[Politik und Gesellschaft] Elternverein NRW fordert Aufnahmebegrenzung von Flüchtlingen in Schulen

[img=left]https://www.picflash.org/viewer.php?img=972ifuc847fvd9q.jpg[/img] Regine Schwarzhoff, Vorsitzende des Elternvereins Nordrhein-Westfalen, sagte gegenüber der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe), dass es eine Aufnahmebegrenzung von Flüchtlingen in Schulen geben müsse. "Es können nicht unbegrenzt Flüchtlingskinder in die Klassen gesteckt werden. Die Schulen können das in der jetzigen Form nicht stemmen."

Die mangelnden Sprachkenntnisse der Flüchtlingskinder stellen laut Schwarzhoff ebenfalls ein Problem dar, da diese so keine Chance hätten, was sowohl die Kinder als auch die Lehrer frustriert. Das Land muss "viele neue Lehrer" einstellen, deren primäre Aufgabe es ist, den Flüchtlingskindern deutsch beizubringen. Hierfür können auch pensionierte Lehrer an die Schulen zurückgeholt oder Lehramtsstudenten eingesetzt werden.



Bild: pixabay
Quelle: finanzen.net

 

[Alfred Tetzlaff]

Jetzt sollen neue Lehrkräfte eingestellt werden, interessant... Die wahnsinnig hohe Zahl an Fehlstunden mangels genügend Lehrern hat jahrelang (zumindest in NRW) niemanden aus der Politik so richtig interessiert.
Aber okay, die jungen Flüchtlinge und ihre späteren Nachkommen sind unsere Zukunft, da muss man schon ein wenig investieren.

 

[KaPiTN]

Was soll die Polemik? Davon profitieren alle Schüler.

 

[Alfred Tetzlaff]

Du kennst den Spruch: Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied?
Ich kenne Grundschulen mit ca. 70%-igem Ausländeranteil. Da kannst du gerne mal reinschauen und eine Lernstandserhebung veranstalten!

 

[War-10-ck]

Was für ein Schwachsinn so ein Aufnahmestopp an Schulen. Wir brauchen eine kontrollierte Aufnahme an der Landesgrenze. Wer einmal hier ist und auch einen genehmigten Asylantrag hat muss genauso das Recht auf Schule haben wie jeder andere auch. Wär ja noch schöner wenn man mit sowas die Parallelgesellschaft vor der alle warnen noch bewusster fördern würde.

 

[Alfred Tetzlaff]

muss genauso das Recht auf Schule haben wie jeder andere auch.

Volle Zustimmung! Aber bitte erst einmal in getrennten klassen, um auf ein einheitliches Niveau zu kommen. Danach sehe ich bei "gemischten" Klassen auch keinerlei Probleme!

 

[War-10-ck]

Kommt halt auf die Anzahl der nicht deutschsprachigen Kinder an. Gibts davon nur ein zwei kann man die auch gut in eine bestehende Klasse integrieren. Nimmt es überhand ist es pädagogisch sicher geschickter diese erst einmal getrennt speziell in Deutsch und vielleicht Mathe zu unterrichten.

 

[Alfred Tetzlaff]

Sehe ich genau so!

 

[Larius]

@War-10-ck: Jein. Ja, fremdsprachige Kinder benötigen mehr Deutschstunden als ein Deutschsprachiges Kind, das stimmt, aber genauso solltest du nicht zu 100% die Kinder trennen. Sie schnappen nämlich doch auch Deutsch in Pausen auf was bei einer reinen zb Türkischsprachigen Klasse nicht sooo der Fall ist. Ja, die Kinder werden sich natürlich auch in ihrer Landessprache unterhalten - weil es einfacher ist - aber trtozdem hast du auch einen Lernprozess dabei.

 

[War-10-ck]

Wenn ich 15 türkischsprachige Kinder mit 5 Ddeutschsprachigen in eine Klasse stecke bringt das nichts mehr. Da kannst du die Zahlen auch vertauschen, nimmt sich nichts. Das was du meinst stimmt schon, wird so aber eigentlich auch nur wirklich funktionieren wenn man nicht viel mehr als zwei drei Schüler mit einer anderen Sprache pro Klasse hat. Andernfalls ist es auch dem Lehrer kaum möglich so auf die einzelnen Kinder einzugehen, dass man die Klasse halbwegs auf einem Niveau halten kann.

