Jester
★★★★☆ (Kasparski)
Warum? Der Vergleich ist keineswegs unangebracht. Beides sind Drogen und wir reden in beiden Fällen über Rauschkonsum zum Spaß. Beide haben eine Wirkung und beide haben Nebenwirkungen, die sich allerdings recht heftig voneinander unterscheiden, speziell bei andauerndem Missbrauch.@Ungesund:
Deine Argumentation halte ich für ganz schlecht. Würde ich für Canabis argumentieren, würde ich auf das Thema Alkohol besser verzichten.
Alkohol ist das einzige Rauschmittel, dass den Betroffenen bei Entzug im Suchtfall ohne unterstützende Medikation töten kann. Das sollte doch thematisiert werden, immerhin ist Alkohol legal. Cannabis ist weder dazu in der Lage, Konsumenten körperlich abhängig zu machen, noch bei Entzug zu töten. Imho ist das eine Argumentationskette, die zusätzlich zur völlig gescheiterten Prohibition mehr oder minder zwingend ist, oder nicht?Auf emotionaler Ebene könnten sich Konsumenten angegriffen fühlen und lassen sich nicht mehr überzeugen.
Auch ist es ziemlich ungeschickt mit Schreckensszenarien zu arbeiten um sie dann zu relativieren. Wenn Du eine Anzahl Tote nennst, dann steht Assoziation mit Tod im Raum. Wenn Du etwas anderes als gefährlicher verkaufst, dann bedeutet das, daß Dein Produkt gefährlich ist.
Leider doch. Entweder beim harten Entzug oder über Leberzirrhosen. Außerdem kann man sich locker das Hirn kaputtsaufen - und sich auch problemlos per Alkoholvergiftung selbst richten.>Brauchen wir noch eine weitere offizielle "Landes"droge?
Das ist eine inkorrekte Fragestellung. Denn Die Droge wird bereits konsumiert, und "Landesdroge" ist und bleibt der tödliche Alkohol.
Nicht die Frage, sondern Deine Antwort ist inkorrekt. Du überliest das offiziell. Alkohol ist nicht tödlich.
Was ist denn mit Gleichberechtigung? Konstruieren wir doch mal, ich sei passionierter Kiffer, darf aber nicht kiffen und will keinen Alk trinken. Gleichzeitig gibt es passionierte Alkoholkonsumenten, die ihre bevorzugte Droge zum Spaß konsumieren dürfen. Warum? Zumal wie weiter oben gesagt das Katastrophenpotential bei Alkohol exponential höher ist. Ohne Fanboi-Kram ausgedrückt: ein Teil des Volkes begehrt nach Legalisierung von Cannabis, der andere Teil, den es eigentlich nen Dreck angeht, maßt sich an, das nicht zu wollen. In aller Offenheit: Cannabis und Haschisch SIND real, man kann es hier kaufen und konsumieren und OH WUNDER - man tut es auch. Es geht also gar nicht um Konsum oder Nichtkonsum, es geht um Illegalen Schwarzmarkt mit mafiösen OK-Strukturen oder staatliche Aufsicht. Wäre die staatliche Aufsicht, Regelung, QS und Besteuerung nicht deutlich sinnvoller als Kriminalisierung, Stigmatisierung, Prohibition und krimineller Schwarzmarkt ohne QS?>Was sind die negativen Auswüchse auf die Kiffer, deren Umfeld und die Gesellschaft, kurz, mittel und langfristig?
Schlimmer als Alkohol kann es nicht kommen.
So wie Du es hier darstellt, wäre aber das schon hinreichend schlimm und sollte man vermeiden.
Tut "man" nicht, nur Du. Bitte an der Stelle eine belegende Gegenüberstellung von Cannabistoten und Alkoholtoten, ansonsten interpretierst Du Dich ins Nirwana. Ungesund hat es etwas überzeichnet, meinetwegen. Da wir aber eine illegale Kifferszene von je nach Quelle 1,5 - 6 Millionen Menschen haben, ist seine Aussage tatsächlich passend. Seit Beginn der Prohibition gab es keine Welle von Haschischtoten, Haschischpsychosen oder ähnlichem. Das sollte als Indizienbeweis reichen, speziell in der direkten Gegenüberstellung zu den Alkoholtoten.>Ist Kiffen wirklich so harmlos wie alle immer denken?
Was denken denn "alle immer"? Denkst du nach der Legalisierung an verschiedenen Orten dieses Planeten kommt irgendwann noch der ganz große Hammer, und es kommt zu massen-Psychosen? Evtl. warten wir noch ein weiteres Jahrhundert, vielleicht stirbt ja dann auch endlich mal jemand daran. (Vergleich Alkohol: 74.000 Todesfälle im Jahr das sind 202 tote am Tag.)
Da Du ausweichst, geht man davon aus, daß Du keine Ahnung hast oder etwas zu verschweigen möchtest.
Über die möglichen, negativen Folgen von Rauschmittelkonsum, um am Ende mündige Bürger hervorzubringen, die verantwortungsvoll damit umgehen und das ja oder nein und das wie zum Konsum selbst beantworten können, ohne eine Frau Mortler fragen zu müssen. Das Ergebnis wäre das Angestrebte der Prohibitionspolitik: Schutz der Bürger, speziell der Jugend, die ja nunmal am ehesten gefährdet ist. Ist ein bisschen wie Hilfe zur Selbsthilfe in Afrika damals.>Aber Verbieten ist keine Lösung. Aufklärung, das heranziehen von mündigen, informierten Bürgern, die bewusste Entscheidungen treffen, schon.
Über was aufklären? Jetzt lege ich meinen Joint wieder weg. Gibt es da doch etwas, was ich besser vor dem Konsum beachten sollte?
Und wo wir gerade dabei sind: was genau hast Du in Deinem Beitrag zum Thema gesagt? Hab ich scheinbar überlesen. Argumentationen wie Deine, die gar keine sind, sind genau das Problem bei solchen Diskussionen. Du attackierst die Form, nicht den Inhalt. Wir reden doch hier über die Drogenpolitik, nicht über Ungesunds Diskussionstrategie.
Politiker versuchen nur medienwirksam, in der Regierung und damit im Amt zu bleiben, es geht nur und ausschließlich um Wählerstimmen (that readz: jobs, money...). Le KaPiTN hat heute ein sehr bezeichnendes Video zu einem Teil des wahren Problems gepostet - unsere Wähler in DE sind leider zu einem großen Teil Rentner. Und die lassen sich von "OH-EM-GE Drogen" recht leicht ins Bockshorn jagen, herrje, die arme Jugend, bloß nicht Haschisch spritzen lassen, dann überfallen die immer alte Leute wie uns. Polemik, Angstmache / FUD, Positionsstärkung und die eigenen Schäfchen, das sind die Motoren hinter unserer Cannabispolitik.
Ich persönlich hoffe sehr, dass RG in der nächsten Legislaturperiode mal werkeln kann.
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