Ich glaube wir sollten nicht irgendwelchen sozialromantischen Phantasien verfallen. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass jede Hochkultur ausgelöscht wurde, Maya, Inka, Perser, Römer, Ägypter u.s.w.
Immer gab es eine Form von Chaos, der zumeist eine grosse Dekadenz und Selbstzufriedenheit vorausging und darauf wurde dann wieder etwas neues aufgebaut.
Wie überheblich und dekadent wir heute schon sind zeigt sich schon daran, dass sich irgendwie niemand hier wirklich vorstellen kann, dass es nach uns weitergeht. Es ist auch wichtiger vor dem I-Tempel auf das neueste Gadget zu warten, als sich um den Nächsten zu kümmern, ich nehme mich davon nicht aus, ich find den Tempel und was er ausspuckt toll und so weiter, aber ich sehe auch, dass es so nicht weitergehen kann.
WIR sind DIE Kultur. Wirklich? Ich glaube nicht. Um uns herum zerfällt bereits alles, das Imperium USA in dessen wohlbehütetem Schutz wir uns tummeln bröckelt. Die grosse Keule haut nicht mehr richtig, die Peripherie bricht zusammen. Alles läuft nur noch auf Pump, hast Du keinen Kredit, dann bist Du kein Mensch, immer vorwärts, immer weiter.... Also das muss irgendwann enden, rein naturgesetzlich gibt es kein dauerhaftes Wachstum und der Planet macht das auch nicht ewig mit. Im Moment lautet das Motto einfach, wir tanzen solange die Musik spielt
Was danach kommt weiss keiner, aber die Geschichte zeigt, dass es wohl erst Chaos geben wird.
Wir sind nur so lange soziale Wesen, wie uns der Staat an die Kandare nehmen kann und wir selbst einen Vorteil daraus ziehen können.
Thomas Hobbes hat schon gesagt, der Mensch ist dem Menschen ein Wolf und Luther hat gesagt, erst kommt das Fressen, dann die Moral. Oder wieso gibt es sonst soviel Krawall? Es ist immer die Abwesenheit von Staatlicher Ordnung gepaart mit grosser Unzufriedenheit einer grösseren Gruppe von Leuten. Die sind vielleicht aus unterschiedlichen Gründen unzufrieden, aber darin sind sie einig. Und wenn die dann keiner aufhält, dann hauen sie alles zu Klump und ziehen mehr Unzufriedene an, denn der Feige ist in der Masse stark. Und am Ende ist dann Chaos.
Bisher ist das noch immer gut ausgegangen, in D oder der EU zumindest, aber ich sehe ehrlich gesagt nicht, dass sich viel geändert hätte in den letzten 4000 Jahren. Immer hat bisher in der Evolution der gewonnen, der den dicksten Knüppel, das dickste Schwert, die dickste Wumme hatte, in unserer ach so zivilisierten Welt hat man zeitweise die Knarre durch das Geldbündel ersetzt.
Aber noch nie in der ganzen Menschheitsgeschichte hat sich auf Dauer der Dichter und Denker durchgesetzt, oder hab ich was übersehen? Was hat es dem Aristoteles gebracht, dass er die Algebra erfunden hat? Am Ende hat ihn, der Geschichte nach, ein Römer mit einem simplen Schwert erschlagen.
Warum also sollte es ausgerechnet jetzt anders werden?? Darum sollte man sich zumindest mal mit dem Gedanken der Veränderung auseinandergesetzt haben.