• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

Welche Distribution würdet ihr empfehlen?

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.826
Ort
Midgard
Valve ist übrigens aus Lizenzgründen zu Debian gewechselt, ich betone das immer gern wieder wenn geheult wird das Debian zu "konservativ" sei. Die haben dafür nämlich ne Menge vernünftige Gründe, die ein klassischer "Konservativer" für gewöhnlich nicht hat, zumindest in der Umgangssprache nicht.
 

mathmos

404

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.415
@mathmos: Weist du wie man Ubuntu installiert? Man macht ca 10. Klicks.
Für Jemanden der von Windows/OSX kommt und wahrscheinlich noch nie etwas in der Konsole gemacht hat, ist das vielleicht schon nicht mehr so einfach.

Mit den 10 Mausklicks kommt man sicherlich schneller ans Ziel. Mehr aber auch nicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es jemand nicht schafft, einfach mal die im Beginners-Guide genannten Befehle stupide abzutippen und den dazwischen liegenden Text zu lesen. Das dauert sicherlich mehr Zeit. Aber danach hat man auch ein lauffähiges System inkl. grafischer Oberfläche. Von daher kann ich die Aussage Arch wäre schwer zu installieren (und nur darum geht es mir) einfach nicht wirklich nachvollziehen. Aber gut, vielleicht habe ich einfach eine andere Definition von einfach.


Meine Empfehlung für den Einstieg wäre eine Fertig-Distribution. Wenigstens für das angesprochene Ausprobieren der Desktop Umgebungen. Lieber mal Ubuntu, Mint, Fedora und OpenSuse nacheinander installieren und ein Wenig mit ihnen rumspielen.

Mageia wäre hier dann auch noch eine gute Wahl meiner Meinung nach.
 

accC

gesperrt

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
5.250
Mal eine saublöde Frage in den Raum schmeiss:
Warum diese Unterscheidung zwischen Einsteiger- und "Profi"Distribution?
Wie definiert man eigentlich den Unterschied?
Ist eine Profidistribution eine solche, wenn ein "Einsteiger" noch schwerer/gar nicht klarkommt...?!?
Es gibt keine Definition davon. Verschiedene Distributionen verfolgen unterschiedliche Ziele und Meinungen und das macht sie entweder leichter oder schwieriger für Einsteiger zu bedienen. Die eine Distribution beschränkt sich vielleicht darauf nur die nötigsten Bordmittel mitzubringen, alles, was über diese Basisinstallation hinaus geht, muss sich der Nutzer selbst zusammensuchen und konfigurieren. Für einen Anfänger ist es wohl schwieriger von Grund auf etwas neu aufzubauen, als kleinere Änderungen an einem bestehenden System durchzuführen.
Andere Distributionen wollen möglichst vollständig und einfach zu bedienen sein. Sie bringen dafür eine ganze Palette Software mit, die bereits für die perfekte Zusammenarbeit optimiert wurden. Für den Anfänger heißt das natürlich, dass er weniger Konfigurationsaufwand hat und trotzdem mit einem funktionierenden System leben kann. Natürlich gibt es da noch genügend Punkte, an denen ein Anfänger basteln kann, aber deutlich weniger, an denen er wirklich basteln muss. Für einen "Profi" heißt das aber, dass er eingeschränkt wird. Bspw. können bestimmte Komponenten nur in der vorgegebenen Form miteinander arbeiten, wenn man daran etwas ändern möchte, ist das entweder gar nicht oder nur mit ungleich größerem Aufwand möglich, als gleich mit einer schmaleren Distribution neu anzufangen.

Aber wie gesagt, es gibt keine Definition. Das ist jetzt eher mal eine "Es ist 2:50 und ich versuche mal schnell zu erklären"-Beschreibung. :D


Valve ist übrigens aus Lizenzgründen zu Debian gewechselt, ich betone das immer gern wieder wenn geheult wird das Debian zu "konservativ" sei. Die haben dafür nämlich ne Menge vernünftige Gründe, die ein klassischer "Konservativer" für gewöhnlich nicht hat, zumindest in der Umgangssprache nicht.
Nun 'konservativ' ist wohl mittlerweile zu stark negativ behaftet und daher wohl nicht optimal gewählt. Ich wollte nicht, dass es als Nachteil oder Missstand rüber kommt. Erprobt und stabil sehe ich je nach Bedürfnis eher als Vorteil gegenüber bleeding edge an.
Dass Valve auf Debian gewechselt hat, wusste ich nicht. Allerdings geht es euch doch um SteamOS und nicht um Steam für Linux, oder?


