Kaesereibe
Haben oder Sein?
@Nerephes: Ich kanns nicht mehr hören Vorab: Ich höre seit ca. 11 Jahren hauptsächlich Metal und bin diesbezüglich auch journalistisch unterwegs, aber ich würde mich nicht mehr als "Metaller" bezeichnen. Warum? Wegen diesem Rumgejammer. Als ob alle (anderen Subkulturen) es auf die Langhaarigen abgesehen haben (vor allem die bösen Hip Hopper). Natürlich hatte ich auch ab und an Stress früher wenn ich mit einem entsprechenden Outfit und der (heute noch vorhandenen) Matte irgendwo aneckte. Aber das gibt sich irgendwann. Im Optimalfall wächst man aus dem albernen Metal-Outfit und Habitus heraus, andernfalls greift auch hier der Selbstbewusstseins-Faktor - strahle aus, dass du dich nicht anpöbeln lässt (nicht im Aggro-Sinn), dann wirst du auch meist nicht angepöbelt. Nichts für Ungut, aber als Metaller hat man es nicht schwerer als irgendwer anders und wenn doch, dann hat das weniger was mit der Angehörigkeit zur Subkultur und den entsprechend verwendeten Codes zu tun, als mit dem eigenen Auftreten. Nimm meine kleine Tippeskapade hier bitte nicht persönlich, Nerephes, aber beim Thema Metal gibt es viele Stichworte, die solche Ausbrüche bei mir triggern
Was das Threadthema betrifft, musste ich direkt an Heinrich Popitz denken, der in "Phänomene der Macht" (1986) von der Entgrenzung d. menschlichen Gewaltverhältnisses (S. 48) spricht. Darunter versteht er so etwas wie eine anthropologisch konstante Disposition des Menschen, Gewaltakte in der eigenen Fantasie ins absolut Uferlose zu strecken und im tatsächlichen Handeln ebenfalls schier unendlich (grausame) Ausmaße annehmen kann. Er stellt dabei allerdings auch fest, dass wir zugleich keiner Situation und keinem Motiv begegnen können, dass uns zu Gewalt zwingt. Wir können betr. Gewalt immer und alles, müssen aber nicht. Das ist der Kern; immer dann wenn es zu Gewaltakten kommt, gilt damit zu klären, warum die Akteure zu diesem Mittel griffen.
Jaja, das ist tatsächlich allerfeinstes, vermeintlich aussagenfreies soziologisches Geschwurbel (dass kann Popitz als allgemeiner Soziologe ungemein gut), es ist in seiner Argumentation allerdings eine recht wichtige grundlegende Feststellung, auf der aufgebaut werden kann.
Was das Threadthema betrifft, musste ich direkt an Heinrich Popitz denken, der in "Phänomene der Macht" (1986) von der Entgrenzung d. menschlichen Gewaltverhältnisses (S. 48) spricht. Darunter versteht er so etwas wie eine anthropologisch konstante Disposition des Menschen, Gewaltakte in der eigenen Fantasie ins absolut Uferlose zu strecken und im tatsächlichen Handeln ebenfalls schier unendlich (grausame) Ausmaße annehmen kann. Er stellt dabei allerdings auch fest, dass wir zugleich keiner Situation und keinem Motiv begegnen können, dass uns zu Gewalt zwingt. Wir können betr. Gewalt immer und alles, müssen aber nicht. Das ist der Kern; immer dann wenn es zu Gewaltakten kommt, gilt damit zu klären, warum die Akteure zu diesem Mittel griffen.
Jaja, das ist tatsächlich allerfeinstes, vermeintlich aussagenfreies soziologisches Geschwurbel (dass kann Popitz als allgemeiner Soziologe ungemein gut), es ist in seiner Argumentation allerdings eine recht wichtige grundlegende Feststellung, auf der aufgebaut werden kann.