• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Wieviel ungekaufte, noch Frische Lebensmittelware/Konsumware landet eigtl. im Müll in unserer Konsumgesellschaft?

Steeve

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Ich mache hier mal ein Tabu-Thema auf :D

Mich würde mal interessieren wo denn bspw. alle Konsumgüter landen wenn sie quasi aussortiert werden?, aus welchen Gründen auch immer.

Lebensmittelwaren ob frisches oder Haltbares welches aber sicher auch nach gewissen Tagen aus dem Regal verschwindet?

Autos, es gibt doch diese schönen Autofriedhöfe (hehe, googlet mal danach), mit absolut noch Fahrtüchtigen Neumodellen (und die werden nicht kleiner diese Friedhöfe, Google Maps)

Diese Greta man mag sie hassen, aber sie bewirkt dass wir alle mal ein bisschen nachdenken positiv wie negativ.. Ich denke man muss langsam mal iwie reduzieren, es kann nicht alles nach dem Prinzip "Ich kann mit entsprechendem Geld mir alles kaufen was ich will und das in ausreichender Überschuss Menge". Es heisst immer der Konsument hat ja auf all das Einfluß, ich würde mir aber mehr wünschen die Industrie würde uns den Riegel vorschieben. "Heute gibts keine Avocados, Pech!"

Ich bin aber eher pessimistisch was diese Menschheit angeht, es reicht ja auch nicht wenn dann ein Global Player, ein Land voranschreitet und Dinge vllt besser macht, sich damit aber politisch isoliert.

Oder auch Kleidung, Mode, poah will nicht wissen wieviel davon auf den (geheimen) Müll oder Müllverbrennungsanlagen landet.

Das betrifft eben alle Konsumgüter und ich sage für mich, es kann auf jeden Fall nicht so weiter gehe. Klingt nach Sozialismus was ich hier fordere, aber warum auch nicht.
 

theSplit

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Was Lebensmittel angeht, die Tafel(n) nehmen gerne entgegen und verteilen diese an sozial schwächer Gestellte. Das heißt zum Beispiel Gemüse, Obst, Kuchen, manchmal Aufschnitt und vortags belegte Brötchen von Bäckereien, die nicht verkauft wurden. Oder Waren, welche laut Haltbarkeitsdatum abgelaufen - aber noch essbar wären. Zum Beispiel auch Joghurt.

Das heißt, der Joghurt der laut Angabe "abgelaufen ist", wird den Tafel bereitgestellt, wer hier wen wie beliefert, kann ich nicht sagen. Aber diese Produkte werden dann unter der Prämisse das sie noch essbar sind, verteilt.
Bei Obst können das Früchte sein, welche zum Beispiel Druckstellen haben können oder nicht 100% dem Standard entsprechen und niemand kaufen wollte. Beim Obst kann man es wegschneiden, muß also nicht die gesamte Frucht wegwerfen und Gemüse ist dann halt nicht 100% frisch, aber auch wiederum nicht verdorben, als dass man es nicht einkochen kann, zum Beispiel Karotten/Möhren/Suppengemüße/Pilze usw. .

Alles noch essbar, finde wichtig bei dem Thema, deswegen die Ausführung, weil man auch eventuell zu schnell bzw. sehr "pingelig" sein kann, was man wie und warum "wegschmeißt".

Und für Kleidung fallen mir spontan ein: der Kleiderkreisel zum Beispiel soll gut sein, Flohmarkt.... oder eben in Sammelcontainer. Oder beim lokalen Second Hand Geschäft abliefern.
 

BurnerR

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Das mit den Autofriedhöfen ist ein fake soweit ich weiß. Das sind quasi große Zwischenlager der Hersteller auf denen eben mal mehr Autos stehen, wenn die Nachfrage etwas niedriger ist und wenn sie dann steigt, stehen dan wieder weniger Autos vorrätig.
 

Steeve

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  • #4
Echt und jedes Auto wird verkauft? Ich glaube auch dort wird ein Überschuss produziert, der möglicherweise auf diesen "Friedhöfen" landet.

