@Janosch:
Natürlich vollkommen okay und nachvollziehbar, dass es dir in erster Linie um deine persönlichen und nicht die politischen Belange geht, würde ich jedoch behaupten, dass das eine zwangsläufig vom anderen abhängt und beeinträchtigt wird, weshalb der Blick auf beides vorhanden sein muss. Das ist denke ich auch so eine Sache, die vermeintlich vielen Menschen nicht gelingt oder bewusst zu sein scheint.
Es zählt nur der eigene Profit, das eigene Leben und den eigenen doch sehr begrenzten Horizont und das meine ich alles andere als despektierlich, der "begrenzte Horizont" ist einfach die ideale Metapher.
Man vergisst, dass das eigene Wohlbefinden auch auf dem Wohlbefinden und Leid anderer Menschen und Lebewesen, auf die Taten und die Handlungen der anderen basiert und dass das Verbindungsglied zwischen diesen ganzen Parteien die Politik ist und einfach jeden betrifft. Das sagt sich zwar oft und einfach daher, aber die Wahrheit dahinter ist schon ziemlich real.
Das mit den verschiedenen Erziehungsmethoden finde ich gar nicht mal so abwegig und ganz interessant, würde darauf bezogen jedoch behaupten, dass die zweite, sehr egoistisch geprägte Methodik vorherrscht bzw. schneller wächst und sich einer größeren Beliebtheit erfreut. Ich denke, dass das unmittelbar mit der kapitalistischen Gesellschaftsform zusammenhängt,indem Wachstum, Profit und Konsum quasi eine Art Pflicht darstellen, die es den Menschen überhaupt erst ermöglichen, dass sie Glück empfinden können.
Die Digitalisierung der Gesellschaft und immer stärker und tiefere Präsenz von Werbung wird sicherlich ein Grund dafür sein, dass sich das System eher weiter verfestigt. 'Konsumiere um glücklich zu sein, um besser als die anderen zu sein, wenn du besser bist, bist du glücklicher...es muss größer sein, besser, teurer, du brauchst dies, du brauchst jenes..' Burner hat das mit dem Konsum ja auch nochmal erwähnt.
Inwiefern die Emanzipation der Frau eine Rolle spielt.. keine Ahnung, ich denke, dass das an Möglichkeiten der genannten "Umpolung" nicht zwangsläufig etwas ändern wird. Bei wahrer Liebe ist das immer möglich und das Liebe der Schlüssel ist, das denke ich auch, aber sowas ist kein Projekt und als solches sollte man das auch nicht sehen. Ich heirate doch nicht xyz, nur weil sie egoistischer ist als ich und ich sie zu einem besseren Menschen machen möchte.
Ein egoistisches Arschloch zu heiraten, nur des Egoismus wegen geht an der eigentlichen Sache vorbei. Das kann natürlich funktionieren, aber fraglich, ob der verwendete Schlüssel dann wirklich die Liebe war.
Theoretisch könnte man die Emanzipation der Frau sogar als eine Gefahr darstellen. Angenommen Frauen werden bezüglich ihrer Karriere schlechter und unzureichend berücksichtigt und nicht entsprechend ihrer Qualifizierung behandelt, dann setzen sie sich vielleicht viel eher mit den wirklich wichtigen Idealen und Vorstellungen in der Welt auseinander. Sobald sie in diesen Business-Strudel gezogen werden, könnte der Anteil der idealistischen Menschen noch weiter sinken, da eine breitere Masse dem Kapitalismus, der Karriere und dem Konsum verfällt.
Das ist glaubich ein bisschen wirr, ich kann das nochmal aufdröseln, falls nicht ganz klar ist was ich meine. Ich bin nicht gegen die Unabhängigkeit der Frau und möchte mich auch nicht dagegen aussprechen. Das erwähne ich nach dem vorherigen Absatz besser nochmal explizit, könnte durchaus falsch verstanden werden, wenn man das Gesamtbild nicht betrachtet.
Auf den eigenen Konsum zu achten ist vermutlich alles andere als verkehrt, allerdings sind die Rahmen dort für die meisten Menschen begrenzt. Den Vegetarismus würde ich dort auch niemanden aufzwingen, sollte man jedoch stoisch darauf achten, woher das Fleisch stammt und wie es produziert wurde und wie in so vielen Bereichen nicht immer blind konsumiert wird. Zumal es besonders in diesem Fall mehr als genügend Substitute gibt, für den blinden Konsum gibt es dort relativ wenig bis keine Argumente.
Das mit der Kommunikation sehe ich ebenfalls ähnlich, habe ich im Startpost glaubich sogar schon geschrieben.
@Harley und Co.:
Das hat wirklicht nicht viel (eher gar nichts) mit dem Thema zu tun, wäre schon ganz cool, wenn ihr das woanders diskutiert.