Nur, dass du das Bauwerk und das Bild im Museum nicht mit nach Hause nehmen kannst. Klar kannst dus fotografieren (wobei ich da im Museum vorsichtig wäre), aber dann hast du halt ein Foto von dem Bild/Haus, nicht den Gegenstand selbst.
Bei einer CD, die im Studio produziert wurde, erfüllt die Kopie, die du davon anfertigst, exakt die gleiche Funktion wie das Original.
das ist haarspalterei, was jetzt genau die absicht des verkäufers oder der zweck einer kopie ist.. fotografen verdienen bisweilen ihr geld auch mit fotos von skylines - für eine kopie davon muss man lizenzgebühren bezahlen, der fotograf muss der stadt, die er fotografiert, aber garnichts zahlen.. man kann das auf beliebige sachverhalte übertragen, am ende bleibt immer die willkür, die darüber bestimmt, welches immaterialgut urheberrechtlich geschützt wird und welches nicht..
Mit der Wissenschaft ist das ein bisschen anders. Wissenschaft ist ein reines Subventionsgeschäft, mit dem niemand direkt Geld verdient, es sei denn, er erfindet etwas und lässt es sich patentieren oder so, das ist dann wieder was anderes. Die Wissenschaft hat eben den Zweck frei zu sein, damit die Menschheit weiterkommt. Wissenschaft ist Selbstzweck. Kunst natürlich ein Stück weit auch. Aber in die Kunst fließen weniger Subventionen.
na schau, da ruderst du doch selber schon zurück.. wer hat denn gesagt, dass es so sein
muss? man könnte genausogut per gesetz wissenschaftliche erkenntnisse unters urheberrecht stellen, dann muss jeder, der meine formel wofür auch immer benutzen will, dafür zahlen - wäre das nicht was?
es klingt absurd, aber genauso ist es im urheberrecht und zum teil auch im patentrecht, wobei letzteres genauso willkürlich nur im kommerziellen bereich gilt, privat kann ich mir also jedes patent nachbauen.. stattdessen ist man zu der einsicht gekommen, dass es die menschheit weiter bringt, wenn man wissenschaft solidarisch von der gesamten gesellschaft finanziert und experten statt verkaufszahlen darüber entscheiden, welche forschung finanziert wird.. das ist bei der bisherigen (natürlich sehr geringen) staatlichen kunst- und kulturförderug genauso und da könnte man doch ansetzen...
Wie sieht dann deine Alternative aus? Hast du ein besseres Modell wo die Ansprüche des Künstler berücksichtigt werden?
mei, ich habe so viele welten zu retten und so wenig zeit
...
das ergebnis der contentschaffenden ist per se freie information, die prinzipiell für
jeden zugänglich ist und das urheberrecht versucht künstlich diese freiheit einzugrenzen, um lizenzenkäufe zu motivieren, das ist der status quo.. ich habe dafür keine perfekte lösung, die jeden zufrieden stellt, so wie auch das lizenzen-spekulationssystem nicht über nacht kam (auch wenn es relativ jung ist).. ich habe ein paar beispiele genannt, wie es in anderen bereichen der contenterstellung ohne lizenzhandel ablaufen kann (wissenschaft, staatlich geförderte kunst usw.) und ich sehe keinen fundamentalen grund, warum das bei "konsumkunst" (musik, filme, spiele o.ä.) nicht ähnlich funktionieren kann.. lizenzhandel ist keine inhärente bzw. "alternativlose" konsequenz von contenterschaffung, es ist ein frei und bewusst gewähltes geschäftsmodell (und in meinen augen unangemessen als arbeitsvergütung)..
Ich musste da gleich an
Fromm denken. Der schrieb in den 60er Jahren zwar noch nicht über Warez, könnte aber interessante Lektüre sein.
Insgesamt finde ich die Äußerungen hier im Thread, die ja teils schon einen außergesetzlichen / anarchistischen Rachecharakter zu haben scheinen ("Plattenbosse / Millionenverdienste"), irgendwie bemerkenswert.
werde ich mir mal anschauen...
den anarchistischen rachecharakter merke ich auch - dieselben leute würden wohl auch in berlin bonzenautos anzünden, wäre dies nur mit deutlich weniger krimineller energie und strafverfolgung verbunden.. leider ist es bei denjenigen mit dem nachdenken nicht viel weiter her als bei denen, die kopien mit diebstahl gleichsetzen.. die verhassten plattenbosse sind nur eine konsequenz eines unnatürlichen und ungerechten gesetzes, von dem eben nur wenige (dafür aber sehr stark) profitieren, das ist beim aktienhandel nicht anders.. klar haben die plattenbosse ihre lobbies, aber selbst wenn man diese attackiert oder boykottiert bleibt das problem im kern bestehen, denn es ist systemimmanent.. wenn man das system akzeptiert, hat man schon verloren, deswegen muss sich der zorn gegen das system richten und nicht gegen einzelne profiteure!