@mathmos: Ich kann dir versichern, dass es Leute gibt, die zu dämlich sind Text auf dem Bildschirm zu lesen.
Sobald da mehr als 2 Zeilen Text stehen, versagen die Leute. 'Drucken' - "Wie drucke ich das jetzt?" - "Schau mal, da steht drucken" - "Wo, ach da, ja und wie mache ich das jetzt?" - "Ich würde es mal mit anklicken versuchen, aber vielleicht hilft es ja auch, wenn du den Link einfach eine halbe Stunde lang anschaust?!" - "Ja das wusste ich ja nicht. Ist das so richtig? Und jetzt?" - "Lies doch mal, was da steht!" - "Da steht 'klassischer Windows Drucken Dialog'.."
Das wird dann nicht 1x gefragt, sondern jedes mal, wenn es darum geht etwas auszudrucken. Selbst wenn man zum dumm zum Lesen und Verstehen wäre, müsste man nach einiger Zeit den simplen Ablauf 2x klicken erlernt haben, aber selbst dazu reicht es nicht. Und ich rede nicht von schwerst Behinderten, die Probleme haben den Speichelfluss zu kontrollieren, solche Erlebnisse habe ich nicht selten mit Studenten!
 

MikeHammer

Neu angemeldet

Registriert
16 Juni 2014
Beiträge
8
@thom- sorry, dachte du wärst hier der Mod... irgendwann lern ich's noch wer wo zuständig ist ;)

Was accC schrieb kann ich nur bestätigen- es gibt Leute, wo man sicher ist daß sie nur deswegen nicht rauchen weil sie zu doof sind ein Feuerzeug zu bedienen...
hab von nem Kumpel der beruflich leider unter anderem im Support war (WAR!!) auch viele Storys gehört wie er ausrücken musste zum Stecker richtig reinmachen und Papiernachlegen- kein Witz!
Fehlermeldungen lesen (und am besten auch verstehen) hilft ungemein- egal welches OS...

Also, ich glaub, das ist ne fliessende Grenze zwischen Einsteiger/Profi... gut, auch von Ubuntu gibts ein minimal- Image was man dan hochziehen kann wie mans braucht. Zählt das als Profi-Distri...? Eigentlich egal.. vermutlich gibt es auch Leute (mit sicherheit...) die Arch und Gentoo lächerlich finden und nur ein from scratch komplett selbstgebautes System Profiware ist.
Für meinen Teil seh ich solchen Aufwand nicht mehr ein, das Ding soll einfach nur laufen, darum bin ich sogar bei Drittpaketquellen sehr zurückhaltend mittlerweile.
Klar pass ich z.B. in der fstab die eine oder andere Option an und die smb.conf für meinen "Zentralrechner" (Datei-und Mediaserver nebenbei, Surf- und Office-Station sowieso...) ist auch nicht mit SWAT :confused: entstanden
Aber ich wills nicht mehr übertreiben für das letzte halbe Prozent Performance oder 2 MB eingesparten Festplattenplatz.
Wer Wert darauf legt, ok, versteh ich sogar- war mal genauso drauf :D
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.826
Ort
Midgard
Jup, es geht um SteamOS, aber es wäre wohl Blödsinn dann nicht auch den Hauptaugenmerk im Sinne von Tests drauf zu schwenken.

Edit:
Huch, 666 Posts, Zeit für den nächsten Account.
 

accC

gesperrt

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
5.250
Klar, dass SteamOS auf einer stabilen Distribution aufbaut, mag wohl auch daran liegen, dass man sich eben nicht daran machen möchte bugs aus dem Kern zu fixen, sondern dass Valve eben nur an seiner Steam-Oberfläche arbeiten möchte. Ein OS mit instabilen Bausteinen kann man nicht gebrauchen und schon gar nicht vermarkten, denn der Anwender sieht nur "das funktioniert nicht" und dass da eine zu Grunde liegende Distribution auf experimentelle Pakete setzt, die Probleme bereiten und nicht die Steam Oberfläche Schuld ist, sieht der Anwender eben nicht. Zudem ist es einfacher sich auf ein konservatives System aufzusetzen, als auf eins, das alle 2 Tage mal wieder die Hälfte aller Schnittstellen ändert.

