turbolader
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interessanter artikel
„Brauchen wir Feminismus?“ So betitelte NDR.de Anfang des Monats einen Artikel über eine, NDR-Zitat, „Mobilisierungs-Kampagne, die die Hannoveranerin Jasmin Mittag aus den USA nach Deutschland geholt hat“. Die Resonanz auf diese Kampagne, freute sich der Sender, „ist groß, 500 Menschen und Gruppen gaben bereits Statements ab.“ Die Artikelüberschrift suggerierte fälschlicherweise eine Fragestellung. So etwas wie einen klitzekleinen kritischen Abstand der Autorin Birgit Reichardt. Ehrlicherweise hätte die Headline lauten müssen: „Jawoll, wir brauchen Feminismus! Ja, ja, und nochmals ja!“ Das Stück machte sich nämlich - gemäß dem umgekehrten Credo von Hajo Friedrich* - rückhaltlos „gemein mit einer Sache“. Was vom NDR anders nicht zu erwarten ist, sofern diese „Sache“ auf einer grünroten Agenda steht.
Doch die Resonanz auf den Artikel war ebenfalls nicht gering. Allerdings war sie unerwünscht von den Kampagnenführerinnen und ihren publizistischen Partisaninnen im NDR. „Binnen kürzester Zeit fanden sich weit mehr als einhundert Kommentare auf der Seite“, musste der NDR erschrocken feststellen. Die meisten Mails stammten von Männern, welche den Feminismus für überzogen oder überflüssig erklärten. Weshalb der NDR seine Kommentarfunktion zu diesem Beitrag kurzerhand dicht machte. Ein angerufener „NDR-Netzwelt-Experte“ erklärte das mit „Richtlinien“, die strafrechtlich relevante Beiträge, Beleidigungen und Aufrufe zur Gewalt verböten.
Dieses rechtliche Problem haben andere Websites selbstredend auch. Strafbewehrtes wird deshalb gelöscht. Übrig bleiben Meinungsäußerungen. Die ausdrücklich erwünscht sind – wozu sonst eine Kommentarfunktion?
Damit die NDR.de-User das Ausmaß des „organisierten Frauenhasses im Netz“ erkennen sollten, stellte die Website des Senders vier für sie offenbar besonders schlimme Beispiele für frauenverachtendes Feedback ein. Hier sind sie:
“Wer braucht schon eine menschenverachtende Ideologie, die Männern ihre Männlichkeit austreiben will.”
“Vergewaltigung? Darauf hoffen doch viele von diesen hässlichen Weibern vergeblich bis heute.”
“Frauen haben es schwerer? Unsinn, die werden überall gefördert.”
“Wie dem auch sei. Wir sind unterwegs. Dagegen ist nichts zu machen. Wir entreißen den Frauen und den Medien die Deutungshoheit. Das ist unser Geburtsrecht.”
Bei dem zweiten Kommentar handelt es sich um den üblichen Stammtischmüll. Ihn zu löschen, sehr okay. Der vierte enthält einen kleinen, in Internetforen normalen Quatschbegriff („Geburtsrecht“), der überall geduldet würde, außer beim NDR. Die restlichen beiden Beiträge gehen für jeden, der nicht voreingenommen, aufgehetzt oder von vorneherein radikalfeministisch unterwegs ist, vollkommen in Ordnung.
So also geht ein Gebührensender mit seinen Zwangsfinanzierern um: rotzfrech. Wer eine andere Meinung hat als die Kampagneras, wird einfach weggedrückt.
Weil aber der Zensurakt sogar senderintern nicht unumstritten war, wurde rasch ein Soziologe namens Hinrich Rosenbrock aufgeboten. Ein junges Knuddelbärchen, wie selbst Hardcore-Emanzen es notfalls als Müllraussteller in ihrer WG dulden würden. Dem NDR stellte er flugs einen Persilschein aus. „Die ungewöhnlich hohe Anzahl grenzüberschreitender Kommentare“ war seiner Expertenmeinung nach kein Zufall gewesen, sondern einer „organisierten Gruppe von Antifeministen“ zuzuordnen, die „Hass-Reden gegen Frauen im Internet verbreiten.“
Dies funktioniere so: “Da wird zum Beispiel gegenseitig aufgerufen: ‘Hier gibt es einen Artikel zum Thema Geschlechterpolitik, kommentiert doch mal alle.’ Dann ist es meistens so, dass einige Personen in diese Foren gehen und da ihre Meinung vertreten, aber auf eine Art und Weise, die andere Diskussionsteilnehmer ausschließt.”
