• Hallo liebe Userinnen und User,

    nach bereits längeren Planungen und Vorbereitungen sind wir nun von vBulletin auf Xenforo umgestiegen. Die Umstellung musste leider aufgrund der Serverprobleme der letzten Tage notgedrungen vorverlegt werden. Das neue Forum ist soweit voll funktionsfähig, allerdings sind noch nicht alle der gewohnten Funktionen vorhanden. Nach Möglichkeit werden wir sie in den nächsten Wochen nachrüsten. Dafür sollte es nun einige der Probleme lösen, die wir in den letzten Tagen, Wochen und Monaten hatten. Auch der Server ist nun potenter als bei unserem alten Hoster, wodurch wir nun langfristig den Tank mit Bytes vollgetankt haben.

    Anfangs mag die neue Boardsoftware etwas ungewohnt sein, aber man findet sich recht schnell ein. Wir wissen, dass ihr alle Gewohnheitstiere seid, aber gebt dem neuen Board eine Chance.
    Sollte etwas der neuen oder auch gewohnten Funktionen unklar sein, könnt ihr den "Wo issn da der Button zu"-Thread im Feedback nutzen. Bugs meldet ihr bitte im Bugtracker, es wird sicher welche geben die uns noch nicht aufgefallen sind. Ich werde das dann versuchen, halbwegs im Startbeitrag übersichtlich zu halten, was an Arbeit noch aussteht.

    Neu ist, dass die Boardsoftware deutlich besser für Mobiltelefone und diverse Endgeräte geeignet ist und nun auch im mobilen Style alle Funktionen verfügbar sind. Am Desktop findet ihr oben rechts sowohl den Umschalter zwischen hellem und dunklem Style. Am Handy ist der Hell-/Dunkelschalter am Ende der Seite. Damit sollte zukünftig jeder sein Board so konfigurieren können, wie es ihm am liebsten ist.


    Die restlichen Funktionen sollten eigentlich soweit wie gewohnt funktionieren. Einfach mal ein wenig damit spielen oder bei Unklarheiten im Thread nachfragen. Viel Spaß im ngb 2.0.

[Diskussion] Ist die Welt fair und ausgeglichen?

Psycho Mantis

Möchtegern-Universums-Zar

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Salve,

ich dachte mir ich starte hier zur Einweihung des Boards mal wieder einen klassischen Offtopic Thread.
Es sind keine Fachkenntnisse oder Hintergrundwissen von Nöten und auch meine Gedanken und Meinungen sind einfach nur mal vorläufig formuliert und keineswegs als in Stein gemeißelt zu betrachten. Ich hoffe auf rege Teilnahme und bin sehr gespannt was hier für Betrachtungen niedergeschrieben werden.
Die Frage lautet: Ist die Welt fair und ausgeglichen?

Vermutlich werden die Meisten gleich sagen – nein ist sie nicht. Und das ist schon der erste Punkt der vorher geklärt werden muss. Die Frage ist nicht ob es in der Welt gerecht (nach unseren eigenen festgelegten Moralvorstellungen) zugeht, sondern ob alles, also materielle wie auch immaterielle Güter gleichmäßig verteilt sind. Ein krasses Beispiel: Es gibt Länder da haben die Menschen nichts zu Essen und zu Trinken. Hier in Deutschland halten wir verkrustete Teller unter den Wasserhahn, um die Reste von dem Essen weg zu spülen das wir nicht mehr brauchten. Zwei Extreme. Auf eine gedachte Waage gestellt wäre diese Situation aber in Balance.

Anderes Beispiel – sehr wenige Menschen haben unglaublich viel Geld. Die Stehen auf der einen Seite. Auf der anderen Seite stehen unglaublich Viele Menschen mit wenig bis gar keinem Geld. Auch wieder zwei Extreme die insgesamt ausgeglichen sind.
Und oft fragt man sich im täglichen Leben – warum passiert das gerade mir – das Leben ist nicht fair. Dabei hätte es einen anderen aus 6 Milliarden treffen und es hätte uns nicht gejuckt. Oder anders – irgendjemandem ist es nicht passiert. Also ist die Welt doch eigentlich fair, da sie jedem Glück oder Missgeschick per Zufall beschert. Wenn jemandem etwas Positives passiert, sagen wir mal ein kleiner Tombola Gewinn von 5000 Euro. Wird sich keiner Hinstellen und sagen – das ist nicht fair – wieso trifft es ausgerechnet mich. Derjenige der nicht gewonnen hat, sagt sich wahrscheinlich – nie habe ich Glück, immer die anderen – das ist nicht fair.