Für einen Einsteiger kann SteamOS gut sein, muss aber nicht. Klar, wie schon angedeutet kann man davon ausgehen, dass es ziemlich stabil sein wird, andererseits sollte man allerdings beachten, dass Valve wohl auch unter der Oberfläche Anpassungen an eigene Bedürfnisse vorgenommen hat und diese dann wieder zu Inkompatibilität mit anderer Software führen können.

Da ich SteamOS allerdings noch nie genauer beachtet habe, sind das von meiner Seite her natürlich nur Spekulationen. Es kann natürlich auch ganz anders sein.
 

XNOR

0 XNOR 0 = 1

Registriert
8 Juli 2014
Beiträge
58
Ort
Süddeutschland
Stabil schön und gut, doch auch Debian hat mit Bugs zu kämpfen:
-> https://bugs.debian.org/release-critical/

Ich denke eher man muss von einem "Kompromiss" reden, durch den man "ein bedienbares System" kriegt, das nicht nach 2 Stunden der Benutzung sofort abschmiert.

---
@Thema:

Ich erinner mich da immer gern an die Zeit als ich angefangen hab. Mein 1. System damals war OpenSUSE und das hab ich so schnell wieder verworfen, dass ich gar nicht mehr weiß wie es überhaupt war. Ich bin lange Zeit immer von Windows auf Linux gewechselt, wieder zurück zu Windows, usw. Erst als die Oberfläche Cinnamon die ersten Schritte ging hab ich mich wirklich in Linux "verliebt". Und ich finde diese - im Gegensatz zu KDE, LXDE, XFCE, etc. - auch am Besten geeignet für Leute die von einem Windows-System umsteigen.

Deswegen bin ich immer noch der Meinung, dass man für die ersten Gehversuche Linux Mint nehmen sollte.
 

accC

gesperrt

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
5.250
Der Umstieg ist schwerer, als ein Einstieg. Klar, für Windowsnutzer haben sich bestimmte Abläufe eingebürgert.
Wenn ich als Windowsnutzer ein bestimmtes Programm will, dann suche ich es im Netz, führe eine exe aus, drücke drei vier mal auf "Weiter" oder "OK" und das Programm ist installiert. Was es mit ominösen Paketquellen bei GNU/Linux auf sich hat, weiß doch der wenigste und selbst aus dem Quellcode kompilieren, da fehlt bei den meisten schon das Verständnis. Außerdem kennt der Windowsnutzer natürlich nur Windowsprogramme. Das ICQ. Dass man auch diverse andere Clients nehmen kann, um sich mit dem ICQ Netzwerk zu verbinden bzw. dass es überhaupt soetwas wie einen ICQ Account, einen ICQ Service und einen Chat-Client gibt und das unterschiedliche Dinge sind, ist vielen auch nicht bewusst. Die haben ja auch facebook oder google. Lokal auf dem Rechner mit Fingerzeig auf ein Anwendungssymbol.
Natürlich sind nicht alle Windowsnutzer so, aber eben ein Großteil und mittlerweile hat sich das vielleicht dank Apple auch ein bisschen gewandelt, dass man plötzlich Stores/ Marktplätze für Software erkennt und dass Entwickler lernen Software und Service zu trennen und ihre Software eben auch für andere Systeme zur Verfügung stellen.


