Moin
Mir wurde gerade dieser Link geschickt: Realität schlägt Satire: Flaschenpfand soll sich wieder lohnen
Darin geht es um einen Satirebeitrag aus „Der Postillon“, der sich dann als offenbar gar nicht so satirisch herausstellte.
Im Postillon hieß es im besagten Beitrag:
Im oben genannten Link heißt es nun:
Nun scheint die einzige Quelle BILD zu sein - aber ich zitiere den Artikel trotzdem mal weiter - unter anderem, wie Politiker diese Pfanderhöhung rechtfertigen:
Soweit so gut.
Dann aber das nächste Argument:
Weiter:
und:
Meine eigene Meinung muss ich gar nicht selbst verfassen, die deckt sich nahezu wortwörtlich mit der des Autors im tagesschau-blog:
Ist genau dieser Punkt: Alle, die es sich nicht mehr leisten können eine 50-Cent-Pfandflasche wegzuwerfen bringen sie zur Flaschenannahme - das wird vermutlich so ziemlich die Summe sein, welche die Sammler "Mehreinnahmen" gehabt hätten. Im schlimmsten Fall sind es sogar noch weniger.
Weiter kaufen viele Tetrapacks auf die kein Pfand zu zahlen ist und es gibt auch so noch genügend Flaschen die pfandfrei sind. Wenn ich sehe wie manche Leute heute schon rechnen - denn das Pfand von 25 Cent muss ja auch erst mal gezahlt werden bevor man es zurückbekommt - wie soll das mit 50 Cent laufen? Ganz abgesehen davon, dass mit einer Pfanderhöhung garantiert auch eine allgemeine Preiserhöhung bei den Getränken käme.
Davon ab, ob so eine Pfanderhöhung tatsächlich umgesetzt würde oder nicht - schieben da Politiker allen Ernstes ihre Verantwortung bzgl. Niedriglohnsektor (Mindestlohn, Rentenerhöhung, etc.) weiter? Wer keine Arbeit hat oder trotz Vollzeitjob aufstocken muss oder von seiner 500-Euro-Rente nicht leben kann, kann ja unsere Umwelt sauberhalten und Flaschen sammeln gehen? Bezahlung erfolgt prompt am Leergutautomaten.
Ich finde diese Haltung - und diese auch noch schamlos öffentlich zu präsentieren - so unglaublich menschenverachtend.
Wie ist es möglich, dass Menschen mit so einer Denkweise (ganz zu schweigen von der Unfähigkeit zu logischem Denken) in Positionen hocken, in denen sie über das Leben anderer Menschen entscheiden können/dürfen?
Mir wurde gerade dieser Link geschickt: Realität schlägt Satire: Flaschenpfand soll sich wieder lohnen
Darin geht es um einen Satirebeitrag aus „Der Postillon“, der sich dann als offenbar gar nicht so satirisch herausstellte.
Im Postillon hieß es im besagten Beitrag:
“Wenn Menschen, die ihr Leben lang ehrlich gearbeitet haben, im Alter von ihrer Rente nicht mehr leben können, bleibt ihnen das Wühlen im Müll oft als einzige würdevolle Alternative zum Betteln”, erklärte Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ihre Pläne zur Pfanderhöhung (...)
Im oben genannten Link heißt es nun:
Doch in diesem Fall musste gar nichts mehr karikiert werden. Denn bereits im Juli hatte die „Bild“-Zeitung berichtet, Politiker wollten das Flaschen-Pfand auf 50 Cent erhöhen.
Nun scheint die einzige Quelle BILD zu sein - aber ich zitiere den Artikel trotzdem mal weiter - unter anderem, wie Politiker diese Pfanderhöhung rechtfertigen:
Kronzeuge war unter anderem Neuköllns Bürgermeister Heinz Buschkowsky, (...): „Wer nicht hören will muss fühlen.“ Offensichtlich, so Buschkowsky weiter, sei „das Flaschenpfand immer noch zu niedrig. Fast täglich beschweren sich Bürger bei mir über die Vermüllung des öffentlichen Raums.“
Soweit so gut.
Dann aber das nächste Argument:
Buschkowsky schrieb:Wer dann immer noch wegwirft, sorgt wenigstens dafür, dass die Sammler einen besseren Ertrag davon haben.
Weiter:
Leonart Kuckart schrieb:Wenn Menschen bedürftig sind und zur Aufstockung ihrer Stütze schon früh morgens Leergut einsammeln, dann sollten sie davon auch finanziell etwas haben.
und:
CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Paul schrieb:Viele Menschen kommen mit ihren Niedriglöhnen oder ihren geringen Renten nicht aus. Eine große Zahl davon bessert daher mit dem Sammeln von Pfandflaschen ihren Lebensunterhalt auf. Sie könnten von der Pfanderhöhung direkt profitieren.
Meine eigene Meinung muss ich gar nicht selbst verfassen, die deckt sich nahezu wortwörtlich mit der des Autors im tagesschau-blog:
Abseits davon, dass die Überlegungen absolut zynisch sind, sind sie auch noch widersinnig. Begibt man sich auf die Argumentationsebene von Buschkowsky, Kuckart und Paul, wird ein höheres Flaschenpfand dazu führen, dass weniger Leergut auf der Straße landet. Arme Menschen, die gezwungen sind, Flaschen zu sammeln, hätten also ganz und gar nicht davon – weil sie weniger Flaschen finden würden.
Ist genau dieser Punkt: Alle, die es sich nicht mehr leisten können eine 50-Cent-Pfandflasche wegzuwerfen bringen sie zur Flaschenannahme - das wird vermutlich so ziemlich die Summe sein, welche die Sammler "Mehreinnahmen" gehabt hätten. Im schlimmsten Fall sind es sogar noch weniger.
Weiter kaufen viele Tetrapacks auf die kein Pfand zu zahlen ist und es gibt auch so noch genügend Flaschen die pfandfrei sind. Wenn ich sehe wie manche Leute heute schon rechnen - denn das Pfand von 25 Cent muss ja auch erst mal gezahlt werden bevor man es zurückbekommt - wie soll das mit 50 Cent laufen? Ganz abgesehen davon, dass mit einer Pfanderhöhung garantiert auch eine allgemeine Preiserhöhung bei den Getränken käme.
Davon ab, ob so eine Pfanderhöhung tatsächlich umgesetzt würde oder nicht - schieben da Politiker allen Ernstes ihre Verantwortung bzgl. Niedriglohnsektor (Mindestlohn, Rentenerhöhung, etc.) weiter? Wer keine Arbeit hat oder trotz Vollzeitjob aufstocken muss oder von seiner 500-Euro-Rente nicht leben kann, kann ja unsere Umwelt sauberhalten und Flaschen sammeln gehen? Bezahlung erfolgt prompt am Leergutautomaten.
Ich finde diese Haltung - und diese auch noch schamlos öffentlich zu präsentieren - so unglaublich menschenverachtend.
Wie ist es möglich, dass Menschen mit so einer Denkweise (ganz zu schweigen von der Unfähigkeit zu logischem Denken) in Positionen hocken, in denen sie über das Leben anderer Menschen entscheiden können/dürfen?
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