Na gut, ich hab jetzt mal ein konkretes Beispiel für den Anfang, der keinen Anfang benötigt geschrieben (bzw. aus meine Notizen vervollständigt).
Bitte nicht direkt zerreißen, mir fällt es, wie gesagt, schwer, meine Bilder in Wörter zu fassen und ich behaupte auch nicht, dass es stimmt. Es ist bestimmt auch noch nicht gänzlich durchdacht. Will damit bloß an die Anfangsfrage anknüpfen und zeigen, dass es eben nicht undenkbar ist.
-----------------------------------------------------------------------------------
Ich suche einen Ursprung, der selber keines Ursprungs bedarf.
Kann es das überhaupt geben? Natürlich nicht, denn ohne Ursprung gibt es nur das „Nichts“.
Wenn wir also weiter an diesem Gedankengang anknüpfen wollen, müssen wir uns das Nichts angucken und von da aus beginnen. Dazu entfernen wir jetzt mal gedanklich alles was es gibt. Materie, Strahlung, Naturgesetze. Dann bleibt gar nichts mehr übrig, nicht mal mehr der Gedanke „Nichts“.
Wir sind auf der untersten Ebene.
Wenn wir annehmen, dass es diese Ebene einst gegeben hat, dann können wir versuchen ein Gesetz daraus abzuleiten.
Ich mache es mir jetzt ein bisschen einfach und zitiere Descartes: „ich denke, also bin ich“.
Es existiert also etwas, woraus man schließen muss, dass das Nichts notwendigerweise das Sein impliziert.
Um jetzt vorzufahren, müssen wir die Idee des Nichts noch weiter auseinander nehmen, weil der Alltagsbegriff dafür ungeeignet erscheint.
Wenn zum Beispiel jemand sagt: „mir fehlt es an nichts“, dann ist der Begriff schon mit einer Idee behaftet, nämlich dem Fehlen von etwas, bloß negiert. Wir müssen es schaffen, die Idee des Nichts, vom Begriff und Gedanken des Nichts zu trennen, damit gar nichts mehr übrigbleibt.
Dieses „gar nichts“ kann weder gedacht, aufgeschrieben, oder ausgesprochen werden und trotzdem braucht man eine Idee davon, sonst könnte ich jetzt aufhören zu schreiben.
Nennen wir dieses „gar nichts“ Null und stellen es uns auch wie eine vor „0“.
Wenn wir jetzt an den Anfang zurückgehen, und nur diese Null existiert haben soll, ist es undenkbar, dass etwas aus ihr entstanden sein kann. Es bedarf ein universelles Gesetz, was vereinfacht aussagen müsste, aus null folgt eins. Vielleicht wäre es auch schöner zu sagen, aus null folgt unendlich, weil man sich die Null und die Lemniskate nebeneinander schöner vorstellen kann, man die Null einfach nur verdrehen muss, um ihr Unendlichkeit zu verleihen 0 → ∞ . Geben wir diesem Gesetz jetzt einen Namen, nämlich „Dualität“ und schon sind wir einen Schritt weiter.
Das ist jetzt natürlich nur ein Gedankenspiel und überwindet in gewisser Weise den infiniten Regress. Man muss sich nicht fragen, woher das Nichts stammt, weil es nichts benötigt, um von etwas abzustammen. Man macht es sich aber auch recht einfach, wenn man einfach nur sagt: das Nichts impliziert das Sein, ohne eine genauere Vorstellung davon zu haben.
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen müssen wir jetzt zur Physik umschwanken und den Begriff aus physikalischer Sicht betrachten.
Wir schauen uns jetzt also das Nichts in der Physik an und verwenden dafür auch den physikalischen Begriff, nämlich Vakuum.
In einem Vakuum existiert überhaupt nichts, es ist ein leerer Raum. Selbst wir Menschen bestehen fast nur aus diesem Nichts, weil wir aus Atomen aufgebaut sind und diese Atome großteils aus leerem Raum bestehen. Das kann man auch gut rechnerisch veranschaulichen, was ich mir jetzt aber spare. Kurz, wir bestehen zu über 99,9 % aus nichts, rechnet das gerne nach.
Zurück zur Null, dem Nichts und dem Vakuum.
Im Vakuum, einem leeren Raum, in dem Nichts existiert, müsste ja dann, entsprechend der Null vom Anfang, ein Gesetz herrschen, welches dem Nichts das Sein verleiht. Ihm eine gewisse Dualität zuspricht.
Und tatsächlich gibt es im Vakuum ein Phänomen, was mich genau daran erinnert.
Es nennt sich Vakuumfluktuation, oder auch Quantenfluktuation und sagt folgendes aus: In einem Vakuum entstehen ständig Teilchen- Antiteilchen Paare, die sich direkt nach ihrem Erscheinen, aufgrund ihrer gegensätzlichen Natur, sofort wieder gegenseitig auslöschen. Es ist vielleicht mit einem Flackern, oder Hintergrundrauschen vorstellbar. Ein ständiges sein, oder nicht sein, innerhalb der 0.
Die Dualität.
Es scheint, aufgrund dieser Beobachtung, tatsächlich ein universelles Gesetz zu herrschen, dass ausschließlich das Nichts als Grundlage seiner Existenz benötigt und keinen infiniten Regress herbeiführt.
Allerdings gibt es einen kleinen, aber existenziell wichtigen Unterschied. Im Kleinen zerfallen die gegensätzlichen Teilchen ständig wieder, im Großen ist das aber nicht passiert, sonst gäbe es uns nicht.
Nun könnte man natürlich die Zeit ins Spiel bringen und die Relativität derer, und den Urknall bis zum Ende aller Existenz ebenso als einen einzigen Augenblick, von Entstehen und Zerfallen, sehen.
Da aber, zwischen diesem Augenblick im Großen, Fluktuation im Kleinen stattfinden, ist es auch gut vorstellbar, dass etwas anderes die Ordnung durcheinander gebracht hat und unsere Existenz mehr ist, als nur ein kurzer Moment.