• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Politische Apathie

TheOnly1

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Das bedeutet zum Beispiel, dass das große Wehgeschrei wg. NSA nicht der Ausdruck eines tief empfundenen Schmerzes gewesen ist, sondern eher ein Ausdruck der Lust an der kollektiven Empörung.
Diesbezüglich bin ich mir sogar sehr sicher, dass dem so ist.
Und man muss ich immer klar machen: Wir hier in einem IT-Board sind die klare Minderheit. 2/3 der Leute kratzt die NSA-Geschichte genau NULL.
Entweder weil sie technisch/inhaltlich gar nicht überblicken was da abgelaufen ist, oder weil es ihnen rein persönlich eigentlich egal ist.
Erstmal aufregen und über die USA herziehen nimmt man natürlich gerne mit, aber eine inhaltliche Reflektion dessen worüber man sich eigentlich aufregt findet nicht statt.
Und somit ebbt die allgemeine Empörung dann genau so schnell wieder ab, wie sie erstanden ist.

Und da kann man sagen was man will, aber genau diesen Mechanismus der öffentlichen Meinungsbildung hat Angela Merkel wie wohl kaum ein anderer durchschaut.
Im Zweifel einfach aussitzen.
Solange die groben Rahmenbedingungen für den Großteil der Bevölkerung mehr oder weniger gut sind, verläuft jeder öffentliche Aufschrei irgendwann im Sande.

Einzig beim Atomausstieg hat das nicht so recht geklappt, weil dieses Thema wohl einfach schon zu lange schwelt und durch Japan quasi katalysiert wurde. Und eigentlich ist die Energiewende genau so ein Modethema für die gelangweilte Mittelschicht, wie Stuttgart21 und zeigt:
Etwas anderes zum aufregen haben wir einfach nicht.
Aber auch hier werdet ihr alle es erleben: Die Energiewende wird nun langsam, Stück für Stück von der Bildfläche verschwinden und wird irgendwann nicht mehr existent sein als Thema.
 
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Nerephes

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Wenn dauernd bewiesen wird, dass in der Praxis keine Alternativen existieren, ist es naheliegend, dass man das Interesse an grundsätzlichen Debatten verliert. Sie sind das Gemurmel, welches eine Entwicklung begleitet, die von diesem Gemurmel in keiner Weise beeinflusst wird.

Das ist denke ich ein Hauptproblem.

Ob es berechtigt ist oder nicht, viele empfinden so.

Ich kenne viele Nichtwähler in meinem Umfeld die sich wenn überhaupt nur für die Kommunal- und Regionalpolitik interessieren, da sie da wenigstens ein wenig das Gefühl haben, etwas Gewicht zu haben.

Viele meiner Bekannten waren weder bei Bundestags- noch bei Europawahl weil:

- "Sind doch eh alles dieselben", "Das ist so nicht richtig - hast du dich denn informiert?", "Nein, hab ich weder Zeit noch Lust mir das Politikergeschwätz und leere Verprechungen reinzuziehen. Wenn die Gewählt sind, tun die doch eh was sie wollen."

- "Es ist egal was oder wen ich wähle, es ändert sich sowieso nix. Deswegen jammer ich nicht wenn mir mal was nicht passt - aber ich will einfach nix davon wissen."

Das EMPFINDEN, der Macht- und Hilflosigkeit ist hier einfach sehr hoch.
Manchen ist der Imput, der zur Entscheidungsfindung gebraucht wird, zu viel und zu schwer, anderen fehlt der Glaube, das sich ihre Wahl wie auch immer geartet auswirkt.

Die Sprunghaftigkeit und die Entscheidungen der Politiker sind eben nicht an die Wahlverprechen bzw. die Wahlergebnisse gekoppelt.

Bei dennen die finanziell und sozial gut gestellt sind, da wird unglaublich viel gejammert aber im Allgemeinen ist man ja zufrieden, denn es geht einem ja gut.
Hier herrschen halt die "First World Problems" aka. "Ich muss für meinen BMW schonwieder 5€ mehr Steuern zahlen! Frechheit!"

Aber im Bereich der unteren Mittelschicht, bzw. bei dennen die finanziell nicht so super dastehen, habe ich die Erfahrung gemacht, das eine "Politikmüdigkeit" herrscht.