@XNOR:
Dass du ein System in der Größe wirklich vollständig bugfrei bekommst, ist wohl kaum zu erwarten. Das hat man bis heute nicht mit Windows XP geschafft und dazu hatten die Entwickler ca 20 Jahre Zeit (Entwicklung - Release bis Einstellung des offiziellen Supports)
Ich würde nicht sagen, dass es zwischen Komfort und Stabilität eine große Diskrepanz gibt. Mac OS X ist sehr stabil - ich habe es bis heute nicht geschafft das System abzuschießen. Trotzdem oder sogar gerade deswegen ist es sehr komfortabel für bestimmte Anwendungszwecke. Ich würde eher sagen, dass es eine Diskrepanz zwischen dynamisch-flexibel und stabil gibt.
Je flexibler mein System sein soll, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Fehler gibt. Durch größere Flexibilität gibt es viel mehr Möglichkeiten, dass Ereignisse eintreten, an die Programmierer oder ich als Administrator nicht gedacht haben und dementsprechend Fehler auftreten. Außerdem muss ich dann ja auch viel mehr selbst einstellen, um ein System an die individuellen Bedürfnisse anzupassen, damit sinkt also auch der Komfort. Bei Mac OS X bin ich zwar stark an die Mac-Welt und deren Ideenwelt gebunden, dafür weiß ich, dass die Programme eben so funktionieren und dass ich mich als Anwender nicht weiter kümmern muss. Bei GNU/Linux kann ich mich oft genug nicht einfach zurück lehnen. Ich muss - zumindest mal initial - sehr viel Arbeit leisten, bis das System wirklich so spielt, wie ich das gerne hätte. Bei Servern kann ich das u.U. überhaupt nicht. Ich kann nicht ein mal meinen Server konfigurieren und ihn dann so laufen lassen. Da kommen ständig fixes für Sicherheitslücken heraus und ich muss dann schauen, ob meine Konfiguration noch mit dem System kompatibel ist. Insbesondere wenn dann mal eine Lücke in der Dimension von Heartbleed auftritt.
Das gilt natürlich nicht nur für Betriebssysteme, sondern ebenso für jede Anwendungssoftware, trotzdem gilt es natürlich auch und besonders für Betriebssysteme.
Nun kannst du durchaus erkennen, dass verschiedene Systeme unterschiedliche Bahnen einschlagen. Die einen setzen mehr auf Flexibilität, die anderen mehr auf Stabilität und/oder Komfort.
 

ajay85

Neu angemeldet

Registriert
15 Juli 2014
Beiträge
24
Ort
~/
Also wenn man eh vor hat sich mit Linux auseinander zu setzen, da auch meine Empfehlung ganz klar Arch.
Ich würde ja liebend gerne mal ins BSD-Lager wechseln, doch leider ist da heutzutage die Hardwareanbindung immer noch ich nenns mal "verbesserungswürdig".
Als ich vor etwas 6 Jahren mit Arch in die Linux-Welt "eingetaucht" bin, hat sich mein fudamentales Wissen über die Arbeitsweise eines Betriebssystems grundlegend verändert und würde jedem raten, wenn schon Linux dann auch ohne Klickbunti Oberfläche, wenn man sich einmal an eine Shell gewöhnt hat, erspart es einem sooo viel Zeit & Arbeitsaufwand achja und Resourcen sowieso :)

keep it simpel

greetz Ajay
 

XNOR

0 XNOR 0 = 1

Registriert
8 Juli 2014
Beiträge
58
Ort
Süddeutschland
und würde jedem raten, wenn schon Linux dann auch ohne Klickbunti Oberfläche, wenn man sich einmal an eine Shell gewöhnt hat, erspart es einem sooo viel Zeit & Arbeitsaufwand achja und Resourcen sowieso :)

Das hat jetzt aber nur mit dem Installer zu tun bzw. einigen kleinen Vorkonfigurationen unter der Haub. Wenn du von Debian eine NetInst-CD nimmst und dich dann daran machst das System aufzubauen hat man auch viel mit der Shell zu tun. Und wenn man sich dann Awesome oder den i3 installiert spart man sich Resourcen und hat nicht unbedingt eine "klickibunti Oberfläche".
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.830
Ort
/dev/mapper/home
Ich finde die Diskussion witzig. Sie ist in gefühlt 30 Threads immer dieselbe, und immer genauso dämlich geführt:
Person A: Einsteiger sollen Arch verwenden, weil dann lernen sies
Person B: Einsteiger sollen mit Einsteigerdistro anfangen und dann auf Gentoo/Arch
Person C: Einsteiger nur Einsteigerdistro...
Person A: Aber dann lernen sies nicht...

