Prepper/Preparedness

[Howard]

Moin,

ich bin seit relativ kurzer Zeit ziemloch interessiert an etwas, das ich "Preparedness" nennt. Gibts hier zufällig auch andere, die sich dafür begeistern können und wie schaut das bei euch so aus?

Cheers
H

 

[godlike]

Meinst du die Typen die sich im Garten einen Bunker bauen und Dosen für 50 Tage postatomarer Nachkriegszeit horten? Davon halt ich eigentlich gar nichts. Erstens reicht das doch eh nirgends hin, zweitens - wert hindert mich daran (oder Andere) dir das Zeug einfach weg zu nehmen in einem solchen Fall? Sind ja nicht in den USA wo du 5 AK's daheim stehen hast.

Ich hab so was noch nie verstanden...

Oder meinst du was ganz anderes?

Gruß godliek

 

[Sp1xx]

Halte von der Geschichte auch nichts.

Redest du jetzt von dem ( sehr sehr unwahrscheinlichen ) Fall eines Zombie Ausbruchs?
So Richtung Walking Dead oder Day Z?


Das Szenario stell ich mir nämlich gerne mal mit Kumpels vor.
Wenn wir bspw. in einem Supermarkt sind haben wir uns schon öfters gedacht wie wir uns verteidigen würden im Falle einer Zombie Apokalypse

 

[Howard]

Ist schon richtig. Mal abgesehen von den teilweise sehr wirren Hintergründen dafür (Zombies, Seuchen, etc) gehts mir persönlich eher um die Ausrüstung, die Fähigkeiten und sowas. Kommt irgendwie vom Biwak-Hobby

Lagerhaltung halte ich da für übertrieben, aus den genannten Gründen. Abgesehen vom Platzbedarf und den Kosten. Aber gewisse Ansätze sind ziemlich interessant und spannend. Daher die Frage.

 

[godlike]

Mal angenommen die Welt würde echt an den Arsch gehen und ich hätte Hunger. Da geh ich einfach in ein X-beliebiges Haus und zieh da die Leute ab Mehr braucht es ja nicht. Einzig Feuer machen ohne Feuerzeug oder Streichhölzer stelle ich mir echt schwer vor. Denke die größte Gefahr (wenn man mal von dem Zombi-Quatsch [mal ehrlich, sowas ist Kinderkacke]) absieht werden einen wohl eh irgendwelche Seuchen ausrotten wegen verschmutztem Wasser. Ob Prepper oder nicht. Vermutlich muss man da so schnell wie möglich raus aufs Land und darf auf keinen Fall ein Problem damit haben auch ein paar Menschen zu killen...

 

[Chegwidden]

Ach, das war bei uns Älteren ein Schulfach

Stichwort: Kalter Krieg (Ost/West), Nuklearschläge, sonstige Katastrophen.

Regelmäßig wurden wir auf den neuesten Stand gebracht, wie wir Keller und sonstige Unterkünfte zu bestücken haben,
wie wir uns zu verhalten haben und es wurden in gewissen Abständen Westdeutschlandweit die Sirenen angestellt.
Die Sirenentöne für ABC-Alarm, Entwarnung, etc. musste man dann auswändig können

http://de.wikipedia.org/wiki/ABC-Schutz

Zombies sind da zwar noch nicht explizit bei, aber vielleicht hilft es:
http://www.bbk.bund.de/DE/AufgabenundAusstattung/CBRNSchutz/cbrnschutz_node.html

 

[Howard]

Das wird tatsächlich das größe problem sein. Aber wenn du auf die Idee kommst, irgendein Haus aufzuschen, haben auch 500 andere diese Idee. Klappt also nicht zuverlässig

Ich wohn aufm Land. Feuer machen ohne feuerzeug geht auch, wenn man weiß, wie.

 

[godlike]

Aber wenn du auf die Idee kommst, irgendein Haus aufzuschen, haben auch 500 andere diese Idee.

Naja, ich bin eher so der Wolf-Typ, die meisten da draußen eher dann doch Schafe. Da mach ich mir eher weniger Sorgen

Wie gesagt, das klügste ist sich wohl so schnell wie möglich ne Knarre zu besorgen, etwas Plündern, evtl ne gescheite karre, noch mehr Waffen und ab aufs Land.

@Cheg
Oh ja, die sonntäglichen Übungsalarme kenne ich auch noch. Oder diverse Tiefflüge der Franzosen mit Überschallknall usw. Allerdings kein "duck & cover" mehr

 

[Pleitgengeier]

Ich gehöre zwar nicht zu "Preppern" - und wusste bis jetzt nichtmal dass es sowas gibt - aber ich interessiere mich durchaus für Zivilschutz.

