[Sport] BRD: Sonderverordnung für Public Viewing zur Fußball-WM 2014

Die Bundesregierung macht den Weg frei für nächtliche Public-Viewing-Veranstaltungen. Da beinahe die Hälfte der Spiele in Brasilien während der Nacht deutscher Zeit ausgetragen werden, beschloss das Kabinett Übertragungen auf Großleinwänden auch nach 22.00 Uhr und 0.00 Uhr zu genehmigen. "Das gemeinschaftliche Fußballgucken unter freiem Himmel gehört zu einer Fußball-Weltmeisterschaft einfach dazu. Bei einem solchen Anlass halte ich Ausnahmen vom Lärmschutz für gerechtfertigt", sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks. In dem Zeitraum von 12. Juni bis 13. Juli werden die Fanmeilen zu Sportanlagen erklärt.

Quelle: Tagesschau

Edit:
Jede Kommune verfügt nun über die Möglichkeit den Lärmschutz vorübergehend zu erweitern. Gleichzeitig darf dabei aber die Lärmbelastung für Anwohner nicht zu groß werden, besonders bei Spielen nach Mitternacht.

Edit2:
Liste der verfügbaren Orte nach Stadt

http://www.spiegel.de/panorama/public-viewing-wm-2014-in-den-staedten-a-975399.html

 

[Bruder Mad]

Das sieht der Gesetzgeber jedoch ganz anders, da ansonsten die "40dB Regel" gilt, die nur für ganz bestimmte Veranstaltungen während der WM per Sonderverordnung nicht mehr gilt.
Sprich, Schlafen ist ein hohes Gut, es sei denn es ist Fussball WM und es ist eine Public Viewing Veranstaltung, denn dann ist es kein hohes Gut mehr.

Dann wohn mal neben Thyssen Krupp oder so... Oder neben dem Reisebus-Unternehmen hier in der Nähe, gerade in der Urlaubszeit...
Oder an der A40 (wenn sie nicht gerade mal wieder gesperrt ist)...

Mir fallen da etliche Dinge ein...

 

[TBow]

na, wenn der gesetzgeber das anders sieht, dann wird es die ausnahmeregelung ja nicht geben. worüber ereiferst du dich noch?

Wenn du meine Beiträge gelesen hättest, dann wüsstest du das.
Kurzfassung:
Imissionsgesetz ändern ist ok, eine Sonderverordnung, die alle gegenüber einer ganz kleinen Gruppe benachteiligt, ist eines Rechtstaates unwürdig.

Oder neben dem Reisebus-Unternehmen hier in der Nähe, gerade in der Urlaubszeit...

Jetzt stell dir vor, Gesetze gelten für alle, jedoch nicht für dieses Reisebusunternehmen, weil ein Ministerium eine Sonderverordnung durchgeboxt hat. Die dürfen sich über die Lärmverordnung hinweg setzen. Du natürlich nicht. Toll, nicht wahr?

 

[MSX]

Was diese ständig genannte "kleine Gruppe" WM-Gucker, nach der sich der Rest zu richten hat, angeht, so möchte ich hier mal ein paar konkrete Zahlen ins Spiel bringen:

Quelle: http://www.theintelligence.de/index...n/1087-neuer-zuseherrekord-bei-wm-finale.html

Von der FIFA wurde bestätigt, dass beim Halbfinalspiel Deutschland gegen Spanien ein neuer Zuschauerrekord in Deutschland erzielt wurde. 30 Millionen Menschen, nicht weniger als 40 Prozent der gesamten Bevölkerung, beobachteten das Spiel live im Fernsehen.

Oh, ups. Knapp die halbe Bevölkerung Deutschlands. :-D

Oder in anderen Ländern: http://www.digitalfernsehen.de/Fussball-WM-erzielt-weltweit-Quotenrekorde.news_934112.0.html

Weltweit insgesamt 700 Mio. beim Finale 2010.

Edit: Einen hab ich noch: http://de.wikipedia.org/wiki/Fußball-Weltmeisterschaft_2010#Einschaltquoten ;-)

 

[TBow]

Was diese ständig genannte "kleine Gruppe" WM-Gucker, nach der sich der Rest zu richten hat, angeht, so möchte ich hier mal ein paar konkrete Zahlen ins Spiel bringen:

Wenn du mich ansprichst, dann meinte ich nicht die Besucher, der Veranstaltung, sondern die Veranstalter, die gegenüber allen anderen Gewerbetreibenden per Sonderverordnung bevorzugt werden.