Aber ist die Welt tatsächlich nicht fair, nur weil nicht alle alles haben? Weil es Menschen gibt, die gemessen an unserem Standard im Elend leben? Weil schlimme Dinge wie Unfälle und Flutkatastrophen passieren? Was für ein Recht haben wir überhaupt auf den Luxus in unserem Leben. Essen, Kleidung, Gesundheit, Konsumgüter? Ich denke: überhaupt keins. Wir hatten einfach Glück hier geboren zu sein.
Es kann meiner Meinung nach nichts fairer sein als der Zufall. Und dieser bestimmt eben auch die Bedingungen unseres Lebens maßgeblich mit. Wir leben in einem Zufallsgenerator, und haben bis zu einem bestimmten Grad eine gewisse Kontrolle über unser Leben und was wir daraus machen. Aber das große Ganze ist eben doch nur ein Pool von Variablen – und es kann jeden treffen. Im Guten wie im Schlechten. Klingt global gesehen für mich nach einer ausgeglichenen Welt – im Sinne von „es gibt eine Balance“. Unschön auf die Menschheit umformuliert wäre „der eine hat es, der andere nicht“ wohl treffender.

So – ihr seid dran.
Danke fürs Lesen.
 

Schinni999

Eat, Sleep, Code

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Vor meinen Source Code
Ahh eine Diskussion...
Ich würde sagen das Leben ist unfair. Doch weil es unfair ist ist es auch gleichzeitig wieder fair...verwirrend oder? Die einzige Konstante in unserem Leben ist der Zufall und deshalb kann es jeden treffen. Nur weil man sehr reich ist ist man noch lange nicht vor Unfällen oder Unglück geschützt.
 

Shinigami

ばかやろう

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Das Leben ist ein reines Arschloch. Was unfaireres gibt es kaum.
Es hängt allein schon davon ab, wo du geboren wirst. Ein Europäer kann mit Sicherheit etwas an seiner Situation ändern, sofern sie ihm nicht gefällt. Da sieht es in Zentralafrika schon mal ganz anders aus.

Unschön auf die Menschheit umformuliert wäre „der eine hat es, der andere nicht“ wohl treffender.

Da muss ich dir zustimmen. Genau darauf läuft es doch schlussendlich meistens hinaus.
 

MSX

Retro-Nerd-Hippie

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Ganz ehrlich, ich versteh nicht so recht, was Du nun mit Balance meinst. Wenn Du beispielsweise die Unterschiede zwischen "Erster Welt" und "Dritter Welt" meinst, dann wäre die Frage für mich, was Du miteinander vergleichst. Güter? Freiheiten? Medizin? Usw. - Das könnte man dann in Zahlen ausdrücken und beispielsweise simpel sagen: 80 Mio. Deutsche haben Medizin, 80 Mio. Kongolesen (keine Ahnung, ob die Zahl stimmt) nicht. Ist das dann ausgeglichen? Meinst Du das?

Ich bin seit ewigen Zeiten auf der Suche nach der Antwort, was "Standard" auf dieser Welt ist und was Standard sein sollte und ob beides das gleiche ist. Die Frage hab ich dann mal einem Psychologen gestellt. Der meinte: Seine Frau fährt gern runter nach Afrika und die findet, daß die da zwar kein Essen und keine Medizin und kein TV etc. haben, aber dafür haben sie Freiheiten, anderes Lebensgefühl, Sonne, usw. Das war für mich keine befriedigende Antwort, könnte aber vielleicht Deiner Frage als Antwort dienen. - Ich persönlich wüsste gern, ob sich beispielsweise ein Deutscher über zu niedrige Löhne und Bevormundung beschweren darf, oder ob man als "Standard" den Schnitt aller Länder sehen sollte und dann sagen muß "ja ne, uns gehts ja so gesehen gut". Ist für mich aber auch nicht befriedigend, weil wir 2013 haben und nicht Fünfzehnhundertschrecklich. Jo, leicht Off-Topic.
 

CCS

The dark side of BDs
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zu Hause ;)
Da sieht es in Zentralafrika schon mal ganz anders aus.

