Jau eben. Das spricht nicht für die Partei, sondern für unsere Demokratie, wo ein Verbot - gott sei Dank - nur ein allerletztes Mittel darstellt, das man nichtmal ohne weiteres auch nur anstrebt. Erst recht bei einer Partei mit 10%+ Stimmen kann es innenpolitisch besser sein, das auszusitzen statt sie zu verbieten, selbst wenn es angebracht wäre eigentlich.
Insofern ist das Nicht/Nochnicht-Verbot kein Argument.
Edit: Folgendes jetzt zum anderen Thema
.
Das ist imHo das Problem. Du willst deine Wahrnehmung auf alle Menschen verallgemeinern und wer sich daran stört, dass ein Schaf im Garten geschlachtet wird, der ist halt 'unmodern' oder 'selber schuld' oder 'das muss man doch abkönnen weil Tradition', aber das ignoriert halt die jeweiligen Realitäten, die da geschaffen werden. Das Schaf ist jetzt ja nur exemplarisch, es wäre halt so wichtig gewesen, solche Dinge zu adressieren anstatt abzutun und zu ignorieren.
Nein. Dem widersprechen Wahlergebnisse von Kleinstätten, wo die Erfahrungen mit Flüchtlinge gegen 0 gehen, aber extrem viele AfD gewählt haben, und umgekehrt in Großstädten.
Klar, die jeweilige Erfahrungswelt ist konstruiert und das Problem sind - nicht nur aber gerne zu einem guten Teil - die Lücken, die von den Menschen dann mit irgendwas/Drama gefüllt werden.
Sieht den man ach so vielleicht gefährlichen Araber 2 Sekunden später einer alten Dame über die Straße helfen ist das plötzlich ein ganz anderer Bezug und auch was ganz anderes als gewählte Einblicke z.B. im Fernsehen..
Ich will ja auf 2 Dinge hinaus:
1. Die jeweiligen Wahrnehmungen werden nicht hinreichend adressiert. Ist mein Nachbar 3 mal die Woche bis 0 Uhr laut und köpft seinen Hund ist das Ruhestörung und brutal. Ist der Nachbar aber eine Araber und schlachtet ein Schaf ist das Kultur und man soll sich nicht so anstellen. Das ist schwer zu vermitteln und da kauft auch keiner alternative Interpretationen "so ist das halt generell heute, Menschen sind allgemeiner lauter und pluralistischer".
Wir haben hier ja auch einen Thread, wo jemand an Flüchtlinge vermietet hat. Das könnte man in dieser Hinsicht ebenfalls aufgreifen.
2. Menschen die von 1. betroffen sind von anfang an haben tendenziell eher weniger Bock auf den wichtigen Schritt, die Erfahrungswelt um authentische(!) und positive Aspekte zu erweitern. Wichtig ist der Unterschied zwischen authentisch und authentisch wirkend. Niemand kauft den "Vorzeigeflüchtling" im ARD ab. Das ist wie mit allem Zwischenmenschlichen, im aneinenander sieht man die Gemeinsamkeiten, positiven Impulse und die Konflikte, das sich am besten irgendwie die Waage hält, damit man nen lauten Abend nicht zu krumm nimmt und verzeihen kann, weil man weiß, dass man im Zweifelsfall auch auf der Party willkommen wäre. Dafür muss man sich aber ernst genommen fühlen (= 1.) und ein reales aneinenander finden.
Das sind natürlich alles Idealisierungen, aber die Tendenzen entstehen so schon in Kleinigkeiten.