Joachim Gauck will nicht, dass es Volksabstimmungen gibt

[KaPiTN]

@grobsun: Minderheiten würden immer diskriminiert werden, einfach weil der Durchschnittsbürger sich bei seiner Meinungsbildung selten Statistiken o.ä. bedient. Und das ist ein Erfahrungswert.

Die Referenden in den USA liefern da aber andere Erfahrungswerte. Da stellen in den entsprechenden Staaten homos und und Kiffer bestimmt nicht die Mehrheit der Bevölkerung.

 

[TheHSA]

@War-10-ck:

Es geht um Prioritäten. Ein kleines Fremdwort, das so viel ausmacht.

Du redest Schwachsinn... was hast du denn gewählt?

Nach so einer argumentierten Äußerung betrachte ich unser Gespräch als beendet.

 

[Nerephes]

@TheHSA:

Verzeihung, war zu aufbauschend. Ich gebe dir Recht mein Benehmen war daneben.

Dennoch ist es nicht korrekt.

Du (oder zumindest ich) wirst keine Partei finden, die 100% das abeckt was man sich wünscht.

Man kann nur das wählen, was am ehesten zutrifft und da das nicht nur mir so geht, habe ich den Thread oben gepostet.

Wenn du IMMER für das wählen willst was du willst: Volksentscheide.

 

[TheHSA]

@TheHSA:

Verzeihung, war zu aufbauschend. Ich gebe dir Recht mein Benehmen war daneben.

Angenommen.

Du (oder zumindest ich) wirst keine Partei finden, die 100% das abeckt was man sich wünscht.

Weißt du, welches Recht du als Bundesbürger hast, um dieses Problem auszuräumen? Du darfst jederzeit eine Partei gründen und sie nach deinem Belieben gestalten. Wenn dich genug Leute unterstützen, darfst du die eintragen lassen und schauen, wieviele dich wählen.

Wenn du IMMER für das wählen willst was du willst: Volksentscheide

Wenn du IMMER für das wählen willst, was du willst: eigene Partei.

 

[NecroniX]

Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Votum zum Killerspielverbot, in einem Volksentscheid gut durchgekommen wäre, wenn erst vor kurzem wieder ein Amoklauf in Deutschland verübt würde...
Warum ist auch klar, da Politiker und solche Meinungsfabriken wie die BILD, eben alle beeinflusssen bzw. beeinflusst hätten.

 

[Nerephes]

@TheHSA:

Stimmt, aber kann ja nicht jeder eine eigene Partei aufmachen, sonst ginge es hier heiß her (1000 Seiten wahlzettel )

Und das ist auch nicht Kern der Debatte.

 

[TheHSA]

@Nerephes:

Den Gesetzen nach darf das jeder Bundesbürger. Tun aber nur die wenigsten. Weißt du wieso? Weil sie mit der Politik der gegebenen Parteien... zufrieden sind Sonst hätten wir nicht dauernd die Merkel als Kanzlerin, verdammt noch eins. Weißt du, wie sehr mir manche politischen Entscheidungen auf den Sack gehen? Sehr. Aber das ist kein Grund, dass wir von heute auf morgen auf Volksentscheide umsteigen sollten. Ich glaube, anders als Gauck, dass man die Menschen durchaus zu Volksentscheidungen befähigen kann, aber dazu brauchen wir ein ganz anderes Level an politischer Aufklärung und Transparenz, das wir aber nunmal nicht haben.

 

[Nerephes]

@TheHSA:

Oder weil sie (wie ich auch) keine Lust drauf haben Politiker zu werden.

Ich würde daran scheitern, dass es gesellschaftlich nicht aktzeptabel ist, seinen Gegner am Redepult unter "Du Dummschwätzer" Rufen zu erwürgen.

 

[grobsun]

@grobsun:

Doch, es geht auch darum.

Bestimmst du Richtungen immer durch Ja-Nein-Entscheidungen? Und wer justiert die Feinheiten? Und wenn du der Regierung zutraust die Feinheiten zu justieren, dann traust du ihnen auch zu, diese Entscheidungen zu treffen. Denn das ist nichts anderes.

Dann reden wir nicht vom selben. Aus meiner Sicht kommt es zu einer Abstimmung wenn die Regierung etwas erlässt wogegen von der Opposition das Referendum ergriffen wird, oder wenn eine Initiantengruppe genug Unterschriften für eine Volksinitiative gesammelt haben. Der Gesetzes Entwurf wird aber von den entsprechenden Urhebern erarbeitet und dann dem Volk vorgelegt. Das Volk selbst sagt immer nur Ja oder Nein.

Die Feinheiten sind dann wieder Sachen der Regierung, es ist wohl ein Unterschied ob z.B. eine Frau Abtreiben darf oder nicht, oder ob sie es bis zur 12 oder 13 Woche tun darf (Betreffend fein Justierung).

