[Politik und Gesellschaft] LeFloid interviewt Bundeskanzlerin Angela Merkel

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte mehr an die jüngeren Menschen herantreten: Dazu stellte sie sich in einem Interview mit "LeFloid" den Fragen der Netzgemeinde, die zuvor über soziale Netzwerke vorgeschlagen werden konnten. Das Interview dauerte eine halbe Stunde und behandelt hauptsächlich aktuelle größere politische Themen und Skandale. Darunter etwa das Freihandelsabkommen, die Heirat von gleichgeschlechtlichen Ehepaaren oder der sich ausdehnende Hass auf Ausländer.

LeFloid ist ein erfolgreicher Youtuber, der mit über 2,6 Millionen Abonnenten zu den erfolgreichsten in Deutschland gehört. Er verdient sein Geld mit Videos, in denen er über aktuelle Themen berichtet die meist einen gewissen Skandal-Charakter haben und auch zu Diskussionen darüber anregt. Verglichen mit "normalen" Nachrichtensendungen wie der Tagesschau ist er sehr direkt und locker und schneidet z.B. keine Versprecher aus den Videos.

Quelle: U-Labs.de

 

[Darkcloud]

Man muss bedenken, LeFloid ist kein Profi. .

Ach doch das ist er. Vielleicht nicht so sehr wie ein gestandener Journalist mit 20 Jahren Berufserfahrung aber als Mitglied in einem Youtubenetzwerk und einer der größeren Youtuber in Deutschland ist er sicher kein Amateur mehr.
Wobei ich auch sagen muss, bei aller Kritik an dem Interview gerade von so manchem TV Journalisten. Was die da an Interviews mit der Kanzlerin abliefern ist auch nicht weniger nur Stichwortgeberei und unkrtisches Platform geben.

 

[OvO]

Ach doch das ist er. Vielleicht nicht so sehr wie ein gestandener Journalist mit 20 Jahren Berufserfahrung aber als Mitglied in einem Youtubenetzwerk und einer der größeren Youtuber in Deutschland ist er sicher kein Amateur mehr.
Wobei ich auch sagen muss, bei aller Kritik an dem Interview gerade von so manchem TV Journalisten. Was die da an Interviews mit der Kanzlerin abliefern ist auch nicht weniger nur Stichwortgeberei und unkrtisches Platform geben.

Inwiefern soll er Profi sein? Er mag Semi-Profi im Videoschneiden und Skriptschreiben sein. Selbsterlernt wohlgemerkt. Ohne Ausbildung irgendeiner Art. Aber das hat nichts mit politischen Journalismus, Moderation oder Interviewführung zutun. Das gilt genauso auch für alle anderen Youtuber. Im Gegensatz zu anderen Youtubern verkauft er seine Meinung immerhin nicht als Wahrheit. Dahingehend funktionieren andere Youtuber als unbewusste Propaganda-Maschine, die vermeintliche Fakten nachplappern statt selbst nachzudenken, Diskrepanzen zwischen öffentliche Meinungen und veröffentliche Meinungen aufzubröseln und sich in die Materie zu bohren, leider sehr gut.

Aber ja sicher, die TV Kritiker machen es nicht besser. Dürfen es nicht, trauen sich nicht. Würden es aber gern. Da lag vllt die Hoffnung auf LeFloid. Aber wenn man was will muss man es eben selbst tun. Uralte Bauernregel, die bis heute nichts an Wahrheitsgehalt verloren hat.

 

[Kenobi van Gin]

Theorethisch hätte LeFloid die Situation nutzen können. Aber da wird er 1. viel zu sozial indoktriniert zu sein um Menschen mental in die Ecke zu treiben (immerhin macht er Psychologiestudium. Und offenbar keine Psycho-Analyse.)

Das müsste aber ein trauriges Psychologiestudium sein, in dem keine Psychoanalyse vorkommt Ich finde, dass er das insgesamt echt ganz gut gemacht hat. Natürlich, es gab ein paar Ecken, er hat ihr ein paar Mal reingeredet, er hat sich das eine oder andere Mal abspeisen lassen mit Scheinantworten, er hat es manchmal einfach so stehen lassen, wenn sie eigentlich auf eine andere Frage geantwortet hat... Aber seis drum.