Man hat mir mal gesagt, dass je mehr man sich mit einem Thema auseinander setzt, desto mehr merkt man, wie wenig man eigentlich davon versteht. So, wie es mir langsam vorkommt, hat die Hälfte der Personen in diesen Threads keine Ahnung, wie man überhaupt eine CD einlegt (dass das jetzt sarkastisch übertrieben war, sollte klar sein).

Ist euch eigentlich klar, was ein Einsteiger ist? Vielleicht habt ihr das langsam vergessen, wie es bei euch war, oder vielleicht war es damals (TM) eine Mischung aus zu viel Zeit, zu wenig Sex und zu beschissenem Wetter, die euch nächtelang Handbücher lesen ließ. Gerade wenns zum Argument "man lernt es (whatever that is) mit einer Einsteigerdistribution nicht" kommt, fühle ich mich an die Quantentheorie erinnert - wer sagt, er hat sie verstanden, hat sie definitiv nicht verstanden. Was lerne ich denn mit Debian/Ubuntu/RedHat/Suse nicht? Und brauche ich das, was ich nicht lerne, überhaupt jemals? Natürlich ist es toll, wenn ich die Zylinderkopfdichtung meines Audi A8 selbst polymerisieren kann, aber wozu dieser Aufwand? Vor Allem: Wozu dieser Aufwand, zum Meister der Zylinderkopfdichtung zu werden, und hinterher zu blöd für nen Ölwechsel zu sein?

Ich hab mittlerweile mehrere Jobs gehabt, und immer, wenn mir Leute gesagt haben, ich müsse wissen, wie das genau geht, fand ich hinterher raus, dass diese Leute Fachidioten sind. Sie kennen jede Schraube im Motor eines Golf 4, aber wehe der FI der Haussicherung ist geflogen - das muss dann der Elektriker machen.

Die meisten Einsteiger sind keine Leute mit zu viel Zeit und zu wenig Hobbys. Sie sind entweder frustriert von Windows oder wollen einfach mal was anderes ausprobieren. Schnuppern, keinen Doktor drin machen. Und dazu gehören Erfolgserlebnisse, weil das Psychologie ist. Wer spielt, will Erfolge sehen, erst leichte Erfolge, dann schwerer erarbeitete. Zu dem Zeitpunkt, an dem sie durch eine Einsteigerdistro gelangweilt sind, sind zwei weitere Dinge eingetreten:
- Die Suche nach einem neuen Spielzeug wurde gestartet (das wird dann schon Gentoo/Arch werden, keine Sorge!)
- Linux ist das einzige, alles ausfüllende Hobby und wahrscheinlich ein großer Teil des beruflichen Alltags (wenn vorhanden).

Sein wir mal ehrlich: Über 95% der Linux-Nutzer, ob aktuell oder zukünftig, werden es nie schaffen, ein Debian (das durchaus als Einsteigerdistro zählen kann und extrem konservativ ist) vollständig zu durchblicken. Ich bezweifle ernsthaft, dass auch nur ein Einziger in diesem Thread das von sich behaupten kann. Einem Einsteiger ein Arch hinzustellen ist wie einem 5jährigen den größten Lego-Technik-Bausatz hinzustellen, den man für Geld kaufen kann. Natürlich wird es unter tausend 5jährigen ein paar geben, die sich da durchbeißen; und die werden wahrscheinlich bis zum 30sten Lebensjahr damit spielen. Der Großteil wird das aber nie wieder anfassen, weil die Frustration zu groß wird. Einfache Psychologie.

Und jetzt die Frage: Was wollt ihr eigentlich? Viele Linux-User und damit ne Menge Content, oder wenige Linux-Nerds und tausende sterbende Pakete, weil auch deren Tag nur 24 Stunden hat? Masse oder Klasse. Zumal ich sowieso der Ansicht bin, dass mit steigender Masse automatisch die Elite größer wird.

Um das Ganze zum Ende zu bringen:
Arch/Gentoo nützen einem Anfänger nichts. Es sind Distros, die man fürs Aussieben von Fachkräften hernehmen kann. Natürlich kann man sie wunderbar konfigurieren, und natürlich ist alles deine Entscheidung - aber um eine Entscheidung zu fällen, muss man die Alternativen kennen, sonst ist es nämlich ein Würfelspiel und keine Entscheidung. Wer will, kann ja gerne, aber eine EMPFEHLUNG richtet sich nach den Bedürfnissen des Anfragestellers, nicht nach den Euren. Was glaubt ihr denn, warum man euch in der ersten Englischstunde nicht Shakespeare und nen Langenscheidt vorgesetzt hat?