Da werden halt so Aussagen getroffen wie:

"Man wählt eine Partei, damit man günstigen Atomstrom bekommt - und statt dessen treiben die den Strompreis hoch wie noch nie.
Wenn ich mir grünen Strom und eine neues, klimafreundliches Auto leisten könnte, dann hätte ich schon die Grünen gewählt."

oder "Bankenrettung... "Wir müssen das Geld des Sparers retten", wenn ich Geld auf der Bank hätte fände ich das auch toll. Ich hab aber keines, weil ich froh bin wenn am Monatsende eine schwarze 0 auf dem Konto steht. Jetzt muss ich "Die Rettung der Sparguthaben" mit meinen Steuern mitfinanzieren."

Ich selbst....

....ich habe den Glauben an eine politisch aktive Gesellschaft verworfen.
Ich denke das aktuelle System funktioniert. Nicht optimal, nichtmal besonderns gut. Aber es funktioniert.

Und solange es funktioniert wird sich nix ändern. Da ändern weder Kleine noch Große Skandale was.
 

TheOnly1

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Ich denke das aktuelle System funktioniert. Nicht optimal, nichtmal besonderns gut. Aber es funktioniert.
Das deckt sich mit dem, was ich auch meine.
Der "Druck" etwas wirklich ändern zu wollen/müssen ist einfach nicht da, weil es dafür insgesamt einfach zu gut läuft.
Du kriegst die Mehrheit der Menschen nicht auf die Straßen, wenn die meisten eigentlich zufrieden sind und halt schlimmstenfalls über die 5€-Benzinkostensteigerung jammern.

Wenn irgendwo 10.000 Leute demonstrieren, dann ist das NICHTS gemessen an 80 Millionen.
Selbst 100.000 sind nichts.

Es wird oft so getan, als ob die Bombe Deutschland längst ticken würde und hier bald Bürgerkrieg und politischer Umbruch ins Haus stünden.
Aber da tickt gar nix.

Die absolute Mehrheit ist zufrieden, satt und (politisch) gelangweilt.
 

Nero

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Wobei mich Nero immer etwas an Cicero erinnert, zumindest dessen Philosophisches Werk: diese scheinbare Zurückhaltung des eigenen Standpunktes geht mir bei beiden auf den Wecker.

Der Standpunkt ist ein Gesichtskreis mit dem Radius Null, hat irgendein kluger Mensch mal gesagt.

Spaß beiseite: Unter Meinungsbildung verstehe ich den Prozess der fortwährenden Kritik sowohl an der Meinung anderer als auch an der eigenen. Grundsätzlich ist dieser Prozess nie vollständig abgeschlossen, zumal dann nicht, wenn es um das Potential aktueller Entwicklungen geht. Man ist eben kein Hellseher.

Auf die NSA-Überwachung gemünzt: Sicher ist nur, dass es Unsinn ist, den Teufel an die Wand zu malen. Unklar aber ist, was das Resultat sein wird. Eine Meinungsbildung würde voraussetzen, dass man die diversen denkbaren Optionen diskutieren kann. Diese Diskussion hat noch gar nicht begonnen. Woher soll ich auf dieser Stufe eine Meinung nehmen?
 

gelöschter Benutzer

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@Nero:

Das bedeutet zum Beispiel, dass das große Wehgeschrei wg. NSA nicht der Ausdruck eines tief empfundenen Schmerzes gewesen ist, sondern eher ein Ausdruck der Lust an der kollektiven Empörung. Ernsthaft verletzt wurde durch die NSA-Aktivitäten keiner. Keiner hat deshalb trocken Brot essen müssen. Das endlose Klimakatastrophenpalaver hat ja auch nur dazu gedient, die Emotionen weiterköcheln zu lassen.

Nero wie oft musste man Dir hier schon die ganzen Fakten nennen? Nur weil Du deine dümmliche Meinung immer wieder kundtust, macht es dies nicht richtig. Such Dir die Fakten zusammen, recherchiere aber bitte erwähne nicht mehr die NSA-Affäre denn Du kannst es nicht verstehen.
 

Nerephes

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Das deckt sich mit dem, was ich auch meine.
Der "Druck" etwas wirklich ändern zu wollen/müssen ist einfach nicht da, weil es dafür insgesamt einfach zu gut läuft.
Du kriegst die Mehrheit der Menschen nicht auf die Straßen, wenn die meisten eigentlich zufrieden sind und halt schlimmstenfalls über die 5€-Benzinkostensteigerung jammern.