Wie? Im Internet organisieren sich Leute und versuchen, Stimmungen zu machen, Meinungen zu beeinflussen? Echtes Neuland, das!
Sagen wir so: sämtliche online-Kampagnen, Shitstorms, alles was im Netz plötzlich massenhaft aufkeimt, wird natürlich von Interessengruppen eingefädelt. Am Auffälligsten war das vor Monaten bei der feministischen #Aufschrei-Kampagne, die vom NDR hochgelobt und mit dem „Grimme Online Award“ bedacht wurde. Und als sich wenig später eine „Stern“-Reporterin daran erinnerte, dass ihr mal ein alter FDP-Sack vor einem Jahr an irgendeiner Bar zweifelhafte Komplimente gemacht hatte, brach ein weiterer Entrüstungssturm im Netz los. Total spontan entsannen sich plötzlich hunderte von Frauen, dass ihnen ähnliches, womöglich noch schlimmeres Leid angetan worden war.
Natürlich handelte es sich dabei um Kampagnen. Um was denn sonst? Im Fall „Stern“ war es noch dazu ein Versuch, Merkels liberalen Stützstrumpf aufzuribbeln. Hat aber nicht so richtig geklappt, wenn die Wahlforscher Recht behalten.
Was nun den NDR (Claim: „Das Beste am Norden“) betrifft, ein guter Rat. Liebe Anstalt, lass doch alle Aktivitäten mit Publikumsbeteiligung, die du nicht zuverlässig kontrollieren kannst, künftig einfach sein. Wenn du dem blöden Volk nicht beherzt aufs Maul haust, quatscht es doch bloß Sachen, die du nicht hören willst. Du, NDR, bist ein publizistischer Tendenzbetrieb im Sinne des Wortes, unangreifbar dank der Kohle, die du uns jeden Monat stiehlst. Was wir, deine Alimentierer nolens volens, über die Politik, Gesellschaft etc. denken, kann dir deshalb getrost am Arsch vorbeigehen.
Als erstes kappst du am besten mal sämtliche Kommentarfunktionen. Dann seid ihr in der Anstalt wieder gemütlich unter euch.
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/feminismus101.html
http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/antifeminismus101.html
* „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“ (Hanns Joachim Friedrichs, TV-Legende, einst Moderator der ARD-Sendung „Tagesthemen“)
Quelle: http://networkedblogs.com/Ny5CH
„Brauchen wir Feminismus?“ So betitelte NDR.de Anfang des Monats einen Artikel über eine, NDR-Zitat, „Mobilisierungs-Kampagne, die die Hannoveranerin Jasmin Mittag aus den USA nach Deutschland geholt hat“. Die Resonanz auf diese Kampagne, freute sich der Sender, „ist groß, 500 Menschen und Gruppen gaben bereits Statements ab.“ Die Artikelüberschrift suggerierte fälschlicherweise eine Fragestellung. So etwas wie einen klitzekleinen kritischen Abstand der Autorin Birgit Reichardt. Ehrlicherweise hätte die Headline lauten müssen: „Jawoll, wir brauchen Feminismus! Ja, ja, und nochmals ja!“ Das Stück machte sich nämlich - gemäß dem umgekehrten Credo von Hajo Friedrich* - rückhaltlos „gemein mit einer Sache“. Was vom NDR anders nicht zu erwarten ist, sofern diese „Sache“ auf einer grünroten Agenda steht.
Doch die Resonanz auf den Artikel war ebenfalls nicht gering. Allerdings war sie unerwünscht von den Kampagnenführerinnen und ihren publizistischen Partisaninnen im NDR. „Binnen kürzester Zeit fanden sich weit mehr als einhundert Kommentare auf der Seite“, musste der NDR erschrocken feststellen. Die meisten Mails stammten von Männern, welche den Feminismus für überzogen oder überflüssig erklärten. Weshalb der NDR seine Kommentarfunktion zu diesem Beitrag kurzerhand dicht machte. Ein angerufener „NDR-Netzwelt-Experte“ erklärte das mit „Richtlinien“, die strafrechtlich relevante Beiträge, Beleidigungen und Aufrufe zur Gewalt verböten.
Dieses rechtliche Problem haben andere Websites selbstredend auch. Strafbewehrtes wird deshalb gelöscht. Übrig bleiben Meinungsäußerungen. Die ausdrücklich erwünscht sind – wozu sonst eine Kommentarfunktion?
Damit die NDR.de-User das Ausmaß des „organisierten Frauenhasses im Netz“ erkennen sollten, stellte die Website des Senders vier für sie offenbar besonders schlimme Beispiele für frauenverachtendes Feedback ein. Hier sind sie:
“Wer braucht schon eine menschenverachtende Ideologie, die Männern ihre Männlichkeit austreiben will.”
