Ist so etwas denn wirklich gut? Wenn ich immer ein und die selbe IP Adresse habe dann ist ja meine Privatsphäre schon mal tot, da mich jeder wiedererkennen kann. Davon abgesehen könnte ich ja mit Programmen wie jDownloader nicht mehr ewig viel laden.
Ob das gut ist oder nicht, hängt von dem Betrachtungswinkel ab.
Für die OCHs sind fixe IP-Adressen wunderbar, so gibt es weniger Leecher und mehr zahlende Kunden für sie. Für den Leecher hingegen sind fixe IP-Adressen blöd, weil er nicht einfach mit einer neuen IP weiterleechen kann, sondern einen Premium-Account kaufen muss, um weiter zu laden. 1 Angelegenheit, 2 Sichtweisen.
Für mich ist es gut eine fixe IP-Adresse zu haben, weil ich (recht simpel) einen Homeserver betreiben kann ohne auf einen Dyndns-Anbieter zurück greifen zu müssen.
Wie sich schon andeutet, kann es gut sein eine fixe IP-Adresse zu haben, es muss aber eben nicht gut sein.
Ich habe mir deswegen mal ein paar andere Quellen angesehen und ich gelesen das man seine ipv6 Adresse nicht ändern kann.
Ganz so stimmt das natürlich nicht. Man könnte IPv6 Adressen durchaus ändern. IP-Adressen dynamisch zu vergeben, ihre Zuteilung zu Endkunden also zu ändern, ist allerdings nicht als Feature um seinetwillen entwickelt worden, sondern weil es irgendwann mehr Verbraucher als Adressen gab und deshalb eben dynamisch Adressen zugewiesen werden
müssen. Es war also nur eine Art Notlösung. Diese ist dank IPv6 (erstmal) nicht mehr notwenig. Es besteht also seitens der Vergabestellen nicht mehr der Bedarf IPv6-Adressen dynamisch zu vergeben.
Ich wollte deswegen mal fragen ob man diese wirklich nicht ändern kann, und wenn ja, wieso soll das dann gut sein?
Dazu sollte man ein bisschen weiter ausholen, um dir zu erklären, was es überhaupt mit IPs auf sich hat. Ganz bei 0 fange ich allerdings nicht an.
Herkunft der IP
Wie gesagt, ändern kann man sie schon oder besser gesagt, die Vergabestelle kann die IP-Adressen in einem bestimmten Rahmen ändern.
Du änderst ja nicht deine IP-Adresse sondern dein Provider weist dir eine IP-Adresse zu. Sobald sich dein (DSL)Modem mit dem Internet verbindet, ruft es bei deinem Provider an, weist sich kurz aus (mit deinen Zugangsdaten) und dein Provider weist ihm dann eine IP-Adresse zu.
Dynamische IP-Vergabe
Um es mit kleinen Zahlen und simpel zu erklären: Dein Provider hat 260 Kunden, kann allerdings nur 253 Adressen vergeben. Gibt er jedem Kunden eine (fixe) Adresse, dann wären zwar 243 Kunden mit fixer IP-Adresse unterwegs, 17 Kunden hätten allerdings keine IP-Adresse und könnten nicht online gehen. Da allerdings (in Annahme) niemals 260 Kunden gleichzeitig online gehen, gibt der Provider jedem Kunden eben zufällig eine Adresse aus denen, die gerade nicht benötigt werden. So kann jeder, sobald er online geht, eine IP-Adresse bekommen, ohne dass überhaupt genügend IP-Adressen vorhanden sind, um jedem eine eigene zu geben.
Wie gesagt, das war eine Notfalllösung, als sich abgezeichnet hat, dass weniger IPs durch IPv4 existieren, als Kunden, die potentiell eine IP-Adresse brauchen.
