[...]Würdest du immer noch schweigen? Wegen der Resozialisierung? Was ist, wenn er dann über dieses Kind herfällt und du hättest das verhindern können, weil du ja wusstest, dass er im Knast war wegen Kindesmissbrauch?
Inwiefern hätte das verhindert werden können, wenn ich nicht geschwiegen hätte?
Es ist eine dieser kontraproduktiven Denkweisen - gegen die Auswirkungen zu arbeiten ohne sich um die Ursache zu kümmern.
Was spricht dagegen sich eher mit dem Triebtäter selbst mal auseinander zu setzen, als bei den Nachbarn über ihn und seine Vergangenheit zu tratschen?
Wenn mir etwas über die Vergangenheit eines Triebtäters zu Ohren käme, würde ich wohl zuerst mal den Kontakt zu der betreffenden Person suchen und versuchen in Erfahrung zu bringen, was an den "Gerüchten" dran ist und wie es ihm damit geht.
Der Punkt ist, viele Triebtäter fühlen sich selbst unfassbar mies (wohlgemerkt nicht alle), sind von sich selbst angewidert. Es gibt und gab Triebtäter, die werden gegen ihren Willen auf freien Fuß gesetzt, wenn die Strafe abgesessen ist.
Das Gefahrenrisiko lässt sich meiner Ansicht nach besser einschätzen, wenn man sich mit dem Verurteilten auseinandersetzt und nicht sich in wilden Spekulationen mit den Nachbarn ergeht.
Insgesamt sollten Eltern ihre Kinder allgemein nicht einfach fremden Menschen überlassen oder sie in Situationen gelangen lassen in denen sie leichte Opfer wären.
Das ist ja genau die Kunst - die Kinder schützen, ohne sie zu sehr in ihren Freiheiten einzuschränken.
Wie viele hier schon schrieben: Wer allgemein auf seine Kinder achtet, muss nicht noch mehr auf sie achten, nur weil ein Triebtäter in der Nähe wohnt, von dem sie nun wissen, dass er ein Triebtäter ist. Das Gefahrenpotential ändert sich nicht durch den alleinigen Umstand, dass man weiß, dass ein Mensch ein Triebtäter ist. Überall leben Menschen, die sich an anderen hin und wieder oder regelmäßig vergehen. Es macht somit keinen Unterschied.
Ich bin auch immer sehr dafür Menschen zu resozialisieren und in die Gesellschaft wieder einzugliedern.
Einer der Gründe, wieso mir z.B. die BILD so zuwider ist. Sie ist ein guter Spiegel der Abgründe jener Menschen, die sich für ach so sozial und gesellschaftstauglich halten und meinen ihre Gegend "sauberhalten" zu müssen von gesellschaftlichem "Abschaum" - sie spricht genau diese Verhaltensweisen und "Reflexe" an, fördert/stärkt und unterstützt diese. In meinen Augen pervers.
Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was Menschen machen/bereit sind zu tun, wenn sie von einem verurteilten Sexualstraftäter in ihrer Umgebung wissen.
Man erinnere sich nur an den Fall von den beiden australischen Radiomoderatoren und der Krankenschwester in GB, die wegen eines Telefonscherzes Suizid beging.
Was da anschließend auf die beiden Moderatoren losging war jenseits von Gut und Böse - und da ging es "nur" um einen Telefonscherz, einer über den die Hälfte des wütenden Mobs wahrscheinlich selbst gelacht hat, bevor sich die Krankenschwester das Leben nahm.
Insgesamt denke ich bei so was immer an Kastration nach Einverständnis des Täters und, ja - auf Kosten der Krankenkasse. Wenn es hilft den Trieb abzuschwächen, ist das eine gute Möglichkeit, wenn sich jemand z.B. ausschließlich von Kindern sexuell angezogen fühlt.