Nun denn...als (Sohn von) Bokassa I. hättest du ne Zeit lang auch nen schickes Leben gehabt ;) Natürlich kein Vergleich zu West-Europa....aber auch in den USA sind zB. reichlich Millionen von Einwohnern nicht gerade mit Gütern gesegnet - und damit meine ich nicht nur Latinos und Schwarze, sondern gerade die Hillbillies aus dem mittleren Westen...ist das nun fair? Was ist schon fair? Was kann denn der eine dafür, daß er in eine Situation geboren wird, in der er weniger Probleme von Haus aus hat, als andere? Und Geld alleine macht nicht glücklich - gut: es beruhigt die Nerven *GGG*.

Fazit: Das Leben/die Welt ist nicht fair - muß es auch nicht!

:cool: Cee ya, CCS
 

fuchzga

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Es kann meiner Meinung nach nichts fairer sein als der Zufall. Und dieser bestimmt eben auch die Bedingungen unseres Lebens maßgeblich mit. Wir leben in einem Zufallsgenerator, und haben bis zu einem bestimmten Grad eine gewisse Kontrolle über unser Leben und was wir daraus machen. Aber das große Ganze ist eben doch nur ein Pool von Variablen – und es kann jeden treffen. Im Guten wie im Schlechten. Klingt global gesehen für mich nach einer ausgeglichenen Welt – im Sinne von „es gibt eine Balance“. Unschön auf die Menschheit umformuliert wäre „der eine hat es, der andere nicht“ wohl treffender.
Ein schönes philosophisches Thema.
Das mit dem Zufallsgenerator stimmt irgendwie. Andere Leute glauben ja, dass es von einem höheren Wesen gesteuert wurde, wo man auf die Welt kommt.
Die machen dann sogar eine Religion daraus und behaupten, dass ihre Welt das einzig Wahre ist. Und aus diesem Grund müssen andere von der Welt ausgelöscht werden.
Da fragt man sich als "Aussenstehender" immer wie sowas überhaupt sein kann? Wie kann man sich in so eine Richtung steuern lassen, dass man andere Menschen töten will, nur weil sie "anders" sind? (Das Wort "anders" kann ja beliebig interpretiert werden.)
Ist der Mensch nicht von je her ein soziales Wesen? Oder wird man erst sozial, weil man in seinem Umfeld so erzogen wurde?

Interessant ist jetzt der Brückenschlag zum zweiten Teil des Themas: Gibt es eine Balance?
Wenn es mir in "meiner Welt" gut gehen soll, dann geht das nur weil es anderen schlecht ergeht?
Im Grunde ist da schon was wahres dran. Denn in meiner Welt will jeder immer mehr.. und wo der eine gewinnt, da muss es auch einen Verlierer geben.
 

MSX

Retro-Nerd-Hippie

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Interessant ist jetzt der Brückenschlag zum zweiten Teil des Themas: Gibt es eine Balance?
Wenn es mir in "meiner Welt" gut gehen soll, dann geht das nur weil es anderen schlecht ergeht?
Im Grunde ist da schon was wahres dran. Denn in meiner Welt will jeder immer mehr.. und wo der eine gewinnt, da muss es auch einen Verlierer geben.
Daß einer schlechter dran sein muß, damits dem anderen besser geht, würde ich nicht sagen. Das Problem ist, daß manche zuviel auf Kosten anderer wollen. Manche haben noch dazu die Macht, das umzusetzen, was viele Menschen betrifft. Grundsätzlich ginge es aber sicher, daß jeder ein sehr schönes Leben hat. Ressourcen in jeder Hinsicht hat diese Welt genug. Die Verteilung ist halt scheiße, ebenso wie der Geburtsort nicht wirklich frei wählbar. Zusammen mit den bisherigen Ereignissen und Umständen der vorherigen Generationen und eben den Machtverhältnissen und -wünschen ergibt das dann eine Unausgeglichenheit.
 

