Das mit dem Einfluss ist so ne Sache.
Der zum Glück seit Jahren sehr gut untersucht wird - weswegen dieses Argument aus der Versenke zu hohlen einfach schwachsinnig ist.
Es ist genau wie Rock'n'Roll verdirbt unsere Jugend...
Was für einen Einfluss virtuelle Gewalt in Filmen oder Spielen auf kranke Menschen hat weiß ich nicht genau.
Leider kann ich dir spontan keine Quelle nennen, es gab allerdings mal eine Untersuchung zur psychischen Belastung von Drohnenpiloten.
Die sehen ihre "taten" ja auch nur auf dem Bildschirm - das hat eine Ähnliche Optik wie Hubschrauber/Flugzeug Missionen moderner Shooter.
Das Ergebnis war:
Wenn das Gehirn "weiß" das real/fiction ist, reagiert es entsprechend darauf.
Das Stresslevel von Drohnenpiloten während tötungseinsätzen ist ähnlich dem von normalen Piloten.
Während es bei Computerspielen sich nicht von anderen Spielen unterscheidet.
COD und BF werden im Kopf ausgewertet wie NFS und Pokemon.
Trotz Geballer
Das Gehirn kann also Fiktion und Realität auch über Computerbildschirm auseinander halten - auch der Realismus moderner Spiele ändert daran nix.
Kann mir da aber gut einen Einfluss vorstellen (sagen auch einige Psychologen).
Nur, auf kranke Menschen halt.
Halte
ich persönlich für unwahrscheinlich.
Also, nicht den Einfluss, sondern das der Einfluss eine gravierende Rolle spielt.
Und die Amoktat wäre so oder so verübt worden.
Das ist der springende Punkt.
Jemand der so drauf ist, sucht effektiv nach einem Ventil.
Er wird sich vermehrt Shooter Suchen zum spielen.
Da diese Shooter eben keine Befriedigung bringen wird er woanders hin ziehen.
Es ist nicht so, dass ihm die Shooter auf das nächste Level befördern (Einstiegsdroge)
Es ist eher so, dass es ein Punkt auf der "probier ich aus" Liste ist, der allerdings nichts bringt.
Das ist das gleiche wie mit TorturePorn.
Solange du weißt, dass es gestellt ist, bringt es dir keine Befriedigung.
Nach solchen Taten ist es zudem womöglich müssig alles verstehen zu wollen und alles nachvollziehen zu wollen (auch wenn das in der Natur des Menschen zu liegen scheint).
Man wird sich (ein Glück) nie in solche kranken Geister reinversetzen können.
Die Psychologen machen grade auf diesem Gebiet massive Fortschritte.
Nach heutigem Kenntnisstand muss eine Vorbelastung vorhanden sein.
Einfach ausgedrückt:
Man sucht nach einer Form von Befriedigung, die man durch fiktive Werke nicht bekommt.
Es herrscht eine innere Abstumpfung, die es verhindert ein normales Level an Glück bzw. Unglück zu empfinden.
Es müssen also starke Impulse her, um den gewünschten Effekt zu haben - welche zu starken Taten führen.
Meist ausgelöst durch irgend eine Art Trauma.
Grade der Bezug zu Mobbing ist interessant.
Echtes Mobbing (nicht das was heute alles als Mobbing bezeichnet wird
)
Sorgt eben für jenes Abstumpfen - es ist eine Art Schutzmechanismus. (Abhärtung = Abstumpfung)
Dieses führt allerdings zu eine Reizunterforderung - was eine Art Suchtverhalten in Gang setzt.
Während es mir reicht dumme Menschen im Internet zu beleidigen brauchen die Eben härteren Stoff.
Welchen den man Fiktional nicht bekommt.
Zu dem Thema Psychopathen empfehle ich die beiden Bücher von Lydia Benecke.
Die ist hauptberuflich Therapeutin von eben solchen Menschen.
Die Bücher sind zwar eher Populär geschrieben, basieren jedoch fundiertem Fachwissen.
Sie sind ein wesentlich angenehmerer
Einstieg, als sich durch Facharbeiten und Aufsätze zu quälen.
(Psychologen können einfach nicht gut schreiben #isso)
p.S.
Nicht direkt an Dich gerichtet:
Du hast halt nur grade den perfekten Aufhänger für das Thema geliefert.