Meinung bilden kann sich jeder, auch Bild-Leser. Eine fundierte und qualifizierte Meinung dagegen können nur wenige abgeben.
Aber gut, nehmen wir mal die Homo-Ehe:
Sollte morgen darüber abgestimmt werden, würde sie höchstwahrscheinlich abgelehnt werden, da es immer noch genug Konservativität und Homophobie in Deutschland gibt. Und dann? Dann haben diese Menschen ihr Recht verwirkt, weil sie eine Minderheit sind. Nicht weil es fair und überlegt war, nein, weil die Mehrheit der Menschen das beschlossen hat. Weil ihnen Schwule einfach suspekt sind. Minderheiten würden immer diskriminiert werden, einfach weil der Durchschnittsbürger sich bei seiner Meinungsbildung selten Statistiken o.ä. bedient. Und das ist ein Erfahrungswert.

Immer auf die Bildleser ;-).
Es geht schlussendlich auch zu einem guten Teil darum was die Bevölkerung will. Im extremen bringt es den Schwulen auch nichts wenn die Regierung sie akzeptiert, aber ein Schwulenpaar dann beim Händchen halten von der Bevölkerung durch die Strassen gejagt wird. Aber es ist natürlich schwierig gute Argumente für Volksabstimmungen zu finden wenn immer davon ausgegangen wird dass >50% der Stimmbürger unfähig sind, sich eine halbwegs objektive und durchdachte Meinung zum Allgemeinwohl zu bilden...

Zum Thema Parteigründung:
Nunja, ich kenne mich mit eurem Politiksystem ja nicht unbedingt perfekt aus. Aber nur weil man jetzt eine Partei gründet wird man wohl kaum auf Bundesebene gleich mitreden (Vom Aufwand her mal abgesehen). Da dünkt mich ein Stimmzettel schon etwas komfortabler ;-).

 

[TheHSA]

Aber es ist natürlich schwierig gute Argumente für Volksabstimmungen zu finden wenn immer davon ausgegangen wird dass >50% der Stimmbürger unfähig sind, sich eine halbwegs objektive und durchdachte Meinung zum Allgemeinwohl zu bilden...

Und weißt du, was das Schlimmste ist? Es könnte anders sein. Die Menschen sind nicht dumm, sie sind nur nicht ordentlich informiert und politikverdrossen. Und das macht im Augenblick eine Umstellung auf Volksentscheide unmöglich.

 

[Nerephes]

@TheHSA:

Ich denke eher andersrum.

Wenn du den Leuten die Möglichkeit gibst, selbst was zu entscheiden und zu ändern.

Dann motivierst du sie, die Politikverdrossenheit und die Uninformation zu ändern.

Immerhin wird dann jede Abstimmung im Fernsehen, Radio und im Vereinsheim bequatscht

 

[TheHSA]

@Nerephes:

Glaube ich nicht. Mein Beweis? Immer noch Merkel als Kanzlerin. Wählen dürfen die Leute doch und trotzdem ändert sich nichts. Dabei werden die Wahlen wochen- wenn nicht monatelang besprochen. Es wird debattiert und gelabert und Merkel gewinnt die Wähler ja doch immer mit lauwarmen, hohlen Phrasen und mageren Versprechen.

 

[Nerephes]

@TheHSA:

Merkel gewinnt nicht aufgrund ihrer Versprechen, sondern mangels Alternative.

 

[gelöschter Benutzer]

So ein Quatsch.
Für dich gibt es vielleicht keine Alternativen, für andere bestimmt.
Viele fallen auf den Schwachsinn rein, oder informieren sich gar nicht.

Frau (50% der Bevölkerung) aus dem Osten (auch bestimmt 30-40% der Bevölkerung).
Dann noch, man wählt seit Jahren und Generationen schon CDU und CSU.
So einfach ist das für die Mehrheit der blöden Wähler.

 

[TheHSA]

@elgitarre:

Nicht blöd - fehlinformiert. Ansonsten ja.

 

[gelöschter Benutzer]

sich nicht zu informieren, wenn einem alles egal ist, wenn man aus Tradition immer das falsche wählt, wenn man unnachgefragt der Mediendiktatur gehorcht, dann ist das "blöd" und sogar noch mehr...

 

[EquiNoX]

ich bin zwar kein CDU-wähler, aber ich finde es lächerlich, dass diese von einigen immer als die blöden, uninformierten bild-leser darstellt werden. nur weil ihr (genau wie ich ) mit dem wahlergebnis nicht einverstande seid, und glaubt es besser zu wissen, heißt dass nicht, dass die meisten anderen blöd sind, nur weil sie nicht die gleiche meinung haben wie ihr. zumal es die traditionswähler wohl in jeder partei gibt.

sich nicht zu informieren, wenn einem alles egal ist, wenn man aus Tradition immer das falsche wählt, wenn man unnachgefragt der Mediendiktatur gehorcht, dann ist das "blöd" und sogar noch mehr...

ich wäre dafür, elgitarre zum zum alleinherrscher zu machen, da er weiß, was falsch und was richtig ist

zum thema:
stimme nerephes voll und ganz zu

 

[simpliziss]

Was ist das wieder für eine unsinnige Diskussion, wenn man überhaupt nicht über die Regeln einer Volksabstimmung geredet hat.