Noch.

Wenn irgendwo 10.000 Leute demonstrieren, dann ist das NICHTS gemessen an 80 Millionen.
Selbst 100.000 sind nichts.

Es wird oft so getan, als ob die Bombe Deutschland längst ticken würde und hier bald Bürgerkrieg und politischer Umbruch ins Haus stünden.
Aber da tickt gar nix.

Die absolute Mehrheit ist zufrieden, satt und (politisch) gelangweilt.

Noch, die Zahl der "100.000" wächst aber stetig.

Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty hat das untersucht und eine einfach nachzuvollziehende, aber trotzdem richtige Ursache gefunden.

Wachse die Wirtschaft nämlich langsam, so Piketty, steige die Ungleichheit in einer Gesellschaft, da Vermögen anders als Löhne unentwegt weiter wüchsen. Die Reichen hängen also die Mittelklasse gerade in Krisenzeiten, die derzeit fast alle Industrieländer durchmachen, schlichtweg ab.

Um mal Fakten zu nennen:

Durchschnittlich lag das Wirtschaftswachstum Pikettys Daten zufolge nämlich in den vergangenen 300 Jahren inflationsbereinigt bei einem bis eineinhalb Prozent jährlich. Vermögen stiegen dagegen um vier bis fünf Prozent vor Steuern. Wer schon wohlhabend ist, kann sein Vermögen offenbar breit anlegen und so überdurchschnittlich steigern. Weil Vermögen zudem meist an die eigenen Kinder vererbt werden, pflanzt sich die Ungleichheit über Generationen fort.

Der Effekt verlangsamt sich bei kräftigem Wirtschaftswachstum nur, aussetzen tut er nie.

Die Differenz zwischen dem Wirschaftswachstum von Ø 1,5 % und dem Vermögenswachstum von Ø 4-5 %, diese 2,5 - 3,5 %, die müssen ja irgendwo herkommen. Also werden sie über Staatsschulden und Lohn-0-Runden finanziert.

Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...s-das-kapital-im-21-jahrhundert-a-965664.html

Demzufolge - und ich glaube nicht, dass sich dieser Effekt in den nächsten Jahrzenten abschwächt sondern eher verstärkt, allein durch den massiven Anstieg an Automatisierung den das Gewerbe in den nächsten Jahrzehnten erfahren wird - dauert es zwar noch einige Jahrzehnte, aber dann wird es richtig krachen.

Aber eher bei unseren Nachbarn die uns dann durch die Globalisierung mit in den (wirtschaftlichen) Tod reissen, wir haben noch einen größeren Puffer.

Anschließend herrschen einige Jahre absolute Rezession, Arbeitslosigkeit, Aufstände usw. und dann gibt es den großen Reboot und alles beginnt von Vorne.

Oder aber, die Industrie und die Politik überwinden ihre kursichtige- zugunsten ihrer langfristigen Gier und finden eine Möglichkeit dem Volk immer gerade genug zu geben um den großen Knall zu verhindern.

We will see^^
 

TheOnly1

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Alles durchaus möglich.
Ich bleibe da aber entspannt-skeptisch.

Wenn es nämlich EINES gibt, dass ich bisher auf diesem Planeten unter dem Motto "Lebenserfahrung" für mich selbst gelernt habe, dann das in 9/10 Fällen schlichtweg gar nix passiert.
Ganz egal um was es dabei genau geht.
 

Nerephes

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Wenn es nämlich EINES gibt, dass ich bisher auf diesem Planeten unter dem Motto "Lebenserfahrung" für mich selbst gelernt habe, dann das in 9/10 Fällen schlichtweg gar nix passiert.
Ganz egal um was es dabei genau geht.

Nur weil du etwas nicht bemerkst, heißt es nicht das nichts passiert.

Die Politik und die Wirtschaft sind nur bestrebt alles beim Status Quo zu erhalten und alles im stillen Kämmerlein ohne viel Aufruhr zu erledigen.

Denn was der Michel nicht weiß, macht den Michel nicht heiß.

Schau dir doch mal die Wirtschaftskrise an. Wir (der Staat) leihen uns Geld von der Wirtschaft um es an die Wirtschaft zu verschenken.
Das funktioniert ein paar mal, und bis auf 1,2 Zeitungsartikel merkst du nichts davon. Aber irgendwann funktioniert es nichtmehr. Dann merkst du was davon.
 

