Re: Coronavirus
Studien gibt es grad ne ganze Menge, das Problem ist, dass die wenigsten davon durch nen Peer-Review gewandert sind (weil 1. aktuell jeder mit eigenen Studien beschäftigt ist und 2. die Zeit viel zu kurz ist).
Fast alle Studien, die es so gibt, sind sich aktuell einig, dass es übel wird, egal was man macht (vergleiche hierzu die Linksammlungen auf
https://bulletin.cert.ccc.de). Das heißt bis auf die Wodarg-Fraktion (siehe
http://www.wodarg.com, der erste Blick sagt alles), deren Kopf gerade auf einer einsamen Insel in Griechenland sitzt und vor seiner "kleinen Grippe" mal eben geflohen ist. Es sind sich auch alle einig, dass man mit social distancing das Problem in den Griff bekommt, oder zumindest soweit verschleppt, dass man andere Lösungen findet, auch wenn da gerade Rufe laut werden, dass das eventuell so einfach gar nicht wird (vgl. die Mutationsstudie).
Egal wie doof oder blind man ist - wenn Leichen mit Gabelstaplern in Lastwagen verfrachtet werden, weil die Leute schneller sterben als man die Leichenhallen freiräumen kann, dann ist da was nicht normal. Studien hin, Studien her, die Bilder von Tageszeitungen, die im gleichen Zeitraum des letzten Jahres vielleicht eine halbe Seite Todesanzeigen druckten, und jetzt zur Hälfte daraus bestehen, lassen sich auch nicht wegdiskutieren. Und so verfallen viele Leute in Aktionismus. Ja, da sind dumme Ideen mit dabei, keine Frage, aber das ganze Paket als dumme Idee hinzustellen, ist doch etwas... wie nennt man das... ach ja, ignorant.
Was auf jeden Fall dumm gelaufen ist:
- Wir hätten früher Leute einsperren müssen.
- Wir hätten die Grenzen früher dicht machen / überwachen müssen.
- Wir hätten das Gesundheitssystem nicht über Jahrzehnte hinweg an die Wand fahren dürfen
- Wir hätten das mit der Quarantäne deutlich krasser und deutlich früher anfangen müssen.
Hätte, hätte, Haus verwette.
Jetzt auf Leute (Ökonomen!) hören, die sagen, dass Herdenimmunität nur mit schneller Durchseuchung durchgeführt werden kann, die aber selbst wissen, dass sie DEFINITIV zuerst behandelt werden, wenn es sie erwischt, egal wie viele dafür sterben, ist nahezu erschreckend hirnlos.
Jetzt auf Leute hören, die sagen, man müsse sich halt von den Alten verabschieden, und das polemisch "Ethik" nennen, obwohl sie selbst nie zu diesen Alten zählen werden, ist zum Kotzen.
Und wer jetzt Coronaparties veranstaltet, weil "MAH FREEDOM!", "Alles eine Verschwörung" oder "Mir doch egal", gehört auf der Stelle erschossen, mit allen, die daran teilnehmen, weil asoziales Arschloch und lebensgefährlich für die Allgemeinheit. Der Gouverneur von Kampanien hat es schon richtig gesagt: "...dann schicken wir die Polizei. Mit Flammenwerfern."
Mir könnte es auch wurscht sein. Meine Bekannten und Verwandten aus den Risikogruppen sind alle soweit sicher, die halten sich nämlich an die Quarantäne. Der Rest schränkt seine Kontakte auch weitestgehend ein. Und was mich persönlich angeht: Wenn ich Leichen stapeln muss, geht mir das am Arsch vorbei. Die meisten davon sind nicht unschuldig daran, dass sie an dem Zeitpunkt Umgebungstemperatur aufweisen. Ich kann das ab. Was ich nicht abhaben kann, ist Dummheit und Ignoranz. Aber die stirbt hoffentlich zuerst.