Die Antideutsche Linke

[InternationalBastard]

Antideutsche

Die Strömung der zu erst fremdgenannten, später sich selber so nennenden „Antideutschen“ ist eine Strömung innerhalb der deutschen Linken, die ernsthaft erst seit den Zeiten des Mauerfalles besteht. Für Menschen denen dieser Begriff fremd ist, verlinke ich , auch im Bewusstsein dass solche Artikel nicht viel Aussagekraft haben, mal die Wikipedia: Hier

Ich, 27, bewege mich seit den frühesten Tagen der Pubertät in linken Kreisen. Ich stamme aus einem Arbeiterhaushalt, welcher nicht direkt links geprägt ist, aber dennoch wurden mir bestimmte
Anschauungen auf die Welt und auf Menschen in die Wiege gelegt und ich denke dass sich das auch in meiner Erziehung widergespiegelt hat.

Als Punker in den Teens war Politik stehst ein Thema, aber es war alles sehr schwammig. Mensch ist mit der Antifa natürlich auf Demos gefahren oder hat widerstand gegen Nazis in der Aufwuchsregion organisiert oder geleistet. Das alles war sehr Praxisorientiert.

Später, in der Zeit vom Abitur und Anfang des Studium wurde es etwas radikaler. Mensch war nicht mehr Mitläufer sondern Präger. In der Studiumsstadt kam es dann auch zum Kontakt zu organisierten „Antideutschen“.

In Zeiten des „neuen“ Krieges um Besitzansprüche im Nahen Osten wird diese Strömung wegen Ihrer Pro-Israelischen Haltung auch in der dogmatischen Linken kritisiert.

Meine Frage ist: Habt ihr überhaupt schon etwas von der Strömung gehört und wenn ja, wie steht ihr zu ihr relativ zur dogmatischen Linken?

Menschen welche die Linke ( Spektrum nicht Partei ) im allgemeinen ablehnen sind vielleicht fehl am Platz in diesem Thread, falls keine spezifische Argumente gegen Antideutsche vorgebracht werden,sondern die Linke als ganzes abgelehnt wird

 

[War-10-ck]

Hab da noch nie was von gehört aber allein die Definition auf Wikipedia die, die "Antideutschen" (wie sich das schon anhört...) als radikale Untergruppierung bezeichnet lässt mich das schon von vorn herein ablehnen. Radikale Einstellungen sind imho nie gut. Um miteinander Leben zu können muss man nunmal Kompromisse eingehen.

Über Solidarität mit Israel brauchen wir hier kaum zu diskutieren, da gibts einen eigenen Bereich für. Gegen deutschen Nationalismus zu sein empfinde ich ebenfalls als unsinnig. Radikaler Nationalismus wie es Neonazis betreiben ist falsch. Sich mit der eigenen Nation zu identifizieren ist allerdings nichts falsches. Wüsste nicht was man da schelcht dran finden sollte.

Aber ja die Einstellungen der Linken sind mir im Generellen ein wenig suspekt.

 

[Seedy]

Ja ich hab davon gehört...
Ich mag nichts Dogmatisches.
Es ist ein Simplifizierung von gut und böse.
Deutschland böse.
Israel gut.
Westen böse.
Kommunismus gut.

Für mich sind die genau so bekloppt wie unsere radikal Nazis, mal schnell alles schwarz weiß Färben.

Bekloppte Spinner, ist meine Meinung dazu.

 

[godlike]

Habe mir gerade mal den Wikipedia-Artikel grob durchgelesen. Sorry aber was für eine gequirlte Scheiße! Auf solche verqueren Gedanken kann man doch echt nur kommen wenn man zu viel Zeit hat. Was soll das ganze? Selten so viel heiße Luft auf so kleinem Raum gelesen. Haben die auch verwertbare und wichtige Ansätze oder bewegt sich da alles nur im imaginären, theoretischen antideutschen pro-zionistischen Raum?!

Ich bin verwirrt...

 

[Kokser]

Die nimmt doch eh keiner ernst.
Eine Splittergruppe mehr in der ohnehin nur aus Splittern bestehenden "Linken".