Die Konstellation ist immerhin folgende: LeFloid ist zwar einer der bekannteren Youtuber und in der Szene bzw. in seiner Zielgruppe durchaus eine Persönlichkeit. Gleichzeitig ist das Youtubieren aber ja wohl doch eine sehr einseitige Geschichte. Feedback von Zuschauern bekommt er immerhin so gut wie nur in schriftlicher Form, muss sich also in diesem Sinne selten von Angesicht zu Angesicht mit konträren Meinungen auseinandersetzen.
Auf der anderen Seite sitzt die Bundeskanzlerin Merkel. Sie ist eine der mächtigsten Personen der Welt, in jedem Fall international bekannt, hat ständig mit hochrangigen Regierungsvertretern und anderen Politikern zu tun, die allesamt ziemlich gut im Reden halten bzw. im Zwiegespräch sind. Ehrlich gesagt wunderts mich da, wie gut das gelaufen ist.
Ich für meinen Teil wäre da mit Sicherheit nicht so gut durchgekommen, sondern hätte mich vermutlich wesentlich häufiger verhaspelt.

Und immerhin, sein Ziel hat die ganze Aktion erreicht: Die Botschaft der Kanzlerin zu aktuellen politischen Themen sollte an eine Klientel herangetragen werden, die ansonsten vielleicht nicht so politikaffin ist, nämlich die Generation der ca. 12- bis 25-jährigen.

 

[OvO]

Das müsste aber ein trauriges Psychologiestudium sein, in dem keine Psychoanalyse vorkommt

Auch in der Psychologie gibt es unzählige Bereiche auf die man sich spezialisieren kann und die wird man wohl kaum alle abklappern können. Und Psychoanalyse kann extrem hart sein weil man dort richtig tief in der Vergangenheit bohrt. Eine Therapieform für traumatisierte Härtefälle. Da muss man als Therapeut schon ein dickes Fell und eine starke Rationalität mitbringen. Manche dieser Therapeuten können einen echt fertig machen. Und das kann LeFLoid garantiert nicht. Sicher wird er auch grob lernen was das für eine Therapieform ist, aber das in der Praxis umzusetzen und es zu seinen Beruf zu machen ist ein ganz anderes Paar Schuhe.

 

[Kenobi van Gin]

Sicher wird er auch grob lernen was das für eine Therapieform ist, aber das in der Praxis umzusetzen und es zu seinen Beruf zu machen ist ein ganz anderes Paar Schuhe.

Zumindest in den Grundzügen lernt man diese Therapieform schon. Im Übrigen wird nicht jeder Psychologiestudent nachher überhaupt Psychotherapeut. Ist genau genommen sogar eigentlich eine andere Ausbildung.
Trotzdem hast du natürlich - wie ich auch schrieb - Recht damit, dass LeFloid überhaupt keine Chance hat "gegen" eine Angela Merkel. Aber ich denke, das war auch nicht wirklich Ziel der Übung.

 

[Tsherno]

Ach doch das ist er. Vielleicht nicht so sehr wie ein gestandener Journalist mit 20 Jahren Berufserfahrung aber als Mitglied in einem Youtubenetzwerk und einer der größeren Youtuber in Deutschland ist er sicher kein Amateur mehr.

Und das qualifiziert jemanden automatisch sich der Kanzlerin zu stellen? Dann wird noch erwartet, dass solch jemand einer gestandenen Politikerin mit Jahrzehnten an Interview Erfahrung das Wasser reichen kann und hinter dem Ofen vorlockt?