In welche Richtung soll das ganze denn gehen? Die Anforderungen sind ja je nach Zweck sehr Unterschiedlich...
Luftangriff mit konventionellen Bomben: Kurzzeitiger Schutz, schwere Panzerung gegen direkte Treffer
Luftangriffe mit Brandbomben: Kurzzeitiger Schutz, gute thermische Isolation und/oder großer Abstand zur Erdoberfläche
Angriffe mit chemischen oder biologischen Kampfstoffen: Hervorragende Filterung, Panzerung nebensächlich, Verweildauer je nach Kampfstoff unterschiedlich
Angriffe mit nuklearen Sprengköpfen: Panzerung je nach Entfernung zum Einschlagsort, gute Filterung, extrem lange Verweildauer

Essentiell für all das ist das Frühwarnsystem, in diesem Punkt hat der Staat versagt.
Dieser erzählt den Bürgern, im Notfall würde über den ÖR-Rundfunk gewarnt - schläft jemand von euch neben einem eingeschalteten Radio?
Und wer die Notwendigkeit ausschließen möchte, es gibt immer die Möglichkeit von Chemie- und Atomunfällen.
(Ein Beispiel ist der Großbrand in einem Werk des Pharmakonzerns Roche in der Schweiz)

Übungen wie von Cheg beschrieben mögen übertrieben sein, aber zumindest könnte man die Leute dazu bewegen das Radio einzuschalten...

Seit Ende des kalten Krieges gibt es kein bundesweites Sirenennetz mehr, diese wurden großteils abgebaut oder rosten vor sich hin.
Bei verbliebenen elektromechanischen Sirenen ist fast sicher nach Jahrzehntes des Stillstands der Rotor festgerostet.
Bei den pneumatischen Sirenen ist - sofern sie nicht abgeschaltet wurden - der Diesel alle und mit Sicherheit sind bei allen die Bleibatterien leer.

Vielleicht weiß der eine oder andere jetzt wenigstens was diese 20-30m hohen Dinger sind, die mancherorts in Deutschland rumstehen:

Spoiler

 

[gelöschter Benutzer]

Wer braucht Knarren? Noch nie Ong Bak gesehen?

Finde aber auch, dass die Frühwarnmöglichkeiten in DE doch stark begrenzt sind im Vergleich zu z.B. USA oder JP.

 

[cavin]

Die meisten amerikanischen Prepper:



Ansonsten find ich es eher gut sich fit zu halten, fall die Welt vor die Hunde geht. Ist wichtiger als Sachen zu horten. Man muss mobil sein und sich nicht verschanzen,
und dafür braucht man Ausdauer und Kenntnisse was Survival etc. angeht.

Siehe auch Der Zombie Survival Guide: Überleben unter Untoten von Max Brooks

 

[Patroklos]

Sollte ich auf die Idee kommen etwas zu horten, dann doch bitte in einem unterirdischen lager, wo ein kleiner Robo reinfährt.
Das ganze mit 12V betrieben. Im Falle einer Zombi Apokalypse findet man doch sicher die eine oder andere Autobatterie. :P
Vielleicht nimmt man aber auch eine Solarladestation.

Was aber niemals fehlen darf, ist die Armbrust.

 

[The_Emperor]

"Preppen" kann je nach dem aus welchem Blickwinkel man es sieht sehr nützlich sein. Vorbereitungen für dritten Weltkrieg oder eine Zombieapokalypse wo kiloweise Dosenfressen in einem Bunker deponiert wird sind kindische Kacke, aber ein Besuch eines Survival Camps oder ein Erster-Hilfe Kurs hat einen massiven Mehrwert. Wenn man beim Wandern von einem Gewitter überrascht wird oder sich einfach zuhause beim Kochen die Hand aufschneidet ist man froh wenn man weiß wie man einen Haufen Blätter in ein Lagerfeuer verwandeln kann oder wie man einen Druckverband richtig anlegt.

Ich für meinen Teil hab eine Taschenlampe (Led Lenser P7.2) immer griffbereit zu Hause stehen. Irgendwo liegt noch ein Magnesiumstab (Firesteel 2.0), ein kleines Erste-Hilfe Set (Geschenk vom Roten Kreuz) und Tabletten zum Desinfizieren von Wasser (Katadyn), die kommen bei jeder Wandertour mit. Den Magnesiumstab und die Tabletten brauchte ich noch nie, aber das Erste-Hilfe Set hat sich schon mehrfach bewährt.

