Probezeit geblitzt im Auto des Vaters

[1Bratwurstbitte]

Nein weißt du,
es geht gar nicht darum, dass du dich dafür rechtfertigen sollst und musst.

Es geht einfach darum, dass wenn man noch in der Phase ist, wo man die Grenze noch nicht kennt, wo auf einmal plötzlich das Auto dich fährt und nicht umgekehrt, sind 5KM/h zuviel einfach zuviel.
"BSP: In einer Autobahnabfahrt ist es zwar lustig mit 90 durch die Kurve zu heizen, aber da reicht 1KM/h und die Reifen verlieren die Traktion und dein Auto überschlägt sich z.B mal eben... BSP"

Überholen ist z.B auch so eine Sache. Das ist auf Landstraßen der KILLER NUMMER 1. Wenn du z.B Frontal mit 70 in einen Wagen fährst der 50 fährt, ist das so, als würdest du mit 120 vor eine Betonmauer fahren...

Es sind so viele verschiedene Dinge die du erstmal lernen musst und auch verstehen musst... Wie verhält sich ein Wagen, wenn er plötzlich 300-400 Kilo mehr Ladung hat ( Bremsweg, Beschleunigung, Traktion etc ... ).

Probier doch mal zum Spaß abends auf einem leeren Parkplatz aus, was bei einer Vollbremsung mit 30 - 50 - 70 Km/h passiert. Alleine die Gewalt die deine Bremsen und Reifen freisetzen / aushalten müssen sind enorm... Dann stell dir mal vor, du baust mit der Geschwindigkeit einen BUMS.

Du hast als Fahrer IMMER eine Verantwortung. Selbst wenn du alleine fährst, denn du nimmst am Straßenverkehr teil, da gibt es genug andere Menschen die du gefährden kannst, wenn du nicht deine Erfahrung und dein Gehirn einsetzt.
Skill ist unbezahlbar! Das darfst du mir glauben. Ich hatte auch schon sehr viele Situationen, die ich im Straßenverkehr nur ohne Unfall bewältigen konnte, weil ich vorher genug Erfahrung hatte und blitzschnell das Richtige tun konnte. Wenn ich spontan nachdenke sind auch 2 Situationen dabei gewesen wo ich heute sicherlich tot wäre, wenn ich nicht im Reflex das Richtige getan hätte, weil ich es vorher schon mal "üben" konnte...

Ich war 4 Jahre im Rettungsdienst, ich kann dir aus der anderen Perspektive auch noch ans Herz legen, dass es für einen Polizisten auch nicht so prickelnd ist, mit einem "Doggy-Bag" ( überspitzt dargestellt ) an der Haustür deiner Angehörigen zu klingeln, um ihnen mit zu teilen, dass du dich tot gefahren hast / zermanscht wurdest... Ich war auch einer der Personen, die so eine Sauerrei auch wegmachen musste... ( Glaub mir, ich träume heute noch von den Dingen, die ich in diesem Beruf gesehen habe! Es wird Niemanden geben, der wirklich tauschen möchte ).

Du hast immer eine Verantwortung, werde ihr gerecht oder vom Asphalt gekratzt!

 

[Maxwell]

seit newton, aber das scheinst du ja halb verstanden zu haben.

Aber ich erkläre es dir gerne nochmal.
Wenn jemand wie du, der ein extrem schweres Fahrzeug mit über 400PS auf der Straße bewegt, jemand anderem eine Standpauke hält weil er beim Überholvorgang 90 statt 70 gefahren ist, und sich dabei auf den längeren Anhalteweg (und nur darum ging es sinnigerweise) beruft, dann ist das lächerlich.

Dass das Blödsinn ist weißt du hoffentlich selbst?Ein schweres Auto hat vielleicht mehr zerstörungspotential (da mehr Energie), der Bremsweg ist davon aber ziemlich unabhängig (und keinesfalls mit pauschalen Aussagen wie Deinen zu beantworten).

 

[Pleitgengeier]

Wenn der Anhörungsbogen kommt, dann wird dieser so ausgefüllt, dass der Vater die Schuld von sich weist und auf jemand anderen schiebt. Ein Freund, der unbeteiligt war, aber hierbei mitmacht. Dann wird der Anhörungsbogen am letzten Tag vor Ablauf der Frist in den Briefkasten vom zuständigen Ordnungsamt geworfen.
Der bekommt dann ebenfalls einen Anhörungsbogen, den muss er ignorieren. Wenn er den Bußgeldbescheid bekommt, widerspricht er, dass er den Wagen nicht gefahren ist (was ja auch stimmt), und wirft den Widerspruch ebenfalls einen Tag vor Ablauf der Frist in den Briefkasten des Ordnungsamtes.