Sich vor die Kamera zu stellen, was zu erzählen und seine Meinung Kund zu tun ohne direkt einwirkende Kritik oder Einfluss von aussen ist simpel. Jemanden aber direkt gegenüber zu sitzen, jemanden dem man eh schon eine große Portion Respekt gegen überbringt, sowas ist nicht so einfach wie du es dir vorstellt. Und niemand soll mir erzählen, er habe vor Frau Merkel von Angesicht zu Angesicht keinen Respekt. Ich persönlich halte die Frau auch für eine unfähige Politikerin aber sie ist die Kanzlerin. Ich bin auch nicht gottgläubisch dennoch war ich beim Papst und lam mir in seiner Gegenwart eher wie eine Ameise vor

 

[OvO]

Zumindest in den Grundzügen lernt man diese Therapieform schon. Im Übrigen wird nicht jeder Psychologiestudent nachher überhaupt Psychotherapeut. Ist genau genommen sogar eigentlich eine andere Ausbildung.
Trotzdem hast du natürlich - wie ich auch schrieb - Recht damit, dass LeFloid überhaupt keine Chance hat "gegen" eine Angela Merkel. Aber ich denke, das war auch nicht wirklich Ziel der Übung.

Ja wie ich sagte, grob, Grundzüge, ein wenig theorethische Basis. Wie man es auch immer nennen mag. Das ist aber ne ganz andere Welt als wenn man wirklich Psychoanalyse spezifiziert studieren würde. Und darauf wollte ich ja hinaus als ich schrieb dass er es offensichtlich nicht studiert. Psychoanalyse als Beruf auszuüben ist natürlich in der Praxis nochmal nen Gang härter. Der Punkt ist aber das man gewisse charakterliche Eigenschaften braucht um solche Methoden überhaupt anwenden zu können. Und so jemand wie LeFloid hat diese meiner Ansicht nach nicht. Basierend auf dem was man so von ihm mitbekommt. Daher ist er, denke ich, grundsätzlich nicht in der Lage jemanden "in die Mangel" zu nehmen. Ob nun Kanzler oder nicht. Ich schätze ihn eher so ein dass er nur den Mund aufmacht wenn es eine Situation wirklich erfordert. Was ja schonmal mehr ist als bei den Meisten. Aber so aus der eigenen Motivation heraus mit dem Risiko sich zu blamieren? Da hat er einfach nicht die Eier zu. Sonst würde er seine Zeit auch nicht damit vergeuden jedem seine Meinung mitzuteilen sondern eher versuchen was gegen die Ungerechtigkeiten die er so kommentiert auch was zutun. Aber naja, Psychologen können in den meisten Fällen halt auch nicht mehr als reden. Was wir bräuchten ist ein wenig mehr Aktionismus.

Ich an seiner Stelle hätte der Kanzlerin garnicht erst dieses Spektrum an Zuschauern zur Verfügung gestellt. Weil mich diese Person einfach ankotzt mit ihrer widersprüchlichen Rumdruckserei. Un dit hätt ich denen auch so vorn Latz jeknallt. Da gäbe es andere Politiker die wesentlich interessantere und sinnvollere Beiträge leisten können.

Aber wie schon jesacht: Er war hier einfach ein Funktionär zwischen Community und Kanzlerin. Er hat hinterher noch gemeint er würde sie trotzdem nicht wählen. Das hätte er mal zu ihr sagen sollen. Daraus hätte eventuell eine interessante Situation entstehen können.

 

[Hector]

Das habe ich auch schon mal dem für meinen Wahlkreis zuständigen Abgeordneten der SPD gesagt. Also dass ich und keiner meiner Bekannten wegen XYZ die SPD wählen. Es ging konkret um das damalige Zensursula-Gesetz. Seine Antwort war... ich kopiere:

"....sehr ärgerlich und im Grunde als albern und kindisch empfinde. Unsere Gesellschaft ist so komplex und die Politik, die sie mit abertausend Entscheidungen Tag für Tag prägt so kompliziert, dass es mir so unglaublich engstirnig vorkommt, wenn man seine Wahlentscheidung angeblich aufgrund einer Entscheidung, die einem nicht gefällt, so oder so und auf Ewigkeit trifft. Wir alle wissen nicht, mit welchem Blutzoll unser demokratisches Wahlrecht erkämpft wurde - zum Glück - doch wir können es zumindest respektieren und entsprechend achtsam damit umgehen. Ich muss Sie und Ihren Bekanntenkreis fragen, ob Ihnen all die anderen Bereiche, in denen Entscheidungen getroffen werden wie Arbeit, Soziales, Inneres, Bildung, Energieversorgung, Verbraucher- oder Umweltschutz vollkommen gleichgültig sind? Wie eindimensional ist Ihre Welt? Gerade von einer Internetcommunity - einer vernetzten, bunten und vielfältigen Welt hätte ich anderes erwartet.