Ehm, Split, Kleidersammlung, ick meene jetze nicht meene Klamotten, sondern H&M, C&A, Primark & Co, was machen die damit?
 

Chegwidden

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Ich bin, was z.B. Amazon betrifft, äußerst zwiegespalten.
Einerseits bestellen wir da doch einiges, schon alleine weil der Einzelhandel die Beratung und Betreuung aufgegeben hat,
anderseits ist Amazon wohl noch einer der größten Vernichter.
Das darf nicht angehen.

Allerdings sind wir, auch wenn es bei uns finanziell nicht erforderlich ist, große Schnäppchenschläger.
Auf der Plattform Groupon bestelle ich seit Jahren meine Spülmaschinen- und Waschmaschinentabs.
Das sind Markenprodukte, die entweder falsch etikettiert wurden oder auf denen abgelaufene Gewinnspiele sind.
Auch Klamotten und anderes kann man da gut aus Überbeständen erwerben.
Auch auf großen Flohmärkten bei den gewerblichen Händlern ist oft was aus Überbeständen zu ergattern.

Vor vielen Jahren hatte die Knäckebrotfirma WASA mal riesige Mengen Knäcke vernichtet, weil die Banderolen in der falschen Sprache bedruckt waren.
Das flog auf und zu der Zeit haben viele engagierte Menschen WASA boykottiert. Leider ist das Engagement in der Hinsicht bei den Menschen nicht mehr so groß.

Jeder will nur noch Sachen und Lebensmittel besonders günstig kaufen. Egal, was dahinter steckt.
Ob in Handys die sogenannten Seltenen Erden die Umwelt schädigen, das Recycling aber außen vor gelassen wird oder Möbel einfach nur
in der Presse zerquetscht und auf Kippe gebracht werden, es ist Verschwendung.

Ich bin auch immer wieder erstaunt, dass sich junge Menschen, also mit noch recht wenig Einkommen, ihre ersten Wohnungen komplett neu einrichten,
alles auf Pump, und dann jahrelang Sachen abzahlen, die oft schon wieder entsorgt wurden.
Und andere haben gute, kaum gebrauchte Sachen zu verschenken oder für kleines Geld zu verhökern und niemand nimmt sie.
Schon im persönlichen Umfeld muss was getan werden.

Ich würde gerne einige Firmen, die Umwelt- und Menschenrechtsarschlöcher sind, boykotieren.
Aber bevor ich die Zusammenhänge von z.B. Nestlé oder Mars begriffen habe, haben die schon wieder 130 Firmen aufgekauft, vernichtet oder umbenannt.
(Nur was den Müllerkonzern -Müllermilch- betrifft, schaffe ich es. Glaube ich ;) )
Und Primark geht schon mal gar nicht! Und hier in Dortmund brummt der Scheißladen wie sonstwas bei den Teenies.
 

KaPiTN

♪♪♫ wild at heart ♪♫♫♪

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Wieso sollte das ein Tabuthema sein? Kann man doch alle Nase lang lesen. Fast 13 Millionen Tonnen Essen jedes Jahr, 85 Kilo pro Nase.
 

BurnerR

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Hier ist ein Artikel über diese Auto Geschichte: https://autorevue.at/autowelt/autofriedhof-gibt-es-sie-wirklich
Generell haben Firmen ja ein starkes Interesse daran, nicht zu verschwenden. Auch ungekaufte Kleidung wird so weit es geht vermutlich irgendwie noch weiter verwertet. Ist schließlich alles Geld.

@Amazon: Soweit ich weiß vernichten sie beiweiten nicht (mehr) so viel, wie der Artikel nahe legt.
Das ist sowieso so ein typischer Bürgertum-Aufregungsartikel.
Erst einmal als Geheimnis deklarieren (ist es nicht), dann emotionalisieren "Die werfen neue Waschmaschinen weg!!!" (perfekte Beispiele für Bügertum). Dann irgendein kurioses Fallbeispiel (für mich persönlich eher unglaubwürdig).
Und der Rest des Artikels ist dann darüber wie sich diverse Aufregungs-Organisationen aufregen.

