organspendeausweis

[gelöschter Benutzer]

moin moin,

gerade ist mein organspendeausweis eingetroffen, ruckzuck ausgefüllt und unterschrieben. beim ausfüllen kamen mir bedenken zwecks meines gendefektes, also meinen hausarzt angerufen und bei der empfangsschwester nachgefragt. direkt zu meinen fall konnte/wollte sie mir nichts sagen, aber sie berichtete das eh alle organe nach dem hirntod untersucht werden, ob sie für eine organspende in frage kommen. nun habe ich kurz gegooglet und herrausgefunden, dass ich leider nicht als spender in frage komme, da chromosomenfehler eines möglichen organspenders bei einer transplantation auf den organempfänger übertragen werden.

ich hätte im fall eines falles alles rausräumen lassen, was einen anderen menschen helfen könnte/würde.

wie steht ihr zu dem thema? würdet ihr spenden? alle, oder nur bestimmte organe? oder habt ihr angst, dass ihr leergeräumt werdet, obwohl man euch noch retten könnte?

na dann erzählt mal.

 

[Seedy]

Also ich Lass auch alles Brauchbare mitnehmen....

Das ich Ausgebaut werde, obwohl man mich noch Retten könnte ist weniger meine Sorge...
Meine Sorge ist, dass ich Künstlich am Leben gehalten werde, bis die alles unterbringen konnten und dann halt noch ein paar Tage an Maschinen hänge, obwohl ich schon tot sein sollte.

 

[gelöschter Benutzer]

dass ist immer die frage, was bekommt man noch mit, obwohl man ins künstliche koma versetzt / gelegt wurde.

 

[godlike]

Das Thema schiebe ich schon länger vor mir her. Wollte schon länger einen Ausweis ausfüllen. War dann aber wegen so einem Rheumatischeiß im KH, muss mal schauen ob das was dran ändert. Vom Prinzip her finde ich es aber wichtig. Was soll ich mit den Organen wenn ich eh tot bin?

Wegen dem mitbekommen. Machen die das nicht sowieso nur wenn man Hirntod ist? Sprich eh nix mehr mitbekommt? Ist ja wie bei ner Vollnarkose oder?

 

[gelöschter Benutzer]

Machen die das nicht sowieso nur wenn man Hirntod ist?

stimmt, sorry, hatte ich gerade nicht dran gedacht, wenn die hand schneller ist als das hirn ^^

 

[Schwarzhut]

Also ich lass mich nicht ausnehmen wenn ich tot bin. Einfach mal aus dem Grund das es da irgendwo ein Prinzip gibt, und das heißt Leben und leben lassen dem ich mich zugewand hab. Ihr könnt mich ruhig Arschloch nennen, aber das ist nun mal so. Diesen Organspendemist wurde selbst an meiner Berufsschule abgezogen und die haben es tatsächlich geschafft einige dazu zu überreden ein Formular dazu auszufüllen. Es gibt einige Argumente für und Gegenargumente für Organspende, aber wenn ihr mich fragt bringt's nicht ein neues Organ implentiert zu bekommen. Selbst dann muss der Betroffene sein Leben lang Mediakemente nehmen und das wirkt nicht gerade positiv auf den menschlichen Körper. Mal davon abgesehen hat die Organspendemafia eine Lobby auf dieser Welt von beachtlicher Größe. Die Reichen bekommen innerhalb von Tagen ein neues Organ während der Normalbürger jahrelang hoffen muss ein Organ zu bekommen. Dazu gibt es einen Film dieser Fleisch heißt und aus dem Jahre 2008 ist, würde ich an eurer Stelle mal gönnen. In der Schweiz existiert das genaue Gegenprinzip, denn wer gegen eine Organspende nach dem Tod ist, muss es während seiner Lebenszeit auch auf Papier bestätigen da man sonst automatisch Spender ist.