TheOnly1

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Die Politik und die Wirtschaft sind nur bestrebt alles beim Status Quo zu erhalten und alles im stillen Kämmerlein ohne viel Aufruhr zu erledigen.
Diesen Vorwurf aber nur der Politik und der Wirtschaft zu machen ist doppel-moralisch, denn jeder einzelne Bürger handelt ganz genau so. Wenn auch in kleinerem Rahmen natürlich.
Und eben das ist der Punkt: Im Zweifel sind die Bürger eher bestrebt alles so zu lassen wie es ist, solange die Mehrheit den aktuellen Zustand als okay empfindet.
Man muss das ja auch mal ganz deutlich im Verhältnis betrachten: Man kann da soviel dran rum-mäkeln wie man will, aber selbst der (finanziellen) Unterschicht in Deutschland geht es unterm Strich besser als der Mittelschicht in vielen anderen Ländern.
Und das bezieht sich mitnichten nur auf irgendwelche Bananenstaaten am Ende der Welt.

Dass Deutschland sein wirtschaftliches Comeback auf Kosten der Normalverdiener finanziert hat, ist unbestritten.
Eine Mehrheit eben dieser Normalverdiener trägt aber genau diesen Kurs mit.
Es ist einfach eine rein subjektive Fehlwahrnehmung, dass alle alles ganz furchtbar finden hier und nur noch ein klein wenig fehlt bis alles den Bach runter geht.

Würde es hier wirklichen sozialen/finanziellen Druck auf die Mehrheit der Bevölkerung geben, dann würden wir uns unter Garantie nicht über Dinge wie Atomausstieg & Co. unterhalten, weil das dann nämlich keinen mehr kratzen würde.
 
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Nerephes

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Diesen Vorwurf aber nur der Politik und der Wirtschaft zu machen ist doppel-moralisch, denn jeder einzelne Bürger handelt ganz genau so. Wenn auch in kleinerem Rahmen natürlich.
Und eben das ist der Punkt: Im Zweifel sind die Bürger eher bestrebt alles so zu lassen wie es ist, solange die Mehrheit den aktuellen Zustand als okay empfindet.

Da hat du natürlich Recht.

Man muss das ja auch mal ganz deutlich im Verhältnis betrachten: Man kann da soviel dran rum-mäkeln wie man will, aber selbst der (finanziellen) Unterschicht in Deutschland geht es unterm Strich besser als der Mittelschicht in vielen anderen Ländern.
Und das bezieht sich mitnichten nur auf irgendwelche Bananenstaaten am Ende der Welt.

Nichts desto Trotz sind Existenzängste schlimm. Egal ob sie sich um eine Lehmhütte in Afrika oder deine schlechtisolierte Altbauwohnung im 5 Stock dreht.

In Spanien haben sich reihenweise Leute selbst entleibt weil sie ihre Wohungen, ihre Existenz verloren.
Das ist bei uns nicht weniger schlimm. Auch wenn die große Welle noch ausbleibt.

Dass Deutschland sein wirtschaftliches Comeback auf Kosten der Normalverdiener finanziert hat, ist unbestritten.
Eine Mehrheit eben dieser Normalverdiener trägt aber genau diesen Kurs mit.
Es ist einfach eine rein subjektive Fehlwahrnehmung, dass alle alles ganz furchtbar finden hier und nur noch ein klein wenig fehlt bis alles den Bach runter geht.

Die Wahrnehmung ist garnicht so falsch. Sie ist nur übersensibelisiert.
Wenn jemand jeden Tag ein kleines Glas Wein trinkt, ist er noch kein Alkoholiker. Wenn er aber immer ein ganz kleines bisschen mehr reintut, dann wird er irgendwann Alkoholiker, weil er dann irgendwann bei träglich 2 Flaschen ist.

Wir sind aktuell beim kleinen Glässchen. Die Leute die jetzt warnen, liegen nur falsch wenn wir den Kurs ändern.
Wenn nicht, dann sind die Leute die warnen, dass wir zum Alkoholiker werden nicht mehr falsch, als die die erst dann warnen wenn man schon bei einer Flasche ist. Nur die Chancen das es so weit kommt sind viel geringer, da man leichter damit aufhören kann als wenn man schon bei einer Flasche ist, daher werden die Warnungen halt gern in den Wind geschlagen.