 

[EinfachIrgendwasNeues]

Meine Frage ist: Habt ihr überhaupt schon etwas von der Strömung gehört und wenn ja, wie steht ihr zu ihr relativ zur dogmatischen Linken?

Bisher hatte ich noch nichts von dieser Strömung gehört, das einzige was mir dazu einfällt ist: "Lächerlicher Scheiss".

 

[Pleitgengeier]

Ich habe schon mal von denen gehört, diese Typen machen meist auf irgendwelchen (Gegen-)demos mit unglaublich geschmacklosen Transparenten auf sich aufmerksam, in einigen Fällen gab es dagegen wohl auch Anzeigen.
Ich dachte aber immer, dass große Teile der sogenannten "Antifa" diesem Spektrum zuzurechnen sind...

 

[Kokser]

Ich dachte aber immer, dass große Teile der sogenannten "Antifa" diesem Spektrum zuzurechnen sind...

"Die" Antifa ist auch ausreichend zersplittert. Da reicht's von Kommunisten über Anarchisten bis zu gemäßigten Demokraten. Dass sich da mal ein paar Antideutsche drin tummeln ist nicht unmöglich, aber 'nen besonders hohen Stellenwert bzw. Ansehen haben die (zumindest in den hiesigen Gruppierungen) nicht gerade. Ist auch gut so.

 

[Nero]

Ja ich hab davon gehört...
Ich mag nichts Dogmatisches.
Es ist ein Simplifizierung von gut und böse.
Deutschland böse.
Israel gut.
Westen böse.
Kommunismus gut.

Für mich sind die genau so bekloppt wie unsere radikal Nazis, mal schnell alles schwarz weiß Färben.

Bekloppte Spinner, ist meine Meinung dazu.

Was Du denen vorwirfst, machst Du gerade selbst: Schwarzweißmalerei auf der Basis bescheidenster Kenntnisse.

Da tun sich in der Regel nicht irgenwelche Irre zusammen, wenn so eine Entwicklung eintritt, sondern das hat seinen Grund in gesellschaftlichen Prozessen. Wie Du vielleicht weißt, heißt das Kampflied der Arbeiterbewegung die "Internationale". Die Antideutschen entstanden als Reaktion auf die Entwicklung, dass die deutsche Linke nach der Wiedervereinigung immer weniger internationalistisch und immer mehr vaterländich wurde.

 

[Seedy]

@Nero: Du suchst auch jede Gelegenheit um irgendwo jemanden was vor zu werfen...

 

[Nero]

@ Seedy

Ich verteidige die Antideutschen gegen sachlich unzutreffende Vorwürfe.

Zum Beispiel Deine Stilisierung "Westen böse/Kommunismus gut" zeigt, dass Du von dieser Strrömung völlig falsche Vorstellungen hast. Sie war eher prowestlich.

 

[gelöschter Benutzer]

@Nero: die Definition des Wortes "Beispiel" oder des Wortes "Anriss" ist dir geläufig?

Radikal ist nicht gut, weil sich das meistens gewalttätig gegen Randgruppen richtet. Ich bin froh, dass in Deutschland Osten und Westen zusammengehören und finde es schade, dass nicht mehr inklusiver Nationalismus entstehen darf. Die linken und rechten Extremisten spiegeln hier meiner Meinung nach einfach nur eine psychotische Weltansicht wider.

 

[infofilter]

unter diesem namen kannte ich die strömung nicht. in den medien wird immer von der radikalen linken gesprochen, wenn die proisraelis demonstrieren. wenn die propallis das machen allerdings auch
ansonsten fallen mir zwei dinge ins auge: eindeutig zu israelbezogen für eine deutsche gruppierung, und anti-antikapitalistisch. das kannte ich noch nicht und fand ich interessant. umso enttäuschter war ich zu lesen, daß es dabei wieder nur um das judentum geht. jedenfalls laut wiki. daß ich dort nur einen groben überblick finde ist mir klar. ebenda fand sich auch die einschätzung des verfassungsschutzes, daß die gruppierung wenig relevant innerhalb der linken szene ist, was ich mir gut vorstellen kann. das spektrum ist einfach nicht breit genug.

generell kann ich dogmatischen haltungen nichts abgewinnen, das ist auch bei politsch linken der fall. ich bin ein linksliberaler und werde es wohl ewig bleiben.