Bist du Anfänger, nimm eine Distro, die dir alles erstmal abnimmt. (Mint zum Beispiel - auch wenn ich es aufgrund damals auftretender schwerer Installationsprobleme nicht empfehlen kann.) Oder Debian. Oder wegen mir (Open-)Suse, Ubuntu, whatever. Irgendwas, das dir schnell das Gefühl gibt, etwas Frisches, Neues erreicht zu haben. Gefällt dir dann dein Hintergrundbild nicht, google, wie man das ändert. Und schon wirst du rausfinden, dass es verschiedene Desktop Environments gibt. Wenn das dein Interesse weckt, wirst du dir davon Bilder ansehen, dir eventuell eine zweite oder dritte parallel installieren, was dir schon zeigt, wie die Paketverwaltung deiner Distro funktioniert. Spätestens, wenn du zum Erreichen deiner selbstgesteckten Ziele alternative Sources einbinden musst, wirst du dich damit beschäftigen. Und irgendwann, wenn du dein System völlig zugemüllt und verändert hast, weißt du, was du verwenden willst und setzt es neu auf - um mit weniger Ballast weiter vorzustoßen.

Selbstgesteckte Ziele, das ist so ein Motivator. Ich habe ein funktionierendes System - etwas, worüber ich mich freue - aber setze mir was Wahnwitziges in den Kopf und wurstel mich rein. Wenn das erste selbstgesteckte Ziel ein funktionierendes System ist, woher die Motivation nehmen? Das erste System muss der Köder sein, das Zuckerstückchen. Nicht die Peitsche.

Mal nur so interessehalber: Wie viele von euch sind eigentlich Ausbilder/Lehrer oder anderweitig pädagogisch erfahren?
 

musv

Bekannter NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
3.454
Ort
/dev/null
oder vielleicht war es damals (TM) eine Mischung aus zu viel Zeit, zu wenig Sex und zu beschissenem Wetter, die euch nächtelang Handbücher lesen ließ.
ja, ja und ja.

Bei letzterem bin ich mir nicht mehr so ganz sicher. Aber die ersten beiden Punkte stimmen definitiv. Deswegen war meine erste richtige Distri (nach kurzem Suse-Fehlschlag) auch Gentoo.
 

MingsPing

NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
347
Naja,
hier in dem Thread zu Arch zu raten ist nicht verkehrt, denn der TS möchte zwar einsteigen, aber er möchte verstehen, was da passiert.

Für "normale" Einsteiger, bzw. Leute die einfach später damit im Netz surfen wollen, etc. und sich nicht um das was drin los ist kümmern, ist Arch vielleicht eine weniger gute Wahl.

Deshalb vielleicht bisschen unterscheiden, was man dem TS zum Einstieg vorschlägt, und was dem allgemeinen Einsteiger/Laien.
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.830
Ort
/dev/mapper/home
... aber er möchte verstehen, was da passiert.

Das muss man auch in einem Debian, wenn man es halbwegs sicher haben möchte und in einem Netzwerk verwenden will. Es gibt immer die Möglichkeit, das Ganze ohne Desktop aufzuziehen, dann MUSS man in die Konsole. Zumal die Standard-Gnome-Oberfläche auch nicht wirklich viele Einstellmöglichkeiten bietet. Zumal er kurz vorher noch geschrieben hat, dass er eher schnuppern will. "Verstehen" gibt es auf so vielen Ebenen, das muss nicht gleich der Quellcode sein.
 

MingsPing

NGBler

Registriert
15 Juli 2013
Beiträge
347
Ich frage mich, ob du Arch überhaupt kennst, oder einfach nur trollen willst... Kaum einer schaut während der Installation von Arch auf irgend einen Quellcode.

Klar kann er das auch mit Debian machen, hab ja nicht gesagt, dass Arch das Nonplusultra ist. Aber wenn er es so macht, wie du beschreibst, ist er von einer Arch-Installation nicht mehr weit entfernt.
 