 

[Star]

Wollte ich mal machen, habe aber ein ungutes Gefuehl dabei, deswegen nicht durchgerungen bis jetzt.

 

[Ungesund]

Meine Organe sind wie Feststoffbrennkammern eines Raketentriebwerks.
Nach dem Ausbrennen bleibt da nicht viel zum Wiederverwerten.

 

[gelöschter Benutzer]

@Schwarzhut: auf einen kinofilm zu verweisen klingt schon nach stammtisch-weisheiten und urbanlegenden

@star, welches ungute gefühl denn?

 

[Sitecom]

Es gibt viele Gruselgeschichten über Sterbehilfe um an die Organe zu kommen, an sowas glaube ich aber nicht recht. Und wenn doch sowas passiert, war es halt Pech.

Da ich selber schon auf eine größere Menge Blutspenden angewiesen war, kann ich mit dem Organspendeausweis eventuell etwas zurück geben, ohne mir selbst zu schaden. Ich könnte auch Blut spenden gehen, aber danach geht es mir den ganzen Tag beschissen.
Auch wenn ich mich jetzt anhöre wie eine Esoterik-Tante, aber meine Augen werde ich nicht spenden wollen. Das ist mir zu persönlich.

 

[Star]

@star, welches ungute gefühl denn?

Bei ner kritischen OP ueber die Klinge gesprungen lassen zu werden, weil man ja etwas brauchen und sich bedienen kann, gezieltes abschalten von Geraeten die mich durchbringen koennten, ich weiss nicht. Schaue einfach zu viele Filme.

 

[gelöschter Benutzer]

Ihr könnt mich ruhig Arschloch nennen, aber das ist nun mal so. Diesen Organspendemist ...

Ich will Dich nicht als Arschloch betiteln nur frage ich mich wie deine Meinung wäre wenn Du ein Organ bräuchtest und alle deine derzeitige Meinung hätten Ob man lieber ein Leben lang Pillen nimmt oder stirbt, die Entscheidung ist da für mich sehr einfach.

Das Prinzip existiert übrigens auch in Österreich wenn ich mich nicht irre und siehe da, beide Länder haben nicht solche Probleme mit Organspenden.

Warum es keinen offiziellen Organmarkt gibt verstehe ich nicht, sicherlich würden mehr Leute Organe spenden, gerade wenn das Einkommen gering ist. Der Mensch hat dadurch keinen Nachteil, im Gegenteil er hilft einem anderen Menschen und wird dafür noch belohnt. Der andere Mensch benötigt das Organ und ist heilfroh es zu erhalten und zahlt auch bereitwillig dafür. Das alles ohne diese ewigen Wartezeiten die es derzeit gibt.

Nun kommt sicherlich das Argument das könnten sich nur die Reichen leisten... man kann auch sparen etc pp. wo ein Wille ist da ist auch ein Weg. Mal nebenbei wenn man genug Geld hat kann man sich auch derzeit an dubiose Vereinigungen wenden und das Organ für exorbitante Preise erwerben.

@sukram

Bin derzeit noch kein Spender, aber werde mich wohl in der nächsten Zeit meinen Organspenderausweis beantragen(bestellen).

 

[Seedy]

@Schwarzhut: Mach dir aber Bitte trotzdem einen Ausweiß, auf dem du auch ankreuzen kannst, das du NICHT willst... damit du es wenigstens selber entscheidest und die Entscheidung nicht auf deine Angehörigen abschiebst.

 

[Harley Quinn]

Das mit dem Gehirntod ist auch so eine Sache. Es gibt sehr viele Nahtoderfahrungen, die über den Gehirntod hinausgehen. Erklären kann man sich das nicht. Es gibt nämlich Erfahrungen, z.B. dass die Patienten wussten, was die Ärzte besprochen haben, nachdem der Patient schon offiziell tot war oder andere Dinge, die er nicht wissen konnte.