Und das sollte es gewesen sein, denn ab hier ist die Sache verjährt (3 Monate Frist, die nur dann unterbrochen wird, wenn der richtige Täter den Bußgeldbescheid bekommt, was in diesem Szenario ja nicht passiert).

So habe ich verfahren vor etwa ~3 Jahren, als mein Bruder meinte, er müsse 40 km/h mit meinem Wagen zu schnell fahren...in seiner Probezeit.

Dein Name ist also auch im RL Programm?

Edit:

Derjenige der zum Spaß ein Auto bewegt, das deutlich schwerer ist als ein Kleinwagen sagt sowas? Aber das Gewicht des Fahrzeugs beeinflusst ja den Bremsweg nicht, oder

Seit wann haben alle Fahrzeuge die gleichen Bremsen?
Wenn ein schwereres Fahrzeug bessere Reifen und Bremsen hat, kann der Bremsweg sogar bei gleicher Geschwindigkeit wesentlich kürzer sein.

 

[ElricM]

Seit wann haben alle Fahrzeuge die gleichen Bremsen?
Wenn ein schwereres Fahrzeug bessere Reifen und Bremsen hat, kann der Bremsweg sogar bei gleicher Geschwindigkeit wesentlich kürzer sein.

Bitte, elgitarre mit Realität zu konfrontieren, ist nahezu unanständig. Es gibt halt genug Thread-Leser, die selber keine entsprechenden Erfahrungen mit größeren Fahrzeugen haben und die vertrauen gerne der enervierenden Kompentenz von "Postlern" wie ihm

Aber irgendwie sind wir mal wieder OT ...

 

[accC]

Wenn der Anhörungsbogen kommt, dann wird dieser so ausgefüllt, dass der Vater die Schuld von sich weist und auf jemand anderen schiebt. Ein Freund, der unbeteiligt war, aber hierbei mitmacht.

Genau das sollte man allerdings nicht machen. Kommt das raus - und im Zweifelsfall indem mal das Photo abgeglichen wird, bekommt sein Vater nur unnötigen Ärger.
Du darfst dort niemanden fälschlicherweise angeben.

Die schließen aber vom Fahrer her nicht direkt auf mich als Sohn oder? Man könnte noch jemand anderes, einen Freund oder so vorschicken oder?

Wenn auffällt, dass der Fahrzeughalter als Fahrer nicht in Frage kommt, dann schauen die sich normal an, wer noch in dem Haushalt lebt und als Fahrer in Frage kommt.

Ich möchte nicht dementieren, dass ich gegen die Verkehrsregeln Verstoßen habe, nur es wäre einfach schade da ich eigentlich immer nach Regeln gefahren bin, ok mal 10 kmh zu schnell, aber nie mehr als 20, und da ist man einmal im stress und dann knallts auch direkt... wäre nur ärgerlich Probezeit wäre in 4 Wochen um. Wie ist das eigentlich wenn der Brief erst in 5 Wochen kommt, da wäre ich ja raus aus der Probezeit.

Und wenn du dann mal jemanden über den Haufen gefahren hast, soll man dir das auch vergeben, weil es ja erst einmal passiert ist? Meinst du, wenn du einen Unfall hast, dann erscheint plötzlich Gott und sagt "och, ist ja dein erster Unfall, da will ich nicht so sein" und setzt dich wohlbehalten an den Straßenrand? Nein, da darf man dann auch über 20km verteilt deine Einzelteile zusammen suchen.

20km/ zuviel sind unverantwortliches Rasen?
Hier in der Stadt z.B. MUSS man bissl was über 60 fahren, weil man nur dann eine grüne Welle hat.

Das ist deine Argumentation für Geschwindigkeitsübertretung? Man muss ja auch Urheberrechsverletzungen begehen, weil man nur dann Geld spart, oder?
Und Politiker müssen sich ja auch bestechen lassen, weil sie sonst nicht reich genug werden. Mit der Argumentationsbasis können wir eigentlich gleich sämtliche Gesetze abschaffen. Klar, Gesetze sorgen häufig dazu, dass die eigenen Vorteile eingeschränkt werden, aber eben zu Gunsten der Allgemeinheit. Um beim Fahren zu bleiben, damit Dritte weniger gefährdet werden.

Hi accC, bist Du krank ?!

ja

 

[Trolling Stone]

Genau das sollte man allerdings nicht machen. Kommt das raus - und im Zweifelsfall indem mal das Photo abgeglichen wird, bekommt sein Vater nur unnötigen Ärger.
Du darfst dort niemanden fälschlicherweise angeben.

Wo steht das?