 

[pspzockerscene]

@Emperor
Kleines Erste-Hilfe Set kann man immer gut gebrauchen, yap.

So im kleinen Rahmen finde ich das auch voll okay.
Ich habe im Auto sowieso meist nen Rucksack mit Sachen um z.B. bei Gelegenheit einfach mal bei jemand anderem zu pennen.
Tyschenlampe und übliche "Festivalsachen" können auch nicht schaden und wiegen auch nicht so viel.

Völlig übertrieben und fast schon lachhaft finde ich, immer Waffen dabei zu haben, was viele amerikanische "Prepper" oft tun:
https://www.youtube.com/watch?v=xMA3vyXtAVA
(Nur eine Vorstellung "empfehlenswerter" Prepper-Waffen)
Die machen das so ernst, dass es fast schon wieder lustig ist.

GreeZ pspzockerscene

 

[engel_gabriel]

Klar, das ist immer ein dünner Grat zwischen sinnvoller Krisenvorsorge und Doomsday-Spinnern. Aber oben kam ja schon der Link zum BBK. Da gibt es auch eine Broschüre für den normalen Bürger: http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/D...ationen/Broschueren_Flyer/Ratgeber_Brosch.pdf. Diese Broschüre wurde wohl vor ein bis zwei Jahren überarbeitet. Früher waren die Empfehlungen noch viel umfassender.

Aber um den Bereich Bevölkerungsschutz im Krisenfall ist es in Deutschland nicht all zu gut bestellt. Da wo es z.B. noch oder wieder Sirenennetze gibt, reagiert die Bevölkerung nicht drauf. Mir ist ein Fall bekannt, da haben durch einen Fehler die Sirenen mitten in der Nacht angefangen, aufzuheulen. Am nächsten Tag hat dann die Feuerwehr über die Medien verkündet, dass es ein Fehler war und sie nicht noch mitten in der Nacht das Entwarnsignal hinterherschicken wollten, es habe sowieso nur eine Person bei der Feuerwehr angerufen, um zu fragen, was denn los ist.

 

[Kenobi van Gin]

Wer braucht Knarren? Noch nie Ong Bak gesehen?

Kampfsport vs. guten Schützen mit Sturmgewehr?
Ich glaub, ich weiß, wer gewinnt

Wenn man beim Wandern von einem Gewitter überrascht wird oder sich einfach zuhause beim Kochen die Hand aufschneidet ist man froh wenn man weiß wie man einen Haufen Blätter in ein Lagerfeuer verwandeln kann oder wie man einen Druckverband richtig anlegt.

Meiner eigenen aufgeschnittenen Hand einen Druckverband anlegen? Da müsste ich echt überlegen, wie ich das mache Hat man das im Erste Hilfe-Kurs gelernt?
(Jetzt mal ernsthaft, man läuft ja nicht immer mit mehreren rum...)

 

[Patroklos]

Kampfsport vs. guten Schützen mit Sturmgewehr?
Ich glaub, ich weiß, wer gewinnt

Kommt drauf an wie weit man von einander entfernt steht.

 

[Kenobi van Gin]

Natürlich.
Aber was meinst du wohl, wie lang es dauert bis dich mal ein potentieller Feind sieht, bevor du auf 3 Meter ran bist

Ich hab nichts gegen Kampfsport. Fange auch gerade wieder damit an. Das ist super. Aber in der Regel wirst du in einem größeren bewaffneten Konflikt (und so eine Art postapokalyptischer, anarchischer Zustand hat ja nunmal ggf. auch was von Bürgerkrieg) nur damit keine Chance haben.

[EDIT:]
Spricht natürlich nix dagegen, das trotzdem zu machen. Es hält fit und erhöht mit Sicherheit die Chancen in der Auseinandersetzung mit anderen. Ich würde mich nur in so einem speziellen Fall nicht ausschließlich darauf verlassen.

 

[Patroklos]

Ohne Waffe muss man sich nur in engen räumen aufhalten, fallen bauen und leise sein.

Wenn man sich einfach so im Wald begenet sieht es natürlich erstmal schlecht aus.

 

[gelöschter Benutzer]

nja, nen geeigneten Stock und schon hat man die Knarre, oder?

War auch mehr als Scherz gemeint. In DE gibt's ziemlich wenige Waffen, würde vermutlich erst mal nen Polizisten überlisten wollen. Und die haben i.d.R. ne Kampfsportausbildung.