Metal_Warrior

Defender of Freedom
Teammitglied

Registriert
10 Aug. 2013
Beiträge
6.830
Ort
/dev/mapper/home
@MingsPing:
Ich weiß, Schrift und so, aber es dürften mich die Leute mittlerweile lang genug kennen, dass sie stilistische Übertreibungen durchaus erkennen. Mir ist durchaus bewusst, dass man auch im Arch nicht sofort am SC rumfummelt; es sollte nur verdeutlicht werden, was "verstehen" bedeuten kann.

Und ja, ich hatte auch Arch schon in den Fingern. War überhaupt nicht meins. Ist aber auch schon ne gefühlte Ewigkeit her.
 

alter_Bekannter

N.A.C.J.A.C.

Registriert
14 Juli 2013
Beiträge
4.826
Ort
Midgard
So siehts aus, erstmal muss man Anforderungen haben, erst dann kann man versuchen sie zu erfüllen, wie soll das andersrum funktionieren?

Ach, Masochismus, ich vergesse immer wieder den Masochismus...

Manche Fühlen sich halt erst wohl wenns ihnen dreckig geht.

Aber die wichtigste Regel in Sachen Security bleibt (unabhängig vom persönlichen Fetisch) "installier nichts was du nicht brauchst". Denn
du denkst nicht an Sachen die du nicht brauchst und die beste Tür zum einbrechen ist die an die der Zuständige nicht denkt. Alles abdecken
kann man sowieso nicht wer das glaubt, der glaubt auch noch an den Weihnachtsmann. Außerdem gibt es durchaus sowas wie eine sehr
große Überschneidung der Nutzungszenarien, also spricht nichts gegen "Vorkonfiguriert", solange das auf erprobte und sinnige Weise geschehen ist.
Natürlich nur unter dem Vorbehalt das man nur installiert was man braucht. Fehler macht jeder, nur die ANzahl steigert sich exponentiell je mehr
man macht. "Fleiss" ist rational betrachtet ein verdammt dummes Konzept das uns nur in Anpassungsanstalten für gute Nazis eingehämmert werden
sollte, aber leider glauben manche Lehrer das noch tun zu müssen. Vergiss den Scheiss, nur das Ergebnis zählt in der großen bösen Welt. Warum sonst
wird sogar von Leutne die wissen was sie tun in Produktivumgebungen die "Einsteigerdistrubtion" Suse verwendet? Das heisst nicht das Arch und Gentoo
keinen Platz haben, das heisst nur des es statistisch bewiesen ist das in den meisten Fällen was anderes schneller und zuverlässiger Resultate liefert und
zwar in einem Bereich wo die meisten bewusst entscheiden. Denn Debian ist in der Regel nicht vorinstalliert auf Serversystemen, es ist nichtmal zwangsläufig
das zuerst empfohlene Image des Hosters(viele knallen einem gern so einen Pleskmüll in einem totgepatchten Ubuntu vor die Nase, dann hat der Server
die Möglichkeiten eines V-tech Computers + Samba). Aber hey, wem das reicht. Aber der hätte sich besser ein NAS gekauft...

Letztendlich sind die Anforderungen entscheidend in einem Embedded System das hoch Zeitkritisch arbeitet kommt man an Arch wohl nur schwer vorbei.
Einfach weils mit anderen Systemen schwerer wäre genau das zu erreichen. Wer sich mehr Arbeit macht als er müsste ist dumm, weil er das Ergebnis
verschlechtert. Im Produktivumfeld ist die Zeit ein signifikanter Teil des Ergebnisses, denn Zeit ist Geld und Geld ist alles was zählt.

Und das geht nunmal auch ohne den Frustfaktor: "Nichtmal das Basissystem (also inklusive Paketverwaltung) läuft". "Das Basissystem tut nicht was ich will"
gibt einem einen Grund was zu ändern.


Kurz und knapp:
Ohne Anforderungen empfehle ich eine Taschenlampe und gar kein klassisches OS aus der Diskussion. Von all denen kann ich nur abraten wenn man keine
Anforderungen hat. Taschenlampen sind Toll, man drückt einen Knopf und es leuchtet! Jeder mag Sachen die Leuchten! Außerdem sind Taschenlampen leicht zu
reparieren.
 
Oben