Wenn dieser Ex-Pfarrer sich gegen Volksabstimmungen ausspricht, so behauptet er doch dadurch gleichzeitig, daß nur gewählte Vertreter immer die besten Lösungen für die Gesellschaft finden würden.

Wählen wir etwa die intelligentesten Vertreter des Volkes oder sind das nur Vertreter eines undurchschaubaren Geflechtes von Gruppeninteressen und Lobbyisten?

Die Verlogenheit wird schon klar, wenn man erkennt, daß sich nur reiche Gruppierungen eine schlagkräftige Lobby leisten können. Ansonsten besteht die Regierungskunst nur darin zu verhindern, daß ungleich Behandelte so wütend werden und auf die Straße gehen.

Wurde tatsächlich ein Mindestlohn beschlossen oder wird diese Forderung jetzt mit Hilfe der Ausnahmeregelungen ad absurdum geführt?

Wie schon mehrfach andedeutet, sind Volksabatimmungen keine ntv-Umfragen. Man muß sie auf ganz zentrale Probleme beschränken und insbesondere die Folgen von Abstimmungen ausgiebig diskutieren.

 

[musv]

So ein Quatsch.
Für dich gibt es vielleicht keine Alternativen, für andere bestimmt.

Gut, wer wäre denn die Alternative für den Posten des Bundeskanzlers? Mir will da so recht auch niemand einfallen. Es war erstaunlich, wie sich sämtliche Parteien vor der Bundestagswahl selbst demontiert haben. Ok, die FDP arbeitete an ihrer Selbstvernichtung konsequent und erfolgreich seit Westerwaves Wahlerfolg 2002. Steinbrück als einziger Kandidat mit theoretischen Chancen hat mit seinen Dummheiten wohl mehr Wahlkampf für Merkel gemacht als sie selbst.

Ich hab den Eindruck, dass Merkel nicht gewählt wurde, weil sie so toll ist. Sie wurde gewählt, weil sie eben nichts macht und damit vermutlich den wenigsten Schaden innen- und außenpolitisch anrichten kann. Diese Wahlbegründung ist übrigens in anderen Ländern auch durchaus gängige Praxis.

 

[gelöschter Benutzer]

Gut, wer wäre denn die Alternative für den Posten des Bundeskanzlers? .

wenn für dich eine Alternative bedeutet, dass sie alles für alle richtig machen wird und sozusagen der perfekte Mensch + Politiker ist, dann gab es keine Alternative und wird es auch nie geben.
Es wird bei der Wahl IMMER darauf hinauslaufen, dass man das kleinere Übel wählt.

Und schaut man sich halt einfach mal die Masse der Wähler an, dann muss man doch sagen, das in vielen Punkten die CDU eben nicht die Partei ist die dafür sorgt das es der breiten Masse besser geht.
Man hat wieder eine Partei gewählt die extrem nach der Pfeife der Industrie tanzt, den Mittelstand nicht stärkt, und eben nicht dafür sorgt, dass es den Schwächeren besseren gehen wird und dass sich die Einkommensschere schließt.

Klar, jetzt kann man argumentieren SPD oder Grüne wären genauso.
Natürlich geht es bei den Parteien auch teilweise in die Richtung. Aber doch niemals nicht so stark wie bei der CDU.

Das wäre doch wie wenn ich Tomaten hasse und nicht essen kann, Zwiebeln aber auch nicht mag, ich aber mit Zwiebeln noch einigermaßen leben kann, mich dann aber für Tomaten entscheide weil die schöner aussehen und/oder ich bei der Wahl resigniere.
Als Endergebnis bekomme ich dann Tomaten-Zwiebelsalat den ich dann essen MUSS...
Tolle Entscheidung.
Da wäre es dann doch besser gewesen sich nur für die Zwiebeln zu entscheiden, und diese dann runterzuwürgen.
Weil essen muss man was. Und Alternativen gab es da wirklich nicht.

Vor der Wahl war ja klar:

entweder CDU + FDP, SPD + Grüne oder halt CDU + SPD.

Ich hab den Eindruck, dass Merkel nicht gewählt wurde, weil sie so toll ist. Sie wurde gewählt, weil sie eben nichts macht und damit vermutlich den wenigsten Schaden innen- und außenpolitisch anrichten kann..

sollte das so sein, dann ist das doppelt dämlich.
Nichts zu machen richtet durchaus viel Schaden an.
Zudem haben wir hier Probleme die man langsam mal angehen sollte.
Die CDU unter Merkel wird das nie tun.