Es fehlt noch ein gutes Stück damit es den Bach runtergeht. Aber es fehlt auch noch ein großes Stück um das Land wieder ins Reine zu bringen bzw. zu entschulden.

Würde es hier wirklichen sozialen/finanziellen Druck auf die Mehrheit der Bevölkerung geben, dann würden wir uns unter Garantie nicht über Dinge wie Atomausstieg & Co. unterhalten, weil das dann nämlich keinen mehr kratzen würde.

Die Mehrheit hat keinen Druck das ist richtig, aber auf Kosten von wenigen.
Es bringen sich immer noch genug um weil sie verzweifelt sind, das wirklichen sozialen/finanziellen Druck nennen.

So langsam kommt Bewegung in die Sache.

Die Occupy-Bewegung waren die, die beim kleinen Glässchen gewarnt haben.

Mal sehen wie sehr wir schon an der Flasche hängen, bis es beim Mainstram ankommt.
 

Nero

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Die Occupy-Bewegung waren die, die beim kleinen Glässchen gewarnt haben.

Mal sehen wie sehr wir schon an der Flasche hängen, bis es beim Mainstram ankommt.

Was soll denn eigentlich Schlimmes passieren, und wieso?

Occupy entstand erst, nachdem das Kind schon in den Brunnen gefallen war, also erst nach den großen Pleiten 2008. Vorher waren die so ahnungslos wie jeder.

Und als das Kind in den Brunnen gefallen war, sind die Occupy-Leute durch die Städte gezogen und haben in den städtischen Grünanlagen Camping gemacht.

Weil sie dachten, das in den Brunnen gefallene Kind würde dort liegen bleiben oder sogar noch tiefer rutschen.

Aber es kam dann ganz anders, die Wirtschaft hat sich wieder gut erholt. Und diese Erholung hat Occupy genau so wenig vorausgesehen, wie zuvor die Finanzkrise nicht vorausgesehen wurde.

Such Dir die Fakten zusammen, recherchiere aber bitte erwähne nicht mehr die NSA-Affäre denn Du kannst es nicht verstehen.

Jammern überzeugt nicht. Zeig mir Deine Wunden.
 
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Harley Quinn

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Das Problem ist eben, dass die Politik einfach nur aus Hype besteht. Man denkt nicht langfristig, sondern beschäftigt sich nur mit irrelevanten kurzfristigen Themen.

Die kurzfristigen Probleme lassen sich nämlich super austauschen und den Konsumenten bei der Stange halten. Politik ist wie das halbjährige Update von Apple.

Außer einem S am Ende, immer der selbe kram.

Langfristige Probleme in der Politik erfordern Disziplin, Wissen, Engagement und Herzblut. Dinge, die man zwar mit Geld motivieren, aber nicht kaufen kann.

Wir sehen die Probleme eben nicht jeden Tag und gucken immer weiter. Was ist mit Fukushima. Über die NSA hört man auch nicht mehr so viel, wenn die liebe Annika nicht wäre.

Lebt Snowden überhaupt noch?
 

tit4n

NGBler

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Far away from Earth
Also Nero ich führe sehr gerne politische Diskussionen,

ich hab sie mir hier im Forum irgendwie abgewöhnt, weil u.A. du immer im gleichen Schema hier reagierst und mir geht das echt auf den Senkel.
Irgendwann hatte ich mal Idee, dass du einfach einen privaten Thread aufmachst, wo du deine Thema in schillernder Schönheit breit treten kannst und
wenn du jemanden zum diskutieren findest, ihr euch gemeinsam austoben könnt.

Zitatearien vom feinsten, irgendwie immer auf der Suche irgendwas zu finden, wo du wieder als Besser da stehst wie der Andere.
Teilweise koplet aus dem Zusammenhang gerissene Begründungen wo sich mir die Zehennägel einrollen und teilweise keine Sinntiefe vorhanden ist.

Weiterhin lässt du immer alle kommen, ohne das du wirklich Position bekennst. Bei deinen Reaktionen habe ich immer das Gefühl, warum diskutiert der eigentlich!
Ist doch alles Super für ihn!

Beispielhaft hast du immer so ein Aufbau:

User: Ich finde XX nicht gut!
Nero: Warum ist doch normal!
User: XXX ist doch total der Hammer, weil YY
Nero: wo ist denn da was anderes als Heute ?