 

[gelöschter Benutzer]

@endstille

Bin derzeit noch kein Spender, aber werde mich wohl in der nächsten Zeit meinen Organspenderausweis beantragen(bestellen).

hi, brauchst du nicht, jeder bundesbürger bekommt einen von seiner krankenkasse zugeschickt. dann kann jeder selbst entscheiden ob, oder ob nicht

 

[Star]

Geht noch einfacher. In die naechste Apotheke rein und ausfuellen, Zettelchen dazu einstecken und fertig. Zumindest war das in den Anfang 2000er Jahren so.

 

[Kenobi van Gin]

Und sollte man den weggeschmissen haben oder sonst was, liegen die auch bei Krankenkassen und Ärzte (vielleicht sogar in Apotheken?) aus.

[EDIT:] Okay

 

[Schwarzhut]

Ich will Dich nicht als Arschloch betiteln nur frage ich mich wie deine Meinung wäre wenn Du ein Organ bräuchtest und alle deine derzeitige Meinung hätten Ob man lieber ein Leben lang Pillen nimmt oder stirbt, die Entscheidung ist da für mich sehr einfach.

Ich wußte ganz genau das dieses Argument kommt. Hab mich auch gleich mit einer Antwort bewaffnet, diese heißt: Leben und leben lassen. Ich weiß, das hört sich leichtsinnig und nur dahergeblufft hat, aber falls es mal so weit sein sollte den Löffel abzugeben. Dann ist das halt so denn auf Almosen kann ich persönlich herzlichst verzichten, auch wenn es in Form eines Organes ist.
Wahrscheinlich sag ich das auch nur, weil ich erst 20 bin und mir keine Sorgen darüber mache

Danke für den Hinweis Seedy

 

[kuromi]

Organspende ist für mich eine Frage des Vertrauens. Ich habe leider inzwischen überhaupt kein Vertrauen mehr.
Ich würde beispielsweise gerne festhalten können, dass meine Organe ausschließlich an Menschen gehen, die unverschuldet ein neues Organ benötigen und die regulär über eine Warteliste an meine Organe kommen, wo sich weder obere Plätze erkauft werden können noch das Organ selbst erkauft werden kann.
Am besten Kinder.
Ich möchte nicht als Ersatzteillager für irgend son reichen Spinner enden, der nach der erkauften Spende genauso weiterlebt wie vorher und der sich in keiner Form bewusst ist, wie wertvoll Leben bzw. Gesundheit ist und der im besten Fall keinerlei Gewinn für die Gesellschaft darstellt.

Das Problem: Selbst wenn ich das alles als Bedingung festhalten könnte, vertraue ich in diesem Staat genau Null darauf, dass man sich auch daran hält. Einfach, weil hier Geld über allem steht. Es mag nicht überall in Deutschland so sein, aber alleine dass einige Kliniken da bereits drin hängen, lässt mein Vertrauen schwinden. Denn ich weiß ja nicht, in welcher Klinik ich lande, wenn es soweit ist.

Meine Großeltern haben das anders geregelt: Nach ihrem Tod stellen sie ihre Körper Medizinstudenten zur Verfügung.

Ist eben eine sehr persönliche Entscheidung. Ich urteile auch über niemanden, egal wie er sich entscheidet.
Ich finde es auch nicht gut, wenn manche Organisationen versuchen Menschen zur Organspende zu überreden, egal wie dringend Organe benötigt werden.
Wenn ich eins bräuchte und keines bekäme, weil keines da ist, wäre das eben so. Da würde ich niemandem einen Vorwurf machen, wieso da keiner spendet. Es ist mMn einfach etwas, was man nicht zu erwarten bzw. zu verlangen hat.
Ich selbst habe mich noch nicht endgültig entschieden, aber aktuell bin ich wie gesagt viel zu misstrauisch.

 

[Grimwald]

Ich spende keine Organe. Ich möchte mich nicht als Organische Ware deklarieren müssen.