Und Primark geht schon mal gar nicht! Und hier in Dortmund brummt der Scheißladen wie sonstwas bei den Teenies.
Ich weiß nicht, was an Primark jetzt besonders schlimm sein soll. Aber du kaufst doch bei Amazon. Vermutlich weil es bequem und günstig ist.
Smartphones gebraucht gekauft oder (grusel) Fairphones?

Du schreibst "Schon im persönlichen Umfeld muss was getan werden." aber scheinst eher alle um dich herum zu meinen im Gegensatz zu dich selber.

Ich würde gerne einige Firmen, die Umwelt- und Menschenrechtsarschlöcher sind, boykotieren.
Aber bevor ich die Zusammenhänge von z.B. Nestlé oder Mars begriffen habe, haben die schon wieder 130 Firmen aufgekauft, vernichtet oder umbenannt.
Moral ist total unkomfortabel. Und kostet dann ja sogar noch Geld. Da wär ich aber auch raus :D


Die Unternehmen sollen den Kindersklaven mal mehr Lohn zahlen, schließlich soll mein 5 Euro T-Shirt unter fairen Bedingungen produziert werden :D


Wo du eh schon viel bei Amazon bestellst: Es gibt hervorragende Fair-Trade Klamottenshops mit online shops. https://www.greenality.de/ oder https://www.sonntagberlin.de/ zum Beispiel
Spoiler: Die sind teurer und haben weniger Auswahl als Adidas oder H&M.
 
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theSplit

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@Chegwidden: Nur noch kurz ergänzt, bei Handys kommt dazu, eine Reparatur ist oft fast genau so teuer, als würde man sich das Nachfolgemodell, wenn das Handy schon 1 oder 1,5 Jahre in Nutzung ist, einkaufen. Das ist der Witz an der Sache und deshalb wird sich das vermutlich in der Richtung auch nicht ändern.
 

Chegwidden

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@BurnerR: Klar, ich habe auch keinen Hehl daraus gemacht, dass wir auch bei Amazon kaufen.
Auch 2.Wahl-Produkte. Was stört mich ein kleiner, winziger Kratzer seitlich an einem Teil?

Davon ab kaufen wir bei Klamotten teuer und, wenn es irgendwie erkennbar ist, ohne Kinder- oder Ausbeutearbeit.
Es gibt Firmen, die garantieren das. Also richtig, nicht nur so: jaja, das Shirt für 2,95 ist bio und handgeschnitzt und hält ewig.
Dein angesprochenes H&M wird von uns nicht besucht. Die Sachen halten nicht lange genug. Die von Primark nicht mal bis zuhause.

Ich muss mich zwar jetzt nicht rechtfertigen, aber da wir ein gutes Gehalt bekommen, können wir es uns leisten,
fast alle Lebensmittel aus der Region und Bio und was weiß ich zu kaufen. Also das, was wir nicht selber züchten.
Und ja, ich habe ein iPhone. Das wird zu 100% recylet.

Ich versuche nach dem Motto zu leben:
enn ich mich selber an viele Dinge halte (extreme Mülltrennung/Firmenboykotte/ÖPNV so oft wie geht), dann kann ich die Politik und Unternehmen angreifen.

(In Dortmund gibt es reichlich Bio und Unverpacktgeschäfte. Sogar Bauernhöfe)
 

BurnerR

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Danke für die Erläuterung. Das klingt schon ein wenig anders als der vorherige Beitrag. Der klang mehr nach 'wieso ändert bloß niemand was.. ich würde ja auch, aber das ist mir zu nervig' :beer:
 