Weist du worauf ich hinaus will ?

Fang doch mal langsam an, selber Position einzunehmen und die auch Kund zu tun, argumentativ zu begründen und nicht immer Andere
die Arbeit machen zu lassen und dann "entspannt" mal wieder aus dem Zusammehang Zitate zu verreissen.

Ab dann würde ich auch gerne mit dir in die politische Diskussion gehen.

Greetz tit4n
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

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Die Banken sind bankrott und müssen mit Steuergelder gerettet werden. Das erste was sie mit dem Geld machen ist weiterzocken.

Der Unterschicht ist das egal, solange Brot und Spiele da sind, bleibt sie ruhig, in Deutschland allemal.

Wer sich aufregen und organisieren könnte, wäre der Mittelstand. Aber der braucht die Banken für die Finanzierung von Investitionen, Reihenhäusern und Autos.
Auf die Straße gehen für eine Verstaatlichung der Banken, die dann statt Zocken Kapitalgeber für echte Wirtschaft sein könnten kommt aber gar nicht in Frage. Nicht nur, weil an gar nicht auf den Gedanken gekommen ist, oder weil man es vielleicht für falsch hält. Sondern weil der Mittelstand sich schon immer selbst betrogen hat. Der Mittelstand weiß wohl, daß er die Kosten für die Finanzkrise zu zahlen hat. Aber der Mittelstand zählt sich zu den Reichen(fälschlicherweise). Den was wirklich reich ist, ist außerhalb seiner Erfahrung. Was arm ist, daß kann man sich gut vorstellen.

Die Gefahr für den Mittelstand selber mit H4 i Berührung zu kommen ist gestiegen, im Vergleich mit der damaligen Sozialhilfe. Aber entgegen der Logik, die drohende Gefahr abzumildern und die Bedingungen bei H4 zu verbessern, stellt man lieber öffentlich dar, daß man ja weit davon entfernt ist.

Seit Jahren jammert auch keiner mehr über die Benzinpreise. Jammern ist für Looser. Da wollten seinerseits die Grünen die Autofahrer mit 5 DM/Liter Erziehen. Aber bestimmt zum Sparen.
Statt dessen ist in den letzten Jahren der Trend zu Stadtpanzern/SUV scheinbar nicht aufzuhalten.
Man wähnt sich auf der Sonnenseite oder versucht alles, daß kein gegenteiliger Eindruck entsteht. Man grenzt sich von der Unterschicht ab, die angeblich Schuld ist, an der Haushaltsmisere.

Statistisch gesehen können Gutverdiener sich auch wirklich zu den Reichen zählen, Denn einerseits werden Einkommen nur bis zu einem gewissen Höhe erfaßt, zum anderen geht es nur um Gehälter, nicht um sch mehrendem Reichtum der wirklich Reichen.
 

LemonDrops

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Ich habe nie verstanden was an Brot und Spielen schlecht ist, solange die Menschen damit zufrieden sind.
 

KaPiTN

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Solange alle zufrieden sind, gar nichts.

Als (zumindest als )Mittelstand ist das Jammern vielleicht auch auf einem hohen Niveau.

Aber es geht auch anders, allerdings bin ich da kein Betroffener. Mir erzählte jemand davon, wie er unter "dem Osten" gelitte hat. Nicht weil die Stasi ihn drangsalierte, sondern weil der Ideen hatte, die er nicht umsetzen konnte und sein Umfeld war damit zufrieden, daß es Samstag einen Kasten Bier und eine Pulle Schnaps gab.
 

Nero

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  • #38
Die Banken sind bankrott und müssen mit Steuergelder gerettet werden. Das erste was sie mit dem Geld machen ist weiterzocken.

Sieh es doch mal positiv. Das Überraschende an der Finanzkrise war, dass die Banken nicht reihenweise zusammengebrochen sind wie in der Weltwirtschaftskrise von 1929. Mit ein paar Buchungstricks hat man es geschafft, mit einem Affenzahn aus der Krise wieder rauszukommen. Als gelernter Marxist hätte ich das vorher nicht für möglich gehalten. Als gelernter Marxist glaubt man nämlich an die Marktgesetze, also daran, dass, wer pleite ist, auch pleite gehen muss. Und nun hatten die Marktgesetze sich in der Finanzkrise als manipulierbar erwiesen. Ein paar Konferenzen und Beschlüsse auf höchster politischer Ebene, und der Schlauch war wieder geflickt.