Also, die haben für alles eine Antwort...^^ Ich wollte ihm dann nicht noch alles andere aufdrücken, was ich noch so alles an Entscheidungen der SPD scheiße finde...

 

[TBow]

@Hector
Tja, da wundern die sich, wieso man ihnen die Arschkarte zeigt. Irgendwann werden sie es schon kapieren. Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

 

[OvO]

Naja, ob sie es jemals kapieren oder nicht halte ich inzwischen für irrelevant da sie ihre Glaubwürdigkeit bei einem großen Teil der Menge eh schon verloren haben. Und der Rest wird früher später folgen. Wenige führen, viele folgen.

 

[Drumkit]

@Hector:

die nachbarin von meiner uroma ist da weniger engstirnig und lebt nicht in so einer eindimensionalen welt. da nimmt man teilaspekte auch schon mal hin. war früher nicht alles schlecht, sagt sie. das mit den Juden hat er bestimmt nicht gewußt und ihr hans hatte wieder arbeit. weltmeister bei olympia ist deutschland in berlin dann schließlich auch geworden, in ihrer erinnerung

 

[keinbenutzername]

@KeinBenutzer:

Naja, damals herrschte doch ...

damals?
Meines Wissens nach wurde die Merkel schon mehrmals gewählt und nicht nur einmal.
Zudem erzielt sie auch heute noch in allen Umfragen Topwerte und wird wohl auch nochmal gewählt werden.
Ich frage mich warum?

 

[Grimwald]

Weil der CDU Wähler nachweislich dumm ist.

 

[Drumkit]

@Grimwald:

na, wer hier mal dumm ist.

merkel wurde von einer mehrheit der bundestagsabgeordneten gewählt, nicht von den cdu wählern.

 

[Trolling Stone]

Hier in Deutschland hat man doch sowieso keine Wahl.

 

[keinbenutzername]

was soll das heißen?
Sicherlich kann man die Merkel abwählen, nur macht man das ja leider nicht.

 

[Trolling Stone]

Natürlich kann man die CDU abwählen, aber was dann?
Rot-Grün? Die Misere hatten wir schon. Welche Wahl haben wir denn?

Um Pispers zu zitieren: "Wollen Sie mir Scheiße in verschiedenen Geschmacksrichtungen anbieten?"

Abgesehen davon herrschen nicht die Politiker, sondern die Wirtschaftsbosse. Und die werden nicht gewählt, sondern bleiben ein Leben lang. Unsere "Demokratie" ist nicht viel anders als das feudale System, nur wesentlich subtiler.

 

[keinbenutzername]

Natürlich kann man die CDU abwählen, aber was dann?
Rot-Grün? Die Misere hatten wir schon. Welche Wahl haben wir denn?
.

prinzipiell ist es nach 2-3 Legislaturperioden eh angebracht die Führung zu wechseln.
Alleine schon deshalb würde ich so wählen, dass die realistischste Chance besteht, dass die Merkel wegkommt.
Wenn das dann halt Rot/Grün bedeutet, sei es drum.
Auch das wäre besser als eine weitere Legislaturperiode Merkel.

 

[Flip]

Auch das wäre besser als eine weitere Legislaturperiode Merkel.

Warum?

 

[Tee]

Warum?

Ich würde mir ja auch eine Person mit eigener Meinung für diesen Posten wünschen.
Aber schaut man sich die derzeitig gehandelten Alternativen an, wäre dessen Wahl
wie "Perlen vor die Säue" zu schmeißen.
Es wird nicht günstig gewesen sein, Frau Merkel so zu formen.
Einen Gabriel, oder eine von der Leyen zur Handpuppe zu machen,
würde mit Sicherheit einfacher.
Aber ein gesatteltes Rennpferd tauscht man nicht gegen einen Esel.

Mir persönlich fehlt da echt die Alternative.
Aber ist ja noch ein wenig Zeit.

Da kann sich eventuell noch ein schleifenswerter Diamant finden lassen