Aber wir wissen ja, es geht natürlich nur mal wieder darum illegale Downloads zu minimieren, an legale Downloads wird wie immer nicht gedacht.
Die Provider begründen ihre Drosselung nicht damit, dass sie illegalen Datenaustausch unterdrücken wollen, sondern dass du durch prinzipiell Datenaustausch zu viel Traffic verursachst und
das soll unterbunden werden.
Eigentlich ist das ja wieder ein Kündigungsgrund wobei man sich nicht an die Frist halten muss. Man zahlt ja für eine Leistung die man nicht mehr bekommt, somit ist der Vertrag hinfällig.
Das ist schwer zu sagen. Wenn in deinem Vertrag nichts von einer Drosselung erwähnt wird, dann darf (rechtlich gesehen) nicht gedrosselt werden. Sonst ist das natürlich ein Kündigungsgrund. Ggf. Schadensersatzpflichtig. Müsste man wohl prüfen lassen. Wenn in deinem Vertrag eine Drosselung erwähnt wird, dann ist wohl nicht ganz klar, ob diese Klausel Wirkung entfalten kann. Der Verbraucherschutz hatte, soweit ich das in Erinnerung habe, gegen die Drosselung der Telekom geklagt und damals hieß es, dass ein als "Flatrate" beworbener Internetanschluss nicht gedrosselt werden darf, auch wenn das im Vertrag steht, weil das etwa Irreführung des Kunden ist. (Der Kunde rechnet nicht damit, dass "Flatrates" gedrosselt werden.) Wie gesagt, ich habe es so in Erinnerung, eventuell war die Urteilsbegründung auch anders gelagert, da müsste sich jemand noch mal informieren.
Irgendwie verstehe ich nicht ganz ob die Altverträge "Alice" davon betroffen sind.
Bin ja noch in dem Alice Vertrag und da gehen die Meinungen in Foren so weit, das diese nicht betroffen wären.
Würde mich nun wundern, auch wenn Alice dran steht, gehört es trotzdem zu O².
Wenn in deinem Vertrag nichts von Drosselung drin steht, darf nicht gedrosselt werden, sonst ist das Vertragsbruch, egal ob du nun Alice oder O2 Kunde bist und egal, welches Unternehmen nun zu welchem gehört.
Es hat doch Jahr(zehnte) ohne Drosselung funktioniert.
Ich denke das Problem liegt zum Teil schlicht in den Kapazitäten, wenn vor Jahren die Netzkapazitäten von mehreren gbit/s auf einem Netzknoten verfügbar waren, dann konnte man zig tausend Kunden mehrere hundert kb/s versprechen. Mittlerweile ist die Kundenanzahl jedoch gewachsen und die Kunden sind mit mehreren mbit/s unterwegs. Klar, wenn ich 3000 Kunden mit 100mbit-Anschluss habe, dann macht das nichts aus, vor allem, wenn nur einer wirklich den Anschluss ausreizt. Wenn ich aber plötzlich 20.000 Kunden mit 100mbit Anschluss habe und die reizen alle ihren Anschluss aus, dann reicht meine Kapazität wahrscheinlich nicht mehr. Werden die Knoten nicht weiter ausgebaut, dann erreicht man schnell die Limits und die Internetprovider in Deutschland sind nun nicht für ihre Investitionsfreude bekannt..
Wobei ja namenhafte Hardwarehersteller schon angeben, dass die Milchmädchenrechnung der Telekom nicht annähernd hinkommt und mit aktuellen Routern/ Switches noch weit mehr Ressourcen zur Verfügung stehen, als in absehbarer Zeit benötigt werden. Daher schätze ich, dass es den Providern eher um höhere Gewinne geht.
Vor Jahren gab es noch wesentlich mehr Provider und man musste die Preisschraube anziehen, um die Konkurrenz auszulöschen. Jetzt gibt es noch 2-3 große Provider, Konkurrenz gibt es da nur noch auf dem Papier und man kann wieder in Richtung Gewinnmaximierung fahren.
Und ob ich nun 20 oder 200GB im Monat durchsetze, macht doch von den Kosten dafür keinen großen Unterschied.
Theoretisch nicht, praktisch schon. Stell dir vor (fiktives Beispiel), ein Switch packt 2000 GB / Monat. Es gibt 100 Kunden und jeder bekommt 100 GB / Monat. 90 Kunden verbrauchen jeden Monat nur 10 (von 100) GB und nur 10 verbrauchen tatsächlich ihre 100 GB, dann sind wir bei 1900 von 2000 GB / Monat. [Klassisches Overselling übrigens.] Jetzt kommt es aber dazu, dass mehr Kunden ihre 100 GB / Monat ausreizen, dann kann der Provider entweder nicht mehr alle Kunden versorgen oder er muss mehr Hardware anschaffen. Allerdings kostet mehr Hardware auch mehr Geld. Statt einem Server braucht der Provider dann Kapazitäten um (100 Kunden * 100 GB / Kunde) 10.000 GB / Monat zu verarbeiten, also 5 Server. Seine Kosten ver-5-fachen sich in dem Moment. Dabei sind die Anschaffungskosten wohl noch ein Witz im Vergleich zum Betrieb. Schließlich laufen die Switches auch nicht mit Luft und Liebe, sondern mit Strom, sie müssen gekühlt, administriert und gewartet werden, bei Defekten müssen Teile ausgetauscht werden etc.