 

[MSX]

Nein, sonst hätte ich das deutlicher gesagt. ;-)
Drum auch extra

diese ständig genannte "kleine Gruppe"

weil hier immer wieder gesagt wurde, es beträfe ja nur ein paar Fans und wegen den paar Leuten da müsse sich nun der Großteil der Bevölkerung unendlichen Qualen aussetzen und das sei ja alles wider der Demokratie und ganz fürchterlich und überhaupt.

*Ausschlaggebend* für die allerdings eh schon länger angedachte Suche nach konkreten Zahlen zu Fans/Begeisterten/whatever war durchaus Deine Forumulierung da (ja, in anderem Kontext), aber mehr nicht. ;-) Das wird hier ständig genannt und mich hatte es selber interessiert, weils eben gefühlt durchaus eine sehr große Anzahl Menschen ist, die sich für diese Spiele begeistert. Ansonsten hätte ich auch zu Anfang anders argumentiert, aber es sind halt wirklich verdammt viele.

Wenn die nun nachts rumlaufen, ists doch toll, was die "Gefährlichkeit" angeht, weil nachts trifft man die dann weniger, weil die meisten Leute wohl tagsüber rumlaufen. Und ob mir einer von denen nachmittags um Vier oder nachts um Zwei in den Garten pisst und seine Bierflasche noch in die Hecke steckt, das kann mir grad egal sein. Erwischen tu ich den so oder so nicht. ;-)

 

[TBow]

...weil hier immer wieder gesagt wurde, es beträfe ja nur ein paar Fans und wegen den paar Leuten da müsse sich nun der Großteil der Bevölkerung unendlichen Qualen aussetzen und das sei ja alles wider der Demokratie und ganz fürchterlich und überhaupt.

Die Mehrheit der Bevölkerung betrifft das gar nicht. Die Public Viewing Besucher nach 22:00 und die betroffenen Anrainer sind deutschlandweit zu vernachlässigen.
Dem Rechtsstaat fügt man indes Schaden zu, da man hier eines sieht "Gesetze sind eben nur für fast alle da. Passen Gesetze nicht, dann werden sie einfach ausser Kraft gesetzt".

 

[gelöschter Benutzer]

@TBow:

Es gibt genug Ausnahmen. Nur weil es hier die WM ist und dadurch in der Presse landet musst Du Dich wirklich nicht künstlich echauffieren. Bitte benutz das Wort Zimmerlautstärke anstatt 40dB-Regel (denn das ist Schwachsinn). Danke.

 

[TBow]

@TBow:

Es gibt genug Ausnahmen. Nur weil es hier die WM ist und dadurch in der Presse landet musst Du Dich wirklich nicht künstlich echauffieren.

Wenn Public Viewing Veranstaltungen per Ausnahmeregelung genehmigbar gewsen wären, dann wäre das kein Problem, ABER das sind sie nicht.
Ansonsten müsste man gar keine Sonderverordnung durchdrücken!

Bitte benutz das Wort Zimmerlautstärke anstatt 40dB-Regel (denn das ist Schwachsinn). Danke.

Die verzapfen den Schwachsinn im Bundesimmissionsgesetz. Sag das dem Gesetzgeber.

 

[gelöschter Benutzer]

da fällt mir echt nur noch eines ein:

 

[accC]

Wurde hier schon erwähnt, dass wegen der WM jetzt offiziell (Gewerkschaften) Forderungen laut werden, dass Frühschichten verlegt werden - natürlich um den Fußballfans entgegen zu kommen. Habe davon gestern in den Nachrichten gehört und hätte fast Brechdurchfall bekommen. Ich bin zwar auch jemand, der gerne ausschläft, aber man kann das Leben nicht seinem Privatvergnügen anpassen, das geht einfach viel zu weit.

 

[TRON2]

@accC:
Durchaus.
https://ngb.to/threads/8088-BRD-Son...ewing-zur-Fußball-WM-2014?p=252250#post252250

 

[Dieter85]

aber man kann das Leben nicht seinem Privatvergnügen anpassen

Doch, natürlich. Wir machen das unser ganzes Leben lang.

