• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Politische Apathie

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
Politische Diskussionen haben schon bessere Zeiten gesehen. In den letzten 5 Jahren sind viele auf Politik spezialisierte Foren eingegangen. Hier ist auch nicht mehr viel los.

Früher war das anders. Der Islam war ein echtes Aufregerthema gewesen, die Fetzen sind nur so geflogen. Die Idee dabei war, die Moslems seien ganz andere Menschen als wir und wollten uns an den Kragen. Vorbei. Inzwischen hat sich nämlich gezeigt, dass die Moslems auch nicht anderes sind. Beim Schädeleinschlagen halten sie sich wie die Europäer in zwei Weltkriegen an den lieben Nächsten. Sie bevorzugten als Objekt dieser Tätigkeit Glaubensbrüder, im arabischen Frühling, im Irak, in Syrien.

Klimakatastrophe und Atomernerige waren auch tolle Sachen, ein Running Gag, weil dauernd neue Hiobsbotschaften vermeldet werden konnten. Globale Verstrahlung oder globaler Hitzetod, das war die Frage.

Als Dauerthema haben wir heute nur noch den Snowden. Das ist kein vollwertiger Ersatz. Wenn man erfährt, dass man abgehört wird, geht man nicht mit der gleichen Energie durch die Decke wie wenn die physische Vernichtung droht, egal ob durch Moslems, Atomkraft oder Atmosphärenüberhitzung.

Schließlich gab es noch die "soziale Frage". Eine Verarmung der Massen hat zwar stattgefunden, aber die Folgen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. Was damals so aussah, als müsse es in einer Katastrophe enden, stellt sich heute eher als Anpassungsprozess an veränderte Bedingungen dar.

Dieser Anpassungsprozess erscheint alternativlos. Frankreich hatte keine Agenda 2010 und keine Arbeitsmarktreformen Marke Hartz 4, jetzt sieht die sozialistische Regierung gezwungen, das damals Versäumte nachzuholen.

Wenn dauernd bewiesen wird, dass in der Praxis keine Alternativen existieren, ist es naheliegend, dass man das Interesse an grundsätzlichen Debatten verliert. Sie sind das Gemurmel, welches eine Entwicklung begleitet, die von diesem Gemurmel in keiner Weise beeinflusst wird.

Die Parteilichkeit verliert damit jeden Wert. Es ist vollkommen schnuppe, für oder gegen was jemand ist. Viel wichtiger wäre es, die aktuelle Entwicklung zu begreifen, und das allein ist schon schwer genug.

Einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussionen könnte neben der sozialistischen Regierung Hollande der BND geliefert haben, insofern er sich jetzt als kleinerer Bruder der NSA geoutet hat. Damit entfällt der Reiz für nationalistisches USA-Bashing, welches am Kern der Sache vorbeigeht.
 

infofilter

Ruhe in Frieden

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
15.889
antiamerikanismus, islam- und ausländerfeindlichkeit findet sich in jedem dritten thread. tut mir leid, wenn's dir nicht blutig genug hier zugeht. vielleicht suchst du dir ein anderes brett? th_Smiley10.gif
 

Hector

Board-Paladin

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.383
Als Dauerthema haben wir heute nur noch den Snowden.

Und das muss auch noch weiter Dauerthema bleiben. Bis etwas passiert! Auch wenn ich nicht mehr dran glaube...

Schließlich gab es noch die "soziale Frage". Eine Verarmung der Massen hat zwar stattgefunden, aber die Folgen blieben weit hinter den Erwartungen zurück.

Was willst du denn noch für Folgen haben, als einen Haufen Menschen mitten in Deutschland, die weder was zu fressen haben, noch sich klamotten, geschweigeden soziale Teilhabe leisten können? Der nächste Schritt ist Griechenland,. Portugal usw. Demnächst auch hier in diesem Theater.


Dieser Anpassungsprozess erscheint alternativlos.

