Es läuft irgendetwas falsch, wenn man mir, dem größten Feministen und Egalitären überhaupt, vorwirft, Vergewaltigung den Vorschub zu leisten. Es ist ein Unterschied zwischen 'darüber reden' und 'es gut finden'. Diesen Unterschied kennen gewisse Berliner Studenten genauso wenig wie gewisse Diskussionsteilnehmer hier. Das ist ein Irrtum auf der pragmatischen Sprachebene. (Ich freue mich gerade, dass die Autokorrektur das hinbekommt.) Zumindest ich propagiere überhaupt nichts. Ich rede über etwas. Da gibt es keine Normativität. Sondern ich versuche zu verstehen. Danach erst kommt: So soll es sein.
Es gibt in feministischen Diskussionen zu viele übereifrige und daher blinde Propheten. Dabei gibt es, bis auf die normative Kraft d. Faktischen, keinen erstzunehmenden Feind d. Feminismus. Es gibt ein paar traurige Gestalten, ein paar Blinde und einige, die die Idee des Feminismus nur benutzen als Vehikel für ihre sonstigen gesellschafspolitischen Ansichten. Letztere erwecken allseits natürlich Widerspruch. Welche Moral steckt dahinter, Prostitution als Vergewaltigung zu bezeichnen? Und welche Absicht? Nach allem mir Bekannten doch nur, unsere Vorstellung von Vergewaltigung zu verharmlosen. Das absolute Verbrechen soll Normalität sein, statt sich davon durch strenge Kriterien abzugrenzen. Was hat das mit Feminismus zu tun? Als ob Feminismus nicht strenge Begriffe notwendiger hätte als jede 0815-so-war-es-schon-immer-Ideologie.
Als nächstes lesen wir nicht mehr Aristoteles, weil er nur besitzende Männer als Bürger bezeichnete. Frauen stehen am Herd. Der Diskurs dazu lässt sich übrigens in M. Foucaults 'Sexualität und Wahrheit. Band 2' nachlesen. Aber Deskription ist ja Normierung. Deswegen: Nicht über die bösen Sachen von den bösen Männern reden! Dabei wäre es nur schlimm, noch heute Frauen in irgendeiner Hinsicht ungleiche Rechte oder Pflichten zuzuschreiben. Und ebenso, nicht zu verstehen, dass diese Idee nicht aus dem Nichts entstand. So reaktionär Aristoteles heute wäre: Unsere heutige Idee von Gleichheit gründet in der damaligen, erstmals formulierten Idee dessen, was ein Mensch ist, was ein Staat und ein Bürger ist, und wie es sein sollte.
Das zeigt uns: Der Kontext, wie z.B. die Zeit, aber auch das jeweilige Ziel dessen, der etwas sagt, zählen. Und da unterstelle ich aus langer Foren-Erfahrung: Alle wollen das Beste. Für sich, für ihre Liebsten, für ihre Mitmenschen. Was anderes anzunehmen ist immer anmaßend, falsch und dumm. Es mag Unterschiede in der Wahrnehmung geben, im Ausschnitt der Welt, die wir erleben, aber am Ende arbeiten wir am selben Projekt. Also sollten wir uns auch so verhalten.
Das geht gegen niemanden persönlich, sondern an alle, auchan mich selbst.
Gleichzeitig ist es verdammt schwer, die Geister zu öffnen für viele Phänomene des Alltags. Die ja eigentlich jeder Wahrnehmen müsste. Wie ich manchmal mit Frauen oder weiblichen Männern umgehen, mag nicht mehr feierlich sein.Bemerkt aber kaum jemand. Das ist ja normal. Anspruch und Wirklichkeit und so, jetzt bei mir. Großer Feminist sein, aber im Zweifel Frauen weghauen (nur sinngemäß) und sie ihrer Chancen berauben. Aber es ist auch so verdammt leicht. Wer bringt ihnen bei, das mit sich machen zu lassen?
Wir können uns auf den bequemen Standpunkt stellen, und alles dem Individuum zuschreiben am Schuld usw. Das geschah ja schon bei der Diskussion über die Prostituierten. Aber das entspricht nicht der Realität. Augen auf, ist da angesagt. Die Verbindung zwischen Genderthemen und Feminismus ist da fließend, wo Geschlechterrollen auszumachen sind als sozial determinierender Faktor. Daher ist Feminismus immer auch Genderfrage: Was kann jemand in seinen Rollen tun? Erstaunlich viele Frauen können sich eben nur 'weghauen' lassen. Ist das dann nicht eine gesellschaftliche Problematik?
Wir wollen ja keine Gesellschaft, in der sich die einen immer weghauen lassen und die anderen weghauen. Derweil die Weghauenden oft gar nicht wissen, dass sie weghauen; ich weiß es immerhin und arbeite daran, 'Weghauen' nur als letztes Mittel einzusetzen. Weghauen liegt jetzt sicher nicht der Kern des Feminismus, aber es ist doch eine verdammt oft beobachtete Angelegenheit mit klaren geschlechterspezifischen Unterschieden.