Psycho Mantis

Möchtegern-Universums-Zar

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  • #8
Macht es mal nicht nur am Geld fest. Es ist doch so - jemand der im Monat 20 Euro verdient, hat hnudert mal weniger als Jemand der im Monat 2000 Euro verdient. Der 2000er jedoch verdient nur einen Bruchteil von dem der pro Monat zweistellige Millionenbeträge scheffelt. Wer ist nun schlechter dran ? Wenn wir uns die Zahlenverhältnisse angucken dann der Mitteleuropäer mit seinen 2000 im Monat, weil er nach oben hin so viel weniger bekommt. Der "Soziale Vergleich nach Unten" (Vorschlag als Suchquery) mag zwar kurz befriedigend sein, da er noch viel mehr hat als ein Dritte Welt Arbeiter, aber der Vergleich mit dem Millionär mach eher traurig ;)

Ich finde das was MSX von seinem Psychologen erzählt hat interessant. Und es gibt Studien die das belegen: Das Glück wird in den armen Ländern deutlich stärker empfunden als bei uns. So gesehen ist es eine Balance in der Balance. Mehr geld, weniger Glücksgefühl. Weniger geld, stärkeres Glücksgefühl.
Quintessenz - du kannst nicht alles haben, aber die Dinge die du hast - kann ein anderer nicht haben.
 

KippaKong

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Wer kann sich noch an dieses Unglück in Bangladesh, wo eine Fabrik eingestürzt ist und über 1000 Menschen ums Leben kamen.
Da wurde ja auch diese Diskussion in Deutschland geführt, unter welchen Umständen es eigentlich zu dieser Tragödie kommen konnte.

Eine Ursache sollte sein, dass wir in Deutschland lieber das T-Shirt beim Kik kaufen, weil es da für 4,99 EUR zu haben ist.
Man stelle sich mal vor wieviele Leute an diesen 4,99€ überhaupt Geld verdienen.. Selbst bevor die Näherin in der Fabrik in Bangladesh überhaupt was nähen kann, muss ja zumindest mal der Stoff irgendwo produziert werden. Und bevor das fertige Produkt bei uns im Schaufenster liegt, ist es durch etliche Hände gegangen.
Und damit wir diese Umstände in diesem Land endlich ändern, kaufen wir dort nicht mehr unsere Klamotten!
Richtig!? Nur was ändert sich?
Kik macht anstatt 2,5 Milliarden nur noch 1,8 Milliarden Umsatz. Was würde das für das Unternehmen bedeuten? Ab sofort keine Werbung mehr bei Bundesligaclubs?
Die Näherein in Bangladesh verliert ihren Job. Was würde das für die Näherin und deren Familie bedeuten? Wer hat in Wirklichkeit in dieser Situation verloren?

Was will man denn diesen Leuten in der Dritten Welt sagen? Haltet aus.. in paar Jahren wird alles besser. Dafür kämpfen wir hier!
Ich glaube darauf sollten sie sich besser nicht verlassen.
 

dapacka

bin da - wer noch?

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dahoam
Die Welt ist mMn ganz und gar nicht fair. Denn was kann ein unschuldiges Kind dafür in einem armen Land zu verhungern. Gleichzeitig gibt es in Amerika viele übergewichtige Kinder. Wenn man sich die beiden Extreme mal ansieht kann man nicht davon sprechen das die Welt fair ist. Aber ich denke jeder einzelne von uns kann versuchen daran zu arbeiten, denn wir Menschen haben die Möglichkeiten viele Grausamkeiten auf der Welt zu verhindern.
Allerdings sind wir zu sehr auf unser eigenes Leben fixiert, das wir nicht so oft an die Belange anderer Menschen denken, es würde uns auch kaputt machen ständig "die Welt retten zu wollen".

Daß einer schlechter dran sein muß, damits dem anderen besser geht, würde ich nicht sagen. Das Problem ist, daß manche zuviel auf Kosten anderer wollen. Manche haben noch dazu die Macht, das umzusetzen, was viele Menschen betrifft.

Sieht man auch jeden Tag wenn Unternehmen ihre Produkte in Ländern produzieren, wo sie den Arbeitern einen Hungerlohn zahlen und diese in miserablen Produktionsstätten arbeiten müssen. Aber nicht nur der Unternehmer ist an der ganzen Misere schuld, auch wir Abnehmer von deren Waren, da wir diese so günstig wie möglich kaufen möchten.

greetz...
 

Psycho Mantis

Möchtegern-Universums-Zar

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  • #12
Ich sehe die Tendenz geht klar in die Richtung fair mit gerecht gleichzusetzen. Ist unser Gerechtigkeitsempfinden etwas Natürliches das alls in dieser Welt betrifft? Tiere haben das nicht, und kommen trotzdem prima über den Tag. Also ist es ein von Menschen entwickeltes Konzept. Hätten wir vor tausenden von Jahren weiter am Recht des Stärkeren festgehalten, wäre unser Konzept von Gerechtigkeit evtl gar nicht vorhanden oder anders.