Merkelsches Neusprech. Solange man mit dem Kopf im Arsch von Konzernen und anderen Regierungen steckt, kann man eben keinen klaren Gedanken fassen. Allein das BGE ist eine Alternative. (Es sei nur ein Beispiel)


Aber allgemein:

Es wird schon noch diskutiert. Wie blöde. Aber am Ende kommt nichts bei raus oder es wird alles hingenommen. Die Leute haben zu viele Probleme, um sich um eine NSA oder irgendwas anderes zu kümmern. Wenn am Ende des Monats kein Essen auf dem Tisch steht, sind die Prioritäten anders. Böse Zungen würden behaupten, das ist Absicht. Lass die Menschen im Hamsterrad ums überleben rennen, dann kommen sie nicht auf die Idee zu denken.
 

simpliziss

gelangweilt

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
1.963
....und die Kneipenschlägereien sind auch rückläufig.

Es ist nichts mehr los. :m
 

B3n

Corporal Bullshit

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
870
Die Leute haben zu viele Probleme, um sich um eine NSA oder irgendwas anderes zu kümmern.

Wobei man finde ich schon sagen muss, dass es vielen Menschen vor ein paar Monaten noch total leicht gefallen ist, die bösen, bösen USA wegen der NSA zu verteufeln und das deutsche/europäische Licht der Rechtschaffenheit ganz hoch zu halten. Dann kommt nach und nach raus, dass da irgendwie alle Dienste drin stecken und plötzlich ist das ganze ein Problem des Systems, mit dem man sich dann nicht mehr so lautstark auseinandersetzen kann/möchte, weil es nicht mehr ausreicht auf irgendein Land zu zeigen und es "schon immer gewusst zu haben". Das Problem ist mMn, dass uns Themen wie NSA, Klimaveränderung, Kriegstreibereien und Betrügereien der Banken immer nur als "Aufreger" vorgeworfen werden. Dann gibts ein paar Wochen dicke Schlagzeilen, große Enthüllungen und mit Glück sogar offizielle Statements - wir Normalmenschen verbeißen uns ein bisschen ins Thema und nach ein paar Wochen kommt der nächste Aufreger ohne dass jemals eine ehrliche und konstruktive Diskussion darüber, wie man diesen Problemen/Fehlern/Missständen beikommen kann, stattgefunden hat. Wir haben uns an dem Punkt meistens schon total verausgabt und es mit letzter Kraft noch geschafft uns gegenseitig unserer Macht- und Hilflosigkeit zu versichern.

Habt ihr übrigens gehört, dass die FIFA sich bei der Vergabe der WM 2022 hat bestechen lassen? Und das die Le Pen und der Cameron der Angie bei der Europapolitik ans Bein pieseln? Damit bringen wir nämlich die nächsten Tage rum.
 

infofilter

Ruhe in Frieden

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
15.889
Die Leute haben zu viele Probleme, um sich um eine NSA oder irgendwas anderes zu kümmern.
Wobei man finde ich schon sagen muss, dass es vielen Menschen vor ein paar Monaten noch total leicht gefallen ist, die bösen, bösen USA wegen der NSA zu verteufeln und das deutsche/europäische Licht der Rechtschaffenheit ganz hoch zu halten.
ohnehin sehe ich das so, daß die leute, also wir und auch ich, uns gerne über dinge echauffieren, die wir beim besten willen nicht ändern können. und am liebsten, wenn es andere betrifft. so wie bei der bösen, bösen NSA. unser BND arbeitet selbstverständlich ganz anders. smarter. wir sind ja deutsche. masterrace.
oder der dauerbrenner ausländerkriminalität; redet hierzulande etwa jemand über den NSU? nö, das thema lassen wir mal lieber. in zeitungen bestenfalls alle paar wochen auf seite drei ein bericht über den prozeß, lieber aber nicht. zu exotisch, das ist keine erwähnung wert.
thema abhörungsskandal: mutti merkels handy wurde angezapft, oh gott! vielleicht sogar mein eigenes, welch ein skandal. und so unabsehbar! aber der wirkliche aufreger, daß menschen aufgrund dieser daten getötet werden ohne prozeß, bleibt unangetastet.

trotzdem läuft neros kritik ins leere, denn die diskussionen, besser; das endlos stupide geschwafel um nichtigkeiten, geht ja weiter. es is heute nicht verschwunden aus den foren sondern immer noch auf dem niveau, auf dem es immer war. das mag man beklagen, ich tue es ja auch, aber eine neue, bemeckernswerte apathie ist nicht entstanden.
 