Steeve

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  • #12
ich würde ja auch, aber das ist mir zu nervig' :beer:
Das ist es halt und es geht mir genauso. Ganz ehrlich manchmal sage ich auch einfach, ich bin Ende der 70er geboren, Konsum Konsum Konsum war hier schon immer ein Großes Thema in Deutschland, ich kenne es von Beginn an so: "Ich kann mir kaufen worauf ich Lust habe (mit nötigem Geld)". Ich konnte nicht sagen: "Also heute schlachte ich mein eigenes Huhn und esse zum Frühstück dessen Eier", mit anderen Worten, ich hatte keine Wahl als bei Real (gibts seit den 80ern) einzukaufen. Dieses ganze hinterfragen mache ich erst jetzt, ja Greta war da durchaus auch ein Auslöser bei mir und ich bin ihr dankbar. Ich gucke und beobachte halt gerade so ein bisschen, z.B. auch dass dieser Wirtschaftswachstum oder als Beispiel der Prozeß vom "Tante Emma Laden" zum Edeka Riesen-Riesen-Markt/Lagerhalle whatever an den Autobahnen, es gerade mal 30 oder 40 Jahre dafür brauchte und ich wünsch mir einfach mal ein bisschen die Bremse :unknown:. Ich war noch nie der Typ "Höher, schneller, weiter", das absurde ist auch, diejenigen die so denken "Höher, schneller, weiter" sind hier wahrscheinlich nicht im ngb angemeldet (zumindest sinds keine der Dauerposter) [wage Aussage :D], Profit-orientierte Menschen, aber eben oben erwähnte Greta wirkt auch auf dessen Synapsen und das finde ich ganz gut. Es ist halt so im kleinen kann man viel machen, ob das dann auch den "Butterfly Effect" hat auf das Große, ich würds mir wünschen bezweifle das aber. Das ist jetzt aber alles mehr oder weniger "Off-Topic" von mir, ihr habt schon vieler meiner Eingangsfragen beantwortet und das mit positiven, bzw. relativierenden Antworten.
Die Möglichkeiten für einen persönlich bestehen ja

- in Bio und Unverpacktgeschäfte zu kaufen (gibts auch in Hannover)
- vllt auch einfach mal zu sparen auf ein gutes nachhaltiges Smartphone, statt in China zu schauen
- Second Hand seine Klamotten zu kaufen

Ich habe da auch noch viel Verbesserungsbedarf bei mir, aber bin bemüht
 

BurnerR

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Ist bei mir ähnlich. Ich esse wenig Fleisch (20-30 kg im Jahr. Deutscher Durchschnitt: 60 kg) und nur von Kleinbauern aus der Region. Ich habe diverse Fair Trade Klamotten. Ich esse weniger bis keine Avocado mehr seit ich weiß was für eine Katastrophe das ist. Etc.
Aber ich kaufe viel bei Amazon und habe ein normales Smartphone. Weil lokale Händler mich eher abfucken. Und das Fairphone 1 und 2 eher scheiße waren und ich kein 'funktioniert so halbgut' smartphone will.

Die Industrie ist aber nun nicht dafür zuständig eine Utopie zu erschaffen. Oder auch nur dafür zu sorgen, dass die heutige Welt noch in 50 Jahren existiert.
Dafür sind Bürger und Politik zuständig. Unternehmen haben die Aufgabe, innerhalb des gegebenen politischen Rahmens zu optimieren.
Politischer Rahmen sind üblicherweise Gesetze. Gesellschaftlicher Rahmen sind so Dinge wie 'keiner hat mehr Bock bei X einzukaufen, weil das alles von Kinderskalven hergestellt wird'.

Insgesamt herrscht ein Gleichgewicht. Die NGOs labern gerne Blödsinn. Politiker auch. Menschen sowieso. Industrie quasi per Definition. In der Summe kam was halbwegs vernünftiges raus. Das aber anscheinend nicht reicht. Deswegen ist es gut, dass mit Friday for Future und Co. das Gleichgewicht verändert wird.

Man darf auch nicht vergessen, dass Umweltschutz ein Luxusproblem ist. Das wurde hier in Deutschland auch erst politisch angegangen, nachdem wir nicht mehr ein Erstschlagziel der Soviet-Union waren.
Der ganze Müll in den Meeren z.B. kommt aus China und Indien zu (grob ausm Kopf) 95%. Es gibt einfach so viele Menschen da und ein großer Teil ist ungebildet und arm. Mir wäre Umweltschutz auch egal, wenn ich 100 Euro verdienen würde. In lokaler Kaufkraftparität, also stell dir vor, dein gesamtes Einkommen besteht hier in Deutschland aus 100 Euro und davon musst du dann leben.. viel Spaß.. da überleg ich mir doch nicht ob die Kuh ein glückliches Leben hatte.



