Diskussion über die Proteste der "letzten Generation"

[dexter]

Das ist so die typische "Weil andere Müll in den Wald schmeissen, muss ich an meinem Verhalten nix ändern"-Ausrede.

 

[Fetzi]

Nein überhaupt nicht. Ich finde es nur komisch nicht die größten Hebel die es geben würde anzusprechen.
Klar muss jeder was tun.

 

[Legen Dary]

Wer die Welt verändern möchte, muss bei sich selber anfangen.

 

[dexter]

Nein überhaupt nicht. Ich finde es nur komisch nicht die größten Hebel die es geben würde anzusprechen.

Doch. Die grössten Hebel sind nicht die Schnösel mit'm Privatjet. Sondern alle. Also AUCH die Schnösel mit'm Privatjet. Die sind auch relevant, aber eben eine schlechte Ausrede für Nichtstun.

Klar muss jeder was tun.

Eben.

 

[Fetzi]

Wer die Welt verändern möchte, muss bei sich selber anfangen.

Und nicht bei den Schnöseln mit Privatjet sagst du?

Spaß bei Seite, klar sollte jeder zuerst mal schauen was er selbst tun kann.
Ich finde es auch nicht gut, dass es Privatpersonen gibt die zum eigenen Spaß einen CO2 Fußabdruck wie eine kleine Gemeinde haben.
Generell finde ich es nicht gut, dass es einerseits Leute gibt die so viel Kohle haben und dass sie nicht mehr wissen wohin, und anderswo Menschen ohne eigenes Verschulden und ohne Möglichkeit etwas zu ändern in Armut leben müssen.

Beim Thema CO2 sehe ich halt aber trotzdem das bei weitem größte Problem bei dem was Regierungen und Konzerne treiben.
Daher macht es wenig Sinn sich über die reichen Schnösel aufzuregen.
Genau das führt doch bei vielen dann zu einer "wenn die nichts machen brauch ich auch nichts zu tun" Mentalität was ja auch fatal ist.

 

[Seedy]

@dexter,
versteh schon was du sagen willst, aber Ökoterrorismus ist leider nicht gerne gesehen.
Ich würde ja gerne die Kreuzfahrschiffe versenken, aber die bauen die halt immer wieder neu und ich bin dann der buhmann

Diese "individualschuld" funktioniert halt nicht, wenn der korrupte kalle pro tag mehr raus haut als ich im ganzen Leben jemals werde, da kann man sich auch tot wählen.

 

[Legen Dary]

Wenn ich kein Fleisch mehr esse, wird kein Tier weniger geschlachtet.
Wenn ich nicht wählen gehe, ändert das am Ergebnis gar nichts.
Ob ich mit 20 L / 100 Km Auto fahre, auch 300 m zum Zigaretten holen, ändert nichts an der globalen Temperatur.

Das kann man beliebig fortsetzen. Aber es ist einfach nur die falsche Perspektive.

Viele kleine Leute, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.

 

[Zoldan]

Wer die Welt verändern möchte, muss bei sich selber anfangen.

Dann muss man aber auch akzeptieren, dass die Mehrheit der Welt gar nichts (klimatechnisches) verändern will!

 

[Flip]

Das wird immer behauptet.

 

[Fetzi]

Aber es ist einfach nur die falsche Perspektive.

Das stimmt.
Aber auch eine Perspektive die sich global nicht ändern läßt.
Auf die Eigenverantwortung von Menschen zu setzen wird nicht funktionieren. Hat noch nie funktioniert.

 

[dexter]

Dann muss man aber auch akzeptieren, dass die Mehrheit der Welt gar nichts (klimatechnisches) verändern will!

Öhm, meinst Du das so, wie es da steht? Oder dass die Mehrheit lieber weiter Müll in den Wald werfen will?

 

[dexter]

Diese "individualschuld" funktioniert halt nicht, wenn der korrupte kalle pro tag mehr raus haut als ich im ganzen Leben jemals werde, da kann man sich auch tot wählen.

wenn 2, 10 oder 100 oder 1000 Leute sowas meinen, dann stimmt es schlicht nicht mehr. (Aussen vor, ob es so überhaupt stimmt)

 

[Zoldan]

Öhm, meinst Du das so, wie es da steht? Oder dass die Mehrheit lieber weiter Müll in den Wald werfen will?

Ich will gar nicht in euren klein-klein-Diskussionen einsteigen. Pure Zeitverschwendung über Müll, der in den Wald geworfen wird zu schreiben...