Ich wollte noch irgendwas sagen, habe es aber vergessen. Ich hoffe, jeder hatte seine Freude. Mein derzeitiger Alkoholspiegel bleibt privat.
Es gibt in feministischen Diskussionen zu viele übereifrige und daher blinde Propheten. Dabei gibt es, bis auf die normative Kraft d. Faktischen, keinen erstzunehmenden Feind d. Feminismus. Es gibt ein paar traurige Gestalten, ein paar Blinde und einige, die die Idee des Feminismus nur benutzen als Vehikel für ihre sonstigen gesellschafspolitischen Ansichten. Letztere erwecken allseits natürlich Widerspruch. Welche Moral steckt dahinter, Prostitution als Vergewaltigung zu bezeichnen? Und welche Absicht? Nach allem mir Bekannten doch nur, unsere Vorstellung von Vergewaltigung zu verharmlosen. Das absolute Verbrechen soll Normalität sein, statt sich davon durch strenge Kriterien abzugrenzen. Was hat das mit Feminismus zu tun? Als ob Feminismus nicht strenge Begriffe notwendiger hätte als jede 0815-so-war-es-schon-immer-Ideologie.
Als nächstes lesen wir nicht mehr Aristoteles, weil er nur besitzende Männer als Bürger bezeichnete. Frauen stehen am Herd. Der Diskurs dazu lässt sich übrigens in M. Foucaults 'Sexualität und Wahrheit. Band 2' nachlesen. Aber Deskription ist ja Normierung. Deswegen: Nicht über die bösen Sachen von den bösen Männern reden! Dabei wäre es nur schlimm, noch heute Frauen in irgendeiner Hinsicht ungleiche Rechte oder Pflichten zuzuschreiben. Und ebenso, nicht zu verstehen, dass diese Idee nicht aus dem Nichts entstand. So reaktionär Aristoteles heute wäre: Unsere heutige Idee von Gleichheit gründet in der damaligen, erstmals formulierten Idee dessen, was ein Mensch ist, was ein Staat und ein Bürger ist, und wie es sein sollte.
Das zeigt uns: Der Kontext, wie z.B. die Zeit, aber auch das jeweilige Ziel dessen, der etwas sagt, zählen. Und da unterstelle ich aus langer Foren-Erfahrung: Alle wollen das Beste. Für sich, für ihre Liebsten, für ihre Mitmenschen. Was anderes anzunehmen ist immer anmaßend, falsch und dumm. Es mag Unterschiede in der Wahrnehmung geben, im Ausschnitt der Welt, die wir erleben, aber am Ende arbeiten wir am selben Projekt. Also sollten wir uns auch so verhalten.
Das geht gegen niemanden persönlich, sondern an alle, auchan mich selbst.
Gleichzeitig ist es verdammt schwer, die Geister zu öffnen für viele Phänomene des Alltags. Die ja eigentlich jeder Wahrnehmen müsste. Wie ich manchmal mit Frauen oder weiblichen Männern umgehen, mag nicht mehr feierlich sein.Bemerkt aber kaum jemand. Das ist ja normal. Anspruch und Wirklichkeit und so, jetzt bei mir. Großer Feminist sein, aber im Zweifel Frauen weghauen (nur sinngemäß) und sie ihrer Chancen berauben. Aber es ist auch so verdammt leicht. Wer bringt ihnen bei, das mit sich machen zu lassen?
Wir können uns auf den bequemen Standpunkt stellen, und alles dem Individuum zuschreiben am Schuld usw. Das geschah ja schon bei der Diskussion über die Prostituierten. Aber das entspricht nicht der Realität. Augen auf, ist da angesagt. Die Verbindung zwischen Genderthemen und Feminismus ist da fließend, wo Geschlechterrollen auszumachen sind als sozial determinierender Faktor. Daher ist Feminismus immer auch Genderfrage: Was kann jemand in seinen Rollen tun? Erstaunlich viele Frauen können sich eben nur 'weghauen' lassen. Ist das dann nicht eine gesellschaftliche Problematik?
Wir wollen ja keine Gesellschaft, in der sich die einen immer weghauen lassen und die anderen weghauen. Derweil die Weghauenden oft gar nicht wissen, dass sie weghauen; ich weiß es immerhin und arbeite daran, 'Weghauen' nur als letztes Mittel einzusetzen. Weghauen liegt jetzt sicher nicht der Kern des Feminismus, aber es ist doch eine verdammt oft beobachtete Angelegenheit mit klaren geschlechterspezifischen Unterschieden.
Ich wollte noch irgendwas sagen, habe es aber vergessen. Ich hoffe, jeder hatte seine Freude. Mein derzeitiger Alkoholspiegel bleibt privat.