 

[fl0w]

Da bin ich aber überrascht, dass das hier so unbekannt ist. Vorallem die Demosprüche, sind mir sehr im Kopf geblieben "Bomber Harris, do it again", "Deutschland verrecke" "Deutschland von der Karte streichen Polen muss bis Frankreich reichen (oder auch anders rum)" etc.
Es gibt bei denen auch antiisraelische Strömungen, sind aber dadurch nicht minder radikal. Dieses dumpfe einfach nur soviel Anti sein, wie nur geht, wenn man solche dämlichen Sprüche ruft, lässt mich auch gleich als erstes Spinner denken. Bei den gemäßigteren sieht das schon anders aus, es wird z.T. gefordert alle Nationen aufzulösen, was ich nun auch nicht besonders befürworten würde, aber ich finde es schon interessant wie z.B. Landesgrenzen infrage gestellt werden. Sozusagen als Gegenstück zum Patriotismus, den Landesgrenzen sind ja auch nur von Menschen gemacht und ein Land kann von heute auf morgen verschwinden. Dabei muss nicht zwangsläufig die nationale Identität verloren gehen, Beispiel Polen, das gabs zwischendurch mal einfach 140 Jahre nicht.
Von diesem Sprachradikalismus würde ich mich aber entschieden distanzieren, "mensch" statt "man" zu sagen trägt nirgendwo zur Gleichstellung bei und hat auch irgendwie etwas lächerliches wenn ich ehrlich bin. Gab es da nicht an einer Leipziger Uni die Idee immer Lehrerin zu sagen? Sowas ist dann schon sehr wirr.

 

[godlike]

Vorallem die Demosprüche, sind mir sehr im Kopf geblieben "Bomber Harris, do it again", "Deutschland verrecke" "Deutschland von der Karte streichen Polen muss bis Frankreich reichen (oder auch anders rum)" etc.

Der Witz ist das die, sobald sie einen Unfall haben, dadurch ins Krankenhaus oder zum Arzt müssen, von Nazis bedroht werden und die Polente rufen oder schlicht keine Kohle mehr haben, die Vorzüge Deutschlands dankend und mit offenen Armen auskosten. Witzfiguren, mehr kann man dazu nicht sagen...

 

[fl0w]

Deswegen frage ich mich ja auch was solche Sprüche sollen, mit solchen Forderungen kommt man nirgendwo hin.

 

[Nero]

Radikal ist nicht gut, weil sich das meistens gewalttätig gegen Randgruppen richtet.

Sag das Seedy und Godlike. Die haben von den Antideutschen wenig Ahnung aber dazu ganz viel Meinung. Und die ist ziemlich radikal: "Gequirlte Scheiße". Die Leute sind also ziemlich aufgebracht.

Mich belustigt diese Reaktion. Über Antisemitismus diskutieren ist wie Kautabak, man schiebt das gemächlich von einer Mundecke in die andere. Aber jetzt heißt es plötzlich "antideutsch". Das wirkt wie eine "Hallo Wach"-Pille. Sehr erfrischend.

Die Antideutschen liegen in einem Punkt schwer daneben: Sie nehmen Deutschland viel zu wichtig. Die Zeiten, wo es das Schicksal eines Kontinents bestimmen konnte, sind für immer vorbei.

Aber ein Gewinn für die Diskussion ist es immer, wenn mal ein neuer Ton an den Stammtisch kommt.

 

[godlike]

Und genau darum ist es "Gequirlte Scheiße" was die absondern. Es gibt Weißgott wichtigere Themen und Probleme für die es sich lohnt auf die Straße zu gehen als das leidige Thema der ewig unterdrückten Juden. Ganz einfach.

 

[Seedy]

@Nero: Unterstellst du mir da irgendwas? Dann Formuliere das bitte aus.

 

[Far-Out]

Es gibt Weißgott wichtigere Themen und Probleme für die es sich lohnt auf die Straße zu gehen als das leidige Thema der ewig unterdrückten Juden. Ganz einfach.

Das klingt schon seltsam, passt aber zur vorherrschenden Stimmung an diesem Board. Könntest du diese Meinung, die für mich antisemitisch klingt, bitte präzisieren?