 

[FlY]

Fuckt ist, ich hab draus gelernt und werde in Zukunft nicht mehr überholen und mich an die Geschwindigkeit halten. Würde nur gerne mit einem Blauen Auge davon kommen und nicht direkt einen derartigen Arschtritt bekommen - also Aufbauseminar und verlägerung der Zeit + Straße = ü 500€ kosten, das wäre einfach schade, zumal es echt der erste überholvorgang war und die Probezeit noch 4 Wochen dauert. Wenn ihr in der Situation wärt würdet ihr sicherlich nicht sagen, naja ich würde ja gerne ein 500€ teurers Aufbauseminar besuchen, obwohl ich schon aus meinem Fehler gelernt habe.

 

[accC]

Mir fällt gerade ein, wenn du mit überhöhter Geschwindigkeit beim Überholen geblitzt wurdest.. könnte sogar noch Gefährdung Dritter dazu kommen. Dann könnte es wirklich problematisch werden..

obwohl ich schon aus meinem Fehler gelernt habe.

Was willst du denn daraus gelernt haben? Gelernt hast du, wenn's weh tut. Ein "dududu" und "beim nächsten Mal" verleiten dich eher etwas falsches zu lernen. Das würde suggerieren, dass du dich immer irgendwie drum herum drücken kannst, für dein Fehlverhalten einzustehen. Die Fälligkeit der Strafe zeigt dir erst das, was du lernen solltest.

 

[ElricM]

Würde nur gerne mit einem Blauen Auge davon kommen und nicht direkt einen derartigen Arschtritt bekommen - also Aufbauseminar und verlägerung der Zeit + Straße = ü 500€ kosten, das wäre einfach schade, zumal es echt der erste überholvorgang war und die Probezeit noch 4 Wochen dauert. Wenn ihr in der Situation wärt würdet ihr sicherlich nicht sagen, naja ich würde ja gerne ein 500€ teurers Aufbauseminar besuchen, obwohl ich schon aus meinem Fehler gelernt habe.

Ja, willkommen in der Realität. Die gibt Dir nen "Arschtritt". Auch wenn es gemein ist und aus Deiner Sicht unfähr. Das ist "leider" der Unterschied zwischen behüteten Zuhauseumfeld mit Mama und Papa (sei Dir auch gegönnt) und der rauen Wirklichkeit. Ich will da nicht den Oberschlauen abgeben, aber so ist RL meistens. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich im zarten Alter von 10 Jahren meinen Vater gefragt habe, wie oft man denn in der Fahrschule einen Unfall bauen darf. Als man mich der Antwort "gar keinen" konfrontierte fand ich das schrecklich ungerecht.
Du vielleicht auch. Der Gesetzgeber reicht Deine Reue nicht und das zu Recht. Aber ... jetzt laß uns mal die Sache nicht aufbauschen. Es ist ja nicht mehr passiert als ein Strafzettel und vielleicht ein kleines Seminar. Nimm es als "Aufwecker", damit Du dich beim nächsten Überholmanöver daran erinnerst.

 

[Maxwell]

Wo steht das?

Das hier dürfte in diesem Fall greifen:

§ 164 Falsche Verdächtigung

(1) Wer einen anderen bei einer Behörde(...) wider besseres Wissen einer rechtswidrigen Tat (...) in der Absicht verdächtigt, ein behördliches Verfahren oder andere behördliche Maßnahmen gegen ihn herbeizuführen (...), wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Da sollte der Vater des TS lieber die Aussage verweigern, das ist legal, somit zieht er da nicht noch andere Leute rein. Davon abgesehen glaube ich nicht, dass es überhaupt zu einer Probezeitverlängerung kommt.

Zu der ganzen Moraldiskussion sag ich mal, aber ich war im Gegensatz zu den meisten anderen hier ja auch nicht dabei.

 

[Trolling Stone]

§164 greift hier nicht, da es sich um eine Ordnungswidrigkeit und nicht um eine Straftat handelt.

Aber netter Versuch.

 

[gelöschter Benutzer]

Außerdem wette ich, dass der Vater das dann nicht verfolgen wollte, selbst wenn es so weit kommen würde.

 

[Maxwell]

@Trolling Stone: Die Rede ist von "behördlichen Verfahren", und darunter fallen Ordnungswidrigkeiten genauso wie Straftaten.
Hier mal ein Beispiel für eine tatsächliche Verurteilung in so einem Fall.

 

[Trolling Stone]

Ja, weil er selbst der Schuldige war. Da sieht die Sachlage anders aus.