Der Unterschicht ist das egal, solange Brot und Spiele da sind, bleibt sie ruhig, in Deutschland allemal.

Wer sich aufregen und organisieren könnte, wäre der Mittelstand. Aber der braucht die Banken für die Finanzierung von Investitionen, Reihenhäusern und Autos.

Und nicht nur die Unterschicht braucht bankenfinanzierten Mittelschichtskonsum zwecks Erhalt der Arbeitsplätze. Ohne zahlungskräftige Nachfrage keine Jobs.

Auf die Straße gehen für eine Verstaatlichung der Banken, die dann statt Zocken Kapitalgeber für echte Wirtschaft sein könnten kommt aber gar nicht in Frage. Nicht nur, weil an gar nicht auf den Gedanken gekommen ist, oder weil man es vielleicht für falsch hält. Sondern weil der Mittelstand sich schon immer selbst betrogen hat. Der Mittelstand weiß wohl, daß er die Kosten für die Finanzkrise zu zahlen hat. Aber der Mittelstand zählt sich zu den Reichen(fälschlicherweise). Den was wirklich reich ist, ist außerhalb seiner Erfahrung. Was arm ist, daß kann man sich gut vorstellen.

Es gibt doch staatliche Banken. West LB, Nord LB, LBBW, Bayerische Landsbank etc. Die haben in der Finanzkrise besonders viel Geld verzockt.

Was den Mittelstand betrifft: Natürlich verliert er seine Privilegien. Als ich Abitur machte, gehörte ich zu den oberen 10 Prozent. Wer heute Abitur macht, gehört zu den oberen 50 Prozent. Aus der Kaste wurde Masse, und Privilegien für die Massen gibt es nur im Schlaraffenland. Ich betrachte das Abschmelzen des Standesdünkels als Fortschritt. In einer vernünftigen Gesellschaft sollte man nicht auf Privilegien angewiesen sein um gut zu leben. Ein gutes Leben sollte der Normalfall sein.

Die Gefahr für den Mittelstand selber mit H4 i Berührung zu kommen ist gestiegen, im Vergleich mit der damaligen Sozialhilfe. Aber entgegen der Logik, die drohende Gefahr abzumildern und die Bedingungen bei H4 zu verbessern, stellt man lieber öffentlich dar, daß man ja weit davon entfernt ist.

Habe neulich einen Bericht gehört, demzufolge unter den Geringverdienern besonders viele Akademiker sind, und viele haben mehrere Jobs. Sogar Walter White in der Kultserie "Breaking Bad". Er ist Chemilehrer, aber das Gehalt reicht nicht, nachmittags jobbt er in einer Autowaschanlage. Was gibt es daran auszusetzen, wenn auch der Mittelstand Bekanntschaft mit der Geldknappheit und echter Arbeit macht?

Seit Jahren jammert auch keiner mehr über die Benzinpreise. Jammern ist für Looser. Da wollten seinerseits die Grünen die Autofahrer mit 5 DM/Liter Erziehen. Aber bestimmt zum Sparen.
Statt dessen ist in den letzten Jahren der Trend zu Stadtpanzern/SUV scheinbar nicht aufzuhalten.
Man wähnt sich auf der Sonnenseite oder versucht alles, daß kein gegenteiliger Eindruck entsteht. Man grenzt sich von der Unterschicht ab, die angeblich Schuld ist, an der Haushaltsmisere.

Das beschreibt schon Siegfried Kracauer in seiner Angestelltenstudie aus den 20er Jahren. Die Stehkragenproletarier sparen sich den Anzug und andere Renomierausrüstung vom Munde ab, sie essen schlechter als die Arbeiter.

Ein Bekannter von mir fährt ein wahnsinnig teures Auto. Also fahren tut er eigentlich nicht damit, das kann er sich nicht leisten. Die Karre steht fast immer in der Garage, zur Arbeit fährt er mit der S-Bahn, weil das viel billiger ist.

Wenn der sich das teure Auto nicht mehr leisten kann, ist das für ihn ein Gewinn an Lebensqualität.
 

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Ich habe es Dir wiederholt erklärt, Du bist lernresistent von daher spar ich mir die Mühe. :coffee:
 
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