Habe ich die Ironie nicht gecheckt?
I don't know. Allerdings war die Aussage selbst nicht mal ironisch, es war eine Antwort darauf, dass du normale Lebensmittel regelmäßig wegschmeißen musst, weil sie vergammeln. Dass du McDonals-Produkte nie wegwerfen musst, weil sie unmöglich vergammeln können (dank der Konservierungsstoffe trocknen sie aus und zerfallen zu staub, noch bevor sie gammlig werden können), ist ja allgemein bekannt. In so fern sind sie, was das angeht eher unproblematisch.
Ob das jetzt für die Qualität der Produkte spricht habe ich ganz außen vor gelassen. Bezieht man aber den Umgang mit unserer Ernährung mit in die Aussage ein, so kannst du durchaus eine gewisse Kritik oder Ironie erkennen.
Das ist mir klar. Aber wer auf der ganzen weiten Welt braucht denn allen Ernstes die Möglichkeit, ständig zwischen italienischem, deutschem, spanischem, argentinischem, chinesischem, taiwanischem, japanischem, koreanischem, amerikanischem, französischem, indischem, [insert further nationalities] Essen auswählen zu können?
Also ich variiere gerne mein Essen. Brauchen tue ich das nicht, aber wenn du vom Mindestbedarf ausgehst, dann kannst du auch die Nährbeutel aus dem Krankenhaus nehmen und dich mit denen und Kochsalzlösung Intravenös versorgen. Da kannst du auch viel besser regulieren, ob du unter-/über- oder genau richtig ernährt bist.
Aber in Mitteleuropa sind wir leider oder zum Glück etwas anderes gewohnt.
Natürlich hast du recht, dass es wirklich sehr bescheuert ist, dass so viel Nahrung weggeworfen/ vernichtet wird.
Es wird sogar richtig viel Nahrung vom Staat aufgekauft und
vernichtet, nur um den Preis hoch halten zu können, damit inländische Produzenten rentabel produzieren können. Man könnte wenigstens, wenn man schon keine günstigeren Preise erlauben will/kann (wirtschaftlich gesehen!), die Nahrungsmittel in Länder bringen, wo sie gebraucht werden, aber das ist dann auch wieder zu teuer.
Ich muss allerdings ganz klar und ohne Scham sagen, dass es mir so lieber ist, als anders herum. Diese Doppelmoral geht mir so was von auf den Sack. Als Europäer basiert mein Luxus auf der Ausbeutung Dritter und nicht nur was Essen angeht. Dass Kinder in anderen Ländern verhungern, damit wir uns hier den Bauch bis zur Fettleibigkeit voll schlagen können ist ja nicht etwa das einzige, was wir uns leisten. In Foxconn Werken arbeiten kleine Kinder, bis sie sich freiwillig aus dem Fenster stürzen oder bei Arbeitsunfällen oder durch körperliche Erschöpfung ums Leben kommen und trotzdem rennen die ganzen Moralapostel stolz mit ihrem neuen iPhone rum, weil es cool und hip ist.. Apple sei da nur das populärste Beispiel. Das geht vom Reis über Luxusprodukte, bis zum Giftmüll, den wir als "Wertstoff" exportieren.
Es ist doch schon ironisch, dass man sich da gerade den Lieferservice von McDonals als Buh-Mann heraus sucht.
Übrigens McDonalds Essen schmeckt. Die wissen genau wie viel E 1 - E [max] sie zu welchem Produkt geben müssen, damit es schmeckt, wie viel Stabilisator, damit es die perfekte Konsistens hat etc. Da werden ganze Studien geführt. Allerdings sagt Geschmack heute leider genau nichts mehr über die Nahrung aus.
Das ist wie mit Chips. In grauer Vorzeit hat unser Gehirn irgendwann gelernt "essen das knackt ist gut", Nüsse oder frisches Obst und essen, das nicht knackt nicht (faules Obst). Heute haust du dir u.a. deshalb die Packung Chips rein, weil es knackt und dein Gehirn (unbewusst) knacken => gut ablaufen lässt und sich freut, bis der Magen mitteilt, dass dir schlecht ist.