Aber wieder konkret zum Thema: Gerade was wegwerfen angeht, da sehe ich persönlich gar nicht mal unbedingt das große Problem was die Industrie angeht. Die haben natürlich so gar keinen Bock wegzuwerfen, weil das Verluste sind. Aber wenn niemand die leicht angeschlagene Tomate kauft bis sie verschimmelt ist? Wenn sie "abgelaufene" Ware nicht verkaufen dürfen obwohl sie noch wochenlang haltbar ist?
Und was ist der Tradeoff? Wie viele Lebensmittelvergiftungen sind noch ok als Austausch dafür, dass Unternehmen auch Ware verkaufen dürfen, deren Mindesthaltbarkeit überschritten ist?
Einen Overhead wird es immer geben, zwangsläufig. Ab wann der zu groß ist? Keine Ahnung. Aber man muss dann schon genau hingucken, warum Unternehmen wegwerfen. 'Freiwiliig' machen sie das nämlich nicht.
 
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theSplit

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@BurnerR: Gesamtes Einkommen von 100 € ist aber, im Verhältnis ein anderes, als wenn du in einem ärmeren/günstigeren Land lebst, hier müssen 100 € nicht viel sein, weil die Preise "hoch" sind, in Indien kann das schon etwas anders aussehen. Sollte man dazu sagen, auch wenn es vielleicht klar ist.

@Laui: Second Hand ist schon mal gut, das stellt zwar nicht sicher, das es Fair Trade ist, aber theoretisch wirft die Gesellschaft dann weniger weg. Was Möbel angeht, es gibt auch diese "Sozialkaufhäuser" - da kann man seine alten Möbel hinbringen und auch diese werden dann für "relativ" günstige Preise an Leute die es nötig haben, verkauft. Obwohl da jeder Einkaufen kann, egal ob Benz oder Hackenporsche.

Warum ich mir mit solchen Sozial/Tafel/Second Hand den Mund fusslig rede - kein (mir, nahe und aktuell, bekanntes) Unternehmen sorgt dafür das deren alte Produkte recycled oder "upcycled" werden, sprich wiederverwerted oder aufgewertet wieder im Handel landen. Im Grunde liefert die Industrie nur, dass was auch @BurneR sagt in seinem Post. Verantwortlicher Umgang wird dem Kunden auf den Rücken gebunden und jeder Verkäufer würde sagen: kaufen sie neu! (wir wollen dass so..) egal ob Poko, Ikea, Möbelhof oder wie sie auch immer heißen.

Ich finde du sprichst es eigentlich gut an, man kann was tun, man kann auch versuchen Missstände auszugleichen, ökologisch oder gar sozial zu handeln, aber letzten Endes und da sehe ich das Problem:
Es wird einem (unnötig) schwer gemacht und es ist zum Teil eine Luxusfrage, siehe @Chegwidden ( ;) ) und wenn "neu kaufen" billiger ist? Strange oder?!

Und letzter Punkt ist, was schade ist und Kernproblem.

Jeder von uns würde sagen "glückliche Hühner die ein freies Leben haben? Super, dann gehts den auch gut!" - da würde jeder wohl zustimmen - aber wenn dann jemand sagt, dann bezahlen sie halt 2 oder 3 oder 4 € mehr für die Eier, ja doof... entweder kann ich nicht, oder ich will nicht. Ob das dann wegen "Geiz ist geil" sein muß oder aber, weil man finanziell schwächer gestellt ist.
 

Bernd

NGBler

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Mich würde mal interessieren wo denn bspw. alle Konsumgüter landen wenn sie quasi aussortiert werden?, aus welchen Gründen auch immer.

