@Purumpumpum:
Nicht fair? Sorry, mir fällt leider kein anderes Wort als "Scharlatan" für jemanden ein, der die Lage von Menschen die sich heilung wünschen ausnutzt und ihnen Zuckerperlen verkauft. Früher sind so Leute mit Karren durchs Land gefahren und haben Schlangenöl verkauft, heute bekommt man den Unfug in der Apotheke.
Die von dir zitierten Studien helfen ja auch wenig weiter... Das Placebos wirken können, ist allgemein bekannt. Trotzdem wäre es Betrug diese Wirkstofffreien Pillen als Arznei-Alternative zu vermarkten, und das müsste man, damit es ein Placebo wäre. In der zweiten Studie, wie du schon schreibst, ist das Präparat Wirkungslos, der Menschliche Kontakt durch ein Gespräch über die eigene Krankheit und Sorgen etc. aber förderlich... Auch das ist bekannt. Aber das lässt sich ja nicht umdrehen, und der Homöopathie zu gute halten, die hat in dem Test eindeutig versagt.
Ich will nicht zu hart rüberkommen wenn ich darüber rede, aber genau die Haltung ist so gefährlich: "Ist ja nur Behandlungsbegleitend, hat ja gar nicht die Aufgabe dich wirklich zu heilen, sondern hilft nur dabei." Das ist der derzeitige versuch der Posiitionierung durch die Homöpathie-Pharma-Vermarkter: Man erkennt dass Menschen inzwischen alles nachschlagen und sich informieren können, und bedingungsloser Aberglaube beim Käufer inzwischen ziemlich rückläufig ist. Das ist schade, denn mit so geringen Rohstoffpreisen ein so hochpreisiges Produkt herstellen zu können, das will ja niemand einfach so aufgeben...
Also ist Homöpathie nun "Behandlungsbegleitend", garnicht offensiv, muss nicht, kann aber, wenn man sich denn selbst es wert ist.
Einer meiner liebsten, von der Homöpathie-Pharma-Lobby gesäten Artikel ist
dieser hier. Er erschien in exakt dem selben Wortlaut in verschiedenen Publikationen und zeigt wunderbar welches Image man sich inzwischen verpassen möchte. Die Prämisse: Lass gemäßigte Homöpathie-Gegner sprechen und es gegen Ende in einem Kompromiss enden. So wird der völlig obsolete Hokus-Pokus mit dem man Zuckerperlen für horrendes Geld verkauft relativiert.
Zur angesprochenen "Erstverschlimmerung" gibt es auch einen schönen Satz im Artikel, der diese krude Idee noch ausbaut:
"
...Die Folge kann sein, dass der Patient keine Veränderung spürt, neue Symptome feststellt oder sich die Beschwerden verschlechtern...."
Die Heilung mit eingeschlossen, denn darum geht es ja, welche "Folge" wäre sonst noch zu erwarten?
- Heilung
- keine Veränderung
- neue Symptome
- Schlimmere Beschwerden
Damit ist alles abgedeckt was irgendwie eintreten kann, ob mit oder ohne Zuckerkugeln... Dies als "Folgen" einer Behandlung zu bezeichnen ist lächerlich.