 

[Seonendseounli]

Jetzt sollen neue Lehrkräfte eingestellt werden, interessant... Die wahnsinnig hohe Zahl an Fehlstunden mangels genügend Lehrern hat jahrelang (zumindest in NRW) niemanden aus der Politik so richtig interessiert.

Witzig, irgendwie muss ich gerade an das schwachsinnige Argument mit den Obdachlosen in der Flüchtlingsdebatte denken, ist bestimmt Zufall...

Spoiler

Du weißt schon, das ging irgendwie so:

Jetzt sollen neue Wohnungen zur Verfügung gestellt werden, interessant... Die wahnsinnig hohe Zahl an Obdachlosen mangels genügend Wohnraum hat jahrelang (zumindest in NRW) niemanden aus der Politik so richtig interessiert.

 

[Larius]

@War-10-ck: Ja gut, aber dann bringt es auch nichts die Kinder in eine extra Klasse zu stecken da man ja dann auch seinen Lehrplan durchbringen sollte - ansonsten gibt es nämlich fettes Gemecker aus den zuständigen Ämtern. Man braucht dann schon auch Förderkurse, damit man jetzt nicht zb 2 Stunden Deutsch die Woche hat sondern 6-8. Dafür braucht man aber mehr Personal bzw. eine bessere Zeiteinteilung.

Siehe zb. Traiskirchen. Dort wurde nie ein Finger gerührt um einen Deutsch Kurs anzubieten. Anfang September ist man dann gestanden und hat gemeint "Hm, die Kinder müssen ja in die Schule. A Deutschkurs warat der Hit gewesen". Aber so weit mit dem Denken sind die Politiker weder in AT noch in DE.

 

[War-10-ck]

Sicher bringt es was solche Mengen an Kindern in einzelne Klassen zu stecken. Wenn das verhältnis zu unausgeglichen wird vermeidet man, dass deutschsprachige Kinder zu weit unterfordert werden. Zumal man die Schwerpunkte auch ganz anders legen kann wenn alle mehr oder weniger sprachlich auf einem Niveau sind.

Sicher ist die Idealsituation eine Klasse mit nur zwei drei nicht deutschsprachigen. Nur ist das je nach Region leider nicht realistisch.

 

[Larius]

Ich bezweifel es ehrlich gesagt, dass eine seperate Klasse mehr bringt als nur eine Zwei-Klassen-Gesellschaft. Am Ende des Jahres muss ja der gleiche Lehrstoff geprüft werden. Wenn du jetzt ein türkischen Kind jetzt eine bessere Note gibst - weil zb Grammatik und Interpunktion nicht so streng benotet wird wie sonst - kannst du sicher sein das dir die Eltern am Ende des Schuljahres am Dach stehen. Da kannst du eben nur mit Förderunterricht hin bekommen - wenn es notwendig ist bsp. auch in der Ferienzeit. Ich rede da jetzt von keinem Intensiv-2 Wochenkurs oder sowas in die Richtung aber einfach ein "2-3 Stunden pro Tag wird ein bestimmtes Fach durchgekaut":

 

[Hansolo]

Was für ein Schwachsinn so ein Aufnahmestopp an Schulen.

Solange das passende Personal fehlt

Einfach mal die vorhandenen Klassen mit 30 Schülern auf +50 oder mehr aufstocken ist auch keine Lösung.
30 sind schon viel zu viel... Da kann z.B. auf lernschwache Schüler nicht mehr eingegangen bzw Rücksicht genommen werden.

Lieber erstmal wie schon erwähnt Referenten bzw pensionierte Lehrer für Deutschkurse anwerben.
Was wolln die Kinder denn sonst in der Schule anfangen mit 0 Deutschkenntnissen?

 

[War-10-ck]

@Larius: Das bei nicht deutschsprechenden Kindern anders benotet wird ist bereits heute so und imho auch nicht verwerflich.

Was wolln die Kinder denn sonst in der Schule anfangen mit 0 Deutschkenntnissen?

Viele Schüler passen sich da recht schnell an. Gerade in Mathe können auch Schüler gut mithalten die keine guten Sprachkenntnisse haben. Da sprechen die Zahlen. Zumal man ja auch von Mitschülern lernt.
Generell bin ich ja für einen Aufnahmestopp an Flüchtlingen nach Deutschland. Grenzen dichtmachen und so. Aber das ist ein anderes Thema. Diejenigen, die hier aber her kommen sollen imho auch alle Rechte und Privilegien genießen. Da zu untershceiden ist fatal. Kann aber jeder sehen wie er will. Das ist meine Meinung.

