Ich schätze mal, der kommt davon. Maximal Bewährung und/oder Zahlung eines für seine Verhältnisse kleinen Betrages aus der Portokasse.
Ich beneide dich um dein ausgesprochen gutes Wissen und die Fähigkeit, quasi in die Zukunft schauen zu können.
Vielleicht bist du aber auch nur ganz einfach die Läster-Queen des NGB.
Interessant wäre aber vielleicht mal, in deinem Keller nach Leichen zu graben. Für Steuerhinterziehung in Millionenhöhe reichts vielleicht bei dir nicht. Aber wer weiß... vielleicht bist du selbst ja auch gar nicht so gesetzestreu, wie du hier vorgibst.
Ich bin mir sicher, dass da wie beim Wulff-Prozess so lange hin und her gedreht wird, dass er am Ende unter 1. Mio. Grenze liegt und er dann mit Bewährung davon kommt und selbst dass müsste man dann als Erfolg für die Gerechtigkeit werten.
Wozu sollte man? Selbst der BGH legt diese Grenze von 1 Mill. nicht als unumstößlich fest, sondern stellt auch nach dem Urteil von 2008 immer noch auf eine Einzelfallentscheidung ab.
http://www.sueddeutsche.de/geld/gef...r-bei-einer-million-endet-die-milde-1.1278086
Entscheidend(er) wäre für mich vielmehr, ob hier wirklich eine strafbefreiende Selbstanzeige vorgelegen hat.
Geholfen wurde ihm bei der Selbstanzeige ja angeblich von einem Steuerfahnder. Würde das nicht bedeuten, dass bereits vor der Selbstanzeige das Vergehen (einer Ermittlungsbehörde) bekannt war? Das wäre nämlich ein Ausschlusskriterium für die Strafbefreiung.
Weiterhin habe ich bisher gehört, dass die Kontonummer den Ermittlungsbehörden bereits seit letztem Jahr bekannt war. Anhand derer hätte man ja ggf. an die persönlichen Daten von Hoeneß kommen können. (Ich weiß nicht, inwiefern ein Bankgeheimnis in der Schweiz hiervor Schutz bieten würde.)
Zumindest hat das doch aber anscheinend ausgereicht, um ihn zur Selbstanzeige zu bewegen. Andererseits bedeutet ein Konto in der Schweiz natürlich noch nicht, dass es auch zur Steuerhinterziehung gekommen ist. Aber das wäre vielleicht ein Anfangsverdacht und somit ein Kenntnisstand, der eine Straffreiheit ausschließen könnte.
Moralisch ist der Fall ja sowieso klar. Hätte Hoeneß nicht befürchten müssen, dass er auffliegt, hätte er sehr wahrscheinlich noch einige Jahre so weiter gemacht. Daran ändert auch nichts, dass er mehrere Millionen Euro gespendet haben will. Von daher gönnt man ihm eine Bewährungsstrafe oder gar einen Freispruch wohl eher nicht. Anderseits könnte man ja in der Zwischenzeit schon mal den Besen in die Hand nehmen... Steuerhinterziehung ist nämlich nicht erst bei Millionenbeträgen strafbar und asozial.
Bei dem schönen Wetter solltest du lieber raus gehen und nicht diese blöden Nachmittagssendungen auf RTL & Co schauen.
Manchmal wäre es einfach besser gewesen, die Klappe zu halten...
Millionenbeträge zu hinterziehen ist übrigens ein ganz anderes Verhältnis, als der Fliesenleger der hier und da nicht immer alles aufgeschrieben hat. Das sind völlig andere Situationen und Dimensionen...
Strafbar ist es genau so, lediglich das Strafmaß ist ein anderes. Die Höhe der hinterzogenen Summe findet also durchaus seine Würdigung.
Zu bedenken ist außerdem: Wenn Millionen Menschen so denken, werden aus den 10-20 Euro pro Nase auch ganz schnell mal ein paar Millionen, die dem Staat entgehen. Ist ja übrigens auch so, laut der Deutschen Steuergewerkschaft (DSTG) bzw. der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entgehen uns jährlich ca. 30-100 Mrd. Euro an Steuereinnahmen.
http://www.lexi-tv.de/themen/wirtschaft/betrueger/die_kleinen_und_die_grossen
Ich glaube, zumindest die 100 Mrd. schaffen selbst unsere Multimilliardäre nicht ohne Mithilfe der "Otto-Normal-Verbraucher".