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #9
antiamerikanismus, islam- und ausländerfeindlichkeit findet sich in jedem dritten thread. tut mir leid, wenn's dir nicht blutig genug hier zugeht. vielleicht suchst du dir ein anderes brett?

Ich will es doch gar nicht blutig, weil eins zum anderen führt: Heute Riesengezeter, morgen Funkstille.

Egal ob früher Klimakatastrophe oder heute NSA, man hängt sich dran an das, was die Medien hochgeigen. Die Hochgeigerei übertreibt man noch ein bisschen. Jeder schimpft wie ein Rohrspatz, bis ihm die Puste ausgeht oder das Thema von den Medien fallengelassen wurde, weil es das Publikum zu langweilen beginnt.

Und die Schimpferei ist immer kurzatmiger geworden, das ist der Unterschied zu früher. Der Klimawandel hatte noch für den längsten Thread in der Boardgeschichte gereicht, der NSA-Empörung geht jetzt schon die Luft aus. Und danach wird das Thema von Tisch sein wie der Hoeness. Das ist alles so kleinkariert, nur noch auf Affektabfuhr bedacht. Jeder soll sich fürchterlich aufregen, und wer seine Aufregung am besten rüberbringt, hat gewonnen.

Jeder Versuch, die NSA-Aktivitäten zu verstehen, wurde als Verrat empfunden und gebrandmarkt. Was die NSA gemacht hat, hatte als das Allerschlimmste zu gelten. Sie hatte die Privatsphäre und noch weitere Heiligtümer geschändet. So ging das eine Weile, so geht das immer.

Aber dann kommt der Punkt, wo man sich damit abfinden muss. Wie Du zu Recht bemerkst, richtet sich die Empörung mit Vorliebe gegen Dinge, an denen wir nichts ändern können. Und dann stellt man eben fest: Hoppla, wir leben! Und eigentlich nicht anders als vorher. Gemessen an den Erwartungen haben die NSA-Aktivitäten enttäuscht.

Dann kommt wieder die große Flaute, im Forum rührt sich nicht mehr viel, bis die Medien und den nächsten Aufreger servieren.
 

B3n

Corporal Bullshit

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
870
Nicht dass es das Problem des Desinteresses beseitigen würde, aber mich würde mal interssieren was wohl zuerst da war: die Hysterie der Medien oder die vermeintliche Notwendigkeit dafür, weil sich niemand mehr für eine längere und vielleicht sachlichere Berichterstattung interessiert?
 

simpliziss

gelangweilt

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
1.963
Was sollen denn diese seltsamen Betrachtungen hier?

Natürlich kann man nur über Neuigkeiten diskutieren, die von Medien verbreitet werden. Und wenn das Sommerloch naht müssen wir uns eben mit dem Nachwuchs des Adels begnügen. :D

Vielleicht ist es auch nur ein vorrübergehender Glücksfall, daß im Moment alles ruhig ist. :p
 

B3n

Corporal Bullshit

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
870
Was sollen denn diese seltsamen Betrachtungen hier?
Natürlich kann man nur über Neuigkeiten diskutieren, die von Medien verbreitet werden.

Mir geht es eher um die Art und Weise, wie diese Neuigkeiten verbreitet werden und welchen Effekt das auf mich (und andere) als Informationskonsumenten hat. Ich würde meine eigene politische Apathie u.A. nämlich gerne darauf abwälzen, dass mich diese andauernden ++BREAKING NEWS++ und roten Laufbänder im TV, dieses Gefühl sich dauernd zu irgendeinem neuen großen Skandal oder weltbewegendem Ereignis eine Meinung bilden zu müssen, irgendwie orientierungslos gemacht haben. Ich weiß, der Fehler liegt da wahrscheinlich auf meiner Seite, weil ich den ganzen Mist lese, aber ich denke das spielt eine Rolle bei dem Thema.