Ich meine mit Mehrheit, dass in Afrika, in Süd-Amerika, in Indien und China ungefähr 4 Milliarden Menschen auf dem Weg sein werden einen Lebensstandard erreichen zu wollen (und zwar in den nächsten 20 Jahren) der auf dem Niveau der westlichen Länder liegen soll.
Gerade Afrika macht mir hier noch die größten Sorgen, weil sich im gleichen Zeitraum die Bevölkerung (nach den Prognosen) verdoppeln wird, dann wird es eine Milliarde mehr sein. Und wenn man sich nur mal vor Augen hält, dass dann (dort wohin unsere Verbrenner PKWs weiterverkauft werden, wenn wir dann alle elektrisch durch die Gegend brausen) Straßen gebaut werden... hunderte von tausend Kilometern über den ganzen afrikanischen Kontinent, wobei 1km Asphalt ca. 7.500-20.000 Tonnen CO2 Äquivalente verursachen, dann sollte einem wohl klar sein, wohin die Reise des Klimas gehen wird. Und das ist eine Entwicklung die ja nicht nur in Afrika passieren wird! Von Häusern für diese Menschen brauche ich nicht extra anfangen zu sprechen.

Aber klar: Die Idioten der letzten Generation kleben sich in Deutschland/Europa auf die Straßen. Das wird aber in den o.g. Ländern niemanden beeindrucken!
Aus diesem Dilemma kann es nur die Wege geben: Technologie ... oder eine Katastrophe. Mit der letzten Pandemie hätte das Klima eine Chance gehabt, leider war die Menschheit aber zu clever und hat ein Mittel gefunden. Es ist schon verwunderlich, warum nur so wenig darauf hingewiesen wird, dass eine Dezimierung der Menschheit den größten Einfluss auf eine positive Klimaveränderung hätte.

 

[MSX]

Da sind durchaus ein paar gute Punkte dabei, aber ich finde nicht, dass die Demonstrierenden deshalb Deppen seien. So kommt dieses Thema mehr ins Gespräch und es entstehen immer neue Ansätze zur Lösung. Beispielsweise wusste ich nicht, dass es verboten ist, Schrottautos nach Afrika und Co. zu verschiffen, was man aber problemlos umgehen kann, indem man die Dinger als Ersatzteillager oder sowas deklariert. Was genau der Trick war, müsste ich nochmal nachschauen.

Da haben wir also beispielsweise ein Problem. Und das kommt von uns, nicht von denen.
Zwar sind diese Menschen mehr oder weniger nachvollziehbar nicht wirklich daran interessiert, etwas daran zu ändern, aber wir könnten es. Sogar recht einfach.

 

[Legen Dary]

Dann muss man aber auch akzeptieren, dass die Mehrheit der Welt gar nichts (klimatechnisches) verändern will!

Wie kommst Du darauf?

Ich meine mit Mehrheit, dass in Afrika, in Süd-Amerika, in Indien und China ungefähr 4 Milliarden Menschen auf dem Weg sein werden einen Lebensstandard erreichen zu wollen (und zwar in den nächsten 20 Jahren) der auf dem Niveau der westlichen Länder liegen soll.

Ich könnte zum Anfang persönlich auf Flugreisen zu verzichten. Aber ich muss gleichzeitig akzeptieren, dass vielleicht in Afrika ein Kuhhirte (der wahrscheinlich keine Ahnung von globaler Erwärmung hat) sich ein Mofa kaufen möchte.

 

[Seedy]

@dexter,
Ja, aber da liegt der Hund ja begraben.
Wenn du bei einem systematischen Problem auf die Verantwortung und den Verstand des einzelnen baust, dann erinnere dich bittere daran wie dumm die Leute um dich herrum sind.
Wir wissen doch wie Gruppen und Massen von Menschen agieren, nämlich so dumm. Hier wird sich nicht geordnet zum Ausgang begeben, hier wird sich gegenseitig panisch totgetrampelt, da kannst du noch so sehr an "wer die Welt ändern will muss bei sich selber anfangen" oder andere dämliche und falsche platitüden glauben.

Wir sind außerdem schon so weit, dass wir vorgestern schon drastische Maßnamen gebraucht hätten und wir heute immernoch über "hmm... bis 2099 könnte man sich ja mal was einfallen lassen" streiten.

Klima ist nicht mehr zu retten

 

[dexter]

Ich meine mit Mehrheit,
[...]

Du hast meine Frage nicht verstanden. Vielleicht liest Du Dir Deinen Satz noch einmal ganz genau durch.