Zu Lebensmitteln kann ich sogar was sagen. Ich habe bekannte die dort arbeiten. Bei größeren Ketten ist es zum Beispiel auch so das Produkte die kurz davor waren abzulaufen gar nicht reduziert angeboten werden durften. Die mussten weg geschmissen werden.

Ich weiß jetzt nicht mehr wo der Kumpel gearbeitet hatte, ich meine das es Marktkauf war, will aber jetzt auch nichts falsches sagen. Dort wurden die Lebensmittel einfach an die Mitarbeiter geschenkt, der Rest an die Tafel und was so auch nicht ging wurde weggeschmissen. War aber ein einzel Fall. Von dem was ich so mitbekommen habe ist es eher üblich das täglich etwa ein Einkaufswagen voll Lebensmittel weggeschmissen wird.

Ich bin, was z.B. Amazon betrifft, äußerst zwiegespalten.
Einerseits bestellen wir da doch einiges, schon alleine weil der Einzelhandel die Beratung und Betreuung aufgegeben hat,
anderseits ist Amazon wohl noch einer der größten Vernichter.
Das darf nicht angehen.

Ich glaube das größere Problem mit Amazon ist das die einfach die Konkurrenz vernichten werden. Amazon hat bereits seit einiger Zeit (fast) Mitarbeiterlose Filialen. Ich glaube das die bald technologisch unseren Händlern überlegen sein werden.

Bin mir ziemlich sicher das wir durch Amazon uns selbst schaden. Es ist aber auch so das ich mit der Handelsbranche kein Mitleid haben. Die können ehrlich gesagt alle mal zur Hölle fahren.
 

theSplit

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Bin mir ziemlich sicher das wir durch Amazon uns selbst schaden. Es ist aber auch so das ich mit der Handelsbranche kein Mitleid haben. Die können ehrlich gesagt alle mal zur Hölle fahren.

Sorry das ich da gleich einspringe: Du hast vollkommen Recht, Amazon macht den Einzelhandel kurz oder lang platt. Der kann nicht mithalten. Darüber haben wir hier auch einen Thread, wenn ich den finde, ergänze ich den Link (Einzelhandel vs. Onlinehandel) oder so.

Edit: Link: https://ngb.to/threads/26136-Einzelhandel-oder-Internetkauf?highlight=einzelhandel+onlinehandel

Und wie sagt man auch "Konkurrenz belebt das Geschäft" - und wenn nur ein oder zwei Riesen Amazon/Ebay da wären, wären wir denen ausgeliefert (die bestimmen die Preise). Und eigentlich ist es auch jetzt schon so dass diese "Riesen" die Preise des Marktes indirekt bestimmen, auch wenn Absprachen verboten sind. Oder auch ein Fallbeispiel: Ein kleiner Einzelhändler bietet Ware für 20 € bei Amazon an, fünf Minuten später hat Amazon ein Angebot für 17,99€ - strange? - Ne sehr Real - und die können das durch ne Riesen"mischkalkulation" drücken, der arme kleine "Zwischenhändler" oder "Händler" aber hat das nachsehen und kann nichts mehr rütteln.

Edit2:
Und es ist auch so, das Zeitarbeiter und Subunternehmer und Co auch unseren Job-Markt kaputtmachen, nicht nur preislich aber auch was die für Plfichten und Rechte haben, kaum bis keine, aber hauptsache billig und Mund halten. Auch so ein Thema.
 
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hellsfury

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Ich mach seit einiger Zeit bei Foodsharing mit:

dort besteht Mann/Frau einen Quiz, trägt sich Lokal in einen Betrieb ein (Bäcker, Einzelhandel, Hotelküche, Grossmarkt etc.) und holt dort abgelaufene, nicht mehr verkaufbare Lebensmittel ab.
Meist gibt es im Ort ein- oder mehrere sog. Verteiler, wo das Essen hingebracht wird und jeder sich was nehmen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob Arm oder Reich, hau ptsache die Lebensmittel landen nicht auf den Müll. Beim Abholen kannst Du die Lebensmittel selbst verbrauchen und/oder Verteilen oder zum Verteiler bringen.

