu...it/Mindestsicherung_Wer_bekommt_wie_viel.html

 

[godlike]

Wie jetzt? 206€ Zuschuss für die Miete? Das ist dann ja im Endeffekt auch nicht besser als H4 (oder verstehe ich das Prinzip falsch)? Wenn man also 700€ Miete zahlt werden davon ~207€ übernommen? Dann hätte man mit dem Geld ja auch nicht mehr als H4 in De

Personen in Lebensgemeinschaften bekommen den 1,5 fachen Betrag: 1.241,74 €

Sprich wenn beide Erwerbslos sind bekommen die insgesamt 2483,48€? Meine Fresse, da würde ich mir in der Tat nie mehr eine Arbeit suchen

 

[electric.larry]

Ich glaube, hier gibts ein Missverständnis. Der Finanzminister hat ja beklagt, dass das Arbeitslosengeld zu hoch ist, also das, was man VOR der Mindestsicherung bekommt. Erst wenn der Anspruch auf Arbeitslosengeld aufgebraucht ist, oder man diesen gar nie hatte, rutscht man in die Mindestsicherung.

Dafür gibt es aber einige Auflagen, die es wahrscheinlich ähnlich auch bei H4 gibt. Auf der Website der Arbeiterkammer heisst es dazu:

Wer hat Anspruch auf die Mindestsicherung?
Bevor man die Mindestsicherung bekommt, muss das eigene Vermögen aufgebraucht werden, bis nur mehr 4.139,13 € (2015) übrig sind. Ausnahmen sind die als Hauptwohnsitz genutzte Eigentums-Wohnung und die Wohnungseinrichtung. Wer ein Auto besitzt, muss dieses verkaufen - außer das Gefährt ist berufs- bzw. behinderungsbedingt notwendig.

Nicht zu vergessen ist auch, dass du nur Anspruch hast, wenn du arbeitswillig oder aus Alters- oder Gesundheitsgründen komplett arbeitsunfähig bist. Wenn dir, deiner Qualifikation entsprechende, Jobs vermittelt werden und du sie nicht annimmst, dann verlierst du den Anspruch auch wieder. Also keine Hängematte für Leute die nichts tun wollen, sondern nur für solche, die wirklich nicht können. Die Ausnahme sind Kranke, Behinderte und Pensionisten, die das Geld auch bekommen, wenn sie nicht "arbeitswillig" sind bzw. Familienangehörige, die zum Beipsiel die kranke Oma oder Kinder pflegen.

 

[godlike]

Genau das Selbe also wie beim H4. Es reicht aber imho wenn man sich nur dumm anstellt beim Probearbeiten oder dem Vorstellungsgespräch das man weiterhin Geld bekommt. Man hat sich ja trotzdem bemüht. Scheint alles ungefähr das Selbe wie in DE zu sein.

 

[bevoller]

Was auf jeden Fall das Selbe wie in DE ist, ist die Tatsache, dass wieder einmal nach oben gebuckelt und nach unten getreten wird.
Ist doch interessant, dass man manchen Menschen den Dreck unter den Fingernägeln nicht gönnt, während man die wahren Sozialschmarotzer hofiert und anal vergnügt, indem man ihnen bis zum Anschlag in den Hintern kriecht.
Be(un)ruhigend, zu wissen, dass so etwas dann doch nicht typisch deutsch zu sein scheint.

 

[Ruby]

@godlike:

Nein, die beiden Personen zusammen bekommen die 1.241,74 Euro.

Deshalb ja auch PersonEN.

 

[electric.larry]

Aus den heutigen ORF Schlagzeilen:

Stellt sich die Frage, sind das wirklich 380.000 arbeitsunwillige Schmarotzer denen man die Unterstützung kürzen sollte damit sie endlich wieder arbeiten gehen? Warum werden jedes Jahr tausende neue Leute "arbeitsunwillig"?

Und noch einen Gedanken weiter: Würde man denen überhaupt kein Geld über die ArbeitslosenVERSICHERUNG zukommen lassen, wären das 380 Millionen Euro weniger die jeden Monat in den Wirtschaftskreislauf "gepumpt" werden. Und gerade bei diesen Mini-Einkommen kann man davon ausgehen, dass das Geld sofort für den Lebensunterhalt ausgegeben wird und somit der Wirtschaft zur Verfügung steht. Ganz anders wie bei einem der - sagen wir mal - 4.000 Netto verdient und davon maximal die Hälfte wieder dem Kreislauf zuführt. Der Überschuss wird gespart (a.k.a aus dem Geldkreislauf entfernt) und steht damit anderen Menschen NICHT zur Verfügung.
Letzteres ist imho ja das hauptsächliche Problem. Es gibt ja genügend Geld für alle, nur liegt es bei einigen wenigen am Konto und ist nicht im Umlauf.