Und wenn das Sommerloch naht müssen wir uns eben mit dem Nachwuchs des Adels begnügen. :D

Oh nein! Dieses Jahr ist Fußball WM und ich weiß aus anderen Kommentaren wie fußballverrückt (man könnte sagen fanatisch) du bist und kann mir deine Vorfreude bildlich vorstellen.:p
 

simpliziss

gelangweilt

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
1.963
Ja, das ist wahr.

Ich kann den Schlußpfiff des Endspiels kaum erwarten. :p
 

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #14
Nicht dass es das Problem des Desinteresses beseitigen würde, aber mich würde mal interssieren was wohl zuerst da war: die Hysterie der Medien oder die vermeintliche Notwendigkeit dafür, weil sich niemand mehr für eine längere und vielleicht sachlichere Berichterstattung interessiert?

Zeitung ist Unterhaltung geworden, statt Information muss sie Sensation liefern, um ein Massenpublikum zu finden. Diese Entwicklung reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Vorher war die Zeitung Informationsquelle für die wenigen Geschäftsleute gewesen. Dann musste sie auch für Proletarier und Stehkragenproletarier interessant werden.

Was sollen denn diese seltsamen Betrachtungen hier?

Was soll daran seltsam sein? Kannst Du das mal erklären?

Natürlich kann man nur über Neuigkeiten diskutieren, die von Medien verbreitet werden. Und wenn das Sommerloch naht müssen wir uns eben mit dem Nachwuchs des Adels begnügen. :D

Warum eigentlich? Macht die NSA Sommerpause?

Vielleicht ist es auch nur ein vorrübergehender Glücksfall, daß im Moment alles ruhig ist. :p

Dies Glück kann für Dich Dauerzustand werden. Guck einfach nicht mehr in die Zeitung.
 
Zuletzt bearbeitet:

evillive

EXIL

Registriert
24 Juli 2013
Beiträge
930
@Nero:
Warum eigentlich? Macht die NSA Sommerpause?

Hast du neue Erkenntnisse über die NSA, dann teile sie uns mit. Wenn du nichts neues hast und dich ständig weiter im Kreis drehen willst.... Jeder hat irgendwo seine Meinung. Du hast deine und diese wirst du so schnell nicht ändern. Andere werden dies auch nicht.
 

TheOnly1

RBTV | ngb | BMG
Veteran

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
8.902
Ort
Zimmer 237
Ich denke es liegt in der Natur des eigentlich zufriedenen Menschen, dass er sich punktuell sehr schnell über einzelne Dinge aufregt und sich dann auch genau so schnell wieder abregt und das Interesse verliert.

Ich widerspreche auch der allgemeinen Verschwörungs-Front und sage: Ja, dem absolut überwiegenden Teil der Menschen in Deutschland geht es gut.
Da ist nichts dran gefälscht oder manipuliert. Basta.
Daher halten sich strukturell relevante Debatten auch nie lange, während eine Banalität wie Stuttgart21 das Event-Volk auf die Straßen treibt.
Eigentlich ist das sogar ein gutes Zeichen, auch wenn viele das nicht so sehen wollen. Denn es bedeutet, dass die große Mehrheit nichts "relevantes" hat, um das sie sich Sorgen machen muss, sondern Zeit hat sich mit so einem Schwachsinn zu befassen.

Außerdem ist das eine Sache der Erfahrung denke ich.
Irgendwann fällt einem auf, dass eigentlich schon alle der wenigen noch existierenden Menschen Krebs haben müssten, alle Tiere ausgestorben sein müssten, es eigentlich keine Wälder mehr geben dürfte und die Erde eigentlich schon gar nicht mehr existieren dürfte.
Aber irgendwann merkt man: Es passiert einfach nix.

Ja steinigt mich, aber genau aus diesem Grund geht mir auch die "Klimakatastrophe" eigentlich am A.... vorbei.
Wie oft ist die Welt nun angeblich schon untergegangen?
Und wie oft ist es dann letztlich so schlimm gekommen, wie angekündigt?