 

[Zoldan]

Öhm, meinst Du das so, wie es da steht? Oder dass die Mehrheit lieber weiter Müll in den Wald werfen will?

Ich meine es wie es da steht.

 

[Zoldan]

Da sind durchaus ein paar gute Punkte dabei, aber ich finde nicht, dass die Demonstrierenden deshalb Deppen seien. So kommt dieses Thema mehr ins Gespräch und es entstehen immer neue Ansätze zur Lösung. Beispielsweise wusste ich nicht, dass es verboten ist, Schrottautos nach Afrika und Co. zu verschiffen, was man aber problemlos umgehen kann, indem man die Dinger als Ersatzteillager oder sowas deklariert. Was genau der Trick war, müsste ich nochmal nachschauen.

Ich finde es schon, dass die Demonstrierenden Deppen sind. Zumindest, wenn wir von der "Letzten Generation" reden!
Es wurde ja schon häufig thematisiert, aber das sind deren Forderungen:

1. Ein Tempolimit von 100 km/h!
2. Ein dauerhaftes 9-Euro-Ticket!

Bei 1. hätte ich persönlich gar kein Problem mit. Gerne Tempo 100. Wird in Deutschland zwar nie so umgesetzt werden, aber falls doch: Es würde mich nicht stören, ganz im Gegenteil.

Aber schon bei 2. wird völlig außer acht gelassen, dass das was man sich da als Ziel vorstellt in keinster Weise den gewünschten Effekt haben wird, weil dadurch nicht notwendige Reisen gemacht werden... man wird Leute dazu animieren zu reisen, obwohl keine Notwendigkeit besteht. Die Infrastruktur ist allerdings dann auch nicht für das Mehr an Fahrgäste ausgelegt, so dass als Kontra-Bewegung wieder auf das Auto zurückgegriffen wird.
Davon abgesehen: Soll es DAS dann wirklich sein? Dafür der ganze Stress durch die Klima-Kleber? Einfach zum fremdschämen!

Weil ich schon geschrieben habe, dass nur Technologie eine nachhaltige Lösung sein wird, wäre meine Forderung an die Klima-Kleber, dass die lernen sollen, studieren sollen und dann nach einer Lösung forschen sollen, statt Ihre Zeit auf der Straße zu verbringen. Dito für die FFF-Kids. Aber klar: Das ist viel anstrengender, als sich einfach nur wo hinzusetzen und filmen zu lassen!

Apropos FFF-Kids: Auch da wäre ich vorsichtig, ob diese Veranstaltungen für die weite Mehrheit dieser Kids nichts anderes als ein Happening mit vielen gleichaltrigen verkommen ist. Bereits mehrfach war zu beobachten, dass eine Gruppe junger Mädels am HBF, auf dem Weg zur nächsten FFF-Demo, sich vorher noch vom Starbucks (o.ä.) die großen Caffè Latte Becher gegönnt haben (schön mit den alten Plastik-Abdeckungen) und die Becher dann einfach im Bahngleis zur "Entsorgung" geworfen haben, weil ja die Bahn zur Demo angefahren kam. An dem Punkt war klar, dass das "Umweltbewusstsein" lediglich eine Ausrede war um an Freitagen nicht die Schulbank zu drücken. Sicherlich: Es gibt auch andere (deutlich wenigere) die wirklich Umweltbewusstsein "leben". Aber leider wird sich die menschliche Gier & Motivation, einfach nur eine komfortable Zeit zu verbringen, in der Breite der Masse durchsetzen. Und wenn das bei den lokalen Kids so ist, dann wird es genauso auch bei den Menschen auf den anderen Kontinenten auch so sein.

Da haben wir also beispielsweise ein Problem. Und das kommt von uns, nicht von denen.
Zwar sind diese Menschen mehr oder weniger nachvollziehbar nicht wirklich daran interessiert, etwas daran zu ändern, aber wir könnten es. Sogar recht einfach.

Zu dem Problem gehören aber zwei: Der, der diese Verbrenner anbietet und der, der sie dann kauft. Das Ergebnis ist, dass aber gekauft wird. Es wird sich nicht überlegt "Hm, ein Verbrenner... damit schade ich ja wahrscheinlich dem Klima", es wird sich überlegt "Hm, ein Verbrenner. Damit kann ich endlich große Strecken viel schneller mit viel mehr Gepäck und Leuten zurücklegen und kann somit auch mehr Wohlhaben generieren."

 

[dexter]

Ich meine es wie es da steht.

Dann ist der Satz absolut bedeutungslos. "Nachts weiterhin dunkel" hat mehr Inhalt.