 

[Maxwell]

Bei dem genannten Paragraphen geht es doch nicht darum, was man selbst getan hat oder nicht, sondern dass man einen Unschuldigen fälschlicherweise beschuldigt. Sehe daher keinen Grund, warum der Paragraph dann keine Anwendung finden sollte.
Davon abgesehen ist das beim TS noch brisanter, weil er den eigentlich unbeteiligten Vater reinziehen würde. Dann lieber einfach die Aussage verweigern, das ist sauber, alles andere steht rechtlich bestenfalls auf wackligen Beinen.

 

[Pleitgengeier]

@Maxwell: Trotzdem ist erstmal der Vorsatz zu beweisen.
Wenn ich zum Beispiel einer anderen Person regelmäßig mein Auto leihe, dann ist es legitim anzunehmen dass auch dieses eine mal derjenige gefahren ist (nachdem ich es nicht selbst war).
Jetzt müsste man mir Nachweisen, dass sich sicher wusste dass derjenige dieses mal nicht gefahren ist.

 

[Maxwell]

Stimmt natürlich.
Wenn das Foto aber nicht völliger Schrott ist, kann man durchaus erwarten, dass der Vater seinen eigenen Sohn erkennt.

Dass es tatsächlich Ärger gibt halte ich auch nicht für außerordentlich wahrscheinlich, trotzdem schadet ja der Hinweis nicht, dass man damit aus so einer Kleinigkeit theoretisch ne Straftat machen kann...

 

[drfuture]

Übrigens:

• Zulässige Geschwindigkeit: 70
• Gefahrene Geschwindigkeit: 95
• Fahrzeug: PKW
• Ortschaft: außerorts
• Probezeit: ja

=> Überschreitung: 25km/h - 3km/h (Toleranz)

Konsequenzen:

• Punkte: 1
• Bußgeld: 70 Euro
• Fahrverbot: 0 Monate
• Probezeit: Verlängerung um 2 Jahre
• Weiteres: Aufbauseminar

Quelle: https://www.bussgeldrechner.org

... da die 95 auf dem Tacho waren dürfte er gerade mal so noch mit nem blauen Auge und nur 35€ davon kommen denke ich... Vor allem da das TomTom dann 90 angezeigt hat...

Und zum Thema "nur 20km/h" .. beim Fahren sind 20 Km/h nicht viel - und ja ich bin auch schon das ein oder andere mahl zu schnell gefahren... aber wer sich immer so sicher und als "superprofi" fühlt - sollte sich mal den Spaß machen und 1-2 Fahrsicherheits-Trainings machen.....
Da merkt man dann (z.B. hab ich letztens das 2 sprich Perfektionstraining gemacht) wie der Unterschied ist ob man mit 80 einen Elchtest fährt oder mit 100. (ungebremst schlagartig Ausweichen vor einem Gegenstand auf der Straße)
Oder wie sich der Bremsweg bei einer Vollbremsung selbst auf trockener Straße ändert zwischen 30 und 50... - von Regegen oder gar Eis gar nicht zu reden...

Vor allem kann da jeder hoffen das er ESP hat - was beim 3er Golf evtl. nicht gegeben ist... ohne ESP endet ein Ausweichmanöver ungebremst bei 90kmh mit hoher Wahrscheinlichkeit am Baum. (Schlagartiges Ausweichen nicht überholen... und die 70km/h waren an der stelle sicher nicht nur dort gestanden um die Autofahrer zu ärgern.)

Seit den Trainings fahre ich jedenfalls definitiv vorschriftsmäßig - auch wenn ich zuvor wenn dann auch nur ein paar km/h mehr gefahren bin so dass es niemals punkte gibt. So ein Training macht nicht nur Spaß sondern bringt unter Garantie für JEDEN einen oder mehrere Lerneffekte mit sich - finde sowas sollte verpflichtend werden.

 

[gelöschter Benutzer]

So ein Training macht nicht nur Spaß sondern bringt unter Garantie für JEDEN einen oder mehrere Lerneffekte mit sich - finde sowas sollte verpflichtend werden.

Spätestens dann sollte man aber auch einführen, dass alte Menschen Theorie und Praxisprüfung erneut ablegen müssen, eventuell in reduzierter Form. Die sind nämlich genau wie die Raser ein Verkehrsrisiko – das sagt sogar meine Oma, die aus dem Grund das Auto sogar stehen lässt, wenn es nicht unbedingt sein muss.

 

[ElricM]

...
Seit den Trainings fahre ich jedenfalls definitiv vorschriftsmäßig - auch wenn ich zuvor wenn dann auch nur ein paar km/h mehr gefahren bin so dass es niemals punkte gibt. So ein Training macht nicht nur Spaß sondern bringt unter Garantie für JEDEN einen oder mehrere Lerneffekte mit sich - finde sowas sollte verpflichtend werden.

Ich kann Dir da nur zustimmen. Seit der Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings hat sich mein Fahrverhalten deutlich geändert.