Warum dynamische IPs in mehrerlei Hinsicht problematisch sind
Nun zunächst besteht das Problem darin, dass der Provider immer kalkulieren muss. Hat er 260 Kunden, aber nur 253 IPs zu vergeben dann muss er sich darauf verlassen, dass wirklich nie mehr als 253 Kunden gleichzeitig online gehen wollen. Sind bereits 253 Kunden online, dann kann er entweder den 254. Kunden nicht mehr online gehen lassen oder er muss einen anderen Kunden vom Netz trennen. Egal, wie er sich entscheidet, ein Kunde wird sich bei ihm beschweren. Jetzt steigt die Anzahl der Internetanschlüsse allerdings stark an, so dass bald nicht nur ein paar Adressen fehlen, sondern mehrere mio. Adressen zu wenig vorhanden sind. Die Gefahr, dass sich mehr Kunden mit dem Internet verbinden wollen, als der Provider IP-Adressen vergeben kann, steigt also immer mehr an. Genau aus diesem Grund hat man sich IPv6 ausgedacht, um eben wieder mehr IP-Adressen als Kunden zu haben.
Ein weiterer Grund, warum IPv4 Adressen problematisch sind, ist die Tatsache, dass es häufig zu Fehlzuordnungen kommt, wenn der Nutzer einer IPv4 Adresse identifiziert werden muss. Besonders bei Tauschbörsen-Abmahnungen hört man nicht selten von Fällen, bei denen durch minimale Zeitverschiebungen zwischen der Erfassung der IP durch den Abmahner und der Zuordnung von IP zu Kunde seitens des Providers, unschuldige Dritte fälschlicher Weise der Urheberrechtsverletzung beschuldigt werden.
Es gibt sicherlich noch eine Reihe weiterer Probleme, die dynamische IP-Adressen mit sich bringen. Beispielsweise ist der Betrieb eines Servers nicht mehr ohne Weiteres möglich, insbesondere Mailserver können nicht mehr sinnvoll betrieben werden. Ich will es damit jetzt aber auch erst mal dabei belassen.
Warum statische IP-Adressen problematisch sind // Warum IPv6 keine Lösung sein kann
Statische IP-Adressen erlauben, wie du selbst schon bemerkt hast, eine
eindeutige Identifikation von einzelnen Internetnutzern. Das ist allerdings datenschutzrechtlich höchst problematisch und wahrscheinlich nicht mal legitim. Einen weiteren Nachteil für Leecher bei OCHs habe ich ja weiter oben bereits genannt.
Abgesehen davon hat das IPv6 Protokoll weitere technische Schwächen und letztlich kann IPv6 natürlich auch nur als temporäre Lösung gesehen werden, denn irgendwann werden (mutmaßlich) auch die IPv6 Adressen erschöpft sein.
Für dich stellt sich also die Frage, welche Anforderungen du an die Technik stellst, welchen Einsatzzweck du planst und welche Bedürfnisse du hast.
Für die Industrie ist IPv6 übrigens auch nicht nur ein Segen. Man hört immer wieder von enormen Kosten, die durch die Umstellung auf IPv6 auf Unternehmen zukommen und das ist natürlich verständlich. Gerade komplexe Netzwerke und das ist so ziemlich alles, was über einen Standardhaushalt hinaus geht, können nicht einfach durch zusammen-clipsen von Netzwerksteckern und eine Fritzbox administriert werden. Das fängt bei Gebäudeplanung an und zieht sich über Echtzeitkonfiguration und -überwachung der Netze. Eine komplette Umstellung ist dann nicht nur mit Hardwarekosten, sondern vor allem mit mehreren Wochen men-power verbunden, die es wiederum nicht umsonst gibt.
--- [2014-08-30 23:27 CEST] Automatisch zusammengeführter Beitrag ---
Ich hatte es bis jetzt nicht aktiviert weil ich nicht wusste was es ist. Ich dachte das es eventuell was kosten könnte.
Soll ich dann hier alles so lassen wie es ist?
Willst
und kannst du IPv6 nutzen oder nicht?
Falls du IPv6 nutzen kannst und willst, dann kannst du zwischen den ersten beiden Optionen unter IPv6-Anbindung wählen.
Falls du IPv6 nutzen willst, aber nicht (nativ) kannst, dann solltest du die dritte Option unter IPv6-Anbindung auswählen. (Dort gibt es mehrere Unteroptionen)
Falls du IPv6 nativ nutzt, aber auch eine IPv4 "fallback"-Lösung existiert und du IPv6 nicht nutzen willst, dann deaktiviere die IPv6 Unterstützung.