Stasis ist eine Reihe von Point n Click Adventures aus der Iso-Perspektive.
Grundlegend dreht sich alles um eine böse Firma, voller verrückter Wissenschaftler, die an weiß der Geier was forschen, das dann, wie könnte es anders sein, zu Tod und Verderben in den Laboren führt. Alles geht immer mit Gore und Body Horror einher.
Beim ersten
Stasis, welches ich (noch) nicht gespielt habe, ist man mit einem recht labilem Hauptcharakter unterwegs, der durch die völlig verwüstete Anlage stolpert und über Notizen uä erfährt, was eigentlich hier passiert ist. Ein besonderes Merkmal ist dabei, dass man auf unterschiedlichste Arten und Weisen sterben kann.
Dann haben die Entwickler
Cayne veröffentlicht, ein kostenloses Spin-Off, das im selben Universum spielt.
Diesmal spielt man eine Frau, die eigentlich abtreiben will. Als sie wieder aufwacht ist sie jedoch hochschwanger und in einer der fürchterlichen Labore gefangen und versucht zu entkommen.
Man trifft keinerlei Menschen, alles erzählt sich wieder über Notizen und Tagebucheinträge. Die Steuerung hat ein paar Macken und die Rätsel schwanken stark an Qualität. Insgesamt fand ich es ganz okayisch - ist ja auch umsonst - aber nicht überzeugend genug, mir Stasis zu kaufen.
Mit am meisten hat mich die Story gestört. Das wirkt schon alles sehr wie eine 08/15 böse Wissenschaftler Horror-Story, wie ein 12 Jähriger sie sich als cool und edgy vorstellt. Da wird kaum eine eklige Beschreibung ausgelassen, Beschimpfung und fragwürdige Tropes.
Mit
Beautiful Desolation haben sie zwischendurch was anderes gemacht, was auch ganz gut ankam, für mich aber nicht interessant wirkt. Jetzt kommen sie aber zu Stasis zurück mit
Stasis: Bone Totem. Und davon habe ich mir mal die Demo geschnappt.
Im groben ist es wie die Vorgänger: Iso-Perspektive, verlassene Forschungsstation voller Leichen, düstere Atmo und alle 2 Meter eine zurückgelassene Notiz als Story-Fetzen.
Neu ist, dass man 3 Charaktere gleichzeitig spielt. Ein Ehepaar und ihren intelligenten Robo-Teddy.
Er wirkt wie aus Gears of War entsprungen und seine Spezialfähigkeit ist, mit roher Manneskraft Items manipulieren zu können.
Sie ist die Schlaue, nur sie kann Items miteinander kombinieren und zudem schmale Balken entlang balancieren.
Der KI Teddy kann Terminals hacken.
In der Demo schaltet man einen nach dem anderen frei, die dann getrennte Wege gehen. Dabei kann und muss man ständig Items zwischen ihnen hin und her tauschen. Das geht jederzeit, auch wenn sie an getrennten Orten sind. Was es etwas sinnlos macht, dass jeder sein eigenes Inventar hat, statt es sich direkt mit allen zu teilen.
Dieses Zusammenspiel der Figuren, und der tolle britische Akzent vom Teddy, waren für mich schon so die Highlights des Spiels.
Die Steuerung ist mit das größte Manko. Statt wie gewohnt mit dem Mauszeiger über den Bildschirm zu fahren, um nach Hotspots zu suchen, werden diese erst angezeigt und aktiv, wenn der Charakter nah dran ist. Das führt dazu, jeden Quadratzentimeter in Trippelschritten abzulatschen, um ja nichts zu übersehen. Klick klick klick klick klick. Dieses System ist eher was für direkte Steuerung des Charakters mit WASD, statt dem klassischen Point n Click System. Warum sie sich dafür entschieden haben ist mir nicht klar.
Nervig ist dabei auch, dass alles in sehr kleine Areale unterteilt ist, die durch eine Ladezeit getrennt sind. Zwar ist diese super kurz, nervt aber trotzdem sehr beim Erkunden. Und erscheint auch völlig unnötig, zumal das Spiel nicht wirlich anspruchsvoll ist, was die Hardware angeht. Ein nahtloser Übergang wäre sehr viel angenehmer.
Die Hotspotanzeige ist ebenfalls eher semi gut. Vom Charakter ausgehend zieht sie kurzzeitig gerade Luftlinien zu allem Interagierbarem in der näheren Umgebung.
Klickt man auf einen Hotspot, bekommt man 1-2 Sätze an Beschreibung, die manchmal ein nicht uninteressantes Detail vermissen lassen. Auch die Charaktere geben nur bedingt hilfreiche Kommentare von sich. Das kann Rätsel teilweise undbefridigend schwer machen, wenn man einfach nicht weiß, was genau hier gerade das Problem ist.
An anderer Stelle können die Hinweise auch sehr kryptisch sein, oder in langen Tagebucheinträgen in einem Nebensatz versteckt.
Wie eingangs erwähnt wird man mit solchen Notizen geradezu zugeschissen, was es auch nicht gerade leicht macht, wichtig von unwichtig zu trennen. Und will man eine Nachricht nochmal lesen, muss man physisch hinlaufen. Zwar hat man einen PDA, in dem alles und nichts festgehalten wird, allerdings gerade diese Notizen nicht. Auch hier ist mir nicht ganz klar, warum sie sich dafür entschieden haben.
Also Steuerung mies, Rätsel durchwachsen. Aber die Atmo knallt wieder ordentlich rein. Das können sie einfach. Alles gruselig, düster, blinkende Lichter, zuckende Blitze, merkwürdige Artefakte, deformierte Leichen...
Und das ist dann auch der Punkt, warum ich trotz all meiner Kritik immer wieder zu Stasis rüberschule.