 

[Ruby]

Was diese ständig genannte "kleine Gruppe" WM-Gucker, nach der sich der Rest zu richten hat, angeht, so möchte ich hier mal ein paar konkrete Zahlen ins Spiel bringen:

Quelle: http://www.theintelligence.de/index...n/1087-neuer-zuseherrekord-bei-wm-finale.html

Oh, ups. Knapp die halbe Bevölkerung Deutschlands. :-D

Du weißt aber schon, wie Einschaltquoten gemessen werden?

Es gibt ein paar 1000 Einwohner, die eine Quotenbox haben und dann wird ermittelt, wie viele von denen ein bestimmtes Programm sehen und das wird dann auf die 81 Mio Bewohner Deutschlands HOCHGERECHNET.

 

[Pleitgengeier]

@Destiny666: Zweifelst du jetzt die relativ gut bewiesenen Gesetze der Statistik an, weil dir das Ergebnis nicht passt?
Mir geht Fußball auch am Arsch vorbei/auf die Nerven, trotzdem sitzen bei WM und EM selbst Leute die das kaum interessiert vor der Glotze...

 

[MSX]

@Destiny666: Ja. Es sind zwar soweit ich gelesen hab 5000 mittlerweile, aber geschenkt. Ich halte diese Zahlen für aussagekräftig, da dermaßen viel Wirtschaft darauf basiert und es dabei um Geld geht. Wenn man sich dann noch im Bekanntenkreis oder auch sonstwo umschaut, dann erlebt man bezüglich der EM/WM zusätzlich und sicher nicht abstreitbar, daß da plötzlich auch Leute von Fußball reden, die es ansonsten nicht interessiert. Deutschland ist auch allgemein sicher als "Fußball-Land/Nation" zu bezeichnen und als solche bekannt.

Ich hab grad mal spaßesweise den Wikipedia-Artikel zu Public Viewing angeschaut. Allein die dort genannten Zuschauer 2006 in den zwölf "WM-Städten" waren schonmal rund eine Million. Da wurden übrigens auch zumeist Stadien für die richtig großen Veranstaltungen dafür genutzt, also dem hier schon genannten und guten Vorschlag. Warum man auf einem "Volksfestplatz" in Nürnberg sowas nicht machen sollte, erschließt sich mir zum Beispiel nicht. Der heißt ja sogar so. ;-)
Weiters interessant fand ich, daß das hier gar nicht die erste Sonderverordnung bezüglich Nachtruhe war, sondern schon zur WM 2006 und 2010, sowie zur EM 2008 eine solche erlassen wurde.

Oder kurz: Nichts neues, aber es betrifft viele -auch temporär- Begeisterte und die großen Veranstaltungen sind eh da, wo sie sein sollen. ;-)

 

[Ruby]

Ach, doch so viele. 5.000 Geräte in Haushalten für rund 10.500 Leute. Na wenn das nicht mal repräsentativ für die rund 81.000.000 Einwohner Deutschlands ist...

 

[Dieter85]

Mit 2.000 Menschen lassen sich Wahlen auf +/- 2 Prozentpunkte genau vorhersagen. Aber mit 10.500 Menschen soll man die Zahl der Fußballgucker nicht ermitteln können Herrlich.

 

[NecroniX]

@Dieter85:
Lass doch Destiny in ihrem Glauben, sie redet schließlich gern über die Dinge von denen sie keine Ahnung hat...
Gesetzmäßigkeiten passen schließlich einfach nur dann wenn sie die eigene Meinung untermauern, dass lernt man doch schon in der ersten Klasse des Brettergymnasiums...

 

[TBow]

Der Bundesrat hat die Sonderverordnung nun gebilligt.
Der Weg ist nun frei fürs Public Viewing nach 22 Uhr. Per Sondererlaubnis auch nach Mitternacht.

http://www.spiegel.de/panorama/spae...igt-naechtliches-public-viewing-a-971292.html

 

[Abul]

In NDS hat die Kultusministerin den Schulen erlaubt, eigenständig entscheiden zu können, ob er Unterricht nach WM-Spielen später beginnt. Ein Glück scheint das den Schulleitern zu stressig zu sein.