“Vergewaltigung? Darauf hoffen doch viele von diesen hässlichen Weibern vergeblich bis heute.”
“Frauen haben es schwerer? Unsinn, die werden überall gefördert.”
“Wie dem auch sei. Wir sind unterwegs. Dagegen ist nichts zu machen. Wir entreißen den Frauen und den Medien die Deutungshoheit. Das ist unser Geburtsrecht.”
Bei dem zweiten Kommentar handelt es sich um den üblichen Stammtischmüll. Ihn zu löschen, sehr okay. Der vierte enthält einen kleinen, in Internetforen normalen Quatschbegriff („Geburtsrecht“), der überall geduldet würde, außer beim NDR. Die restlichen beiden Beiträge gehen für jeden, der nicht voreingenommen, aufgehetzt oder von vorneherein radikalfeministisch unterwegs ist, vollkommen in Ordnung.
So also geht ein Gebührensender mit seinen Zwangsfinanzierern um: rotzfrech. Wer eine andere Meinung hat als die Kampagneras, wird einfach weggedrückt.
Weil aber der Zensurakt sogar senderintern nicht unumstritten war, wurde rasch ein Soziologe namens Hinrich Rosenbrock aufgeboten. Ein junges Knuddelbärchen, wie selbst Hardcore-Emanzen es notfalls als Müllraussteller in ihrer WG dulden würden. Dem NDR stellte er flugs einen Persilschein aus. „Die ungewöhnlich hohe Anzahl grenzüberschreitender Kommentare“ war seiner Expertenmeinung nach kein Zufall gewesen, sondern einer „organisierten Gruppe von Antifeministen“ zuzuordnen, die „Hass-Reden gegen Frauen im Internet verbreiten.“
Dies funktioniere so: “Da wird zum Beispiel gegenseitig aufgerufen: ‘Hier gibt es einen Artikel zum Thema Geschlechterpolitik, kommentiert doch mal alle.’ Dann ist es meistens so, dass einige Personen in diese Foren gehen und da ihre Meinung vertreten, aber auf eine Art und Weise, die andere Diskussionsteilnehmer ausschließt.”
Wie? Im Internet organisieren sich Leute und versuchen, Stimmungen zu machen, Meinungen zu beeinflussen? Echtes Neuland, das!
Sagen wir so: sämtliche online-Kampagnen, Shitstorms, alles was im Netz plötzlich massenhaft aufkeimt, wird natürlich von Interessengruppen eingefädelt. Am Auffälligsten war das vor Monaten bei der feministischen #Aufschrei-Kampagne, die vom NDR hochgelobt und mit dem „Grimme Online Award“ bedacht wurde. Und als sich wenig später eine „Stern“-Reporterin daran erinnerte, dass ihr mal ein alter FDP-Sack vor einem Jahr an irgendeiner Bar zweifelhafte Komplimente gemacht hatte, brach ein weiterer Entrüstungssturm im Netz los. Total spontan entsannen sich plötzlich hunderte von Frauen, dass ihnen ähnliches, womöglich noch schlimmeres Leid angetan worden war.
Natürlich handelte es sich dabei um Kampagnen. Um was denn sonst? Im Fall „Stern“ war es noch dazu ein Versuch, Merkels liberalen Stützstrumpf aufzuribbeln. Hat aber nicht so richtig geklappt, wenn die Wahlforscher Recht behalten.
Was nun den NDR (Claim: „Das Beste am Norden“) betrifft, ein guter Rat. Liebe Anstalt, lass doch alle Aktivitäten mit Publikumsbeteiligung, die du nicht zuverlässig kontrollieren kannst, künftig einfach sein. Wenn du dem blöden Volk nicht beherzt aufs Maul haust, quatscht es doch bloß Sachen, die du nicht hören willst. Du, NDR, bist ein publizistischer Tendenzbetrieb im Sinne des Wortes, unangreifbar dank der Kohle, die du uns jeden Monat stiehlst. Was wir, deine Alimentierer nolens volens, über die Politik, Gesellschaft etc. denken, kann dir deshalb getrost am Arsch vorbeigehen.
Als erstes kappst du am besten mal sämtliche Kommentarfunktionen. Dann seid ihr in der Anstalt wieder gemütlich unter euch.
http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/feminismus101.html
http://www.ndr.de/ratgeber/netzwelt/antifeminismus101.html
* „Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.“ (Hanns Joachim Friedrichs, TV-Legende, einst Moderator der ARD-Sendung „Tagesthemen“)
Quelle: http://networkedblogs.com/Ny5CH