Meine erstgenannten Beispielen waren leider sehr plastisch, und wohl nicht so gut gewählt. Die Frage ist viel abstrakter. Im Sinne von Yin und Yang, kann es schwarz nur mit weiss geben, Licht nur mit Schatten usw.... Und wenn man diese Frage auf wirkliche jeden Aspekt des Lebens runterbricht - kann man dann sagen es gibt eine Balance. Wird es so klarer?
 

gerechtigkeit0

Renommierter Pestarzt™

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Gerechtigkeit? Na, da bin ich ja hier richtig :D

Geht es bei Fairness im Leben wirklich nur um Geld? Oder auch um anderes?

dazu kommt noch: "Glück" (sehr verallgemeinerter Begriff), Selbsterfüllung und Zwischenmenschliches (was mir vorläufig ergänzend einfällt)

Unter diesen Punkten lassen sich eine ganze Reihe "Details" ergänzen.

Unter "Selbsterfüllung" beispielsweise: Bildung, Karriere (darunter könnte man "Geld" oder generell "Hab&Gut" einteilen).
Unter "Zwischenmenschliches" beispielsweise: Soziale Kontakte (Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Kollegen und die Beziehung zueinander), Status, Liebe, ...
...

Aber um die eigentliche Frage zu beantworten (Ist die Welt/das Leben unfair?) : Ja, das ist sie.

Der Grund wurde ja schon genannt: der "Zufall" ist Schuld.

Der Zufall ist ein natürliches Phänomen, welches (logischerweise) unberechenbar ist und somit zum Konfliktpunkt werden kann, wenn sich dieser Zufall mit anderen "Handlungen" überschneidet.


Aber was ist eigentlich "fair" bzw. was versteht ihr darunter?

Ist es wirklich als "fair" zu bezeichnen, wenn bspw. Affe A - trotz enormen Magenknurrens - nichts zu futtern findet (obwohl er schon den halben Tag sucht) und Affe B den ganzen Tag unter einem Baum sitzt und ihm Früchte auf den Kopf purzeln, welche er sich reindrückt, obwohl er keinen Hunger hat?
Wäre es "fair", wenn Affe B seinen Überfluss an Nahrung an Affe A abtritt?

Oder kehren wir das ganze mal um. Affe B hat Kohldampf aber sucht nichts zu futtern, bekommt irgendwann Schmerzen...
Ist es dann "fair", wenn er von Affe A (der dieses mal bei seiner anstrengenden(!) Suche erfolgreich war) Nahrung bekommt?

Was ich damit sagen will: Die Welt kann gar nicht fair oder gerecht sein, weil jeder etwas anderes unter diesen Begriffen versteht.
Gibt es eine allgemein gültige Fairness oder Gerechtigkeit?
Diese muss man doch erst festlegen um sie überhaupt Existent zu machen
 
Zuletzt bearbeitet:

minus

Think Tank

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Und es gab diese Gallup-Umfrage, wonach Südamerikaner die meisten positiven Emotionen erleben, was manche dann gleichsetzen mit "am glücklichsten sind".
Das ist doch nicht fair. Wir können hier mehr verdienen, haben mehr Selbstverwirklichungsmöglichkeiten und laufen trotzdem mit hängenden Mundwinkel rum. ;)

Ich halte eine große Auswahl (bzw. unzählige Möglichkeiten) dabei eher für ein Problem. Wie wenn man für einen schnellen Einkauf in den Supermarkt geht und die Auswahl dann so groß ist, dass man sich nicht entscheiden kann und dann verärgert gar nichts kauft. Oder man kauft ein Produkt und kurze Zeit später liest man, dass das Produkt daneben besser und billiger gewesen wäre.

So ist es mit den Möglichkeiten, die sich vielen Menschen in den industrialisierten Staaten heute bieten. Man macht seinen Schulabschluss (möglichst schnell) und dann soll man (möglichst schnell) eine Ausbildung/Studium machen um (möglichst schnell) dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Am besten soll der Beruf dann aber Berufung und Traumjob sein. blablabla...