In so weit kann ich schon verstehen, dass die Provider nicht auf den Kosten sitzen bleiben wollen, andererseits verstehe ich nicht, wieso man jahrelang etwas verkauft, was man nicht halten kann und sich dann plötzlich ins Hösschen macht. McDonalds verkauft auch nicht 5 Jahre 1Euro Bruger, nur um dann festzustellen, dass das ein Verlustgeschäft ist, sondern weil sie bei einem 1Euro Burger immer noch 90ct Gewinn machen.
Früher hab ich für meine alberne Modem-Flatrate schon 100 Mark im Monat gezahlt (wenns überhaupt langt). Heute scheint es ein Muss und besonderes Privileg zu sein jederzeit ALLES an Medien verfügbar zu haben, natürlich für so wenig Geld wie möglich.
Du solltest aber auch bedenken, dass die Technik früher noch nicht so weit war. Früher haben sich Provider ganze Kleinstädte gebaut, um ein "vernünftiges" Rechenzentrum zu betreiben, heute passt kaufen sie einen Switch mit 1-2 HE und haben die 100fache Kapazität zu einem 1000stel des Preises. Wenn man davon ausgeht, dass Provider ihre Einnahmen auch in neue Hardware investieren, dann sollte es überhaupt kein Problem sein, Preise zu senken, Leistung zu steigern und gleichzeitig noch weiter Gewinne zu verzeichnen. Stattdessen wird die Hardware über Jahrzehnte nicht modernisiert und die Gewinne werden in Prestigeveranstaltungen und in Firmenzentralen die Luxusvillen gleichen gesteckt usw.
Klar ist das die ganzen Film-Promis zu viel Geld verdienen, der Meinung bin ich auch. Auch das Kino viel zu teuer ist. Oder eine Kauf-Blueray. Darf ich mir dafür aber herausnehmen alles für einen Bruchteil des Geldes in einem Ausmaß zu konsumieren, dass wohl so noch nie da war?
Nun ich denke, dass du ein Recht darauf hast, das, was du kaufst, auch zu erhalten. Wenn du eine 100mbit-Flatrate kaufst, dann sollte dir auch eine 100mbit-Flatrate zur Verfügung stehen und das heißt 100mbit konstant über den Monat. Außerdem solltest du das Recht haben, zu entscheiden, worein du dein Geld investierst. Wenn du es für Koks und Nutten ausgeben möchtest, dann das, wenn du es für Filme und Musik ausgeben möchtest, dann dafür. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, eine der Grundregeln der Marktwirtschaft, zu gerne würde die Finanzwelt den Aspekt Nachfrage und damit den Konsumenten ganz ausblenden.
Um es überspitzt zu sagen: Ein Filmstar muss sich überlegen, ob er sich mit weniger als 3 Mio-$ für einen Filmdreh zufrieden gibt, weil der Konsument weniger für das Werk zahlen möchte oder ob er mit 0 Euro zufrieden ist, weil der Konsument das (überteuerte) Werk links liegen lässt. Nur dass das links liegen lassen in unserer Gesellschaft eben die illegale Raubmord-Kopie ist und nicht nur der Fakt, dass man das Werk nicht kauft.
Ich will das keinenfalls gut reden.. Wenn ich einige Stars betrachte, dann finde ich es vollkommen in Ordnung, dass ich ihnen meine relativ hart verdienten Brötchen für ein paar Stunden Unterhaltung hinterher werfe. Wenn mich ein Film wirklich überzeugt hat, dann zahle ich dafür und dann ist es mir im Prinzip egal, ob ich nun 10, 20, 40 oder 50 Euro dafür zahle. Dazu muss allerdings der Gegenwert stimmen. Eine gute Story, überzeugende Schauspieler und eine passende Inszenierung. Wenn nur mal wieder eine 0-8-15 Story mit flachem Humor lieblos runter gespielt wird und die Schauspieler sich anstellen, als würden sie den Text live ablesen, dann ist mir der Film auch keine 10 Euro wert. Das allerdings kann ich nicht entscheiden, bevor ich den Film nicht gesehen habe.
Heutzutage ist es leider so, dass wenn ich 100 Filme schaue, dann sind vielleicht 2 den Preis wert, den ich dafür zahlen muss. Der Rest ist schon kaum die Zeit wert, die ich damit verbringe. Eigentlich müsste ich dann dafür eine Entschädigung erhalten, dass meine Zeit derart verschwendet wurde.
--- [2014-10-09 00:15 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Telekom
Umsatz 60,132 Mrd. EUR (2013)
Gewinn 930 Mio. EUR (2013)
Soviel zu "Milliardengewinne". Bleibt nicht viel über wenn man das zur relation mit dem Umsatz sieht, wenn du mich fragst. Die Konkurrenz hat gerade mal einen einstelligen Milliardenumsatz, wie da wohl der Milliardengewinn aussieht?
Jetzt rechne mal noch raus, was für Rad- und Rennsport ausgegeben wurde, die Mio Euro Managergehälter, Unternehmensfeiern, die im 5-6 stelligen Bereich veranstaltet werden, die Mio, die ins Ausland geschippert werden..