Vielleicht ist es dieses mal dann tatsächlich so weit. Vielleicht auch nicht. Von mir aus. Ich bin da einfach abgestumpft und kann die ewigen Weltuntergangs-Hampelmänner einfach nicht mehr sehen.
Es wird einfach viel zu oft, viel zu viel, viel zu dramatisch "promotet" als das ich davon noch irgendwas ernst nehmen würde.
 

gelöschter Benutzer

Guest

G
ich finde, der threadtitel gehört angepasst. Passt einfach nicht zum Thread.
Ich kann auch gar nicht so wirklich erkennen, was Nero genau von uns will, außer spielen.

Weil jetzt seit kurzer Zeit in den Medien nicht mehr über XYZ berichtet wird bedeutet das was?
Oder will er uns sagen, dass Anfang des 19. Jahrhunderts die Berichterstattung anders war?

Für mich, ganz klar, eine gewisse Form gehört hier im PuG Bereich eingehalten.
Threadtitel gehört überarbeitet, Text genauer formulieren.
Ich kann im Anfangspost auch nicht wirklich irgendeine Meinung zu einem Thema raus lesen.
So können wir hier über alles labern. Das muss nicht sein.
 

Munro

NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
730
Der Startbeitrag enthält genügend Inhalt, um auf ihn antworten zu können. Dass jemand, der etwas schreibt, diese Überzeugung zumindest in diesem Moment nach außen vertritt, muss auch nicht ausdrücklich gekennzeichnet werden. Wobei mich Nero immer etwas an Cicero erinnert, zumindest dessen Philosophisches Werk: diese scheinbare Zurückhaltung des eigenen Standpunktes geht mir bei beiden auf den Wecker.

Ich führe das eingangs beschriebene Phänomen bei mir persönlich aufs Älterwerden zurück. Je mehr Lebenserfahrung wir haben, und damit auch vom Politischen einiges mitbekommen, reflektiert und diskutiert haben, desto weniger überrascht uns noch etwas. Dass westliche Geheimdienste in allerlei Grundrechtsverletzungen verwickelt sind, wussten wir schon immer. Dass die Kategorien Gut und Böse in der Politik nichts gelten, und dass selbst wenn sie etwas gälten, wir sicher nicht die Guten wären, damit finden wir uns auch gerade ab, oder haben uns schon längst damit abgefunden. Wir sind vielleicht recht zufrieden mit unserem Täter-Opfer-Status: Wir treiben Südeuropa in die Armut, dafür verletzt die NSA unsere Grundrechte. Aus dieser Sicht ist die Notwendigkeit der Diskussion nicht gegeben, das Weltbild ist ausgeglichen.

Viele der früheren ausführlichen Diskussionen um Themen der Politik und Wirtschaft schweiften früh genug ab in endlose Detaildiskussionen. Da ging es dann auch schon lange nicht mehr um Meinungen, sondern um die beste (technische, mögliche) Lösung eines Problems, das alle Beteiligten aufgrund ähnlicher Grundüberzeugungen lösen wollten mit ungefähr einer gemeinsamen Absicht. Auf der anderen Seite gab es immer wieder dieselben Meinungsthemen: Todesstrafe, Schusswaffenbesitz und dergleichen, wo entgegengesetzte Meinungen unfruchtbar aufeinander trafen. Wenn das verschwindet, bin ich der erste, der gerne auf Nimmerwiedersehen sagt.

Dass wir uns im Gulli-Board ausführlich über beispielsweise Wirtschaftspolitik gezankt haben, ist zumindest heute der Grund für mich, es nicht mehr zu tun: Es ist so ziemlich alles gesagt worden. Ich muss nicht alle 2 Jahre dieselben Diskussionen führen, dieselbe Standpunkte vertreten, mit denselben Mustern gegen dieselben Muster argumentieren. Möglicherweise fehlt gerade nur die neue Generation, die wieder für ein paar Jahre ihres Lebens den Drang verspürt, das eigentlich Alte aber für sie Neue zu diskutieren, bis sie dann irgendwann wie wir entweder Ideologen oder Skeptiker werden.
 