Wenn mir heute einer sagen würde: "Dein Lebensgrundlage ist gesichert, du bekommst täglich genug zu essen, mach was du willst"
Ich würde mich irgendwo im nirgendwo niederlassen und aus dem ganzen Wettlauf hier aussteigen.
 

Boesmann

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Ist unser Gerechtigkeitsempfinden etwas Natürliches das alls in dieser Welt betrifft? Tiere haben das nicht, und kommen trotzdem prima über den Tag. Also ist es ein von Menschen entwickeltes Konzept.
Die Hinweise häufen sich, dass du damit falsch liegst, siehe z.B. HIER.

Ich persönlich finde, dass das Leben durchaus fair ist. Wir werden alle geboren und wir müssen alle sterben, die Relevanz des dazwischenliegenden Zeitraums wird manchmal überschätzt (mit anderen Worten: Auch wenn ich Mr. Superreichundschön bin muss ich am Ende trotzdem sterben, und, wie es so schön heisst, das letzte Hemd hat keine Taschen.)
 

phanzy

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Natürlich ist das Leben nicht "fair" in dem Sinne, dass jeder Mensch die gleichen Voraussetzungen und gleichen Chancen hat, um ein glückliches/lockeres/erfülltes Leben zu leben.
Ein Großteil wird schon dadurch bestimmt, wo wir aufwachsen, wie wir erzogen werden und was unsere Eltern aus ihrem und unserem Leben machen bzw. gemacht haben.

Wie erfüllt das Leben eines Menschen ist, wird in unserer Gesellschaft meist dadurch bestimmt, wie viel Geld derjenige besitzt.
Doch ist man mit Geld allein nicht glücklich geschweige denn erfüllt.
Einfache Dinge wie lieben und geliebt werden, möglichst gesund und frei zu leben sind doch eigentlich genau die wichtigen im Leben.
Sie kann man großteils auch ohne viel Geld "besitzen", nur merkt man es vielleicht gar nicht, wie gut es einem geht, wenn man es nicht realisiert.
Das erinnert mich eindeutig an das Lied.
Es trifft eigentlich auf jeden zu, wir alle könnten es singen.
Weil jeder etwas hat, was der andere auch gern hätte.
Was man sich öfters klar machen sollte: Was man eigentlich hat, das andere nicht besitzen und worüber man glücklich bzw. worauf man stolz sein sollte.
Das Problem ist, erst wenn man etwas nicht mehr hat merkt man, wie es einem fehlt.
 

FrostAgent

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@Boesmann:

Das Leben wird überschätzt? Jeder der geboren wird, der muss auch sterben. Soweit kann ich dir folgen, das klingt fair. Allerdings kommt es doch darauf an was zwischen diesen beiden Zeitpunkten geschieht. Ich kann ein 70 Jahre voll Leid und Schmerz leben oder 70 Jahre voll Liebe und Gesundheit. Ich persönlich finde es schon sehr relevant, ob man Teil des ersten oder zweiten Musters ist. Ein Leben voll Liebe und Gesundheit klingt nämlich deutlich angenehmer.

Ich denke auch, dass besonders hierzulande vielen Leuten eine gewisse Demut fehlt. Der Blick darauf was man eigentlich alles hat, dass man ein Dach über den Kopf hat, immer einen vollen Kühlschrank, fließend warmes Wasser. Das sind Dinge mit denen muss sich die Bevölkerung in den dritte Welt Ländern neben allen weiteren Problemen tagtäglich beschäftigen. Trotzdem jammert man immer gerne wieder mit relativ kleine Problemchen anderen die Ohren voll. Ich denke, dass das jedem irgendwann mal so geht, aber im Vergleich zur restlichen Welt geht es uns trotz kleinerer und größerer Wehwehchen doch wirklich verdammt gut.

Wir haben eine stabile politische Umgebung, eine exzellente medizinische Versorgung, Duschen, Toiletten, Fernsehen, Internet und fast jeder hat darauf Zugriff, selbst jene die vielleicht eine nicht so volle Haushaltskasse haben und aus welchen Gründen auch immer auf die Hilfe vom Staat angewiesen sind.

Eine Welt in der des einen Freud des anderen Leid ist, kann man sicher nicht von Fairness sprechen. Der Mensch ist in der Regel immer sich selbst nächsten. Jedem das Seine, aber das Beste mir.