 

[Ruby]

Hm, also Flüchtlingskinder einfach in Klassen zu packen, halte ich persönlich für falsch. Erst einmal müssen wenigstens die Basics der deutschen Sprache diesen Kindern beigebracht werden, weil einfach nur gemeinsam unterrichten weder den Flüchtlingskindern etwas bringt noch den anderen Kindern.

Es müssen mehr Lehrer eingestellt werden - aber dieses Problem ist seit Jahren (!) bekannt, dass es zu wenig Lehrer gibt und zu viele Ausfallstunden. Nicht erst seit gestern oder heute.

Wenn man die Flüchtlingskinder integrieren möchte, sollten sie erst einmal einen Intensivunterricht in Deutsch bekommen, bis sie die Basics können. Wenn das läuft, könnte man parallel dazu diese Flüchtlingskinder mit anderen Kindern in Fächern unterrichten, wo es nicht erforderlich ist, gutes Deutsch zu können, etwa in Sport, Kunst, Musik, Englisch...

In den Pausen sollte man darauf achten, dass sich die Flüchtlingskinder nicht abkapseln, sondern mit den anderen Kindern spielen und reden. Selbst wenn ihr deutsch noch nicht so gut ist.

Man könnte in der Zeit nach dem Unterricht (also Hort-Zeit) auch gemeinsame Lese-Stunden machen mit einfachen Bilderbüchern (quasi 1. Klasse) und wenn sie gut vorankommen, das ganze steigern.

Es bringt nichts, die Flüchtlingskinder in Klassen zu stecken für Fächer, wo deutsch gesprochen wird und angewendet wird, wenn sie kein/kaum ein Wort verstehen. Aber es fehlt halt nach wie vor an Lehrern.

Ein Problem wird auch sein, dass vielleicht das eine oder andere Elternteil nicht mitspielen möchte. Aus welchen Gründen auch immer. Da muss man auch näher drauf schauen. (Kenne ich von einer Lehrerin aus Berlin-Wedding.)


P.S. Mit Lehrern sind übrigens Frauen und Männer gemeint. Aber ich verzichte einfach mal auf diesen Gendermist.

 

[Seonendseounli]

@Ruby: Sehe ich ähnlich. Der Staat muss jetzt einmal zeigen dass er aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, und bereit ist eine massive (und teure) Investition in die Zukunft zu machen. Diese wird sich auszahlen.

Die Kinder brauchen intensive pädagogische Betreuung und extensiven Unterricht. Gerade junge Menschen sind in der Lage relativ schnell zu lernen, und wie Ruby und Warlock gesagt haben sollte es möglich sein diese nach eine Art Crash-Kurs in Deutsch zumindest in diesen Fächern (Sport, Naturwissenschaften, Musik) in die "normalen" Klassen zu integrieren.

Um die Sprachkenntnisse auf ein wirklich ausreichendes Niveau zu bringen sollte aber daneben eine umfassende Betreuung stattfinden. Diese muss dann halt neben bzw. nach der Schule sein, ein Sprachkurs in den Sommerferien o.ä. wird nicht reichen.

 

[Alfred Tetzlaff]

Witzig, irgendwie muss ich gerade an das schwachsinnige Argument mit den Obdachlosen in der Flüchtlingsdebatte denken, ist bestimmt Zufall...

Spoiler

Du weißt schon, das ging irgendwie so:

Willst du nicht gleich direkt wieder die Nazi-Keule auspacken?

Wer hat von euch hier eigentlich schulpflichtige Kinder?

 

[War-10-ck]

@Ruby: Selbstverständlich bringt es was Kinder ohne Deutschkenntnisse mit anderen zusammen zu unterrichten. Learning by doing. Wird aktuell so angewand und funktioniert auch bis zu einem gewissen Grad.

Crashkurs ist schwierig. Kommt aufs Alter an. Bei Grundschülern geht das mehr oder minder nicht, da einfach die Konzentration fehlt. Das ist nun mal ein Prozess der sich hinziehen kann. Viel hängt auch davon ab wie die Kinder die Zeit nach der Schule zuhause verbringen.