LINK

https://foodsharing.de/
 

Bernd

NGBler

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Ein kleiner Einzelhändler bietet Ware für 20 € bei Amazon an, fünf Minuten später hat Amazon ein Angebot für 17,99€ - strange? - Ne sehr Real - und die können das durch ne Riesen"mischkalkulation" drücken, der arme kleine "Zwischenhändler" oder "Händler" aber hat das nachsehen und kann nichts mehr rütteln.

Ich würde sogar mehr zahlen wenn es das wert wäre, ist es aber meiner Erfahrung nach nicht. Was mich am Einzelhandel stört ist das ich a) selten angesprochen werden und b) die Leute sich nicht auskenne. Ausnahme hier ist der Baumarkt, dort bin ich eigentlich immer sehr kompetenten Leuten begegnet.

Im MediaMarkt und Saturn ist es so das ich belogen werden und das mir hin und wieder versucht wird Müll anzudrehen denn ich gar nicht brauche. Bei den beiden habe ich Null Mitleid.

In Modegeschäften ist die Beratung für den Arsch. Außerdem werde ich komischerweise nur angesprochen wenn ich mit meiner Freundin dort bin. Aus irgendeinem Grund werde ich immer ignoriert wenn ich alleine dort bin... und das finde ich sehr unhöfflich um ehrlich zu sein.


Und es ist auch so, das Zeitarbeiter und Subunternehmer und Co auch unseren Job-Markt kaputtmachen, nicht nur preislich aber auch was die für Plfichten und Rechte haben, kaum bis keine, aber hauptsache billig und Mund halten. Auch so ein Thema.

Post/DHL Subunternehmer sollen es ja sehr schwer haben. Aber Zeitarbeit ist allgemein Scheiße. Viele sagen das Zeitarbeit moderne Sklaverei ist, aber ich meine das viele gar nicht wissen wie schlimm es eigentlich ist. Es gibt da zum Beispiel diese 35 Stunden Verträge. Obwohl man jeden Tag 8 Stunden arbeitet steht im Vertrag das man 7 Stunden arbeiten müsste. Das Problem an der Sache? Wenn man Urlaub hat oder Krank ist bekommt man nur 7 Stunden bezahlt obwohl man eigentlich 8 Stunden gearbeitet hätte.

Nur mal um ein Beispiel zu nennen.
 

theSplit

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Post/DHL Subunternehmer sollen es ja sehr schwer haben. Aber Zeitarbeit ist allgemein Scheiße. Viele sagen das Zeitarbeit moderne Sklaverei ist, aber ich meine das viele gar nicht wissen wie schlimm es eigentlich ist. Es gibt da zum Beispiel diese 35 Stunden Verträge. Obwohl man jeden Tag 8 Stunden arbeitet steht im Vertrag das man 7 Stunden arbeiten müsste. Das Problem an der Sache? Wenn man Urlaub hat oder Krank ist bekommt man nur 7 Stunden bezahlt obwohl man eigentlich 8 Stunden gearbeitet hätte.

Ja, die 8 Stunden + Pausen verrechnet und wenn man die 8 Stunden hat (ohne Pausen oder weil Mehrbedarf ist) - kommen die noch auf ein Stundenkonto (was natürlich nicht ausgezahlt wird, aber "abgebummelt" werden kann).

Im weiteren gehts dann noch so, wenn "Bedarf" ist, müssen die Zeitarbeiter (Zeit = Arbeit) springen, natürlich in mehreren Schichten und natürlich auch am Wochenende oder wenn "Überbedarf ist". Und wenn nix zu tun ist - wird man versetzt in eine andere Stelle oder man länger als X Monate bei einem Kunden/Stelle arbeitet (und damit zum "qualifizierten Arbeiter" aufsteigen würde = mehr Geld für denjenigen) wird man versetzt in eine andere Arbeitsstelle.

Ach ja, wichtig zu sagen, Zeitarbeiter gehören dann auch oft bzw. gar nicht Gewerkschaften an und haben daher auch keien gewerkschaftliche Verträge oder Arbeitskonditionen.
 
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