@MikeHammer: Das ist eigentlich ganz einfach.
Es ist die Frage ob du dir ein fertiges Haus kaufen möchtest in dem du dann alle Möbel aus dem Fenster wirst, alle Tapeten entfernst, Fenster einschlägst und die Böden raus reißt um es dann neu einzurichten, oder ob du dir das Haus direkt so baust wie du willst.
Das ist eigentlich ganz logisch. Wenn die Ubuntu Installation 10 Klicks benötigt und die Arch Installation ein vielfaches davon, werden gewisse Entscheidungen während der Installation von Ubuntu
für dich getroffen.
Solche Einsteiger-Distributionen haben einfach eine andere Philosophie welche man in 4 Worten zusammenfassen kann:
Out of the box
Dabei geht man u.U. Kompromisse ein.
Klar, man kann sich sein Ubuntu System zurecht biegen. Das kann aber, abhängig davon was man haben möchte, mehr Arbeit sein als gleich auf Arch zu setzen. Ein paar Pakete de-/installieren ist einfach und schnell gemacht. Wenn du aber Pakete ersetzen muss die von Canonical gepatched wurden läufst du vor Wände.
Stell dir bei dem Beispiel mit dem Haus einfach vor das dir der Standort nicht passt. Mit genug Geld und Arbeit lässt da zwar was machen, ob es das allerdings wert ist ist zu bezweifeln.
Wo wir doch schon bei Arch und Ubuntu sind können wir auch gleich auf einen Unterschied zu sprechen kommen der bei Ubuntu nur auf Biegen und Brechen beigebracht werden kann (wenn überhaupt): Das Release-Modell.
Bei Ubuntu hat man das normale Stable-Release Modell wie auch bei Windows und OSX. Wir haben Betriebssystem Version n, danach n+1, n+2, usw...
Bei Arch haben wir ein Rolling-Release Modell. D.h. es gibt kein Arch 2, Arch 3 oder Ähnliches. Es gibt einfach nur Arch. Das wäre so als ob du damals Window 95 installiert hättest und heute Windows 8.1 auf deinem System laufen würde und du nicht eine Neuinstallation gemacht hättest. Alles quasi nahtlos mit Updates.
Klingt zwar nach weniger Arbeit, ist es aber nicht. Das was du bei Ubuntu jedes halbe Jahr machst, machst du bei Arch quasi über das halbe Jahr hinweg verteilt. Dieser fast konstante Aufwand das System stabil am Laufen zu behalten ist nur schwer mit Einsteigern zu vereinbaren. Die wollen nämlich ein System das "Out of the box" einfach funktioniert. Installieren und vergessen.
Arch hingegen ist etwas für diejenigen die kein Problem damit haben immer mal wieder was am System zu schrauben, wenn es dafür dann auch in 10 Jahren noch reibungslos läuft und
aktuell ist.
Ich hoffe das macht dir das ein Wenig klarer.