Viele Menschen beschäftigen sich sicher überhaupt nicht mit dieser Thematik und lesen lieber die Aktuelle oder weiß der Geier, in einem gewissen Maße kann ich das schon nachvollziehen, da es wesentlich weniger Nerven kostet und ein Film mit Happy-End hat man doch fast immer lieber als einen Film ohne Happy-End. Das ist aber denke ich durchaus ein Grund, warum diese Fairness teilweise fehlt. Die Leute sehen weg, weil sie sich nicht selbst in der Position befinden und meinen daran nicht beteiligt zu sein, vielleicht ist der Mensch auch einfach zu bequem geworden.

Ich bin auch nicht der Weltverbesserer der seine Produkte ausschließlich kauft, wenn garantiert ist, dass jeder Beteiligte fair bei dem Deal wegkommt. Bis zu einem gewissen Maß funktioniert das sicherlich und soweit ich es mir bewusst mache und über bestimmte Dinge informiert bin, halte ich mich auch daran, aber letztenendes kann nicht jeder Mensch von Haus aus auf all diese Dinge immer und überall Acht nehmen. Das ist bis zu einem bestimmten Punkt Aufgabe der Regierungen diese Sache in die Hand zu nehmen. Der Otto-Normal-Verbraucher kann vielleicht darauf achten, dass er Kik und Konsorten meidet und seinen Kaffee aus fairem Handel kauft, aber es ist einfach verdammt zeitaufwändig und vor allem teuer, bei wirklich jedem gekauften Produkt die nötige Rücksicht zu nehmen. Das liegt das Handeln eher bei der Politik entsprechenden Produkten direkt einen Riegel vorzusetzen, diese Riegel mag es sicherlich schon geben, dennoch sehe ich trotzdem funktionierende Kiks und wie sie alle heißen.

Jetzt bin ich vermutlich ein wenig vom Thema abgekommen, aber es ist schwierig es richtig einzudämmen. Aus Sicht meiner moralischen Vorstellungen erachte ich die Welt nicht als fair und gerecht, aber wie gerechtigkeit0 schon sagte, dass definiert jeder anders die einzig richtige Antwort auf diese Frage gibt es demzufolge nicht.
 

Schinni999

Eat, Sleep, Code

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dazu kommt noch: "Glück" (sehr verallgemeinerter Begriff), Selbsterfüllung und Zwischenmenschliches (was mir vorläufig ergänzend einfällt)

Ja man muss noch glücklich sein...Aber jemand der viel Geld hat und immer das beste gewöhnt ist meistens unglücklich...Warum? Wenn jemand die einfachsten Dinge nicht schätzen kann, kann er auch nicht die Luxusgegenstände schätzen. Man spricht in solchen Fällen von Luxusverwahrlosung.
 

Boesmann

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Allerdings kommt es doch darauf an was zwischen diesen beiden Zeitpunkten geschieht. Ich kann ein 70 Jahre voll Leid und Schmerz leben oder 70 Jahre voll Liebe und Gesundheit. Ich persönlich finde es schon sehr relevant, ob man Teil des ersten oder zweiten Musters ist.
Ja sicher, aber wo ist am Ende der Unterschied?
Mein Punkt ist, dass wir dann wieder alle gleich sind, egal wie 'gut' und wie lange du gelebt hast, am Ende heisst's Löffel abgeben und das war's dann.
Klar kann man versuchen, diese Tatsache die ganzen Jahre konsequent zu ignorieren, IMHO sollte man das aber eher nicht tun (falls man es denn überhaupt kann).

EDIT:
Beim nochmaligen Lesen fiel mir auf, dass das evtl. ziemlich religiös klingt, so ist es aber nicht gemeint! Ich bin bei keinem derartigen Verein und das bleibt auch so.
 

phanzy

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@Boesmann:
Wenn du das jedoch nicht akzeptierst und nach dem YOLO-Motto lebst, wird das nicht lange funktioneren.
Du kannst nicht auf alles und jeden pfeiffen, nach dem Prinzip "wir sterben eh alle mal".
Damit vergraulst du alle und auch dich selber, was die Qualität des Lebens uvm. sehr reduziert.
Das Leben ist so lange und kann so schön sein, da zahlt es sich voll und ganz aus, es zu genießen, sowie auch selber etwas zum Lebensglück beizutragen.
 
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