Nero

gesperrt

Registriert
16 Juli 2013
Beiträge
4.691
  • Thread Starter Thread Starter
  • #20
Ich widerspreche auch der allgemeinen Verschwörungs-Front und sage: Ja, dem absolut überwiegenden Teil der Menschen in Deutschland geht es gut.
Da ist nichts dran gefälscht oder manipuliert. Basta.
Daher halten sich strukturell relevante Debatten auch nie lange, während eine Banalität wie Stuttgart21 das Event-Volk auf die Straßen treibt.
Eigentlich ist das sogar ein gutes Zeichen, auch wenn viele das nicht so sehen wollen. Denn es bedeutet, dass die große Mehrheit nichts "relevantes" hat, um das sie sich Sorgen machen muss, sondern Zeit hat sich mit so einem Schwachsinn zu befassen.

Und S21 war ja noch ein fetter Brocken, inzwischen ernähren wir und von Krümeln wie diesem Hoeness.

Die große Mehrheit dürfte es, wenn sie mal ehrlich ist, genau so sehen wie Du, und ich tue das auch.

Das bedeutet zum Beispiel, dass das große Wehgeschrei wg. NSA nicht der Ausdruck eines tief empfundenen Schmerzes gewesen ist, sondern eher ein Ausdruck der Lust an der kollektiven Empörung. Ernsthaft verletzt wurde durch die NSA-Aktivitäten keiner. Keiner hat deshalb trocken Brot essen müssen. Das endlose Klimakatastrophenpalaver hat ja auch nur dazu gedient, die Emotionen weiterköcheln zu lassen.

Und dann kommt eben der Augenblick, wo man Bilanz zieht:

Außerdem ist das eine Sache der Erfahrung denke ich.
Irgendwann fällt einem auf, dass eigentlich schon alle der wenigen noch existierenden Menschen Krebs haben müssten, alle Tiere ausgestorben sein müssten, es eigentlich keine Wälder mehr geben dürfte und die Erde eigentlich schon gar nicht mehr existieren dürfte.
Aber irgendwann merkt man: Es passiert einfach nix.

Ja steinigt mich, aber genau aus diesem Grund geht mir auch die "Klimakatastrophe" eigentlich am A.... vorbei.
Wie oft ist die Welt nun angeblich schon untergegangen?
Und wie oft ist es dann letztlich so schlimm gekommen, wie angekündigt?

Vielleicht ist es dieses mal dann tatsächlich so weit. Vielleicht auch nicht. Von mir aus. Ich bin da einfach abgestumpft und kann die ewigen Weltuntergangs-Hampelmänner einfach nicht mehr sehen.
Es wird einfach viel zu oft, viel zu viel, viel zu dramatisch "promotet" als das ich davon noch irgendwas ernst nehmen würde.

Das ist dann das Ende von Debatten, die nach den Reiz-Reaktions-Schema funktionieren: Die Medien funktionieren als Sirene, dann malen sich alle aus, wie frürchterlich das kommende Desaster werden könnte, und wenn es ausbleibt, weil man wieder mal auf blinden Alarm reingefallen ist, folgt das große Schweigen.

Das kommt davon, wenn man politische und gesellschaftliche Entwicklungen nur im Hinblick auf ihr Katastrophenpotential für bemerkenswert und diskussionswürdig befindet, wenn also am Ende immer ein Untergang herauskommen muss. Bei der NSA mindestens George Orwells "1984".

Dabei ist diese Entwicklung bei der NSA ja wirklich interessant, und es ist keineswegs ausgemacht, wohin sie führen wird. Aber solche Dinge ins Gespräch zu brigenen ist hier im Augenblick sehr schwierig, und in der US-Serie "Homeland" bekomme ich mehr Anregungen, die Geschichte weiterzudenken, als beim monotonen USA-Bashing hier.

Es wäre an der Zeit, dies zu ändern.
 
Oben